Kartoffelknödel sind aus der gut-bürgerlichen Küche kaum wegzudenken und sind eines meiner Leibgerichte. Persönlich verbinde ich Knödel immer mit meiner Oma. Denn es gab meistens Kartoffelknödel wenn meine Familie und ich zu Besuch waren. Wo sich andere auf die Hauptkomponente freuten, wie beispielsweise Gänsebraten, Sauerbraten oder Hirsch, freute ich mich am meisten auf selbst gemachte Kartoffelknödel und eine leckeren Soße.
Die Eigenschaft, eine leckere Soße so aufzusaugen, hat nach Brot wahrscheinlich nur der Knödel. Meine Eltern haben, anders als meine Oma, die Knödel nie selbstgemacht. Auch wenn es Fertigprodukte gibt, die ganz in Ordnung schmecken, so ist ein selbstgemachter Kartoffelknödel einfach etwas Besonderes. Dabei ist die Herstellung eines Kartoffelknödels überhaupt nicht schwer. Es gibt ein zwei Dinge zu beachten, aber wenn man das weiß, ist das echt einfach.
Die regionalen Unterschiede beim Kartoffelknödel Rezept
Wie so oft bei Traditionsgerichten gibt es auch bei Kartoffelknödel regionale Unterschiede. Bei uns in der Pfalz nennt man sie Grumbeerklöß oder einfach Kneedel oder auch Hoorische. Wobei bei Letzterem die Variante aus gekochten Kartoffeln und rohen Geriebenen gemeint ist. Diese nennt man in Österreich wiederum Reibeknödel. Und so kann man für fast jede Region im deutschsprachigem Raum, und darüber hinaus, verschiede Varianten und Namen fürs Kartoffelknödel Rezept verwenden.
Wozu passt das Kartoffelknödel Rezept?
Knödel, also zumindest die Kartoffelknödel, sind vielfältig einsetzbar. Egal ob man sie jetzt gekocht als Beilage serviert oder als eigenständiges Gericht – zum Beispiel mit einer Pilzsuppe aus frischen Waldpilzen – wie Champignons, Pfifferlingen oder, gerade im Oktober, Steinpilzen. Der Knödel macht bei allen Gerichten mit viel Soße eine gute Figur.
So isst man ihn auch sehr gerne zu Sauerbraten, Gänse- oder Entenbraten oder einem deftigen Wild Gericht. Aber auch als Resteverwertung schmeckt er, in kleine Stücke geschnitten und frittiert oder gebraten, noch exzellent.
Eine sogenannte Schmelze eignet sich noch um dem Knödel den letzten Schliff zu verpassen. Eine Schmelze wird mit Hilfe von Butter und Semmelbrösel hergestellt. Das ganze wird in einem Topf noch etwas angeröstet.
Gibt es andere Knödelsorten?
Knödel ist ein sehr allgemeiner Begriff. Bei uns geht es ja um die Kartoffelknödel / Klöße. Von dieser Variante gibt es meistens Klöße, aus gekochten Kartoffeln und aus gemischten Kartoffeln, quasi halb und halb. Diese haben etwas mehr Biss.
Hoorische Knödel
„Hoorische“ ist eine gekochte Knödelmasse, in die grobe Stücke von roher Kartoffel hinein gerieben werden. „Hoorische“ bedeutet “haarig”. Dies beschreibt das Aussehen der Knödel nach dem Kochvorgang, da hier ein paar Kartoffelfransen abstehen. Natürlich gibt es auch andere bekannte Sorten, die nicht mit Kartoffeln gemacht werden, wie zum Beispiel der Semmelknödel. Wie der Name schon sagt, bereitet man diesen aus hartem Brot und Brötchen oder Laugengebäck zu.

Markklößchen
Diese sind auch bekannt und werden aus Knochenmark, Kräutern, Ei und Semmelbrösel gemacht.
Süße Knödel-Variante
Bei der süßen Variante gibt es noch die Topfenknödel, das bayrisch – österreichische Wort „Topfen“ steht für Quark. Diese werden auch mit Semmelbrösel zubereitet, und als Dessert serviert. Meistens mit einem Kompott zusammen, das aus Früchten der Session gekocht wurde.
Kann man den Kartoffelknödel füllen?
Ja, es gibt durchaus ein Kartoffelknödel Rezept mit Füllung. Man kann die Kartoffelknödel klassisch mit Croutons oder auch mit Spinat oder Preiselbeeren füllen. Je nachdem was man damit vor hat.
Welche Kartoffelsorten eignen sich am besten fürs Kartoffelknödel Rezept?
Für Kartoffelknödel eignen sich am besten mehlig, sowie vorwiegend festkochende Kartoffeln. Das kommt durch den hohen Stärkegehalt der Kartoffeln. Wobei Letzteres eher so mittelmäßig geeignet ist.
Wie stellt man denn nun Kartoffelknödel her?
- Mehlig oder vorwiegend mehlig kochende Kartoffeln fürs Kartoffelknödel Rezept schälen und in gleichmäßige Würfel schneiden, damit die Kartoffelstückchen auch gleichmäßig garen.
- Nach dem Kochen müsst ihr sie zerstampfen, bzw. durch eine Kartoffelpresse drücken oder mit einer “Flotten Lotte” zerkleinern. Hauptsache die Kartoffelmasse ist komplett zerdrückt und es sind keine größeren Stücke vorhanden.

3. Jetzt kommt die Kartoffelstärke, Mehl und das Ei hinzu. Gewürzt wird das Ganze mit Salz, Pfeffer und sowie bei fast allen Kartoffelgerichten, mit Muskat.

Wie formt man die Knödel richtig?
Voraussetzung, um schön geformte Knödel zu erhalten, ist immer eine gute Knödelmasse. Sie muss sehr gut ausgedampft sein und nach dem Würzen müssen die Knödel auch relativ zügig im Wasser landen. Das Salz in der Kartoffelmasse bewirkt, dass die Masse Wasser zieht und wenn man sich nicht beeilt, können diese matschig werden.

Zum Formen selbst kann man die Arbeitsfläche mit etwas Gries bestreuen. Die Hände sollten sehr sauber sein, denn der Knödel nimmt alle Rückstände von der Hand auf. Zum Beispiel Gewürzreste oder Schnittgut, das noch von der Zubereitung des Teiges stammt. Die Hände ganz leicht anfeuchten, aber auch nicht zu sehr, danach mit zwei hohlen Händen den Kloß zu einer runden Teigmasse formen.
Nun kann man die Knödel ins leicht kochende Wasser geben oder auf einem Blech vorbereiten, oder auf der Arbeitsfläche leicht in Grieß wälzen. So bekommen sie eine noch schönere Form.
Wie kocht man Kartoffelknödel?
- Eine gute Kartoffelmasse ist niemals zu wässrig, so dass sich die Knödel gut formen lassen. Zuerst lässt man salziges Wasser aufkochen (es muss soviel Wasser sein, damit die Knödel komplett bedeckt sind).
- Anschließend gibt man die Knödel in das kochende Wasser. Am besten einzeln und sie sollten nicht so auf den Boden plumpsen. Das Ganze lässt man noch einmal richtig aufkochen, stellt dann den Herd etwas runter, damit das Wasser nur noch siedet. Das heißt unter 100 Grad, so circa 90 Grad wären optimal. Denn das Blubbern von kochendem Wasser würde den Knödel komplett auflösen.
Die Kartoffelknödel einmal aufkochen und sodann gar ziehen. (Foto: Chefsstuff) - Die Knödel schwimmen zuerst auf dem Boden und kommen nach einer Weile nach oben an die Oberfläche. Dies ist das Zeichen, dass die Knödel komplett mit dem heißen Wasser durchzogen sind. Ab jetzt noch circa drei Minuten, dann kann man die Kartoffelknödel in einem Sieb herausnehmen.
- Nun besteht die Möglichkeit diese mit kaltem Wasser für später abzuschrecken oder sie direkt zu servieren. Knödel lassen sich nämlich sehr gut im kalten Salzwasser für mehrere Tage aufbewahren.
- Kleiner Tipp fürs Kartoffelknödel Rezept: Sollten sich die Knödel mal nicht gut formen lassen, hilft es, diese in Gries zu wälzen, so behalten sie besser die Form.
Ein schnelles Gericht mit Knödel
Wie man Kartoffelknödel selbst macht, wisst ihr ja jetzt bereits. Wir machen sehr gerne Geschnetzeltes zu Knödel. Ob ihr jetzt, so wie hier in dem Video unterhalb, Rinderfilet nehmt, oder z.B. Pute, Schwein oder Hühnchen, das bleibt euch überlassen. Ziemlich alle Fleischarten eignen sich zur Herstellung von Geschnetzelten.

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Voraussetzung ist, lediglich, dass es sich um ein Kurzbratstück handelt. Also ohne größere Durchwachsungen. Zwiebeln und Champions, sowie ein bisschen Lauchzwiebeln oder Frühlingslauch passen dabei sehr gut ins Programm. Ein Weißwein in einem Soßenansatz bringt ein wenig Säure ins Spiel, die auch sehr gut harmoniert.
Hier das Video zum Kartoffelknödel Rezept:

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Dieser Beitrag wurde von Simon Engelberger verfasst. Zusammen mit Elena Bertram produziert der gelernte Koch den YouTube-Kanal ChefsStuff.de.
Kartoffelknödel Rezept: schnell & einfach selber machen
Zutaten
- 600 g Kartoffeln
- 40 g Butter (zerlassen)
- 100 g Kartoffelstärke
- 1 Ei
- 1 TL Salz
- 0,5 EL Muskat (gerieben)=
Anleitungen
- Die Kartoffeln schälen und kochen. Sodann ausdampfen lassen.
- Anschließend durch eine Kartoffelpresse geben und alle weiteren Zutaten hineingeben und vermengen.
- Aus der Masse zehn gleichgroße Knödel formen.
- Wasser im Topf erhitzen, die Knödel hineingeben und einmal aufkochen lassen.
- Die Temperatur zurück schalten, so dass die Knödel nur noch sieden.
- Wenn sie an die Wasseroberfläche steigen, können sie - am besten mit einer Schaumkelle - entnommen und serviert werden.
Video

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