Viele werden sicherlich schon einmal einen Braten aufgetischt und bemerkt haben: „Huch, da ist ja ganz schön wenig Bratensoße für so viele hungrige Mäuler am Tisch.“ Oder es ist gar keine Soße vorhanden, zum Beispiel wenn man einen Spießbraten, Rollbraten oder eine Schweinshaxe am Spieß macht.
Andere möchten gerne zur panierten Milzwurst eine Soße oder benötigen zu den Resten vom Krustenbraten vom Vortag nochmal Bratensoße. Und und und…Deshalb dreht es sich in diesem Beitrag darum, wie man eine leckere Bratensoße auf Vorrat macht. Mit diesem Bratensoße Rezept. Achtung: Diese Bratensoße ist für Gerichte mit Schweinefleisch gedacht – besonders Braten. Sie ist nicht für Steaks geeignet. Für Rinderbraten und Steaks bitte die Pfeffersauce machen.
Welches Fleisch und welche Knochen benötigt man?
Da es sich um eine Bratensoße zu Schweinefleisch handelt ist klar: Knochen vom Schwein. Und zwar am besten Knochen mit noch ordentlich Fleisch daran, das durchaus mit Fett durchwachsen sein darf. Denn: Der Fleischsaft ist essentiell für eine gute Soße, Fett ein super Geschmacksträger und die Knochen geben auch nochmals ein tolles Aroma in die Soße ab. Das ist ja hinlänglich bekannt, wie zum Beispiel aus Rezepten zu Rinderbrühe oder Wildfond.
Die weiteren Zutaten
Das Knochenfleisch wird lediglich mit einer Mischung aus Salz, Pfeffer und Paprika gewürzt. Des Weiteren wandert Suppengrün, also Lauch, Sellerie und Karotten zum Rest in die Bratform. Dazu noch Knoblauch, frisches Maggikraut (Liebstöckel) und ganze Kümmelkörner. Wer letztere nicht möchte der kann entweder gemahlenen Kümmel verwenden oder lässt ihn einfach beiseite.
Aufgegossen wird mit Wasser. Brühe verwenden wir bei dem Bratensoße Rezept in diesem Artikel nicht, da die Soße auch ohne intensiv genug schmeckt. Auch Butter muss nicht extra hinzugegeben werden, da das Fleisch genug eigenes Fett abgibt. Zum Schluss wird dann alles durch ein Sieb gefiltert und man kann dann noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Bratensoße Rezept Video

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Zu welchen Gerichten passt dieses Soße Rezept?
Diese selbstgemachte Bratensauce schlägt locker jede Fertigsoße und ist in der Zubereitung äußerst simpel. Wie eingangs schon erwähnt passt dieses Grundrezept auf jeden Fall schon einmal zu allen Arten von Schweinebraten. Sei es die Schulter, der Schweinebauch, Schmorbraten oder ein Rollbraten.
Aber auch zu einer überbackenen Milzwurst oder Wollwurst. Selbstverständlich passt sie auch zu allem, das für gewöhnlich zum Braten serviert wird, wie zum Beispiel Kartoffelknödel oder Spätzle.
Tipp: Gleich größere Mengen produzieren und einfrieren
Das vorliegende Rezept für die Bratensoße ist sehr einfach, denn: Wenn einmal alle Vorbereitungen getroffen sind, macht sich die Soße auf dem Grill oder im Backofen von selbst. Sogar das Anbraten können wir uns sparen, da sich der Bratensatz und seine Aromen durch die Hitze im Grill oder Ofen von selbst bilden.
Ist genug von der Flüssigkeit verdunstet, wird die Reduktion erneut mit einem Schuss Wasser aufgeschüttet. Mehr braucht es nicht. Lediglich zum Schluss muss noch einmal für rund 10 Minuten Hand angelegt werden, wenn es darum geht, ob man eine dickflüssige oder dünnflüssige Soße erhalten möchte.
Die Bratensoße sollte sodann in gut verschlossenen Gefäßen eingefroren werden. Sitzen dann einmal mehr Personen als erwartet am Tisch, ist die Soße bei Bedarf in Windeseile aufgetaut und erhitzt.
Erhalte ich nach eine dickflüssige oder dünnflüssige Soße?
Obwohl wir die Flüssigkeit Schritt für Schritt reduzieren, ist das direkte Ergebnis natürlich eine dunkle und eher dünnflüssige Bratensoße. Da die Geschmäcker aber verschieden sind, kann die Bratensoße mit einem kleinen Trick auch zu einer dickflüssigen Bratensoße „transformiert“ werden.
Der abgegossenen Bratensoße wird dabei einfach in einem Topf unter Rühren Speisestärke hinzugefügt bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Hierfür sollte man am besten einen Schneebesen verwenden.
Kann ich diese Soße auch mit anderen Soßen kombinieren?
Selbstverständlich mit anderen Bratensoßen Rezepten die auf Schweinefleisch- und Knochen basieren. Bemerkt man nämlich beim Zubereiten des Schweinbratens, dass eventuell wenig Soße rausspringt, ist die eingefrorene Bratensoße schnell aufgetaut und kann problemlos mit der „aktuellen“ Bratensoße gemischt werden.
Grundsätzlich steht es euch auch frei, die Soße noch mit verschiedenen Kräutern zu verfeinern. Rosmarin oder Thymian sind genauso gut als alternative Gewürze geeignet wie das ein oder andere ein Lorbeerblatt. Wer sich beim Metzger ein paar Schweineschnitzel holt, kann mit Hilfe von etwas Sahne und Pilzen auch eine Soße für Jägerschnitzel zaubern.
Wie wird aus dieser Bratensoße eine leckere Biersoße?
Sicherlich kennt ihr Soßen, die mit Portwein oder Rotwein Reduktion verfeinert werden. Doch das passt weniger zum Fleisch vom Schwein. Viel besser als ein Glas Rotwein passt zum Schweinebraten schließlich ein Bier. Was spricht also dagegen Bier zur Grundsoße hinzuzugeben?
Manche werden diesen Bratensoße Klassiker bereits kennen: Die leckere Dunkelbiersoße. Es muss aber nicht unbedingt ein Dunkelbier sein. Ein Helles tut es auch. Hierfür muss einfach nur ein Viertelliter bis halber Liter Bier (je nach Geschmack) rund 30 Minuten vor Ende der „Garzeit“ zum Grundrezept hinzugegeben werden. Der Alkohol verkocht in dieser Zeit aber nicht ganz – also ist diese Soße nicht geeignet, wenn Kinder mitessen!
Bratensoße selber machen | Rezept für zusätzliche Soße
Zutaten
- 2 kg Fleischknochen (vom Schwein)
- 250 g Suppengrün
- 1 Bund Maggikraut (Liebstöckel)
- 2 Zwiebeln
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 EL Paprikapulver (edelsüß)
- 1 EL Salz
- 1 EL Pfeffer
- 1 EL Kümmel (ganz oder gemahlen)
- 1 Liter Wasser
Anleitungen
- Die Fleischknochen waschen, trocken tupfen und mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen.
- Das Suppengemüse und die Zwiebeln in grobe Stücke schneiden.
- Alles zusammen mit den Knoblauchzehen und dem Kümmel in einen Bräter geben.
- Mit 500 ml Wasser aufgießen und bei 180 Grad für 90 Minuten auf den Grill bzw in den Ofen geben.
- Zwischenzeitlich überprüfen, ob sich noch genügend Wasser im Bräter befindet, gegebenenfalls mit den restlichen 500 ml nachgießen.
- Fleisch und Gemüse aus dem Bräter nehmen und nun mit der heißen Soße den Boden und den Rand des Bräters „säubern“ (mit Hilfe eines Löffels, so wandern weitere Röstaromen in die Bratensoße)
- Die Bratensoße durch ein Sieb in einen Topf abgießen und probieren. Sie dürfte sehr intensiv schmecken, so dass man sie mit Wasser verdünnt. So dass etwa ein Liter Soße "rausspringt".
- Wer eine dickflüssige Soße erhalten möchte, gibt nun noch unter Rühren mit einem Schneebesen Speise Stärke zu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Die Soße kann, nachdem sie abgekühlt ist, portionsweise eingefroren werden.
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Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
Bilder: istock
14 Antworten
Hallo Anja! Bin froh nun dieses Rezept zu kennen. Bei mir reicht meist die Soße nicht aus aber jetzt ist das alles kein Problem mehr 👍 Danke und schönen Sonntag, Doreen
Das freut mich wenn ich helfen konnte! Danke fürs Lob liebe Doreen. Schönen Sonntag und Liebe Grüße Anja
Ich lese deine Artikel und Rezepte gerne und habe auch schon etliches nachgekocht.
Allerdings kann ich über die ständigen Hinweise und Warnungen dass Kinder die mit Wein oder Bier zubereiteten Soßen nicht essen sollten/dürfen nur verständnislos den Kopf schütteln. Es grenzt heutzutage schon an eine Art Hysterie was in der Beziehung abgeht.
Ich frage mich echt wie die ganzen Generationen vor der Jahrtausendwende überlebt haben bzw. warum sie nicht wegen Alkoholsucht im Kindesalter – erzeugt durch 0,0002 Volumen% Alkoholgehalt einer Rotweinsauce – ausgestorben sind bevor sie sich fortpflanzen konnten.
Ich bin bis jetzt gesunde 60 Jahre alt geworden … obwohl oder weil ich als Kind oft kräftige Rotwein- und Eierlikörkuchen … Bier- und Rotwein Soßen genossen habe.
Hallo Bernd, entschuldige bitte, wenn Dich das so stört. Aber Alkohol ist einfach ein stark schädigendes Nervengift. Mei, bei manchen oder vielen geht es gut und andere bekommen Schäden dadurch. Jeder ist eben nicht gleich veranlagt. Ich bin da eben lieber vorsichtig. Verstehe Dich aber auch, hab ebenfalls schon im Kleinkindalter mal einen Schluck Bier erwischt und es hat mir auch nicht geschadet. Hoffe ich zumindest und soweit ich das selber einschätzen kann. 🙂 Spaß beiseite. Wir halten es hier so und geben den Hinweis. Sicher ist sicher. Bitte schau darüber hinweg und bleib uns trotzdem erhalten. Danke für Dein Feedback und liebe Grüße, Anja
Hallo Anja eine tolle Idee dieses Rezept für mehr Soße 👍 denn in unserer Familie kann es nie genug davon geben 😉 wir mögen auch gerne mal nur Knödel oder Spätzle mit Soße und dafür dann perfekt 👌 Danke! Viele Grüße Resi
Genau Teresa,
für solche Fälle ist das Rezept optimal!
Liebe Grüße, Anja
Jo. Wahrscheinlich bin ich der einzige Mensch in Deutschland, der das kennt und liebt. Kam aus Kinderzeiten, als ich immer die mitgegrillten Hähnchenhälse knabberte, wenn es Grillhähnchen gab. Ich war immer knatschig, weil sowenig dran war. Irgendwann war ich bei meiner Großtante und sie lebte als Kriegswitwe an der Armutsgrenze, also gab es Hühnersuppe aus Putenhälsen, die es damals noch überall zu kaufen gab. Da hatte ich aber strahlende Momente. Hälse zum knabbern mit richtig viel Fleisch dran. Und gegrillt klassisch mit Öl, Salz und Paprika auch superklasse. Ab und zu führt sie sie unser einziger Supermarkt sogar regulär, aber meistens muss man vorbestellen. Ich vermute, da sie nicht mehr modern sind, landen sie wahrscheinlich im Tierfutter, was wirklich traurig ist. Die Menschen sind so richtig geeicht auf mageres Steakfleisch und ekeln sich eher vor so etwas.
Ja, es ist schade, was kulinarisch alles aus der Mode gekommen ist. Da verpasst man eigentlich vieles wenn man nur das Filet oder die “besseren” Stücke bevorzugt. Na ja, vielleicht kommt nun wieder ein umdenken. Gerade in der aktuellen Zeit, so alles teurer wird. Danke für Deinen Beitrag und liebe Grüße, Anja
Das ist eine schöne Grundlage für eine Sauce. Leider ist nicht viel Sauce entstanden. Ich selbst röste die Knochen erst kräftig mit Tomatenmark an (schmeckt man nicht mehr raus nach dem anrösten), dadurch bekommt die Sauce eine tiefere und frische Farbe, gebe danach soviel Wasser zu, dass sie gut schwimmen und dadurch so ziemlich sämtliche Aromastoffe übergehen.. so entsteht ebenfalls ein sehr kräftiger Sud, nur eben mehr für den Vorrat (falls sie nicht direkt ins gewünschte Rezept gegeben wird, ich bin ein Saucentiger und brauche immer richtig viel) Dazu nehme ich auch etwas mehr Gemüse wegen der Wassermenge und kräftig salzen. Liebstöckel kenne ich noch nicht, weil ich eigentlich immer diese Flüssigwürze in die Nase steigt, was ich nicht so mag, aber vielleicht ist er ja frisch gut. Wenn du ihn liebst und du weißt genau, was du tust, wäre es einen Versuch wert. Kümmel klingt auch toll. Ich habe ihn erst vor einigen Jahren kennen und lieben gelernt. In einer Schweinebratensauce nach bayrischer Art wird er essentiell sein.
Ein kleiner Tip für den Kameramann, der gerne Knochen abnagt, was mich zum schmunzeln bringt. Ich nämlich auch. So sehr, dass ich mir manchmal Putenhälse besorge (Gregor mag es nicht, bleibt mehr für mich 🤣). Einfach zubereiten, wie du es gerade mit den Schweineknochen gemacht hast, Kochzeit ist etwas kürzer und Beißerchen reinhängen. Ohne Alles. Superlecker. Die Idee kam früher, als meine Mutter die Hälse immer weggeworfen hat. Sie konnte nicht verstehen, was ich daran so liebte. Und nun, wenn es mich packt und was zum abnagen möchte, Hälse mit Salz und Paprika würzen, rein in wenig Gemüsesud, warten, genießen. Müsste ihm doch eigentlich zusagen 😉 nur im Sud gekocht auch eine tolle Basis für Sauce zu Hühnerfrikassee, wenn man kein komplettes Huhn kochen möchte.
Also Mechthild, das hab ich ja noch nie gehört, aber ich bin nicht abgeschreckt, eher interessiert! 🙂 Das muss ich mal ausprobieren. Danke und wieder was gelernt! LG Anja
Ich finde die Menge der Zwiebeln, die erwähnt werden,nicht bei den Zutaten.
Liebe Vroni, habe das Rezept aktualisiert. Vielen lieben Dank für Deinen Hinweis! Es sind 2 Zwiebeln. LG Anja
Eigentlich kocht man die Knochen und dasFleisch das sich auf diesen befindet noch richtig aus, da ist noch jede menge Geschmack drinnen.
Das kann man natürlich tun! Vielen Dank!