Wer durch Supermärkte oder den einen oder anderen Onlineshop streift findet dort in den Regalen von Jahr zu Jahr ein größeres Angebot an Grill-Saucen – die natürlich auch nicht nur zu gegrilltem Fleisch sondern auch zu gebratenem Fleisch schmecken. Aber zum Glück auch zu Beilagen wie Gemüse oder Pommes Frites. Viele Menschen kochen sich ihre Grill-Saucen inzwischen selbst. Und das heutige Chimichurri Rezept aus diesem Artikel gibt es schon sehr lange. Es kommt auch ganz ohne Kochen aus. Und dieses original Chimichurri passt herrlich zu Grillfleisch (Schwein, Rind oder Geflügel). Ein echter Genuss! Besonders zu Rindfleisch, das im Picanha-Style bei einem Asado über offenem Feuer gegrillt wurde…
Chimichurri Rezept Video
Wie ich aufs Rezept gekommen bin
Wir haben Picanha gemacht. Und da musste ein Chimichurri Dip dazu her. Also warum nicht gleich für euch auch ein paar Fotos schießen und einige Zeilen Beitrag schreiben. Vielleicht kennt ja der Eine oder die Andere dieses Chimichurri Rezept aus Südamerika noch nicht.
Und wie der aufmerksame Leser im Satz zuvor gelesen hat: der Ursprung ist in Südamerika, die genaue Herkunft ist Argentinien. Und wer besonders aufmerksam war, mag vielleicht bemerkt haben, das Picanha eher aus Brasilien stammt … naja – für uns hat das so gepasst und in Argentinien gibt es das ja auch! Und rein vom Essensverhalten her gibt es zwischen den beiden Ländern schon eine enge Verbindung. Beide zeigen eine große Leidenschaft für Fleisch, insbesondere Steaks. Also wie geschaffen für uns.
Was macht mein Chimichurri Rezept aus?
- Es ist in der Regel flott zubereitet. In paar Minuten habt ihr feinste Chimichurri Sauce – nur, dass ihr es noch nicht essen könnt. Nun ja, essen schon, aber eigentlich sollte man es durchziehen lassen. Sonst kann man diese Grillsauce nicht wirklich genießen. Zum Geheimnis dahinter später mehr.
- Ihr könnt das Rezept abwandeln: Andere Gewürze und Kräuter wie z.B. ein bisschen Koriander sind in der Paste nicht verboten. Schreibt mir gerne etwas über eure Chimichurri Rezepte Varianten in die Kommentare unterhalb. Ich lerne gerne dazu und werde euch antworten. Mit anderen Kräutern spiele ich dabei auch gerne. Auch habe ich schon von Rezepten mit Limettenabrieb, Honig, Paprika, Zwiebel, Essig und Chilischoten gehört. Man kann nach Belieben auch mal ein paar Reste von Gewürzen und Kräutern verarbeiten und damit das Rezept verfeinern.
- Überrascht eure Freunde und Familie mit dieser Kräutersauce. Ketchup, Majo, Knoblauchsoße, Pesto oder Remoulade kennen nun schon wirklich alle Leute, die auf eine Grillparty gehen. Anders beim selbstgemachten Chimichurri Dip – da könnt ihr punkten! Ohne große Tricks gibt’s ein tolles Geschmackserlebnis. Nichts geht über etwas Selbstgemachtes.
Q&As zum Chimichurri Rezept
- Kommt das Rezept wirklich aus Argentinien?
Darüber streiten sich die Gelehrten. Darüber, dass es wohl aus der lateinamerikanischen Küche kommt wohl nicht. Aber lest euch doch selber mal diesen Artikel bei Wikipedia durch. Da werdet ihr auf jeden Fall ein wenig schlauer.
- Wie spricht man Chimichurri aus?
Chimichurri spricht man Tschimmi Tschuri aus.
- Handelt es sich dabei „nur“ nur um eine Soße?
Nein, man kann mit Chimichurri auch marinieren. Da könnt ihr wirklich sehr kreativ vorgehen. Zum Beispiel lassen sich damit Chicken Wings marinieren, ihr könnt die Soße also auf eure Liste für Chicken Wings Marinaden setzen. Oder ihr streicht eurem Fisch eine Ladung Chimichurri in die Bauchöffnung, bevor ihr diesen auf den Grill oder in den Backofen legt. Die Chimichurri Soße taugt also auch als Marinade. Sie ist nicht zuletzt wegen ihrer Konsistenz eine super Basis für viele Speisen aus aller Welt.
- Was ist hierbei generell die Hauptzutat?
Die Petersilie. Empfohlen wird eine glatte Petersilie. Also nicht die Krauspetersilie. Die Krauspetersilie ist nämlich eher starr und lässt sich nicht ganz so gut wie die glatte Petersilie verarbeiten. Und am besten einen Bund voll. Die Petersilie gibt der Chimichurri Soße auch seine typische grüne Farbe.
- Rotes Chimichurri?
Ja, das gibt es auch, ist aber nicht so verbreitet wie das grüne Chimichurri (original: Chimichurri Verde)! Beim roten Chimichurri verwendet man im Unterschied zum grünen nämlich Tomate und Paprika. Die grüne Chimichurri Sauce hingegen ist kräuterbasiertes Chimichurri. Aber schön, wenn man aus zwei Sorten wählen kann, oder?
- Kann man Chimichurri Gewürz kaufen?
Ja, kann man, ein Supermarkt hat das bestimmt im Sortiment. Aber eine Gewürzmischung hat mit diesem Chimichurri Rezept soviel zu tun wie Sahara und Schnee (auch wenn’s da schon mal geschneit haben soll). Es ist ja wohl nicht von der Hand zu weisen, dass selbst gemacht immer besser ist, als eine fertige Mischung. Oder? Sonst wäre ja diese Webseite der falsche Ort.
Spaß beiseite, einer meiner wichtigsten Tipps ist es aber, möglichst alles selbst zumindest mal probiert zu haben und weniger fertige Produkte zu kaufen. Wird’s gut, weiter so. Wird’s nicht so gut, weiter probieren.
- Warum schmeckt Chimichurri bitter?
Ist mir auch schon mal passiert. Das liegt an einer ganz bestimmten Zutat. Und zwar am Olivenöl. Hochqualitatives Olivenöl schmeckt manchmal zum Teil bitter im Gegensatz zu 0815-Olivenöl aus dem Supermarkt. Aber gute Qualität allein bedeutet nicht, dass es bitter schmecken muss. Probiert das Olivenöl vor der Verwendung für die Kräutersauce, dann könnt ihr verhindern, dass euer Chimichurri bitter schmeckt.
- Wie kann ich Chimichurri noch essen?
Ich stelle es mir als Aufstrich auch echt lecker vor. Einfach eine Portion fett auf ein Brot schmieren und dann essen. Oder als Dressing für Salate, da kann es dem ganzen eine besondere Note geben und auch wunderbar schmecken.
Weitere Zutaten
Um es kurz zu machen: Thymian, Knoblauchzehen, Zwiebeln, Oregano, Lorbeerblatt, eine Prise Chiliflocken, Salz, schwarzer Pfeffer sowie Essig und Öl. Letzteres hilft auch beim „haltbar machen“. Die gesamte Übersicht über alle Inhalte könnt ihr dem Inhaltsverzeichnis bzw. den Informationen des Rezeptes entnehmen. Und ihr findet dort auch die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Selbermachen. Teilt diese gerne mit euren Freunden.
Welche Zwiebeln verwendet man? Und gibt es Alternativen dazu?
Hier gibt es unterschiedliche Auffassungen: Die einen nehmen rote Zwiebeln, die anderen wiederum sogar Schalotten. Das bleibt wirklich euch überlassen. Wenn ihr eine besondere Erfahrung bezüglich der Zwiebel-Auswahl beim Chimichurri-Rezept gemacht habt, so schreibt eure Ideen und Erfahrungen gerne in die Kommentare unterhalb dieses Beitrags. Ich habe mich bei meinem Rezept für eine Schalotte entschieden.
Küchenutensilien für die Zubereitung
Einzig und alleine einen Mörser. Zur Not tut es auch eine Küchenmaschine. Aber durchs Mörsern der Zutaten werden die Aromen in dieser Kräutersauce noch besser freigesetzt, als dies durch die Zuhilfenahme einer Küchenmaschine geschieht. Und ich mag einfach die rohe Oberfläche eines Mörsers aus Stein. Darin lässt sich Chimichurri übrigens auch super servieren! Es geht aber auch eine Schale oder zur Not eine Tasse.
Essig: ja oder nein?
Unbedingt! Ein Gemisch aus Essig und Öl ist ganz typisch für ein Chimichurri Rezept. Manche nutzen gerne Balsamico oder Rotweinessig dafür. Und wem das Ganze wirklich zu sauer ist, denn der Saft der Limette bringt schon etwas Säure mit, der kann natürlich auch auf den Essig verzichten.
Ist Chimichurri scharf?
Das kommt darauf an, wieviel Pfeffer und Chili man beigibt. Ihr könnt da wirklich ganz mildes Chimichurri herstellen oder eines das „zweimal brennt“. Das liegt wirklich ganz bei euch. Doch Achtung: Falls ihr wirklich sehr scharfes produziert und Gäste einladet denkt daran, dass nicht jeder „Scharf“ verträgt. Ein paar Flocken Chili sind vielleicht schon genug.
Also ist es vielleicht ratsam ein Chimichurri scharf und ein weiteres eher mild zuzubereiten. Und: Es ist außerdem fraglich ob ein überaus scharfes Chimichurri gut zu feinem Fleisch wie Hähnchen oder Steak passt – oder die Schärfe den Geschmack vom Fleisch sehr übertönt… ansonsten bringt die Schärfe jedoch eine feine Würze mit sich.
Soll ich das Lorbeerblatt auch mitessen?
Nein, Lorbeerblätter solltest du grundsätzlich nicht mitessen, aber es gehört zu den Grundzutaten und Lorbeer gibt dem Chimichurri eine weitere herrliche Aromakomponente. Dafür einfach gut ziehen lassen. Es ist kein Problem das Lorbeerblatt, nachdem das Chimichurri schön durchgezogen hat, wieder zu entfernen.
Gutes Chimichurri braucht seine Zeit!
Will heißen: Setzt das Rezept bereits mindestens einen Tag vorher um, bevor ihr es verwendet. Es gibt sogar Stimmen die von bis zu zwei Wochen sprechen, bis die Aromen der Zutaten alle zueinander gefunden haben.
Das Rezept im Schnelldurchlauf
Lasst uns einen Blick auf die Zubereitung vom selbstgemachten Chimichurri werfen:
- Die Schlotte und die Knoblauchzehen schälen sowie klein schneiden.
- Die Petersilie waschen und mit dem Wiegemesser fein hacken.
- Thymian, Oregano, Chili, Pfeffer und Meersalz in einen Mörser geben und fein mörsern.
- Nun die Zwiebeln, Knoblauchzehen und Petersilie ebenso dazu geben und mörsern.
- Den Saft der Limette hinzugeben.
- Gefolgt vom Olivenöl.
- Letztlich noch Weißweinessig hineinschütten.
- Alles kräftig unterrühren.
- Das Lorbeerblatt hineinstecken, das Glas verschließen und die Kräutersauce für 24 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Derweilen schonmal überlegen, welche Steaks am nächsten Tag auf den Grill kommen…
Warum soll die Sauce im Kühlschrank mindestens 24 Stunden „durchziehen“?
Zum einen befinden sich ja trockene Gewürze wie Thymian und Oregano in unserem Chimichurri. Und das soll ja auch ein wenig weich werden. Sprich: Es zieht sich ein wenig mit Flüssigkeit voll und ist nicht mehr strohtrocken. Zum anderen soll selbstverständlich auch ein Aromamix entstehen. Und der benötigt ein wenig Zeit. Ähnlich wie beim Basilikum Pesto kann sich dann das Aroma besser verteilen.
Wie und wie lange kann ich die Sauce aufbewahren?
Ganz einfach in Einweckgläsern abfüllen. Manche füllen es auch im Fläschchen ab. Bei der Dauer kommt es darauf an, wieviel Öl ihr verwendet. Bei wenig Öl kann es sein, dass sich am oberen Rand das Chimichurri leicht austrocknet. Und wenn Keime hineinkommen kann sich auch Schimmel bilden.
Hier helfen Augen und Nase. Also: Wer ein vor drei oder vier Wochen produziertes Chimichurri anpackt: Einfach mal dran riechen und darüber hinaus kontrollieren, dass alles so aussieht wie es sein sollte. Riecht es noch top, dann essen. Ein letzter Tipp: streicht das Chimichurri am oberen Rand glatt. Und gießt eine kleine Menge, also paar Millimeter, Olivenöl drüber. So ist die Kräutersauce luftdicht abgeschlossen.
Chimichurri – die exzellente BBQ-Soße aus Argentinien
Zutaten
- 60 g Petersilie (glatte)
- 1 Limette (Saft davon)
- 1 Schalotte
- 1 Knoblauchzehe
- 100 ml Olivenöl
- 1 EL Essig (weißer)
- 1 Lorbeerblatt
- 1 EL Thymian (getrocknet)
- 1 EL Oregano (getrocknet)
- 0,5 Chilischote (frisch oder getrocknet, alternative: 0,5 TL Chiliflocken oder Chilipulver)
- 1 TL Salz (grobkörnig)
- 1 TL Pfefferkörner (schwarz)
Anleitungen
- Die Schlotte und den Knoblauch schälen sowie klein schneiden.
- Die Petersilie waschen und mit dem Wiegemesser fein hacken.
- Thymian, Oregano, Chili, Pfeffer und Salz in einen Mörser geben und fein mörsern.
- Nun die Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie ebenso dazu geben und mörsern.
- Den Saft der Limette hinzugeben.
- Gefolgt vom Olivenöl.
- Letztlich noch Weißweinessig hineinschütten
- Alles kräftig unterrühren.
- Das Lorbeerblatt hineinstecken, das Glas verschließen und für 24 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.
Video
Notizen
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
4 Antworten
Ganz ausgezeichnet gemacht und diesmal glaube ich auch, dass das Rezept ‚echt‘ ist.
🙂 Danke Dir, freut mich! Liebe Grüße, Anja
Sehr ausführlich erklärt! Tolles foodblog hast du da! Grüße Katta
Hallo Katta, vielen lieben Dank! Freut uns sehr! LG Anja