Sardellen gehören im Mittelmeerraum seit Jahrhunderten zu den Lieblingsfischen der Alltagsküche und kommen auch bei uns häufig auf den Teller. Besonders lecker finde ich sie natürlich vom Grill, deshalb zeige ich euch in diesem Rezept, wie ihr die Sardellen am besten grillen könnt. Wer lieber zum größeren Verwandten der Sardellen greift, kann natürlich auch Sardinen grillen. Ich habe mich hier für Sardellen entschieden.
In diesem Beitrag geht es darum wie man die Sardellen und Sardinen fürs Grillen vorbereite, welche Beilagen dazu passen und: sind eure Fische mal nicht ausgenommen könnt ihr das selber machen, wir haben ein Erklär-Video paart. Gegrillte Sardinen können also schon bald auf Eurem Speiseplan stehen…
Was ist der Unterschied zwischen Sardellen oder Sardinen?
Sardinen und Sardellen sind eng miteinander verwandt und gehören zu den Heringsarten. Dadurch erklärt sich auch ihr Name: „sarda“ bedeutet Hering im Lateinischen. Beide Fischarten ziehen in riesigen Schwärmen durch die Meere, was sie vor natürlichen Feinden schützt.
Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden Fische hauptsächlich in ihrer Größe. Sardinen können über 20 cm größer werden als Sardellen und sind allgemein rundlicher, während Sardellen eher klein und oval in der Form sind.
Sardinen werden gerne im Ganzen gegrillt oder gebraten, sind aber vor allem als Öl-Sardine in der Konserve bekannt. Sardellen werden meist mit Salz haltbar gemacht und in Olivenöl eingelegt. Europäische Sardellen, die filetiert in einer salzigen Lake eingelegt sind (manchmal auch süß-sauer), sind als Anchovis bekannt.
Herkunft und Saison
Die Europäische Sardelle findet sich im Mittelmeer, im Schwarzen Meer und im Ostatlantik. Die Südamerikanische Sardine ist an der Küste des Pazifiks von Peru bis Chile heimisch. Da sich die Fische schnell vermehren, haben sie keine bestimmte Saison und sind ganzjährig verfügbar.
Wie schmecken gegrillte Sardellen?
Sardellen sowie Sardinen schmecken recht intensiv, würzig und herzhaft. Sardellen neigen zu einer leicht bitteren Note. Eingelegt sind Sardellen sehr salzig, weshalb sie nicht pur verzehrt werden, sondern eher als Würzmittel dienen.
Um den intensiven Eigengeschmack von Sardellen etwas zu mildern, wird empfohlen, sie vor der Zubereitung für einige Stunden in Wasser oder Milch einzulegen.
Wer Sardellen nicht grillen möchte, kann sie auch als Antipasti, in Tapas, zu Nudeln oder auf Pizza genießen. Auch Sardellenbutter lässt sich wunderbar herstellen und eignet sich zum Würzen von Fisch-, Fleisch- und Gemüsegerichten. Aber auch in Form von Sardellenpaste sind die kleinen Fische perfekt zum Würzen geeignet. Alternativ wäre auch noch das Braten der Sardellen und Sardinen eine leckere Option…
Haltbarkeit und Lagerung
Sardinen sowie Sardellen sollten frisch, oder wenn sie aus gefrorenem Zustand aufgetaut werden, so schnell wie möglich verzehrt werden, möglichst am selben Tag. Bis zum Verzehr sollten sie kühl gelagert werden. Eingelegte Sardinen oder Sardellen sind natürlich viel länger haltbar.
Hier könnt ihr euch an den aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdaten orientieren. In eingelegtem Zustand müssen die Fische nicht im Kühlschrank gelagert werden, es reicht der Vorratsschrank.
Einkauf – wo sind Sardellen oder Sardinen erhältlich?
Frische Sardellen und Sardinen bekommt ihr beim Fachhändler oder auf dem Wochenmarkt. Bei Fischhändlern aus südlichen Ländern sind die Fische oft günstiger. Achtet wie auch bei anderen Fischarten darauf, dass sie nicht zu penetrant riechen, sondern intensiv frisch.
Tiefgefrorene Sardinen oder Sardellen könnt ihr normalerweise im Supermarkt kaufen oder ebenfalls beim Fachhändler. Auch eingelegt findet ihr die Fische im Supermarkt bei den Konserven.
Kleiner Hinweis: Wer keine Lust auf Sardellen hat, sondern eher auf Forelle steht, sollte sich diese saftige Forelle im Backofen nicht entgehen lassen.
Nährwerte von Sardellen und Sardinen
Auch hierauf können wir einen Blick werfen:
Kalorien
100 Gramm Sardellen haben rund 100 kcal, Sardinen mit rund 124 kcal pro 100 g nur unbedeutend mehr.
Proteine
Sardellen und Sardinen sind besonders reich an Proteinen. Diese braucht unser Körper für den Muskelaufbau, den Hormonhaushalt und für die Bildung von Enzymen.
Omega-3-Fettsäuren
Die Fische enthalten eine große Menge an den beiden mehrfach ungesättigten Fettsäuren EPA und DHA – die genauen Namen und Eigenschaften erspare ich euch an dieser Stelle. Aber so viel sei gesagt: Omega-3-Fettsäuren sind besonders wichtig für unseren Körper, denn sie tragen unter anderem zu einer normalen Herzfunktion bei. DHA fördert außerdem das Wachstum von Nervenzellen.
Mineralstoffe
Auch reichlich Mineralstoffe sind in Sardinen und Sardellen enthalten: nämlich Eisen und Jod. Letzterer begünstigt eine normale Produktion von Schilddrüsenhormonen. Eisen sorgt dafür, dass sich rote Blutkörperchen und Hämoglobin (der Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen) ordentlich bilden.
Vitamine
Unter den Vitaminen punkten Sardellen und Sardinen mit jeder Menge Vitamin D sowie dem B-Vitamin Niacin. Vitamin D reguliert den Calcium-Spiegel im Blut und beim Knochenaufbau, stärkt die Muskeln und das Immunsystem. Niacin, auch bekannt als Vitamin B3, ist unter anderem bedeutend bei der Regeneration von Muskeln, Nerven, der DNA und der Haut. Außerdem trägt es zu einer reibungslosen Funktion des Nervensystems bei.
Sardinen grillen – die Vorbereitung
Am besten kauft ihr die Sardinen oder Sardellen direkt küchenfertig. Das bedeutet: entschuppt und ausgenommen. Wenn ihr sie so nicht bekommt, was leider meistens der Fall ist, müsst ihr diesen Part selbst übernehmen. Bei den kleinen Fischen ist das aber relativ schnell erledigt.
Beim Ausnehmen der Sardinen oder Sardellen, wird auch der Kopf des Fisches entfernt. Wie man Sardinen ausnimmt, wurde bereits in einem eigenen Beitrag und einem Video erklärt.
Nach dem Ausnehmen, müsst ihr die Sardinen oder Sardellen eigentlich nur noch gut unter fließendem Wasser abwaschen, von innen und von außen. Bei den kleinen Sardellen oder kleineren Sardinen sind die Gräten meistens so fein, dass man sie problemlos mitessen kann. Wer das nicht mag, kann die Gräten beim Ausnehmen mit entfernen.
Tiefgefrorene Sardinen oder Sardellen sollten zuerst im Kühlschrank aufgetaut und dann genauso zubereitet und gewaschen werden. Meistens sind diese bereits küchenfertig.
Und was gibt’s zu den gegrillten Sardellen?
Zu den Sardinen und Sardellen könnt ihr verschiedene Beilagen essen. Wer Kohlenhydrate dazu mag, kann sich ganz klassisch für Baguette oder Focaccia entscheiden, vielleicht mit leckerer Kräuterbutter oder Knoblauchbutter. Auch Kartoffeln in jeglichen Varianten schmecken gut zum Fisch. Wie wäre es zum Beispiel mit diesen leckeren Smashed Potatoes?
Wer es lieber ganz gesund mag, kann sich frisches Gemüse dazu grillen oder einen bunten Salat- oder Rohkostteller dazu vorbereiten. Auch Antipasti eignen sich perfekt als Beilage oder weitere Tapas-Arten – Sardinen und Sardellen werden schließlich unter anderem als Tapas gereicht, wenn auch nicht unbedingt in gegrillter Form.
Oder vielleicht sind für euch die Sardinen an sich schon eine Beilage und kommen „nur“ als ein Teil von vielen an einem entspannten Grill-Abend auf das Feuer. Hier sind euch absolut keine Grenzen gesetzt. Sicher findet ihr etwas Leckeres, das ihr zum Fisch servieren könnt.
Sardinen portugiesisch und spanisch zubereitet
Portugal
Aus der portugiesischen Küche sind Sardinen kaum wegzudenken. Neben eingelegten und im Ofen gebackenen Sardinen, gefüllten Sardinen, gebratenen Sardinen, edlen Pasten und Sardinen-Rouladen, kennen die Portugiesen einige landestypische Rezepte.
Die Escabeche ist beispielsweise eine besondere, säuerliche Marinade, mit der man die Sardinhas de Escabeche` einreibt. Sardinhas na brasa werden so lange auf dem Grill gelassen, bis sie zerfallen und kommen dann in ein aufgeschnittenes Brötchen.
Spanien
In Spanien werden Sardinen und Sardellen hauptsächlich als Tapas gereicht, z.B. gebacken als Sardinas al horno oder frittiert als Boquerones Fritos españoles.
Sardinen und Sardellen grillen
Nachdem wir jetzt sozusagen Sardinen- und Sardellen-Profis sind, geht es an die Zubereitung. Natürlich könnt ihr eure Sardinen oder Sardellen auch braten oder frittieren. Aber hier geht es um das Grillen, also feuert euren Grill an und los geht’s!
Einlegen
Nachdem ihr die Sardinen oder Sardellen wie oben beschrieben küchenfertig gemacht habt, legt ihr sie für rund zwei Stunden in grobes Meersalz ein. Dieses entfernt ihr vor dem Grillen wieder.
Utensilien
Am besten eignen sich Fischzangen, um Sardinen und Sardellen zu grillen. So kann man die Fische gut nebeneinander anordnen. Tipp: Bestreicht die Fischzangen auf der Innenseite mit Öl, dann lösen sich die Sardinen/Sardellen unbeschadet.
Die Sardinen grillen
Der eigentliche Grillvorgang ist jetzt der geringste Aufwand und dauert nur knapp zehn Minuten. Beide Seiten der Fische für etwa drei bis vier Minuten bei direkter Hitze auf den Grill legen – fertig!
Jetzt seid ihr soweit und könnt diesen Fisch grillen. Auf geht’s an den Grill – hier kommt das Rezept für gegrillte Sardellen:
Bildercredit: @taste.heroes / Instagram
Sardellen grillen | mediterranes Fingerfood
Zutaten
- 300 g Sardellen (frisch oder Tiefkühlware)
- Grobes Meersalz
Anleitungen
- Für den perfekten Snack macht es Sinn die Sardellen auszunehmen und den Kopf zu entfernen. Bei TK-Ware ist dies oft schon gemacht. Hat man sich für TK-Ware entschieden, sollte diese im Kühlschrank langsam aufgetaut werden.
- Die Sardellen werden für etwa zwei Stunden in grobes Meersalz eingelegt.
- Vor dem Grillen die Sardellen vom groben Salz befreien (kurz abspülen).
- Zum Grillen eignen sich besonders Fischzangen, da man sie dort gut nebeneinander anordnen kann. (Tipp: Innenseite der Zangen mit Öl bestreichen, dann lösen sich die Sardellen unbeschadet).
- Beide Seiten etwa drei bis vier Minuten (je nach gewünschter Bräunung) bei direkter Hitze auf den Grill legen.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…