Eine saftige Sommer-Beilage? Ja, so würde ich diesen Kartoffelsalat mit Radieschen auf alle Fälle titulieren. Denn wer will schon einen trockenen Kartoffelsalat? Kartoffelsalat muss meiner Ansicht nach immer ein wenig saftig-cremig daherkommen. Und was bietet sich jetzt, gegen Ende Mai, besser an, als den Kartoffelsalat mit Radieschen zuzubereiten? Seit einigen Wochen führen die Supermärkte wieder die kleinen und leicht scharfen roten Kugeln. Und auch im Garten werden sie ab Juni wieder geerntet. Und jene, die ein Gewächshaus ihr eigen nennen, kommen eventuell sogar schon eher zum Zug.
Welche Kartoffeln verwenden wir?
Aber lasst uns zu Beginn doch einfach erst einmal über die Hauptdarsteller sprechen. Die Kartoffeln. Hierbei bevorzuge ich immer überwiegend festkochende Kartoffeln. Warum? Weil bei mehlig kochenden die Gefahr besteht, dass zum Schluss ein Kartoffelbrei, beziehungsweise ein Kartoffelstampf in der Schüssel vorzufinden ist. Doch auch bei festkochenden besteht diese Gefahr: Wenn man sie zu lange kocht. Besonders bei sehr großen Exemplaren ist das Äußere der Kartoffel oftmals übergart und im Inneren passt die Konsistenz. Das erübrigt sich, wenn man mittelgroße Kartoffeln verwendet. Und zwar alle auch in einigermaßen gleichgroßem Format.
Das Schälen der Kartoffeln
Gekocht werden die Kartoffeln natürlich mit Schale. Und diese entfernt man am besten, wenn die Kartoffeln noch warm sind. Lasst sie also ein wenig abkühlen, nachdem ihr die Gabelprobe erfolgreich durchgeführt habt. Dabei sollte die Gabel hierbei in die Kartoffel hineingleiten können ohne, dass man großen Kraftaufwand betreibt. Aber auch ohne, dass die Kartoffel zerfällt.
Die Kartoffeln warm oder kalt verarbeiten?
Ganz klar: Völlig egal. Ihr bekommt mit beiden Methoden ein tolles Ergebnis. Die einzige Erfahrung, die ich bei der „kalten“ Variante gemacht habe: die Marinade zieht langsamer ein. Zudem braucht es ein wenig mehr Kraft (in Form von Stampfen mit dem Salatbesteck), bis die Kartoffelscheiben die von mir gewünschte Form bekommen habe. Dazu muss ich sagen: ich stehe hierbei nicht auf ganz ordentlich in einheitliche Stückchen geschnittene Kartoffelscheiben sondern eher auf eine wilde, zerhackte Mischung. Wie man unweigerlich auf den Bildern erkennen kann.
Die Lifehacks für dieses Rezept
Gerne möchte ich noch auf zwei Lifehacks zu sprechen kommen, die sich ab und zu für dieses Rezept anbieten.
Die Radieschen und der Trick für „ältere“ Exemplare
Klar, frische Radieschen verarbeitet jeder gerne. Aber wie sieht es mit alten, bereits schrumpeligen Exemplaren aus? Die schon etwas länger im Kühlschrank liegen? Tja, dafür sei auf den Lifehack Radieschen lagern und wieder knackig machen verwiesen. Mehr dazu gibt’s auch im Rezept für Radieschen Salat. Aber weiter im Text: Die Radieschen oben vom Grünzeug befreien und unten von der Wurzel. Ordentlich waschen und dann in die gewünschte Scheiben-Stärke schneiden.
Die Zwiebeln für den Kartoffelsalat mit Radieschen „entschärfen“
Lasst uns gleich auf den nächsten Lifehack kommen: Wie bekannt, ist nicht jede Zwiebel gleich Zwiebel. Es gibt milde aber auch sehr „rasse“ Exemplare. Was also tun, wenn einem schon beim ersten Anschnitt das Wasser in die Augen schießt? Klar, Zwiebeln entschärfen! Ein sehr einfacher und schneller Trick.
Das „Wässern“ der Radieschen
Je länger sich die Radieschen im Kartoffelsalat befinden, desto mehr wässern sie. Sprich: Euer Kartoffelsalat wird von Stunde zu Stunde ein wenig „matschiger“. Es gibt Leute wie meiner einer, denen das vorzüglich passt. Andere wiederum wollen ihre Radieschen im Kartoffelsalat knackig vorfinden und auch in dieser Konsistenz genießen. Zu welcher Gruppe ihr gehört, wisst ihr wohl selber am besten.
Die Marinade für den Kartoffelsalat
Eine ganz einfache Sache: Sonnenblumenöl, Gewürzessig und ein wenig Senf. Wem irgendwas an der Zutatenliste unterhalb nicht passt: Einfach abändern. Bei der Marinade für den Kartoffelsalat mit Radieschen kann man eigentlich nur einen Fehler machen: Am Anfang zu viel von einer Zutat verwenden. Sprich: Beginnt zum Beispiel mit 5 EL Sonnenblumenöl und 3 Esslöffel Gewürzessig. Mischt dieses in euren Salat. Zucker, Salz und Pfeffer in geringen Mengen hinzugeben und probieren. Schmeckt noch nicht? Dann einfach wieder in kleinen Schritten nachlegen. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich beim Kartoffelsalat generell.
Geht’s auch mit Mayonnaise?
Weiß ich nicht, habe ich noch nicht ausprobiert. Aber schnappt euch doch einfach Anjas Rezept für den cremigen Kartoffelsalat und lasst Essiggurken und Speckwürfel raus. Und ersetzt diese mit den Radieschen. Falls es schmeckt: bitte unterhalb in den Kommentaren Bescheid sagen, dann wissen wir auch, dass dies eine weitere leckere Option für den Kartoffelsalat mit Radieschen ist. Und: wenn ihr die Radieschen gegen Gurke austauscht und gewürztechnisch zu Dill greift landet ihr beim Kartoffelsalat mit Gurke.
Das Grünzeug
Gehört auch in den Kartoffelsalat mit Radieschen. An vorderster Stelle rangiert hierbei nach meiner Ansicht der Schnittlauch. Diesen kann man bei der Zubereitung klein geschnitten untermischen oder zum Schluss drüber streuen. Oder beide Varianten kombinieren. Das gilt für eigentlich jeden Kartoffelsalat, wie zum Beispiel auch der Grund-Variante Kartoffelsalat mit Essig und Öl. Weitere Kräuter wären noch Kerbel, Petersilie, Dill und Maggikraut (Liebstöckel).
Die Haltbarkeit von diesem Kartoffelsalat
Im Kühlschrank auf alle Fälle zwei bis drei Tage. Doch es sei nochmals gesagt: Die Radieschen werden ein wenig wässern. Behaltet das im Hinterkopf so ihr den Salat nicht sofort verzehrt.
Kartoffelsalat mit Radieschen: die bunte Sommer-Beilage
Zutaten
- 750 g festkochende Kartoffeln (gekocht und geschält)
- 1 Zwiebel
- 8 Radieschen
- 11 EL Sonnenblumenöl
- 5 EL Gewürzessig (hellen)
- 2 TL Zucker
- 2 TL mittelscharfer Senf
- 1 Bund Schnittlauch
- Salz (zum Abschmecken)
- Pfeffer (zum Abschmecken)
Anleitungen
- Die Kartoffeln kochen, ein wenig abkühlen lassen und anschließend schälen.
- Nun die Kartoffeln in etwa 0,5 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Zusammen mit den Zwiebeln (diese in kleine Stückchen schneiden) in eine Schüssel geben.
- Essig und Öl untermischen.
- Salz, Pfeffer, Senf und Zucker unterrühren. Jetzt probieren und gegebenenfalls nachwürzen.
- Die Radieschen waschen und in die gewünschte Scheibenstärke schneiden. Auch untermischen.
- Mit geschnittenem Schnittlauch garnieren.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…