Was wäre das Oktoberfest, eine Brotzeit, das Bier und die Weißwurst ohne sie, die Brezn wie wir in Bayern sagen. Oder ganz allgemein die Brezel? Nur eine halbe Sache! Jedenfalls wollte ich mir zu einem Vorspeisen-Brotzeitbrettel eine ordentliche Brezel schmecken lassen. Und da Brezel selber machen eine ganz besondere Herausforderung darstellt, habe ich mir dazu den Experten gleich ins Haus geholt. Und zwar den Bäckerobermeister Thomas Grundner aus Moosburg. Er, so dachte ich, kann mir sicher verraten wie Brezel selber machen auch zuhause funktioniert. Und wer wenn nicht er, hat das perfekte Brezel Rezept auf Lager? Thomas war so freundlich mir Tipps zum Brezel selber machen zu verraten und hat mir dafür sogar einen Besuch abgestattet.
Die Brezel, ein Gebäck mit langer Tradition
Die Brezel ist ein Gebäck mit Tradition und ihre Entstehung und das Brezel selber machen lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Wie interessant. So entwickelte sich die heutige Brezel aus dem antiken Ringbrot, ein Fastengebäck, welches schon die frühen Christen zum Abendmahl gegessen haben. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus der Brezel ein süßes Gebäck und wurde, bevor man die Lauge entdeckte, die der Brezel den unverwechselbaren Geschmack und die charakteristische braune Farbe verleiht, mit Zuckerguss bestrichen. Herauskam sodann: die Laugenbrezel beziehungsweise das Laugenbrezel Rezept.
Die bayerische Legende über die Entdeckung der Natronlauge für die Brezel
Der Legende nach entdeckte man die Verwendung der Natronlauge durch einen Zufall oder sagen wir besser einem Verstehen. So tauchte der Bäcker Anton Nepomuk Pfannenbrenner im Jahre 1839 die Brezel nicht in den Zuckerguss, sondern aus Unachtsamkeit in Lauge. Diese Lauge war eigentlich für die Reinigung der Bleche vorgesehen und nicht fürs Brezel Rezept gedacht. Das Ergebnis war jedoch überzeugend und das Laugenbrezel Rezept somit geboren. Soviel zur bayerischen Version.
Oder waren es doch die Schwaben die das Brezel Rezept erfunden haben?
Es gibt da nämlich auch noch die schwäbische Entstehungsgeschichte zum Thema Brezel selber machen. Diese geht sogar noch weiter zurück und zwar ins Jahr 1477, wo ein Bäckermeister namens Frieder zum Tode verurteilt wurde. Warum und was er begangen hat ist nicht näher bekannt. Jedenfalls versprach ihm der damalige Graf Gnade walten zu lassen, wenn er ihm ein Gebäck kreierte, durch welches „dreimal die Sonne scheinen“ kann.
Und auch hier kam es durch einen ungünstigen Umstand zur Entdeckung der Lauge. Denn in der Eile und mit Todesangst im Nacken, fielen dem schwäbischen Bäckermeister die Brezel aus Versehen in Lauge und es blieb ihm, um der Frist gerecht zu werden, nichts anderes übrig als sie zu backen. Welch glücklicher Zufall. Ich bin mir sicher, dass der Graf, wenn man der schwäbischen Version glauben schenken möchte, ihn hat leben lassen. Was aber auf jeden Fall wahr und richtig ist, ist, dass sich im Laufe der Zeit zwei Brezelformen entwickelt haben. Nämlich die bayerische und die schwäbische Brezel.
Der Unterschied der schwäbischen Brezel zur bayerischen Brezel
Die bayerische Brezel
Die bayrische Brezel zeichnet sich dadurch aus, dass sie einen geringeren Fettanteil als die schwäbische Brezel aufweist. Nämlich unter drei Prozent. Zudem lässt man sie beim Brezel selber machen während des Backvorgangs „rustikal“ aufreißen. Und, die bayrische Brezel besitzt einen dicken Bauch mit gleich dicken „Ärmchen“ oder „Bratzerl“, wie sie Oberbäckermeister Thomas Grundner im Video nennt. Und das heißt auf bayerisch soviel wie „Ärmchen“ oder genauer gesagt „Händchen“. Gemeint sind die Enden der Brezel. Und das kommt, wenn man sich eine Brezel ansieht, dem Vergleich mit „Ärmchen“ oder „Händchen“ schon sehr nahe. Erstaunlich was man beim Brezel selber machen mit dem Meister alles erfahren kann.
Die schwäbische Brezel
Anders bei der Schwäbischen, denn hier ist zum einen der Fettanteil deutlich höher und zwar bis um die zehn Prozent. Zudem wird bei diesem Brezel Rezept das Backwerk vor dem Backen eingeschnitten. So überlässt man das Aufreißen der Brezel also nicht dem Zufall. Bei der schwäbischen Variante sind zudem die „Ärmchen“ dünner. Das heißt die Brezel, beziehungsweise die „Teigwurst oder –rolle“, das rohe Ausgangsgebilde der Brezel, verjüngt sich zu den Enden hin.
Eine Mischung aus schwäbischem und bayerischem Brezel Rezept
Mittlerweile haben sich diese beiden Brezelarten etwas vermischt. Bäckerobermeister Thomas Grundner nimmt beim Brezel selber machen ebenfalls eine leichte Verjüngung der Teig-Enden vor. Der Grund: Diese werden beim Backen einfach schön knusprig. Und ich finde genau so soll eine Brezel sein – Außen kross, der bauchige Anteil weich und die dünnen Enden knusprig. Brezel selber machen scheint schon eine Wissenschaft für sich zu sein.
Natron eignet sich für den Hausgebrauch beim Brezel Rezept
Wie oben schon erwähnt bekommt die Brezel erst durch die Brezellauge den typischen Geschmack und die tolle Farbe. Die Lauge ist beim Brezel Rezept also unbedingt notwendig. Doch Lauge ist nicht gleich Lauge. Hier gibt es Unterschiede. Zumindest findet man für den Hausgebrauch zum Brezel selber machen in Rezepten die Verwendung von Natron. Natron gibt es übrigens online zu erwerben. Dieses so genannte Natriumbicarbonat wird beispielsweise auch als Backtriebmittel verwendet. Oder durch seine basische Wirkung zur Neutralisation von Säuren eingesetzt. Es kann also auch durchaus zum Backen von Laugengebäck verwendet werden.
Hier das Video zum Brezel Rezept – wenn Du weiterhin informiert bleiben willst dann abonniere unsere Facebook Seite oder meinen YouTube-Kanal:
Die „echte“ Lauge zum Brezeln selber machen – Vorsicht, ätzend!
Allerdings hat Natron nicht den gleichen und deutlich besseren Effekt wie die Lauge, mit der die Profis in der Bäckerei ihre Brezel Rezept umsetzen – und die Brezel damit besprühen. Das haben wir ja im Video beim Brezel selber machen deutlich gesehen. Bei dieser Profi-Lauge handelt es sich nämlich um Natriumhydroxid. Ein stark ätzendes chemisches Mittel.
Aber keine Angst, es wird durch den Backprozess für den Körper unschädlich gemacht und verliert seine ätzende Wirkung. Sollte man damit auch in der heimischen Küche arbeiten, ist Vorsicht geboten. Auf jeden Fall Handschuhe und Schutzbrille beim Brezel selber machen tragen. Das empfiehlt auch unser Experte, Thomas Grundner, und dies stehe sogar im Arbeitsschutzgesetz. Und das nicht umsonst.
Es darf auch nicht in Flaschen umgefüllt werden, aus denen womöglich jemand aus Versehen trinken könnte. Also Vorsicht im Umgang mit Natriumhydroxid beim Laugenbrezel Rezept. Wer beim Brezel selber machen lieber auf Nummer Sicher gehen will der verwendet die ungefährliche Variante, das Natriumbicarbonat. Dieses Pulver wird zusammen mit Wasser aufgekocht und die rohe Brezel damit großzügig bestrichen. So erhält man einen ähnlichen und durchaus passablen Laugenbrezeleffekt.
Der Brezelteig beim Brezel Rezept sollte kalt sein
Auch zum Teig für die Brezel gibt es abschließend noch etwas Besonderes zu erwähnen. Denn anders als bei herkömmlichen Hefeteig wird der Brezelteig kalt gehalten. So kommt nicht wie herkömmlich, lauwarmes Wasser in den Brezelteig sondern am besten eiskaltes. Die sich darin befindende Hefe soll erst beim Backvorgang ihre volle Wirkung entfalten. In der Bäckerei werden die Teigrohlinge beim Brezel selber machen vor dem Backvorgang sogar gefroren. Wie spannend!
Achja, und wer keine Lust auf Brezel selber machen hat: Hier gibt es ein Rezept für Sonntagsbrötchen – ein Rezept ohne Gehzeit…
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Brezeln machen mit dem Profi
Zutaten
- 500 g Mehl Typ 550
- 20 g frische Hefe
- 300 g eiskaltes Wasser
- 1 TL Zucker
- 1 TL Salz
- 1 EL Butter schmelzen und etwas abkühlen lassen
- 20 g Natron z.B Kaiser-Natron
- 2 Liter Wasser
- 2 EL Meersalz grobkörnig
Anleitungen
- Mehl und Salz in eine Schüssel geben.
- Die Hefe und den Zucker ins Wasser geben und darin auflösen.
- Die Hefemischung zum Mehl geben und zusammen mit der geschmolzenen Butter zu einem geschmeidigen Teig verkneten. (Zirka 10-12 Minuten kneten)
- Den Teig in drei gleichgroße Kugeln formen.
- Die einzelnen Kugeln nach und nach in eine längliche Form bringen. (Für eine Riesenbrezelauf zirka 1 Meter Länge)
- Die Teigrollen zu Brezeln formen und etwa 10 Minuten auf der Backunterlage ruhen lassen.
- Den Grill oder Backofen auf 225 Grad vorheizen.
- Das Wasser mit Natronpulver zum Kochen bringen und noch heiß die rohen Brezeln damit großzügig einstreichen.
- Anschließend das Meersalz gleichmäßig über die Brezeln streuen.
- Die Brezeln zirka 15 bis 20 Minuten backen.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
6 Antworten
Ein bißchen Wortkunde: Laut P. Notker Hiegl OSB, einem leider verstorbenen Benediktiner aus der Abtei Metten in Niederbayern, seines Zeichens Lateinlehrer, kommt das Wort „Brezel“ von lat. „braticellum“ – das Ärmchen: Eine Brezel sieht ja aus wie zwei vor der Brust verschränkte Arme.
Ein weiterer Spruch, den er nahezu täglich bemühte: „simila – das Weizenmehl“; daher der Name „Semmel“. – Im übrigen soll das Lob für das schöne, natürliche und angenehme Video und Rezept nicht untergehen! Vielen Dank!
Danke für die Aufklärung und das Lob, Martin, ich hatte ja kein Latein – leider. Werde es aber auch nicht mehr anpacken:). Muss zuviele Rezepte produzieren…hihi… Liebe Grüße, Anja
sieht echt lecker aus. der Typ ist aber ein komischer Kauz, dass er seine Breze nicht teilen will …. No-Go
Hallo Ann-Marie, 🙂 das war sicher nur Spaß! Danke Dir und liebe Grüße, Anja
Super Idee mit diesem Video! Das Thema finde ich sehr interessant und die Anleitung durchaus verständlich. Herantrauen werde ich mich da aber eher nicht. Zum Bäcker laufen ist einfacher.
Dankeschön, Gotthard! Freut mich wenn Dir das Video gefallen hat, fand es auch sehr interessant dem Bäckermeister über die Schulter zu schauen. Das ist schon eine Kunst und der Bäcker kann es einfach am besten. 🙂