Bei uns gibt es traditionell jeden Sonntag Kuchen. Kuchen als Oberbegriff gefasst. Manchmal dürfen es auch, je nach Jahreszeit, Plätzchen, Schoko Cookies, Torten oder andere süße Leckereien sein. Das gehört für uns einfach zu einem gelungenen und entspannten Sonntag. Besonders beliebt, vor allem bei meinen Kids, ist Buchteln backen.
Beide Zwerge stehen mir jedes Mal tatkräftig zur Seite bei der Zubereitung. Sie übernehmen meist die Füllung und das Formen der Kugeln. Allein deswegen gibt es Buchteln vor allem bei Schmuddelwetter öfter bei uns. Die Kinder sind beschäftigt und in der ganzen Wohnung duftet es einfach nur phantastisch.
Buchteln – ein witziger Name für ein tolles Gebäck
Buchteln, welche sich aus dem tschechischen Wort „buchty“ ableiten, werden auch gern Rohrnudeln, Wuchteln oder Ofennudeln genannt. Es handelt sich dabei um kleine, in einer Ofenform gebackenen, Hefekugeln, die entweder gefüllt oder ungefüllt serviert werden.
Sie sind fester Bestandteil der böhmischen Küche. Sie sind aber auch sehr beliebt in der schlesischen Küche, in Sachsen und vor allem im Süden Deutschlands. Buchteln werden außerdem in Österreich und Südtirol sehr oft gebacken.
Zutaten und Zubereitung
Gebackene Buchteln: eine tolle Sonntags-Beschäftigung für die Familie
Kochutensilien
- Auflaufform (20 cm * 30 cm)
Zutaten
- 500 g Mehl
- 1 Hefewürfel (alt. 1 Pck. Trockenhefe)
- 60 g Zucker
- 1 Pck. Vanillezucker
- 250 ml Milch
- 1 Ei
- 100 g Butter (weiche)
- 1 Prise Salz
- Marmelade (zum Füllen)
- Puderzucker (zum Bestreuen)
Anleitungen
- Die trockenen Zutaten (außer den Puderzucker) in einer großen Schüssel vermischen. Einen Esslöffel Zucker übrig lassen, falls ihr frische Hefe benutzt. Wenn ihr Trockenhefe benutzt, diese auch zu den Zutaten geben.
- Die Milch erwärmen, so dass sie lauwarm ist.
- Den Zucker zugeben, die Hefe reinbröckeln lassen und alles umrühren bis sich die Hefe aufgelöst hat. (Diesen Schritt auslassen, wenn ihr Trockenhefe benutzt)
- Eine große Mulde in die Zutaten in der Schüssel machen und die (Hefe)milch eingießen.
- Mit etwas Mehl bedecken und 10 Minuten ruhen lassen.
- Dann die weiche Butter und das Ei zugeben und alles gut durchkneten, bis ein gleichmäßiger Teig entsteht.
- Teig mit einem sauberen Geschirrtuch zudecken und für mind. 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat.
- Nochmals durchkneten und 10-12 Kugeln draus formen.
- In jede Kugel eine kleine Mulde formen und 1TL Marmelade reingeben.
- Den Teig drüber falten und erneut eine Kugel formen.
- Alles in eine gefettete Auflaufform geben und weitere 20 Minuten zugedeckt ruhen lassen.
- In der Zeit den Herd auf 170 Grad (Umluft) vorheizen.
- Sobald die Kugeln aufgegangen sind, alles für ca. 25 Minuten auf der mittleren Schiene goldgelb backen.
- Vorm Servieren mit Puderzucker bestreuen.
Nährwerte (pro Portion)
Frische Hefe oder Trockenhefe?
Die Zubereitung von Hefeteigen ist generell etwas zeitaufwendiger, aber man wird beim Buchteln backen mit einem lecker duftenden und wohlschmeckenden Hefegebäck entschädigt. Und wenn ihr, statt auf frische Hefe, beim Backen auf die trockene Variante zurückgreift, ist der Aufwand beim Vorbereiten auch nicht ganz so groß.
Ihr müsst die Hefe dann nämlich nicht in warmer Milch auflösen. Und somit umgeht ihr auch einen kleinen Stolperstein, zu dem ich gleich noch komme.
Und wenn man zwei kleine Helferlein hat, die beim Buchteln backen eifrig mit anpacken, macht sich die Arbeit fast von ganz allein.
Buchtel-Füllungen: erlaubt ist, was euch schmeckt
Uns schmecken Buchteln am Besten mit Marmeladenfüllung. Und da meine Mutter uns regelmäßig mit selbstgemachter Marmelade versorgt, haben wir meist auch verschiedene Sorten im Haus. Mir persönlich schmeckt Aprikosenmarmelade am Besten und die Kinder lieben die Variante mit Kirschen. Und da sie das Ruder in der Hand haben beim Buchteln backen, gibt es natürlich sehr oft die Kirschvariante.
Lecker ist auch die Variante mit Nutella oder Pflaumenmus. Gern werden die Buchteln auch mit Mohn, Quark oder Rosinen gefüllt. Ihr könnt allerdings auch ganz auf die Füllung verzichten und stattdessen eine leckere Vanillesauce dazu reichen.
Es soll ja sogar Regionen geben in denen Sauerkraut dazu serviert wird. Das wär jetzt nicht mein persönlicher Geschmacksfavorit, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Eventuell könnte man aber auch Beeren zurückgreifen – wie beim Krapfenburger backen…
Das Rezept und die Bilder stammen von Julia Reimann. Sie betreibt den Instagram Account „Julchen_kocht“ und freut sich dort über euren Besuch!