Also wenn’s im Sommer richtig warm ist, dann kann von mir aus der Grill auch gerne mal ausbleiben. Dann wird bei Hitze nämlich kalte Brotzeit angerichtet: mit geräuchertem Fleisch aus der Hausschlachtung, Rote Beete Salat sowie Senfgurken und Obazdem. Was sich dabei (und auch bei jeder Party) neben kalten Sauren Zipfeln auch recht gut macht, ist ein Schweizer Wurstsalat.
Welche Wurst für Schweizer Wurstsalat?
In der Schweiz greift man traditionellerweise zur Cervelat-Wurst. Die Cervelats sind aber nicht mit der Zervelatwurst in Deutschland zu vergleichen. Die Schweizer Variante ist eine Brühwurst und kommt der bei uns bekannten Lyonerwurst oder Fleischwurst gleich.
Zutaten und Zubereitung
Schweizer Wurstsalat mit Käse und Essiggurken
Zutaten
- 300 g Fleischwurst
- 150 g Emmentaler Käse
- 150 g Essiggurken
- 1 Rote Zwiebel
- 100 ml Wasser (lauwarm)
- 1 EL Zucker
- 1 TL Salz
- 50 ml Essig
- 3 EL Sonnenblumenöl
- 0,5 TL Pfeffer (aus der Mühle)
- 1 Bund frischer Schnittlauch
Anleitungen
- Die Fleischwurst in zirka 15 Zentimeter lange Stifte schneiden. Diese dazu zuerst der Länge nach in Scheiben und dann in feine Streifen schneiden.
- Den Emmentaler ebenfalls in Scheiben und dann in gleichgroße Stifte wie zuvor die Fleischwurst schneiden.
- Bei den Gürkchen den Strunk entfernen und diese auch zuerst der Länge nach in Scheiben und dann in Stiftform bringen.
- Die Rote Zwiebel in Ringe oder Halbringe schneiden.
- Für die Marinade zuerst das lauwarme Wasser in eine Schüssel geben und den Zucker darin auflösen.
- Das Salz ebenfalls ins warme Wasser rieseln lassen und gut durchrühren.
- Jetzt den Essig zugeben.
- Im letzten Schritt das Sonnenblumenöl unterrühren.
- Fleischwurst, Emmentaler, Essiggurken und Rote Zwiebeln in eine Salatschüssel geben, vermengen und den Pfeffer darüber streuen.
- Nun die Marinade über die Zutaten gießen, gut vermengen und den Schweizer Wurstsalat im Kühlschrank mindestens 30 Minuten, besser ein paar Stunden durchziehen lassen.
- Mit frisch geschnittenem Schnittlauch servieren. Und wer noch mehr Würze braucht: Salz und Pfeffer zum Abschmecken auf den Tisch stellen.
Nährwerte (pro Portion)
Beilagen
Auf alle Fälle passen zum Wurstsalat als Beilage Brezeln, Laugenbrötchen oder anderes Laugengebäck, mit dem man dann das leckere Essig-Öl-Dressing aufstippen kann. Gerne auch eine Scheibe Bauernbrot, Sonntagsbrötchen oder Baguette. Manche essen auch Pommes Frites oder Bratkartoffeln dazu.
Tipps, Infos und Tricks
- Als Käse für den Schweizer Wurstsalat eignet sich zum Beispiel Emmentaler, Gouda, Appenzeller, Gruyère, Bergkäse, Alpkäse.
- Frischer Kerbel ist ein echter Geheimtipp! Normalerweise ist Schnittlauch in Röllchen geschnitten der Klassiker, der kleingeschnitten nach Belieben über den Wurstsalat kommt. Aber ich finde: Frisch gezupfte oder gehackte Kerbelblättchen machen sich noch mal eine Nummer besser als Schnittlauchröllchen.
In einem Schweizer Wurstsalat wird die Servelatwurst niemals in Streifen, sondern In Rädchen oder halbe Rädchen geschnitten.
Das macht nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich einen Unterschied.
Dazu keine Brezel sondern ein knuspriges Ruchbrot.
Grüsse aus Luzern im Herzen der Schweiz.
Seppi
Servus Seppi! Vielen Dank für dein Feedback 😉 Natürlich, ist das auch eine Frage des Geschmackes 🙂 In diesem Beitrag wollte der Kameramann einmal seine Interpretation vorstellen, die auch wirklich immer lecker ist 😉 Guten Appetit und Liebe Grüße zurück, Anja
Das Rezept sollte Standard in allen Land- und Wandergaststätten sein, jeweils nach Art des Hauses gepimpt, so wie ich das für die Familie mache, z.B.:
+ in Stifte geschnittene Paprikaschoten (am besten rot und gelb; grün verfremdet das Aroma).
+ Paprikapulver als „Reverenz“ für en Käse
+ Gurkenwasser 1:1 mit klarem Wasser
Die Varationen des anderen anerkennenden und lobenden Kommentierenden sind sehr
willkommen, da es regelmäßig Wurstsalatorien bei uns gibt 🙂
Grüße vom geografische Mittelpunkt Baden-Württembergs, dem Elysium bei Tübingen
Renatus
Servus Renatus! Da stimmen wir Dir natürlich zu 😉 So ein Wurstsalat ist immer Willkommen 😉 Auch deine Variante gefällt uns sehr gut und wird beim nächsten Mal direkt ausprobiert 😉 Danke für dein Feedback und vielleicht bekommen wir noch von dem ein oder anderen das Rezept entlockt 😉 Liebe Grüße, Anja
Beim echten Schweizer Wurstsalat sind Streifen oder Stifte ein no go!
Die Servelat wird in Scheiben, Rädli wie wir sagen, geschnitten.
En Guete!
Gruss Seppi
Luzern
Danke Seppi, Liebe Grüße, Anja
Hallo Thomas, das darf ja jeder gerne machen, wie er es mag 😉 Danke und ein schönes Wochenende. Liebe Grüße, Anja
Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Später das kühle Bier zum vorgestellten Wurstsalat.
So gehört sich das 🙂 Vielen Dank! Lass Dir schmecken 😉 Liebe Grüße, Anja
Dieser Schweizer Wurstsalat ist meinem eigenen Rezept sehr ähnlich und schmeckt mir demzufolge auch sehr gut. Ich verwende auch Paprikapulver, ganz besonders gern geräuchertes, oder Piment d‘Espelette (schön pikant!) Rote geschälte (Gemüse-) Paprika kommt auch gelegentlich rein, das macht den Salat noch frischer und er ist dann weniger fleisch-bzw. käselastig. Versuch‘s mal, ist wirklich sehr lecker.
Heute Abend gibt es den übrigens. Er zieht im Kühlschrank gerade durch und mir läuft schon das Wasser im Munde zusammen. Dazu gibt es geröstetes Grau- und Roggen-Vollkornbrot mit Butter. 😋
Hallo Emma, danke für Deine Tipps! Das mit den Paprikastreifen klingt sehr fein und kann ich mir super vorstellen! Danke Dir, hoffe Du hast ihn Dir gut schmecken lassen. Einen schönen Tag und liebe Grüße, Anja
Die Wurst in Streifen zu schneiden ist ein völliger Unsinn: die Cervelat wird bei uns längs halbiert und dann in „Halbrädli“ ca. 5mm dick geteilt! Niemals wird in der Schweiz eine Laugenbretzel dazu serviert! Mann nimmt meistens Ruchbrot dazu. Oh je… Ich vermisse die Zeit, in der als Quelle geprüfter Information ein Buch diente. Leider ist es schon lange her und im WWW schreibt nun jeder was er will und stellt sich dabei oft als Sachkundiger dar…
Hallo Urs, Danke für Deine Infos! Liebe Grüße, Anja
Danke Thomas für die Unterstützung 😉 Wie ich sehe scheiden sich selbst beim Wurstsalat schneiden die Geister 🙂 🙂 🙂 Liebe Grüße, Anja
Ach ja, und natürlich etwas frisch geriebenen steirischen Kren
Das hört sich super an! Danke Dir, liebe Mechthild! Bis bald und liebe Grüße, Anja
Wir sind gerade mal wieder im Urlaub in der Wachau und gestern gab es tatsächlich Wurstsalat beim Heurigen in Rossatz. Er ist hier wirklich gut. Die hier Extrawurst genannte Lyoner ist schon ein Kracher. Davon nehmen wir auch immer 1kg mit heim. Und eine Zutat, die ich sonst noch nirgendwo gefunden habe, als i Tüpfelchen. Steirisches Kürbiskernöl. Ein Gedicht. Wenn Anja Wienerin ist, kennt sie es zweifellos. Versucht ihn mal im Wurstsalat mit einem frischen leichten Essig.
Hallo Mechthild, eine Wienerin bin ich nicht, aber ich kenne es und es schmeckt traumhaft. Wir träufeln es auch gerne in die Kürbissuppe. Danke für den Tipp. Im Wurstsalat noch nie probiert, stelle ich mir aber auch sehr fein vor. Danke und liebe Grüße, Anja
Tolles Rezept. Ich erinnere mit an meine Zeit in der Schweiz . Da habe ich auf der lenzer Heide gearbeitet. Da war im Salat eine Wurst eher wie Regensburger.
Hallo Thomas, ah ja, kenne diese Variante auch. Letztendlich darf es ja jede Wurst sein, die schmeckt. Ich mag Regensburger auch sehr gerne. Danke Dir für Deine Nachricht und die Bewertung! Liebe Grüße, Anja
Hallo Matthias
Du hast in Deiner Beschreibung den Schweizer Wurstsalat eigentlich schon recht gut getroffen. Und wie Du schon gemerkt hat, gibt es DEN einen typischen Schweizer Wurstsalat nicht. Wie schon die Wiener bei Anja zu ihrem echten «Wiener Wirtshausgulasch» ihren Senf dazu gaben, muss ich als Schweizer meinen Senf hier natürlich auch dazu geben. Es gibt wenige Sachen die sein müssen aber die Servelat ist sowas. Die muss dabei sein, sonst ist es wirklich nur eine Annäherung. Bei der Zusammensetzung kennen wir eigentlich nur den einfachen Wurstsalat oder den einfachen Wurstkäsesalat oder den garnierten Wurstsalat oder den garnierten Wurstkäsesalat. Mit oder ohne Zwiebeln. Das ist schon alles. Mit «garniert» meinen wir eigentlich, jetzt kannst Du alles dazu tun, was Dir bei Salaten in den Sinn kommt. Blattsalate, Essiggurken, Tomaten usw. Ich habe im Netz auch nachgesehen und war überrascht, dass man alles in Stifte schnitt. Normalerweise wird die Servelat in zwei Hälften geschnitten und dann alles in ½ cm Scheiben. Aber egal. Käse verwendet man je nach Region, wo man gerade in der Schweiz ist. Einfach Hartkäse muss es sein, also keinen Obatzter. 😉 Ach ja, dazu essen wir am liebsten Bauernbrot oder einfach Brot aber sicher keine Bratkartoffeln.
Lg René
Servus René,
danke fürs Mega-Feedback. Gut, dass ich da schon sehr knapp am Original dran bin – und das mit der Cervelat habe ich ja extra ausdrücklich erwähnt! Und extra noch einen Beleg verlinkt!
Schönen Start in die Woche, Matthias
ich als Schweizerin muss leider sagen, dass diese Variante sicher schmeckt aber nichts mit Schweizer Wurstsalat zu tun hat !
Klassich wird Cervelat verwendet (wie richtig erwähnt) die Wurst wird längs halbiert und in halbe Rädchen geschnitten. der „einfache“ Wurstsalat ist ohne Käse. …. und wir essen keine Bretzel dazu sondern ein knuspriges Brot oder Pommes.
Liebe Grüsse
Danke Yvonne,
das mit der Cervelat wurde ja ausdrücklich geschrieben und verlinkt! Und wenn Du Dich mal im Netz umsiehst, dann wird Dir auffallen, dass die meisten Stifte schneiden. Aber das kann ja jede(r) halten wie man mag. Hauptsache es schmeckt…Pommes kann ich mir aber gar nicht dazu vorstellen, ein knuspriges Brot auf alle Fälle.
Danke auf alle Fälle vielmals fürs Feedback & Liebe Grüße in die Schweiz, Matthias
Das mit dem Paprika-Pulver ist ja eh schon Tradition, daher bietet es sich natürlich auch an kleine Paprikastückchen als weitere Zutat zu verwenden. Keine dunklen grünen Stücke sondern rote, gelbe oder hellgrüne. Eine Spitzenvariante, die ich mediterranen Wurstsalat nenne, ist das verfeinern am Schluss mit Pesto, dazu passen auch kleine Makaroni im Salat. Viel Spaß beim Ausprobieren.
Oh, Pesto im Wurstsalat? Das ist mal eine sehr gute Idee, das werde ich ausprobieren – zumal auch der Rucola wie wild im Garten wächst. Danke für den Tipp! Viele Grüße, Matthias
Ich bin ein Schweizer und habe mich immer wenn ich in Deutschland bin etwas über den „Schweizer Wurstsalat“ amüsiert. Aber, er ist schon etwas feines, dass wir Schweizer gerade im Sommer sehr gerne essen. Jede Familie hat da ihr eigenes Rezept. Vielfach kommt auch einfach gerade der Käse rein der noch im Kühlschrank liegt und gebraucht werden müsste. So auch mit den anderen Zutaten. Ausser der Servela, da machen wir keine Kompromisse und verstehen auch keinen Spass. Die Servela ist sowas wie die Schweizer Nationalwurst, neben der St. Galler Bratwurst.
Langer Rede kurzer Sinn: Leute seid einfach mutig. Schmeisst rein was ihr gerne habt. Versucht neue Variationen, es lohnt sich. Es gibt nicht „DEN Schweizer Wurstsalat“.
Danke für deinen open-minded-Kommentar, lieber Ruedi. So wie Du sollten alle Menschen denke! Viele liebe Grüße, Matthias
Danke für das tolle Rezept. Die Tips mit Paprika und Kerbel werde ich beim nächsten Mal direkt ausprobieren. Ich selbst habe Ewigkeiten gebraucht, bis ich den für uns passenden Wurstsalat zusammen gemischt habe. So nehme ich auf keinen Fall diese schon vorgeschnittenen Wurststifte mehr. Die sind mir einfach zu latschert und geschmacklich fad. Auch die Lyoner, oder in Westfalen sagt man Kinderwurst ist hier nicht so prickelnd. Also nehme ich inzwischen geräucherte Knacker. Diese Dicken, sie kann man auch noch gut in feine Stifte schneiden. An Käse nehme ich inzwischen dieselben, wie zum Raclette: würzigen Gryerzer, extrawürzigen Appenzeller und Vacherin. Dressing wie ihr es herstellt, Gurken, Radieschen und wenn mal kleinerer zu finden ist, weißen gehobelten weißen Rettich daneben drapiert. Natürlich dürfen auch die pergamentdünn geschnittenen roten Zwiebeln nicht fehlen.
Hallo Mechthild, 1000Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Also das mit dem Radi muss ich nächstes mal auch machen. Vor allem weil wir im Sommer immer einen im Garten haben. Viele Grüße, Matthias
Das Rezept ist wirklich gut 👍 👍 👍 👍
Vielen Dank liebe Erika, Matthias
Der badische Wurstsalat besteht aus in Streifen geschnittene Lyoner und viel Zwiebeln, Salz, Pfeffer, neutrales Öl, Weinessig und etwas Wasser. Dazu gibt es in der Freiburgr Gegend ‚Brägele‘ also Bratkartoffeln. Kommt noch Käse (Emmentaler) dazu, dann wird im Breisgau ein Schweizer Wurstsalat daraus, in der Ortenau heißt diese Variante Straßburger Wurstsalat. Dann gibt es noch die vielen Variationen, die auf Familientradition fußen. Ich bin Purist und mag weder Radieschen noch sonstige Beigaben. Gleich nach diesen heimatlichen Versionen kommt der Regensburger Wurstsalat, Presssack rot/weiß sauer und saure Zipfel aus dem Fränkischen.
Danke für Deinen Kommentar lieber Heinz-Jürgen. Da bringst Du mich auf eine Idee: wir haben von der Hausschlachtung noch einen Presssack eingefroren. Der muss die Woche dran glauben:). Viele Grüße, Matthias
Paprika ist gut, besser aber Cayenne-Pfeffer gibt noch mehr Pep.
Da hast Du Recht, Max, aber nicht alle vertragen „scharf“…Beste Grüße, Matthias
Sehr gut passt auch noch Paprika in einen Wurstsalat. Und etwas Brühe von den Gurken mit in die Marinade geben.
Paprika kommt bei mir auch dran. Den Tip hat mir meine Ausbilderin von 40 Jahren schon gegeben 😉
Hallo Carola, so ist, da hast du Recht. Alles kann, nichts muss – wie es „Ruedi“ schon so schön in seinem Beitrag zum Schweizer Wurstsalat geschrieben hat…Viele Grüße, Matthias