Wie ich aufs Rezept für diese Paste gekommen bin? Gar nicht! Warum ich dann über Chili Paste selber machen schreibe? Ganz einfach: Weil wir einen Profi im Haus haben, der sich damit sehr gut auskennt. Weil er die Chilischoten selber im Garten anpflanzt. Sie im Sommer hegt und pflegt. Und sodann im Herbst nach seinem eigenen Rezept unter anderem zu Chilipaste verarbeitet. Der unbekannte Profi ist der Vater von meinem Kameramann.
Und wenn ihr meine Videos ab und zu anschaut, dann kennt ihr ja den Garten. Und bei ihm habe ich mich nach einer Initialzündung über das Thema Chilipaste selber machen erkundigt – und hier folgt nun was ich über das Chilipaste Rezept heraus gefunden habe.
Solltest du übrigens keine roten sondern grüne Chilis haben, dann kannst du damit auch dieses Rezept umsetzen. Oder alternativ zum Beispiel eine grüne Currypaste zubereiten. Auch noch möglich: ein feines Sambal Olek, aber dazu mehr in einem anderen Artikel.
Die Initialzündung für diesen Beitrag
…war mein Rezept zum Chili con Carne. Denn wer Chili con Carne zubereitet, der muss ja auch irgendwie Chili in seinem Topf unterbringen. In meinem Rezept war es eben diese Chilipaste. Natürlich bietet es sich auch an Chilipulver zu verwenden. Oder auch getrocknete oder frische Chilischoten. Die es in vielen Geschäften zu kaufen gibt. Sehr beliebt ist auch Piri Piri.
Ich habe keine Chilis im Garten – kann ich die Paste trotzdem selber machen?
Klar! Es gibt eigentlich das ganze Jahr hindurch Chilis im Supermarkt zu kaufen. Und zur Erntezeit der Chilis würde ich einfach mal auf dem Wochenmarkt die Augen offen halten. Mit etwas Glück könnt ihr die Chilis dort auch zum Chili selber machen kaufen. Die Erntezeit hierzulande ist im Spätsommer bis Herbst hinein. Ich kann mich erinnern, dass bei uns im Garten die Chilischoten noch an den Sträuchern hingen, als es schon bitterkalt war.
Wofür lässt sich die Chilipaste verwenden?
Bei mir wandert sie, wie bereits erwähnt, ins Chili con Carne. Sie lässt sich aber auch verwenden, wenn ihr das Rezept zur Hot Buffalo Chili Sauce nachkocht. Da könnt ihr nämlich statt einer gekauften Chili Sauce jederzeit diese selbstgemachte Paste verwenden.
Paprika verwenden: Ja oder nein?
Die Frage ist berechtigt. Denn mit einer roten Paprika ist es ja keine reine Chilipaste mehr. Aber dadurch, dass die rote Paprika den Chilis zumindest vom Aussehen ein wenig artverwandt ist, lässt sie sich zum „strecken“ verwenden. Klar, eine Paprika hat so viel Gewicht wie vielleicht 10 bis 15 Chilischoten.
Da kann man schon schnell auf das Doppelte des Volumens kommen. Und der Schärfe und dem Geschmack der Paste wird dies auch keinen Abbruch tun. Weil die Chilischoten eben so geschmacksintensiv sind. Der Vater vom Kameramann verwendet übrigens Paprika für sein Rezept – und es ist ein tolles Rezept!
Wie scharf wird’s eigentlich?
Das lässt sich vorweg nicht genau sagen. Man kann mit ein und demselben Rezept bezüglich der Mengenangaben zwei unterschiedliche Schärfegrade bekommen – wenn man unterschiedliche Chilisorten verwendet – weil die Chilischoten unterschiedlich scharf sein können. Das bestätigt auch der Vater vom Kameramann: Selbst zwei Chilischoten, die nebeneinander an einem Strauch hängen, können absolut unterschiedlich scharf sein.
Sind Chilischoten gesund?
Generell ja, denn: Chilischoten sind reich an Vitamin B1, Vitamin C und B6. Wer allerdings einen empfindlichen Magen hat, der sollte mit scharfen Exemplaren vorsichtig hantieren.
Wie groß ist der Aufwand?
Ein wenig aufwendiger als Erdbeermarmelade ist es schon, aber es hält sich in Grenzen. Wenn die Chilischoten erstmal klein geschnitten sind geht es eigentlich ganz flott bis man die selbst gemachte Chilipaste in Gläser abfüllen kann. Alles in allem maximal 45 Minuten.
Welches Zubehör benötigt man?
Ein scharfes Messer und ein Brett. Dazu noch einen Topf, einen Handmixer und Einweckgläser. Mehr ist es gar nicht.
Welche weiteren Möglichkeiten zu Verarbeitung von Chilischoten gibt es?
Ich persönlich habe die Chilischoten aus dem Garten bereits für die berühmte und allseits beliebte rote Asia-Soße verwendet – genannt Sweet Chili Sauce. Natürlich lassen sich Chilischoten aber auch wunderbar an einem trockenen Ort trocknen, klein mörsern und in einem Glas aufbewahren.
Und so, je nach Bedarf, in ein Gericht integrieren. Was macht ihr denn sonst noch so alles mit Chilischoten? Schreibt es mir doch in die Kommentare unterhalb dieses Rezept Beitrags, würde mich sehr freuen…
Wie lange hält sich diese Paste?
Ewig! Versprochen. Nicht weil ich die Chilischoten schon selber eingekocht hätte. Aber im Vorratskeller vom Kameramann seinem Vater sind noch Gläser aus der vorjährigen Gartensaison. Und so wie die aussehen, überleben die noch viele weitere Monate.
Warnhinweis Nummer 1 für alle die sich Chilipaste selber machen: Handschuhe tragen
Wer mit Chilischoten in der Küche operiert, sollte Handschuhe tragen. Der Hintergrund: Von der Schärfe der Chilischoten bleibt immer ein Rückstand auf der Hand, beziehungsweise den Fingern zurück. Und wir alle wissen, wie schnell man sich einmal ins Auge langt. Und da hört der Spaß beim Chili Paste selber machen eben ganz schnell auf.
Warnhinweis Nummer 2: Entschärfen
Hierbei ist gemeint: Was tun, wenn man zu scharfe Chili Paste verwendet hat und zum Beispiel das Chili con Carne ungenießbar wirkt? Also ich empfehle hierbei mit Sour Cream entgegen zu halten. Diese entschärft das Chili con Carne und die Sour Cream macht sich auch ohne den Entschärfen-Faktor gut im Chili con Carne. Und wenn es sich nicht um Chili con Carne handelt, mit dem man sich den Mund „verbrannt“ hat? Hier empfiehlt sich Löschkäse oder Joghurt.
Chili Paste selber machen: schnelles Einkoch-Rezept
Zutaten
- 200 g rote Chilischoten
- 1 Tomate
- 1 rote Paprika
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
- 1 TL Pfeffer
- 1 TL Zucker
- 2 EL Balsamico
- 150 ml Wasser
Anleitungen
- Die Zwiebel und den Knoblauch ganz fein hacken. Sodann im Olivenöl leicht anschwitzen.
- Chilischoten, Tomaten, Paprika ebenfalls sehr klein schneiden und mit dem Wasser dazu geben. Alles rund 10 Minuten köcheln lassen.
- Nun Salz, Zucker und Pfeffer sowie Essig beigeben und weitere 5 Minuten köcheln lassen.
- Jetzt pürieren und in Einweckgläser abfüllen.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
22 Antworten
Sehr gutes Rezept, lecker 😋
Danke Dietmar! Freut mich wirklich sehr… Liebe Grüße, Anja
Super Idee, ich hatte 1,5 kg scharfe Peperoni im Garten geerntet. Hab dein Rezept vervielfacht und nachgelockt. Ein Traum.
Hallo Anita! WOW 😉 Was für eine Ernte… Super! Klingt wirklich toll. Da bist du für die nächste Zeit jetzt bestens versorgt 🙂 Danke Dir! Liebe Grüße, Anja
Moin!
Auf meinem Balkon wachsen nicht so viele Chilis. Trotzdem habe ich inzwischen einige Schoten geerntet. Die Paste würde ich aber trotzdem gerne probieren. Welche Mengen benötige ich für sagen wir mal 50g?
Hallo Aysenhertz, vielen Dank für Deinen Kommi. Also Du kannst das Rezept ja runterrechnen. Wobei die weiteren Zutaten sich dann sehr minimieren und die Dosierung ein wenig schwierig wird. Aber nimm doch die Hälfte. Du kannst Dir ja einen kleinen Vorrat anschaffen und die Paste zum Beispiel einfrieren. Gutes Gelingen viel Spaß und liebe Grüße, Anja
Scharf und lecker. Hab es etwas abgeändert und den Zuckeranteil erhöht. Mangels Paprika, Paprikapulver genommen und noch etwas Tomatenmark hinzugefügt.
Hallo Dorothea, das ist schön, so soll das sein! 🙂 Super gemacht und das kann ich mir auch richtig gut vorstellen. Danke und liebe Grüße, Anja
Super Rezept Danke
Gerne Carmen! LG Anja
Super
Merci Carmen! LG Anja
Hi, das Rezept will ich gerne nachmachen, aber ich habe eine Nachfrage: unter ‚einkochen‘ verstehe ich wirklich einkochen/einwecken mit einer bestimmten Temperatur eine bestimmte Zeit lang Unterdruck erzeugen, haltbar machen.
Ist das hier auch so gemeint?
Hallo Claudia, Danke für Deine Nachricht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, etwas einzukochen. Du kannst Dir diese Art des Haltbarmachens wie die von Marmelade vorstellen. Du kochst es und füllst es heiß in sterile Gläser und schließt den Deckel. Hoffe das hilft Dir und beatwortet Deine Frage. Liebe Grüße, Anja
Super Rezept. Habe es soeben ausprobiert. Wenn das Glas geöffnet ist, soll man die Paste mit Olivenöl decken?
Hallo Lisa, super, freu mich sehr! Ja, bisschen Olivenöl drüber, das verbessert die Haltbarkeit. Habe ich Dich richtig verstanden? Melde Dich gerne wieder. Liebe Grüße, Anja
Geile Sache. Wird direkt ausprobiert! Feedback folgt dann! 😉
Super, Lars, gutes Gelingen, Danke und bis bald! 🙂
Hallo, welchen Balsamico???
Es gibt viele? Weiß,Rot,Schwarz?
Die TL sind gestrichen oder mit gupf?
Danke
Hallo Otto, das bleibt Dir überlassen mit welchem Balsamico Du arbeitest. Nehme den, der Dir schmeckt. Wenn nicht extra von gestrichenen oder gehäuften Teelöffeln bei uns die Rede ist liegt die Menge dazwischen. Liebe Grüße, Anja
Werden die Kerne hier nicht entfernt?
Kann man machen, ist aber nicht unbedingt notwendig.