Kaum ein Küchenkraut ist so vielseitig wie Petersilie. Ob glatte Petersilie oder krause Blattpetersilie – sie bringt Aroma, Frische und Geschmack in viele Gerichte. Als Pflanze im Garten, auf dem Balkon oder im Topf gedeiht sie zuverlässig und bereichert die Küche vom Frühjahr bis in den Herbst. Ich habe immer einen Strauch im Kräuterbeet stehen…
Petersilie – Herkunft und Bedeutung
Petersilie, botanisch Petroselinum crispum, gehört zur Familie der Doldenblütler. Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Art wächst heute fast überall auf der Welt. Als klassisches Küchenkraut zählt Petersilie zu den wichtigsten Kräutern Europas.
Die Pflanzenteile sind vollständig essbar. Schon die Römer würzten mit ihr Speisen und schätzten sie auch als Heilkraut. Je nach Sorte unterscheiden sich Aroma, Blätter, Wuchshöhe und Verwendung.
Glatte Petersilie besitzt ein intensiveres Aroma, krause Sorten sind dekorativ und milder im Geschmack.
Welche Arten von Petersilie gibt es?
Es sind drei, die wir uns in diesem Artikel vorköpfen:
Glatte Petersilie
Die glatte Petersilie, botanisch Petroselinum crispum var. neapolitanum, ist die aromatischste unter den drei Hauptarten. Ihre Blätter sind flach, glatt und tiefgrün. In der Küche überzeugt sie mit einem kräftigen, frischen Aroma.
Sie eignet sich hervorragend zum Würzen von Suppen, Fleischgerichten, Fisch, Gemüse und Saucen. Glatte Petersilie enthält besonders viele ätherische Öle und wird deshalb häufig in der Profiküche verwendet.
Krause Petersilie
Die krause Petersilie, auch als Petroselinum crispum var. crispum bekannt, besitzt stark gekräuselte, dichte Blätter. Ihr Geschmack ist milder und leicht süßlich.
Sie wird oft als dekoratives Element verwendet, zum Beispiel als Garnitur für Salate, kalte Platten oder Eierspeisen.
In gekochten Gerichten verliert sie schneller an Aroma, hält sich aber optisch lange frisch. Wer auf Optik setzt, greift zu dieser Variante.
Wurzelpetersilie
Die Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum var. tuberosum) unterscheidet sich deutlich von den beiden Blattformen. Sie bildet eine weiße, rübenartige Wurzel, die geschmacklich an Sellerie und Pastinake erinnert.
Diese Wurzel wird gern in Suppen, Eintöpfen oder zum Braten verwendet. Auch die Blätter der Wurzelpetersilie lassen sich wie normale Blattpetersilie zum Würzen verwenden, sind aber meist etwas herber im Geschmack.
Sie ist vor allem in der osteuropäischen und süddeutschen Küche beliebt.
Wie wird Petersilie angebaut und geerntet?
Petersilie bevorzugt einen halbschattigen Standort im Freiland mit humusreicher, lockerer Erde. Die Aussaat erfolgt im Frühling per Direktsaat oder mithilfe einer Saatscheibe direkt ins Beet oder in Reihen auf dem Balkon.
Bei ausreichender Bodenfeuchte keimen die Petersiliensamen innerhalb von zwei bis drei Wochen. Geduld lohnt sich – die Keimung kann je nach Bodentemperatur schwanken. Wichtig ist die richtige Saattiefe und ein gleichmäßiger Pflanzabstand.
Die Erntezeit beginnt im Frühsommer und reicht bis zum Herbst. Bei der Ernte einzelner Blätter oder ganzer Triebe bleibt das Herz der Pflanze unbeschädigt, was einen neuen Schnitt fördert.
Wie schmeckt Petersilie?
Petersilie schmeckt frisch, würzig und leicht grasig. Besonders glatte Petersilie liefert ein kräftiges Aroma, das sich gut zum Würzen eignet. In Kombination mit Zitrone, Knoblauch oder Öl entsteht eine feine Balance.
Der Geschmack unterstützt herzhafte Gerichte, verfeinert Salat, Fleisch und Gemüse. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem festen Bestandteil vieler Küchenkräuter-Sortimente.
Warum ist Petersilie in der Küche so beliebt?
Ob als Dekoration oder zum Verfeinern – Petersilie passt zu nahezu jeder Art von Gericht. Sie rundet Suppen, Salat, Fleischgerichte und Gemüse harmonisch ab. In der mediterranen Küche findet sie ebenso Verwendung wie in der Hausmannskost.
Petersilie überzeugt durch einfache Anwendung, schnellen Schnitt und die Möglichkeit, sie frisch, gefroren oder getrocknet zu verarbeiten. Als klassisches Küchenkraut gehört sie in jedes gut sortierte Gewürzregal.
Auch in Kombination mit anderen Kräutern wie Dill, Schnittlauch oder Kerbel sorgt sie für ausgewogene Aromen.
Welche Rolle spielt Petersilie in Getränken?
Petersilie verleiht Säften, Smoothies und Detox-Wasser Frische und eine leicht bittere Note. Besonders beliebt ist sie in Kombination mit Zitrone und Gurke. Als Bestandteil von grünen Getränken liefert sie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
In kleinen Mengen kann Petersilie den Appetit anregen und die Verdauung fördern. Als eines der wenigen Küchenkräuter eignet sie sich hervorragend zur Verarbeitung in Getränken.
Getrocknete vs. frische Petersilie
Frische Petersilie besitzt ein intensives Aroma, eine saftige Farbe und liefert eine große Menge an Vitaminen, insbesondere Vitamin C und Vitamin K. Sie eignet sich ideal zum Verfeinern von warmen und kalten Gerichten – direkt vor dem Servieren über das Essen gestreut, entfaltet sie ihre volle Wirkung. Besonders in Salaten, Kräuterbutter, Dressings und auf gegrilltem Gemüse bringt frische Petersilie eine klare, grüne Note ins Gericht. Auch die optische Frische ist ein echtes Plus auf dem Teller.
Getrocknete Petersilie bietet den Vorteil langer Haltbarkeit und schneller Verfügbarkeit. Sie enthält jedoch deutlich weniger Aroma und Vitamine als die frische Variante. Beim Trocknungsprozess gehen viele ätherische Öle verloren, wodurch Geschmack und Duft stark nachlassen. Getrocknete Blattpetersilie eignet sich vor allem für Gerichte, bei denen sie mitgekocht wird – etwa in Suppen, Eintöpfen oder Saucen. Für dekorative Zwecke oder frischen Geschmack ist sie allerdings kaum geeignet.
Welche gesundheitliche Wirkung besitzt Petersilie?
Petersilie liefert eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders Vitamin C ist in hoher Menge enthalten. Das Kraut regt die Verdauung an, fördert den Appetit und unterstützt das Immunsystem. Die Blätter enthalten Eisen, Kalium und Kalzium und tragen zur Versorgung mit wertvollen Nährstoffen bei.
In der Naturheilkunde gilt Petersilie als unterstützendes Heilkraut, etwa bei Wassereinlagerungen. Aufgrund der konzentrierten Inhaltsstoffe sollte die Menge im täglichen Essen moderat bleiben.
Nährwerte von Petersilie (frisch, pro 100 g)
- Energie: 36 kcal
- Kohlenhydrate: 6,3 g (davon Zucker: 0,9 g)
- Eiweiß: 3,0 g
- Ballaststoffe: 3,3 g
- Vitamin C: 133 mg
- Vitamin K: 820 µg
- Kalzium: 138 mg
- Eisen: 6,2 mg
- Kalium: 554 mg
Petersilie ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Schon eine kleine Menge liefert einen wertvollen Beitrag zur täglichen Ernährung.
Lagerung von Petersilie
Frische Petersilie bleibt im Kühlschrank mehrere Tage haltbar, wenn sie in ein feuchtes Tuch gewickelt oder im Glas aufbewahrt wird. Im Gefrierschrank behält sie Aroma und Vitamine über Wochen.
Getrocknete Petersilie eignet sich zur Bevorratung, liefert aber nur eingeschränkt Geschmack. Für den Vorrat ist gefrorene Blattpetersilie die bessere Wahl. Besonders in der kühlen Jahreszeit ist ein gut gefülltes Paket im Tiefkühler Gold wert.
Mit was lässt sich Petersilie ersetzen?
Schnittlauch, Dill oder Selleriegrün eignen sich je nach Gericht als Ersatz. Auch Koriander oder Kerbel liefern ähnliche Frische.
In Salaten bringt Minze eine überraschend frische Alternative. Wichtig ist, die jeweiligen Gerichte und Zutaten harmonisch aufeinander abzustimmen.
Petersilie kaufen – worauf achten?
Beim Kauf von frischer Petersilie zählt die Qualität: sattgrüne Blätter, fester Stand und aromatischer Duft sprechen für Frische. Die glatte Art punktet mit mehr Aroma, während krause Petersilie dekorativer wirkt.
Ob lose, im Bund oder im Topf – auf Regionalität, Anbauweise und Sorte achten lohnt sich.
FAQ zu Petersilie
Was macht Petersilie so gesund?
Petersilie enthält viel Vitamin C, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe – gut für Immunsystem und Stoffwechsel.
Wie wächst Petersilie am besten?
Humusreicher Boden, halbschattiger Standort und gleichmäßige Feuchtigkeit fördern kräftige Pflanzen und reiche Ernte.
Warum geht meine Petersilie immer kaputt?
Ursachen sind meist Staunässe, falscher Ort oder Überdüngung. Geduld, passender Standort und lockerer Boden helfen.
Was darf nicht neben Petersilie stehen?
Andere Doldenblütler wie Sellerie oder Karotten gelten als schlechte Nachbarn im Beet.
Wie viel Petersilie darf man pro Tag essen?
Eine Handvoll frischer Blätter täglich ist unbedenklich. Eine z große Menge kann aber die Niere belasten.
Für welches Organ ist Petersilie gut?
Petersilie wirkt stärkend auf Niere und Blase und fördert die Ausscheidung über die Harnwege.
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