Was sich zuerst einmal sehr martialisch anhört ist es auch! Leute die nicht auf Knochen nagen stehen und lieber mit Messer und Gabel essen, sollten sich vielleicht gleich zum Geheimen Schweinebraten oder zum Vergessenen Schweinebraten begeben. Feinschmecker sollten allerdings weiterlesen, denn sie wissen: das Fleisch, das sich direkt am Knochen befindet, schmeckt meist am aromatischsten!
Hier das Video zum Knochenbraten
Wie ich auf die Idee zum Knochenbraten gekommen bin
Schreibt man es jetzt eigentlich auseinander oder zusammen? Also „Knochen braten“ oder „Knochenbraten“. Beides würde Sinn machen. Aber sei’s drum: eingeführt wurde dieses Rezept von meinem Vater – also bei uns in der Familie, existent ist es bestimmt schon seit Jahrhunderten. Es geht schlicht und einfach darum Knochen, an denen sich noch viel Fleisch befindet, im Schweinebraten-Style zuzubereiten.
Und bei uns in der Gefriertruhe gibt es, weil doch einmal im Jahr die Hausschlachtung (Beitrag mit ausführlichem Video!) stattfindet, immer viele Beutel mit Knochen. Wenn bei euch jetzt keine Hausschlachtung stattfindet, dann könnt ihr trotzdem dieses tolle Rezept zubereiten, weil ich sage euch gleich wo und wie ihr an diese Knochen kommt.
Auf alle Fälle sieht es so aus, dass mein Mann das Rezept von meinem Vater übernommen und es Knochenbraten getauft hat. Bei meinem Vater läuft es nämlich unter der Bezeichnung Schweinebraten.
Kein herkömmlicher Schweinebraten
Doch mit einem normalen Schweinebraten hat das ziemlich wenig zu tun. Also wie schon gesagt: erwartet da keinen Bauch, keine Schulter oder einen Hals, von dem ihr euch schöne Scheiben runterschneiden könnt.
Welche Schweineknochen verwenden?
Das bleibt jedem selbst überlassen. Zum Beispiel jene, aus denen der Schweinenacken herausgeschnitten wird. Oder Rippchenknochen. Oder Gelenksknochen. Da habt ihr völlig freie Wahl. Wer sich übrigens nicht gleich an den Knochenbraten traut, der sollte mal so ein Zwischending zwischen Knochenbraten und normalem Schweinebraten in Angriff nehmen: die dicke Rippe!
Wo kaufen und auf was achten?
Bei uns fallen Knochen jeglicher Größe wie gesagt beim Schlachten im Winter an. Allerdings hat die Frischfleischtheke im Supermarkt bei uns auch immer Schweineknochen im Angebot. Zwar niemals so große, wie sie bei der Hausschlachtung anfallen, aber für den Knochenbraten tun sie es.
Normalerweise kaufen Leute diese Knochen entweder um sie zum normalen Schweinbraten mit in die Reine zu geben – um eine intensivere Bratensoße zu erhalten. Oder um sie für den Hund zu kochen.
Ihr könnt aber beim Metzger sicherlich auch größere Knochenstücke bestellen. Achtet nur darauf, dass ihnen auch noch etwas Fleisch anhaftet. Oder ihr kauft euch gleich einen Schweinehals mit Knochen. Und löst den Schweinehals großzügig aus. Und hackt das Knochenstück mit einem Küchenbeil in die gewünschte Stückgröße.
Die Zubereitung
Nichts leichter als das:
- die Knochen würzt ihr mit den Gewürzen eurer Wahl. Da reichen auch schon Salz, Pfeffer und Paprika. Bis hin zu exotischen Fertiggewürzmischungen ist alles erlaubt!
- Dann ab damit in einen Bräter oder eine Reine, die einen halben Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt ist.
- Kümmel, Zwiebeln, Knoblauch und Suppengemüse hinzugeben und ab damit in die indirekte Hitze vom Grill oder bei Umluft in den Backofen. Und zwar bei 160 Grad für gute zwei Stunden. Immer aufpassen, dass die Flüssigkeit nicht komplett verschwindet, weil sonst brennt euch alles böse an.
Gibt es auch eine Soße?
Klar! Schnappt euch einen großen Löffel und schabt, mit unter Zuhilfenahme des heißen Soßenwassers im Bräter, die sich am Rand befindlichen dunklen Röstaromen ab. Und schon habt ihr eine Soße.
Beilagen
Ein Muss für mich: Kartoffelknödel. Der Rest ist mir egal. Im Sommer vielleicht ein frischer Gurkensalat mit im Herbst ein Endiviensalat oder Rote Bete Salat und im Winter natürlich ein Feldsalat mit Orangen.
Fazit
Und hier schließt sich der Kreis – wie schon eingangs erklärt: für Leute, die nichts gegen Knochennagen haben und auf intensive Röstaromen und Fleischaroma stehen ein Traum. Für alle die mit abgespreiztem Finger ihr Besteck und die Kaffeetasse halten: ein Albtraum.
Der Knochenbraten – ein etwas anderer Schweinebraten
Zutaten
- 1 kg Schweineknochen
- 1 Pck. Suppengemüse
- 2 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 1 EL Paprikapulver
- 1 EL Salz
- 1 TL Pfeffer
- 1 TL Kümmelsamen
- Wasser (zum Aufgießen)
Anleitungen
- Die Knochen würzt ihr mit den Gewürzen eurer Wahl. Da reichen auch schon Salz, Pfeffer und Paprika. Bis hin zu exotischen Fertiggewürzmischungen ist alles erlaubt!
- Dann ab damit in einen Bräter oder eine Reine, die einen halben Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt ist.
- Kümmel, Zwiebeln, Knoblauch und Suppengemüse hinzugeben und ab damit in die indirekte Hitze vom Grill oder bei Umluft in den Backofen. Und zwar bei 160 Grad für gute zwei Stunden. Immer aufpassen, dass die Flüssigkeit nicht komplett verschwindet, weil sonst brennt euch alles böse an.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
6 Antworten
Hallo Anja, finde ich eine tolle Idee um die Knochen zu verarbeiten … jedoch eine Frage an dich, warum für Hunde zum Kochen?
Hunde dürfen auf keinen Fall Knochen gekocht fressen und hinzukommend muss man extem aufpassen bei Schweineknochen.
Oder hast du es anders gemeint im Text?
LG Petra
Hallo Petra, Danke Dir für das Lob! Nein, ich meine schon roh. Ich weiß, dass manche Hundebesitzer dieses Kleinfleisch für ihre Hunde besorgen. Man muss wohl wegen den Splittern aufpassen, oder? Das ist ein guter Hinweis! Vielen Dank und liebe Grüße, Anja
Vielen Dank für diese tolle Anregung! Bislang sind die Knochen vom Nacken immer beim Fleischer geblieben, jetzt werden wir sie immer so zubereiten. Wärmstens zu empfehlen …
Hallo Julia, ja, also wir finden es immer wieder lecker. So ein „sauberes“ Stück Braten finden wir fast schon langweilig. Freut mich, wenn Dir das zusagt und Du es ausprobierst. Es schmeckt lecker und stellt eben eine recht kostengünstige Alternative zum klassischen Schweinebraten dar. Danke und liebe Grüße, Anja
Sehr lecker
Danke Dir, Elke und liebe Grüße, Anja