Knoblauch ist in Küchen überall auf der Welt eine sehr beliebte Zutat – auch bei uns zuhause stehen wir total auf den berühmten Knoblauchgeschmack. Selten, dass ein Gericht ohne die berühmten Zehen zubereitet wird.
Doch mit der würzigen Knoblauchzehe lassen sich nicht nur Gerichte verfeinern, auch als traditionelles Heilmittel wird die Knolle wegen ihrer positiven Wirkung auf Herz und Kreislauf eingesetzt.
In diesem Artikel im Gemüse Lexikon dreht sich alles um besagte Gewürzpflanze, die eng mit der Zwiebel verwandt ist. Es dreht sich um ihre Ursprünge und Verbreitung. Außerdem schlage ich euch noch Rezepte mit Knoblauch vor, zeige welche gesundheitlichen Vorteile Knoblauch bietet und erkläre wie man Knofi selbst zu Hause anbauen kann – was ich in diesem Jahr zum ersten Mal auch gemacht habe…
Herkunft und Verbreitung von Knoblauch
In der Botanik trägt Knoblauch den Namen Allium Sativum und wird der Gattung Lauch zugeordnet. Wie auch bei Zwiebeln werden bei Knoblauch die unterirdisch wachsenden Knollen geerntet. In der Küche verwendet man ihn als ein beliebtes Gewürz in vielen Gerichten, doch auch als Heilpflanze wird er verwendet.
Die frühesten Aufzeichnungen über die Pflanze reichen bis nach Zentralasien zurück, wo Knoblauch bereits vor 5000 Jahren angebaut und kultiviert wurde. Von dort aus gelangte die Knolle nach Europa. Er ist mittlerweile eine weltweit beliebte Zutat, die unter anderem in der mediterranen, aber auch asiatischen Küche viel Verwendung findet.
Roh lässt sich der Geschmack von Knoblauch als scharf und sehr würzig beschreiben. Gebraten oder gekocht, kann er süße Noten entwickeln. Zum Kochen lässt sich frischer Knoblauch nutzen, doch auch gemahlener und getrockneter Knoblauch (Knoblauchgranulat) wird häufig verwendet.
Rezeptideen mit Knoblauch
Knoblauch ist eine unverzichtbare Zutat in vielen Rezepturen. Von klassischen Dips und Soßen bis hin zu herzhaften Fleisch- und Fischgerichten (besonders lecker zu Meeresfrüchten wie Gambas Pil Pil) verleiht er Speisen eine würzige Note – mit ein wenig Schärfe. Besonders beliebt ist auch gerösteter Knoblauch, der im Ofen gebacken wird und ein süßeres Aroma entwickelt.
Er passt hervorragend zu Gemüsegerichten und als Einsatz in aromatischen Knoblauchsoßen oder Kräuterbutter aka Knoblauchbutter. Wer es einfach mag, kann Knoblauch in Olivenöl in einem Glas einlegen, um ihn jederzeit griffbereit zu haben.
Haltbarkeit von Knoblauch – roh und verarbeitet
Knoblauch ist auch deshalb so beliebt, weil er sehr lange haltbar ist, wenn man ein paar Dinge beachtet. Für die ideale Lagerung, sollte man den Knoblauch an einem dunklen, lichtgeschützten, kühlen und trockenem Ort aufbewahren. So hält sich die Knolle problemlos mehrere Wochen, in manchen Fällen sogar bis zu zwei Monate. Dennoch sollte man den Knoblauch regelmäßig auf Schimmel prüfen.
Frischer Knoblauch lässt sich zudem verarbeiten, um seine Haltbarkeit zu verlängern. Beispielsweise kann man ihn in Olivenöl einlegen. In sterilisierten Einmachgläsern hält er sich bis zu einem halben Jahr, wenn eine kühle und trockene Lagerung erfolgt.
Das Gleiche gilt für getrockneten Knoblauch. Hierfür werden die Knollen an einem dunklen und gut belüfteten Ort aufgehängt, bis sie sich papierartig anfühlen.
Was kann man gegen Knoblauchgeruch machen?
Knoblauch ist zwar ein wahres Wunder der Natur, doch sein Geruch, der durch Schwefelverbindungen entsteht, kann unangenehm sein. Ein bewährtes Mittel ist das Kauen von frischen Petersilienblättern oder das Spülen des Mundes mit Wasser, in dem Zitronensaft gelöst wurde.
Auch Milch kann helfen, da ihre Enzyme den Knoblauchgeruch binden. Studien zeigen zudem, dass grüne Lebensmittel wie Spinat oder Äpfel den Abbau der Geruchsstoffe fördern können. Besonders effektiv ist eine gründliche Reinigung der Hände mit Salz, um Ausdünstungen nach dem Kochen zu minimieren.
Alternativ lassen sich Knoblauchextrakte, die den typischen Geruch reduzieren, verwenden – sie sind in vielen Formen als Produkte erhältlich. In der Küche selbst können Mischkulturen wie Knoblauch und Petersilie ein harmonisches Zusammenspiel bieten, ohne dass es später „in die Nase“ geht.
Knoblauch schälen leicht gemacht – mit diesem Tipp im Video:
Ist Knoblauch gesund?
Knoblauch ist sehr gesund und wird seit Jahrhunderten nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel eingesetzt. So ist Knoblauch beispielsweise sehr reich an wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Vitamin C, Vitamin B6 und Mangan.
Diese Nährstoffe unterstützen das Immun- und Herz-Kreislauf-System. Zudem enthält Knoblauch Verbindungen wie Allicin, die starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften haben.
Der regelmäßige Genuss von Knoblauch kann das Immunsystem stärken und die Abwehrkräfte gegen Krankheiten und Infektionen verbessern. Er ist auch bekannt dafür, die Herzgesundheit zu fördern und führt zu einer Senkung des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels.
Darüber hinaus kann Knoblauch die Verdauung fördern und den Magen-Darm-Trakt gesund halten.
Nährwerte von Knoblauch
Knoblauch ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin B6, Allicin und verschiedenen Antioxidantien. 100 Gramm Knoblauch enthalten etwa:
- Kalorien: 149 kcal
- Kohlenhydrate: 33 g
- Eiweiß: 6 g
Knoblauch Anbau und Pflege
Der Anbau von Knoblauch ist relativ unkompliziert und kann sowohl im Garten als auch in Töpfen erfolgen. Am besten wächst er in gut durchlässigem, fruchtbarem Boden. Bei der Standortwahl sollte man darauf achten, dass er viele Sonnenstunden bekommt.
Üblicherweise wird Knoblauch im Herbst gepflanzt, am besten vier bis sechs Wochen vor dem ersten Frost. Für den Anbau verwendet man am besten Knoblauchzehen aus biologischem Anbau oder speziell für den Anbau vorgesehene Setzlinge, die man dann mit etwas Abstand in die gelockerte Erde einsetzt.
Auf Staunässe reagiert Knoblauch allergisch, daher sollte man übermäßiges Gießen vermeiden. Knoblauch ist reif für die Ernte, wenn die Blätter zu etwa zwei Dritteln braun geworden sind und anfangen, abzusterben. Das ist in der Regel Mitte Juli der Fall.
Häufige Fragen und Antworten zu Knoblauch
Hier gibt es weitere Antworten auf häufige Fragen, die zum Thema Knoblauch gestellt werden.
Wie gesund ist Knoblauch für den Körper?
Knoblauch wird nicht ohne Grund seit langem als Heilpflanze benutzt, denn er hat für die Gesundheit verschiedene Vorteile. Durch seine blutverdünnende und Blutdruck senkende Wirkung ist Knoblauch Bestandteil in vielen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln. Des Weiteren trägt Alliin, ein Stoff, der in Knoblauch enthalten ist, dafür, dazu bei, dass die Abwehrkräfte gestärkt und Erkältungen schneller geheilt werden können.
Welche Nebenwirkungen hat Knoblauch?
Obwohl Knoblauch grundsätzlich eine positive Wirkung auf die Gesundheit hat, kann ein übermäßiger Verzehr zu Übelkeit und Magenproblemen führen. Insbesondere dann, wenn man ihn selten zu sich nimmt, können diese Symptome auftreten.
Wie viel Knoblauch darf man am Tag essen?
Um Bauchschmerzen zu vermeiden, sollte man den täglichen Verzehr von Knoblauch in Grenzen halten. Obwohl manche Menschen mehr und manche Menschen weniger vertragen, liegt der empfohlene Richtwert bei etwa fünf Gramm pro Tag.
Ist Knoblauch eine Heilpflanze?
Ja, Knoblauch gilt seit Jahrhunderten als Heilpflanze und wird traditionell zur Behandlung von Infektionen und zur Förderung der Herzgesundheit eingesetzt.
Wie kann man Knoblauch lagern?
Knoblauch sollte kühl und trocken gelagert werden, um seine Haltbarkeit zu maximieren. Ideal sind luftdurchlässige Behälter wie Körbe.
Was ist Alliin in Knoblauch?
Alliin ist eine schwefelhaltige Verbindung im Knoblauch, die sich beim Schneiden oder Zerkleinern in Allicin umwandelt, das für die gesundheitsfördernden Wirkungen des Knoblauchs verantwortlich ist.
In welche Kategorie gehört Knoblauch?
Knoblauch gehört zur Kategorie der Gewürz- und Heilpflanzen sowie zur Familie der Zwiebelgewächse.
Ist Knoblauch ein Gemüse?
Ja, Knoblauch wird kulinarisch als Gemüse betrachtet, speziell als Würzgemüse.
Ist Knoblauch eine Frucht?
Nein, Knoblauch ist keine Frucht, sondern eine Knolle.
Ist Knoblauch ein Zwiebelgewächs?
Ja, Knoblauch gehört zu den Zwiebelgewächsen (Allium-Gattung).
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