Eigentlich wollte ich dieses Jahr zu Ostern wie immer einen saftigen Rüblikuchen backen – auch Karottenkuchen genannt. Der gehört für mich irgendwie einfach dazu, so wie Ostereier und Eierlikör. Aber da ich es gern mal schaffe, die Hälfte des Einkaufs einfach zu vergessen, sobald ich mir keinen Zettel schreibe, fiel der Kuchen dieses Jahr aus. An einem Ostersonntag mal schnell ein paar Möhren zu besorgen, ist halt einfach schwierig.
Da dieser Karottenkuchen aber eben nicht nur zu Ostern wunderbar schmeckt, kann man diesen ruhig auch an allen anderen Tagen außerhalb der Osterzeit im Jahr zubereiten und genießen – ebenso wie einen Russischen Zupfkuchen. Wie unter anderem an Weihnachten, im Hochsommer oder Herbst. Und so habe ich den Kuchen dann einfach eine Woche später gebacken.
Sieht meine Familie im Übrigen ähnlich mit dem Geschmack, denn alle drei lieben dieses Rüblikuchen Rezept genauso wie ich. Und ihr werdet dies auch tun, vor allem, wenn ihr ihn mit dem unfassbar leckeren Frischkäsetopping zubereitet.
Die Herkunft vom saftigen Rüblikuchen
Rüblikuchen oder auch Karottenkuchen kommt ursprünglich aus der Schweiz aus dem Kanton Aargau und existiert seit 1892. Die Schweizer nennen ihn auch Rüblitorte. Sehr beliebt ist dieser saftige Kuchen vor allem in Großbritannien und den USA und wird dort als Carrot Cake bezeichnet.
Witzigerweise ist das Rezept in den USA derart beliebt, dass es sogar einen Nationaltag gibt, den sogenannten Carrot Cake Day. Dieser findet jährlich am 3. Februar statt.
Tatsächlich habe auch ich meinen ersten saftigen Rüblikuchen in New York gegessen. Mehr aus Neugier habe ich diesen damals probiert, denn ich konnte mir so gar nicht vorstellen, dass Möhren im Kuchen schmecken können. Doch das taten sie, und seit dem Tag liebe ich diesen Kuchen.
Karotten im Kuchen – kann das überhaupt schmecken?
Karotten sind von Natur aus sehr süß und deshalb harmonieren sie wunderbar in diesem saftigen Rüblikuchen. Das ist auch ein Grund wieso dieser Karottenkuchen entstanden ist, denn man spart etwas Zucker beim Backen.
Der andere Grund war das zunehmende Bewusstsein der Schweizer für gesunde Ernährung. Deshalb begannen die Bäcker aus Aargau einfach Karotten in den Kuchen zu geben, um ihn als gesunde Delikatesse zu verkaufen.
Als ich den Rüblikuchen das erste Mal für meinen Mann gebacken habe, hat dieser gar nicht gemerkt, dass Möhren – also Gemüse!!! – enthalten sind. Es hat ihm einfach nur geschmeckt und umso erstaunter war er dann doch, als ich ihn über das genaue Rezept ein bisschen aufgeklärt habe. Also keine Scheu vor den Möhren, diese machen den Kuchen einfach nur einzigartig lecker und saftig.
Wichtige Zutaten in diesem Rezept
Die wesentlichste Zutat dürfte eigentlich klar sein, die Möhren. Neben diesen gehören auch noch gemahlene und gehackte Nüsse in den saftigen Rüblikuchen. Ich verwende gern gemahlene Haselnüsse und gehackte Walnüsse. Ihr könnt da aber variieren und stattdessen gern gemahlene und gehackte Mandeln nehmen oder sowohl Haselnüsse gemahlen, als auch gehackt.
Eine weitere Besonderheit im Rezept ist das Mehl, welches ich für den Kuchen verwende. Ich benutze dafür gern Einkornmehl. Damit schmeckt der Kuchen sehr lecker und irgendwie griffiger in der Konsistenz. Wenn ihr dies allerdings nicht mögt, dürft ihr selbstverständlich auf normales Weizenmehl für den Karottenkuchen zurückgreifen.
Die Zubereitung vom Karottenkuchen
Dieser saftige Rüblikuchen ist nicht nur sehr einfach, sondern auch wunderbar flott zubereitet. Ihr müsst nur die Möhren reiben, die Walnüsse grob hacken und dann mit den restlichen Zutaten gut verrühren. Anschließend gebt ihr die Mischung in eine gefettete Kastenform und lasst ihn im Ofen backen.
Gut auskühlen lassen und in der Zwischenzeit das Topping anrühren, welches ebenfalls sehr flott geht. Ein paar Dekomöhren und Nüsse zum Verzieren draufgeben und schon dürft ihr ein Stück essen oder gern auch noch ein zweites – falls ihr es nicht erwarten könnt, denn: noch besser schmeckt der saftige Rüblikuchen allerdings einen Tag später, wenn alles schön durchgezogen ist.
Aber werfen wir mal einen Blick im Detail aufs Rüblikuchen Rezept
- Die Möhren schälen, die Enden abschneiden und mit einem Möhrenraspel fein raspeln.
- Die Butter so lange schaumig rühren, bis sie weiß geworden ist.
- Portionsweise den Zucker einrieseln lassen und unterrühren bis er sich aufgelöst hat.
- Nach und nach die Eier unter Rühren zugeben.
- Backpulver und Mehl mischen.
- Die Mehl-Backpulver-Mischung langsam in die Rührschüssel zugeben und dabei weiterrühren.
- Die Möhren unterrühren.
- Die Wahlnusskerne und gemahlene Haselnüsse zugeben und unter den Teig ziehen.
- Eine Kastenform mit Butter auspinseln bzw. einfetten.
- Den Teig in die gefettete Kastenform geben und für zirka 60 Minuten bei 170 Grad (Umluft oder Ober Unterhitze) im vorgeheizten Backofen backen.
- Bei Zimmertemperatur das Gemüseversteck (so nennt man das tolle Rezept auch) abkühlen lassen und in der Zwischenzeit das Topping vorbereiten: dazu den Frischkäse, Puderzucker und den Limettensaft (alternativ Zitronensaft) verrühren.
- Sobald der Kuchen kalt ist, den Guss auf dem Kuchen verteilen und die Frischkäse Creme mit ein paar Marzipankarotten und gehackten Walnüssen zur Dekoration verzieren. Tipp: das ganze Topping fest werden lassen und sich gleich von der Genialität des Rezeptes überzeugen…
Die Sache mit dem Topping
Dieser saftige Rüblikuchen schmeckt auch ohne Topping / Frosting schon megalecker. Aber für den ultimativen Geschmack würde ich dieses unbedingt drauf machen. Der Frischkäse ergibt zusammen mit dem Spritzer Limettensaft und dem Puderzucker ein sehr erfrischendes Aroma und rundet den Kuchen ab.
Und außerdem halten die Deko-Möhren und die gehackten Walnüsse so viel besser auf dem Kuchen. Ach ja, die Deko-Möhren könnt ihr auch ganz einfach selber machen, indem ihr die entsprechende Lebensmittelfarbe unter Marzipanrohmasse knetet.
Wem dieses Gebäck Rezept nicht passt: schaut euch mal diesen leckeren Wölkchenkuchen an beziehungsweise dieses cremige Dessert mit Mascarponecreme und Amarettini…
Informationen und die eine oder andere alternative Idee
- Der Möhrenkuchen lässt sich auch in der Muffins Variante zubereiten. Dazu einfach mit einer entsprechende Form arbeiten. Arbeitsschritte sind die gleichen, die Backzeit verkürzt sich. Stäbchenprobe empfohlen.
- Wer Spaß daran hat, verwendet eine Springform oder ein Blech. Auch in diesen Versionen wird das Teil super saftig.
- Zuckerguss und Zitronenguss sind ebenfalls Alternativen. Hinweis: Wer nicht auf Marzipanmöhren steht der kann zum Beispiel auch mit ganzen Nüssen verzieren.
- In manchen Backrezepten für diesen Karottenkuchen kommen auch Agavendicksaft, Ahornsirup, Dinkelmehl, Erythrit, Milch, Xylit, Zimt, Vanille, Vanillezucker, Orangensaft oder Orangenschale zum Einsatz. Nur dass ihr euch nicht wundert und auch die ganze Übersicht habt. Aber ich wollte es bei diesem Rezept ganz ursprünglich halten. Und der Karottenkuchen wird auch so ein Traum! Ihr dürfte aber nach Belieben walten!
- Das Rezept gehört natürlich mit seinem Fett und den Kohlenhydraten in die Kategorie „Bombe“. Klar, mit der Butter und Glasur usw…aber dann muss man eben beim Mittagessen mit den Kalorien sparen…
Das Fazit zu diesem Karottenkuchen Rezept
Tja, ihr seht es ja selbst: Der Kuchen gehört zu jenen Rezepten, bei denen der Schwierigkeitsgrad wirklich minimal ist. Der Rührteig ist schnell fertig. Vor allem, weil der Großteil von euch die meisten Produkte auch bereits in der Küche hat. Die Arbeitszeit inklusive dem Backen hält sich in Grenzen.
Perfekt für jeden Nachmittag, nicht nur die Ostertage! Und: an Saftigkeit fast nicht zu überbieten. Sahne, die man dazu noch in einer Schüssel schlagen muss: überflüssig! Eure Gäste werden über das Ergebnis staunen!
Wer nun noch eine Frage hat: als Feedback einfach in die Kommentare posten. Ich werde eure Fragen auf jeden Fall beantworten!
Der Beitrag und die Bilder stammen von Julia Reimann. Sie betreibt den Instagram Account „Julchen__kocht“ und freut sich dort über euren Besuch!
Saftiger Rüblikuchen mit Frischkäsetopping
Kochutensilien
- 1 Kuchenform (30 * 11 cm)
Zutaten
- 250 g Einkornmehl
- 200 g Zucker
- 250 g weiche Butter oder Margarine
- 4 Eier (Größe M)
- 350 g Möhren
- 3 TL Backpulver
- 200 g gemahlene Haselnüsse
- 6 EL grob gehackte Walnusskerne (sowie ein paar für das Topping)
- 250 g Frischkäse
- 100 g Puderzucker
- 1 EL Limettensaft
- Ein paar Deko-Möhren aus Marzipan (optional)
Anleitungen
- Die Möhren schälen und raspeln.
- Die Butter so lange schaumig rühren, bis sie weiß geworden ist.
- Portionsweise den Zucker einrieseln lassen und unterrühren bis er sich aufgelöst hat.
- Nach und nach die Eier unter Rühren zugeben.
- Backpulver und Mehl mischen.
- Mehl und Backpulver langsam zugeben und dabei weiterrühren.
- Die Möhren unterrühren.
- Die Wahlnusskerne und gemahlene Haselnüsse zugeben und unter den Teig ziehen.
- Eine Kastenform mit Butter auspinseln.
- Den Teig in die gefettete Kastenform geben und für zirka 60 Minuten backen - bei 170 Grad (Umluft) im vorgeheizten Backofen.
- Auskühlen lassen und in der Zwischenzeit das Topping vorbereiten: dazu den Frischkäse, Puderzucker und den Limettensaft verrühren.
- Sobald der Kuchen kalt ist das Topping auf dem Kuchen verteilen und mit ein paar Deko-Möhren und gehackten Walnüssen verzieren.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
19 Antworten
Hallo liebe Anja!
Die Ostertage stehen bevor und ich bin/war auf der Suche nach einem passenden Kuchen… Und siehe da 😉 ich bin fündig geworden! Dein Rüblikuchen mit diesem Topping trifft genau meinen Geschmack! Werde ihn heute gleich mal nachmachen, zur Probe versteht sich 😉
Auch ein Lob an die neue Webseite, super übersichtlich!
Ein schönes Wochenende, Euere Carolin
Hallo liebe Carolin, freu mich sehr, dass Dir das Rezept gefällt. 🙂 Klar, den muss man unbedingt erst mal zum Vorkosten machen. 😉 Lass ihn Dir gut schmecken, Danke für das tolle Lob und liebe Grüße, Anja
Hallo Anja diesen saftigen Rüblikuchen mit Frischkäsetopping hab ich am WE für die ganze Familie gebacken 👍 und was soll ich sagen, er kam mega gut an 🤩 es ist nicht mal ein Stück zum Frühstück für mich übrig geblieben 😋 werde ich die nächsten Tage gleich nochmal backen ! Danke Liebe Grüße Carmen
Hallo liebe Carmen, das freut uns und wir lieben diesen Kuchen auch sehr! 🙂 Danke für die Erinnerung, ich könnte auch mal wieder einen backen! 😉 Danke und liebe Grüße, anja
Hallo Julia, der Kuchen ist der Hammer! Danke!
Danke, das freut mich sehr🤗
Liebe Anja!
Und wieder beweist du wie viel Mühe und Liebe, Ihr in Eure Arbeit steckt. Jeder Beitrag, Video so detailliert, Klasse! Großes Lob und weiter so…
Den Rüblikuchen hab ich übrigens gleich nachgebacken und er schmeckt fantastisch!
Weiterhin Viel Erfolg und Danke!
Schönes Wochenende Susanne
Liebe Susanne, ganz lieben Dank für das Lob und die Anerkennung. Darüber freuen wir uns sehr! Und übers Nachbacken und dass es geschmeckt hat. Ich glaub ich mach ihn heute auch wieder. Wir mögen den auch sehr gerne! Liebe Grüße, Anja
Kannte ich nicht, sieht toll aus, wenn er auch so schmeckt….finde ich am Wochenende heraus! Lilli
Hallo Lilli, das Rezept von unserer Julia ist wirklich sehr gut. Du kannst es auch mit „normalem“ Mehl umsetzen. Aber überzeuge Dich einfach selbst! 🙂 Lass ihn Dir schmecken, vielen Dank und liebe Grüße, Anja
Ein wirklich tolles Rezept Ihr Lieben!
Was mir neu war/ist dieses Frosting… Man lernt doch nie aus 🙂
Eigentlich bin ich für die deftige Zubereitung zuständig, aber auf deinem Kanal gibt es alles bunt gemischt, dass ist, was mir so gefällt… Es wird nie langweilig und gibt nebenher Inspiration!
Danke euer Rainer aus dem Wald 😉
Lieber Rainer, das freut uns sehr! Probiere es unbedingt mal. Es schmeckt wunderbar und wird auch beim Auskühlen ein wenig fest. Du kannst es auch als Topping für andere Kuchen verwenden. Oder als Creme für eine Füllung. Vielen Dank fürs tolle Feedback und liebe Grüße, Anja
Ein super leckerer Kuchen 😋 und vor allem schnell gemacht 👍
Kommt bei uns öfter auf den Tisch so essen die Kids wenigstens mal Karotten 🥕
Aber beim nächsten Mal definitiv mit deinem Frischkäsetopping 😉
Danke und einen schönen Tag!
Anita
Danke, liebe Anita, das ist toll! Wir mögen Julias Rezept auch sehr gerne! Ich überlege schon ihn heute wieder zu backen und ihn mal mit geriebenen Äpfeln abzuwandeln weil ich leider keine Karotten im Haus hab. Er macht süchtig. 😀 Danke, ein schönes Wochenende und liebe Grüße, Anja
Großartig! Ist zwar kein Diät Kuchen aber sooo lecker und saftig…musste ihn nun schon das dritte Mal machen….ganze Familie liebt ihn….Franzi
Hallo Franzi, das ist so schön zu lesen und wir freuen uns sehr! 🙂 Danke und liebe Grüße, Anja
Kann man den Kuchen auch mit bunten Möhren (lila, Orange und Weiß) backen?
Hallo Jörg:) das ist ja sehr interessant! Ich denke schon, dass das auch geht. Geschmacklich gibt es ja, soweit ich weiß keinen Unterschied. Bin gespannt was unsere liebe Julia dazu meint. 🙂 Liebe Grüße, Anja
Hallo Jörg,
ich denke mal schon, dass man jede Möhrenfarbe nehmen kann. Ich hab es allerdings noch nie probiert.🤗
Liebe Grüße
Julia