Wer in ein griechisches Restaurant geht, egal ob hierzulande oder in Griechenland, hat es meist auf eines der folgenden drei Gerichte abgesehen: Gyros, Souvlaki oder Bifteki. Bevor nun jemand schreit, dass ich die griechische Küche auf diese drei Gerichte reduzieren möchte: Bei Gott, nein! Auf keinen Fall. Aber fragt mal eure Freunde, welche griechischen Gerichte sie kennen. Und die meisten werden die drei genannten Klassiker zuerst aufführen – oder zumindest zwei davon. Egal: wir kümmern uns heute um Bifteki mit Schafskäse – Griechenlands Antwort auf das Deutsche Hacksteak.
Zum einen aus dem Grund, weil uns dieses Bifteki Rezept in unserem Magazin noch fehlt. Zum anderen, weil ich euch Tipps zeigen mag, wie die Bifteki beim Grillen nicht trocken werden. Und falls das Problem doch auftritt, auf welche Art und Weise man das Ganze doch noch retten kann. Also, los geht’s mit den griechischen Frikadellen, einem absoluten Lieblingsessen für uns und unsere Gäste.
Hier das Video zu diesem Rezept:
Das einzige wahre Bifteki Rezept
Das gibt es nicht. Das ist ungefähr so, als würde man das einzig wahre Cevapcici Rezept präsentieren. Oder das einzige Rezept für Krustenbraten. Nein – für Bifteki hat in Griechenland fast jeder seine eigene Rezeptur. Und das ist, finde ich, auch gut so. Denn es macht das kulinarische Leben einfach unglaublich bunt.
Bifteki ist beim Griechen in etwa so wie die Bulette, Frikadelle oder das Fleischpflanzerl hierzulande. Und mir mag doch niemand ernsthaft erzählen, dass es dafür bei uns nur eine Art der Zubereitung gibt, oder?
Wem also die ein oder andere Zutat aus meinem Bifteki Rezept nicht gefällt: Hey, ganz einfach beiseitelassen oder gegen eine andere tauschen – außer beim Hackfleisch: Das ist nämlich der Hauptdarsteller bei unseren Bifteki mit Fetakäse.
Das Fleisch
Mir egal welches Fleisch, Hauptsache Hackfleisch ist am Ende auf dem Teller. Wir machen schließlich eine Art von Hackfleischbällchen. Blöde Antwort? Nein, und ich mag es gerne begründen: wie schon gesagt gibt es nicht nur den einen Weg. Mancher steht auf Rinderhack, der nächste auf Schweinehack und es soll sogar Menschen geben, denen sagt gemischtes Hackfleisch zu.
Meine Entscheidung fiel aufs Rinderhackfleisch für die Bifteki mit Schafskäse. Warum? Weil es mir am besten gefällt. Und bevor jemand schreit, dass dieses weniger Fett enthält als gemischtes oder Schweinehack und die Gefahr bezüglich trockenen Bifteki besteht: Stimmt!
Aber wartet nur ab und lest weiter, denn wir kommen später zu den Tricks 13 b und 18 a😊. Also Hack vom Rind oder Schweine – wie ihr wollt.
Bifteki vorbereiten
Dazu braucht es natürlich einige Zutaten, denn: nur den Schafskäse ins Fleisch packen, da holt man keinen Hund mehr unter dem Tisch hervor. Also braucht es ein wenig Kreativität.
Die Gewürze
Es gibt drei Möglichkeiten: eine griechische Fertig-Gewürzmischung kaufen. Völlig legitim, macht aber in meinem Fall bei den Kräutern, die im Garten wachsen, wenig Sinn. Gleiches gilt, wenn es darum geht, sich aus trockenen Gewürzen seine eigene Komposition zu erstellen.
Also ab in den Garten und Majoran, Thymian und Oregano geholt – typisch mediterran eben. Mich hätte Rosmarin auch total für die Bifteki mit Schafskäse gereizt, aber bei der kurzen Garzeit wird der Rosmarin nicht weich und auf Mörsern hatte ich keine Lust. Ach ja: Salz und Pfeffer dürfen nicht fehlen, die wachsen aber nicht im Garten…zumindest nicht bei uns.
Als Alternative, beziehungsweise Ergänzung könnte man noch je nach Belieben eine Prise Piment und Kreuzkümmel als Gewürz in die Bifteki geben.
Bindungselemente
Hier habe ich zu Ei und Semmelbrösel gegriffen. Mehr Informationen gibt es dazu nicht.
Eine Geheimzutat
Tja, das ist der Schuss Ouzo. Warum? Weil sich der Anis-Geschmack wunderbar in den Bifteki macht. Probiert es aus – ihr werdet es sehen, aber übertreibt nicht. Und falls Kinder mit am Tisch sitzen: für diese bitte extra griechische Frikadellen ohne Ouzo zubereiten.
Denn entgegen der fälschlichen Ansicht, der ich früher auch aufgesessen bin, verfliegt der Alkohol nicht komplett beim Garprozess. Das gilt sogar für ein Rindergulasch, das stundenlang köchelt!
Bifteki grillen
Das ist wirklich ganz einfach. Wenn die Bifteki mit Schafskäse erst einmal zubereitet sind, dann geht’s an den Grill. Zum griechische Frikadellen grillen einfach den Grill auf 240 Grad direkte Hitze einregeln. Und dann von allen Seiten eine schöne Röstung verleihen. Das dauert von beiden Seiten nur wenige Minuten.
Anschließend die Temperatur auf 150 Grad zurückfahren und die Bifteki in den indirekten Bereich vom Grill legen. Dort bis zu einer Kerntemperatur von 70 Grad gar ziehen. So werden sie garantiert nicht trocken! Hierbei ist die Verwendung von einem Kerntemperatur-Thermometer hilfreich – das gibt es schon ab guten 12 Euro im Handel. Kochzeit bzw. Grillzeit: etwa 30 Minuten.
Natürlich könnt Bifteki wie in original griechischen Restaurants auch in der Küche in der Pfanne zubereiten. Ein bisschen von beiden Seiten braten. Und dann die Biftekis bei 180 Grad im Backofen garen Da ist die Backzeit so um die 15 Minuten. Mein Favorit ist aber eher das Grillen. Da habe ich bisher die besten Erfahrungen gemacht. Ihr könnt mir gerne über die Kommentare unterhalb antworten und euer Feedback zur Bifteki Zubereitung geben.
Beilagen für Bifteki
Hier mag ich ohne großes Trallala auf typisch griechische Rezepte verweisen, die ihr allesamt bei uns im Magazin findet: Metaxasoße, Tsatsiki, Joghurt-Minz-Dip, griechischer Krautsalat, griechischer Salat oder Pita. Aber auch Pommes, Tomatenreis oder sogar Spinat sind gute Begleiter.
Für was ihr euch als Beilage entscheidet, das bleibt natürlich euch überlassen. Ihr könnt auch einfach einen Salat oder Grillgemüse dazu essen. Kleiner Tipp: Grillgemüse schmeckt übrigens auch gut zu Tzatziki. Falls übrigens nicht alle Bifteki verputzt werden, dann lassen sie sich abgekühlt auch im Kühlschrank aufbewahren.
Und am nächsten Tag kalt zur Brotzeit verspeisen oder als kleine Vorspeise. Vielleicht auf einer griechisch angehauchten Brotzeitplatte mit Oliven, Peperoni, Kräuterbutter und was euch sonst noch einfällt – besonders lecker an einem heißen Sommertag… Mhm, da kriegt man direkt Appetit, oder?
Zu trocken geraten?
Tja, das kann Jedem passieren! Zum Beispiel, wenn man beim Grillen oder Kochen durch ein Gespräch mit der Familie oder Freunden abgelenkt ist. Doch dafür haben wir hier nicht nur das Rezept für die Bifteki mit Schafskäse, sondern auch noch ein super-feines und schnelles Ouzo Sahne-Minz-Sößchen. Das kann nicht nur fürs Fleisch, sondern auch als Dip für Gemüse oder Pita Brot verwendet werden.
Weitere Hackfleisch Rezepte:
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Bifteki richtig grillen - gefüllt mit Schafskäse | nie mehr trockene Bifteki
Zutaten
Zutaten Bifteki
- 1 kg Rinderhack
- 2 Zwiebeln
- 4 Knoblauchzehen
- 2 Eier
- 150 g Schafskäse
- 1,5 TL Salz
- 1 TL Pfeffer
- 3 EL frischer Majoran
- 3 EL frischer Thymian
- 3 EL frischer Oregano
- 4 cl Ouzo
- Semmelbrösel zum Andicken der Hackmasse
Zutaten Ouzo Minz Soße
- 1 rote Zwiebel
- 35 g schwarze Oliven ohne Stein in Viertel geschnitten
- 35 g Peperoni in kleine Stücke geschnitten
- 35 g Kapern in kleine Stücke geschnitten
- 5 g frische Minze sehr fein gehackt
- 300 ml Sahne
- 4 cl Ouzo
- 1 EL Mehl
- 2 EL Olivenöl
- Salz (zum Abschmecken)
- Pfeffer (zum Abschmecken)
Anleitungen
Zubereitung Bifteki
- Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen. Die Zwiebeln in kleine Würfelchen schneiden.
- Zwiebeln zum Hack in eine Schüssel geben, die Knoblauchzehe mit der Knoblauchpresse drüber pressen.
- Thymian, Majoran und Oregano mit einem Messer ganz fein hacken und ebenfalls in die Schüssel geben.
- Dazu kommen nun noch die Eier, der Ouzo, sowie Salz und Pfeffer.
- Alles ordentlich vermengen. Nun nach und nach die Semmelbrösel zugegeben bis eine gut formbare Masse entsteht.
- Aus der Hackmasse mit der Hand jetzt 10 kleine Burger Patties formen.
- 5, also die Hälfte, mit jeweils in der Mitte mit 30 g Käse belegen. Käse und Hack ist einfach eine Klasse Kombination!
- Nun die Patties samt Füllung mit den restlichen 5 Patties bedecken und am Rand ordentlich „verschließen“. Jetzt sind aus zwei Burger Patties astreine Bifteki mit Schafskäse entstanden.
- Den Grill auf 240 Grad direktes Grillen vorbereiten. Die Bifteki von beiden Seiten ordentlich anrösten.
- Dann in der indirekten Hitze bei 150 Grad auf eine Kerntemperatur von rund 70 Grad ziehen.
Zubereitung griechische Ouzo Minz Soße
- Die Zwiebeln, Kapern, Oliven und Peperoni im heißen Öl in einem Topf anschwitzen.
- Dann mit dem Ouzo ablöschen.
- Topf auf die Seite stellen und mehlieren und mit Sahne aufgießen.
- Die Minze drüber streuen und einrühren.
- Einmal kurz aufkochen und dann mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
8 Antworten
Hi Anja, herzlichen Dank für die tolle Anregung – ich habe sie etwas abgewandelt u.a. Metaxa statt Ouzo), aber es hat sehr gut geschmeckt. Den Braten habe ich dann auch im Ofen gemacht – ich bekomme aber demnächst einen Grill und wage mich dann auch mal an den Grillrost…
Hallo Gerd, das hört sich gut an und ich freue mich, dass es gelungen ist. Super, viel Spaß mit dem neuen Grill wenn es so weit ist! Danke und liebe Grüße, Anja
Ich lese gerade noch von Rosmarin. Du kkannst dir selbst flüssigen Rosmarin herstellen. Ist ganz einfach in einem Mixer (Pürierstab ist eher nicht geeignet, weil keine beständige Emulsion entsteht). Wenn du Interesse hast, suche ich dir einmal die Mengenverhältnisse heraus.
Hallo Mechthild, ja, das interessiert mich! Danke Dir! Liebe Grüße, Anja
Yeah. Wirklich lecker. Habe ich letztens gemacht. Aber ohne Ei und Brösel. Und Verhältnis Fleisch zu Feta gut 1:1. Die Bindung klappt trotzdem und wir mögen diesen reinen Hacksteakgeschmack mit der mediterranen Würzung. Damit es trotzdem gut bindet, schneide ich entweder Lauvhzwiebelringe oder ganz feine rote Zwiebeln, die ich auf den Feta lege. Und noch viel mehr, die sich dann jeder selbst auflegen kann. Dazu einfach nur Ajvar oder natürlich Tzaitziki, oder Petersilie Minze Zitronenjoghurt. Auch gut Metaxasauce. Ganz frisch entdeckt auch ganz viel geschnittene glatte Petersilie, etwas Korianderblätter, etwas Minze, etwas geschnittene Chili. Ganz wenig Olivenöl und Salz plus wenig Zitrone, sodass man sozusagen leicht geölte Kräuter hat. Dazu griechischen Bauernsalat ordentlich Kalamataoliven und knuspriges Brot. Demnächst möchte ich endlich deinen Djuvec Reis probieren. Der passt sicher auch sehr gut dazu.
Mega, Mechthild, hört sich sehr gut an! Danke Dir und liebe Grüße, Anja
Ich hab es ausprobiert- es klappt hervorragend… Und schön Ouzo dazu 😜😜
Super, Matthias, das freut uns sehr! 🙂 Aber erst nach dem Essern 😉 Vielen Dank für die tolle Bewertung! Liebe Grüße, Anja