Ein klassischer Rinderbraten im Römertopf erinnert viele an gemütliche Sonntage, an denen der Duft langsam durch die Küche zog, während draußen der Regen an die Scheiben klopfte.
In meiner Kindheit stand der Römertopf regelmäßig auf dem Esstisch – der schwere Deckel, das leise Zischen beim Öffnen und die Vorfreude auf das butterzarte Fleisch gehören für mich zu diesen typischen Familienmomenten.
Heute greife ich selbst oft für den Rinderschmorbraten zu dieser Garmethode, wenn Gäste kommen oder ein entspanntes Sonntagsessen ansteht.

Warum du Rinderbraten im Römertopf nachmachen solltest
Ein Rinderbraten im Römertopf hat handfeste Vorteile. Durch das Garen im geschlossenen Tontopf bleibt das Fleisch besonders saftig. Die gleichmäßige Feuchtigkeit im Inneren verhindert, dass es austrocknet. Der Geschmack entsteht nicht durch komplizierte Technik, sondern durch Zeit und Geduld – das ist das Geheimnis dieses Gerichts.
Neben dem Rinderbraten im Römertopf findest du auch noch andere Römertopf Rezepte – wie das Hähnchen im Römertopf oder den Schweinebraten im Römertopf…
Ich finde es besonders praktisch, dass man während des Schmorens kaum eingreifen muss. Der Braten schmort still vor sich hin, während genug Zeit bleibt, um Beilagen vorzubereiten oder einfach mal die Füße hochzulegen.
Römerbraten Rinderbraten Rezept Video
Zutaten und Zubereitung
Rinderbraten im Römertopf | mit feiner Soße
Zutaten
- 1,5 kg Rinderbraten (z. B. Schulter oder Bug)
- 2 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 3 Karotten
- 150 g Knollensellerie
- 0,5 Stange Lauch
- 500 ml Rinderbrühe (keine Fleischbrühe für Rinderbraten verwenden)
- 200 ml Rotwein (optional, sonst mehr Brühe)
- 2 EL Tomatenmark
- 2 Lorbeerblatt
- 5 Wacholderbeeren
- 8 Pfefferkörner
- 2 EL Öl (oder Butterschmalz)
- Soßenbinder (optional)
Anleitung
- Zuerst den Römertopf etwa 15 Minuten wässern.
- Zwiebeln, Karotten und Sellerie in Würfel schneiden, den Lauch in Ringe und den Knoblauch hacken.
- In einer großen Pfanne Öl oder Butterschmalz erhitzen, das Fleisch kräftig anbraten.
- Den Braten herausnehmen und mit Salz und Pfeffer bestreuen.
- Und mit einem Fleischthermometer versehen.
- Das Suppengemüse in die Pfanne geben, in der zuvor das Fleisch angebraten wurde und anrösten.
- Das Tomatenmark einrühren und dabei leicht anrösten lassen.
- Mit Wein ablöschen, es folgt die Zugabe der Gemüsebrühe, Lorbeerblätter und Wacholderbeeren zugeben und leicht köcheln lassen.
- Die Soße mitsamt dem Gemüse und den Gewürzen in den gewässerten Römertopf geben, den Braten hineinlegen und bei 180 Grad Ober- Unterhitze (Umluft 160 Grad) etwa 2,5–3 Stunden schmoren, bis die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist. (Diese liegt bei etwa 75 bis 90 Grad).
- Den Braten herausnehmen, das Fleisch in Scheiben schneiden und die Soße nach Wunsch mit Stärke oder Soßenbinder/Saucenbinder abbinden. Wer will kann die Sauce auch nur mit ein wenig Mehl andicken. Auch möglich: die Sauce mit dem Pürierstab pürieren.
Nährwerte (pro Portion)
Alternative Zubereitungsarten
Wer keinen Römertopf besitzt, greift alternativ zu einem Bräter mit Deckel oder einem gusseisernen Schmortopf. Diese speichern ebenfalls gut die Hitze, erreichen aber nicht ganz den feuchten Garklima-Effekt des Römertopfs.
Meine Mutter hat früher den Rinderbraten im Emaille-Bräter gemacht, weil der Römertopf erst später „modern“ wurde. Der Geschmack war ähnlich, aber das Fleisch im Tontopf wird einfach gleichmäßiger zart.
Für moderne Küchen eignet sich auch der Slow Cooker – ideal, wenn man morgens alles vorbereitet und abends ein fertiges Essen serviert.
In Sachen Zutaten lassen sich des Weiteren verwenden: Kräuter wie Petersilie, Rosmarin, Majoran, Thymian oder Paprikapulver. Mit den Mengen müsst ihr spielen – und ihr könnt mir gerne die Ergebnisse eurer Experimente über die Kommentare unterhalb mitteilen.

Rinderbraten im Römertopf Beilagen
Zum Rinderbraten im Römertopf passen klassische Beilagen wie Kartoffelknödel, Spätzle, Semmelknödel oder Kartoffelbrei. Wer keine Knödel oder Kartoffeln mag: greift Auch Blaukraut oder glasierte Karotten harmonieren wunderbar mit der kräftigen Soße.
Ich serviere ihn oft mit Bandnudeln, weil sie die Soße perfekt aufnehmen. Wenn es etwas rustikaler sein darf, kommt ein frisches Bauernbrot dazu. So bleibt kein Tropfen der aromatischen Soße übrig – und genau das lieben bei uns alle am Tisch.

Die drei Kardinalfehler bei Rinderbraten im Römertopf
Ein häufiger Fehler ist, den Römertopf nicht ausreichend zu wässern. Ohne das Einweichen entsteht zu wenig Dampf, wodurch das Fleisch trocken bleibt.
Zweitens: Der Deckel darf während des Schmorens nicht ständig geöffnet werden. So entweicht die Feuchtigkeit und der Garprozess gerät aus dem Gleichgewicht.
Und drittens: Zu kurze Garzeiten. Ein Rinderbraten braucht Geduld. Erst nach rund drei Stunden entfalten sich die Aromen vollständig.
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Tipps und Tricks bei Rinderbraten im Römertopf
Wer die Soße besonders kräftig mag, röstet das Gemüse vor dem Ablöschen mit Rotwein etwas dunkler an. Dadurch entsteht ein tieferes Aroma. Auch das Verwenden von selbstgemachter Brühe hebt den Geschmack spürbar an.
Ich bereite den Braten oft am Vortag zu, lasse ihn über Nacht im Römertopf und wärme ihn am nächsten Tag langsam im Ofen auf. Das Fleisch zieht dabei noch saftiger durch, und die Soße schmeckt intensiver.
Ein weiterer Tipp: Nach dem Garen das Fleisch kurz ruhen lassen, bevor es angeschnitten wird. So bleibt der Fleischsaft im Inneren.
FAQ
Welche Gartemperatur sollte man im Römertopf haben?
180 °C Ober-Unterhitze sind optimal für das Schmoren.
Wie lange braucht 1 kg Rinderbraten im Topf?
Etwa 2 Stunden. Garprobe mit einer Fleischgabel machen.
Wie viel Flüssigkeit ist im Römertopf?
Ca. 700 ml (z. B. Brühe und Rotwein). Das Gemüse gibt zusätzlich Flüssigkeit ab.
Welche Backofeneinstellung sollte ich für den Römertopf verwenden?
Ober-Unterhitze sorgt für ein gleichmäßiges Ergebnis.
Warum muss man den Römertopf wässern?
Damit er beim Erhitzen im Ofen nicht springt und beim Garen sanft Feuchtigkeit abgibt.
Muss man das Fleisch vorher anbraten?
Ja, in Öl oder Butterschmalz anrösten. Mit Tomatenmark und Rotwein abgelöscht, entsteht die Basis für die kräftige Soße.
Kann man Rinderbraten im Römertopf einfrieren?
Ja, am besten in Scheiben mit etwas Soße.
Welches Stück Rindfleisch eignet sich am besten?
Schulter, Bug oder Hohe Rippe – sie bleiben beim Schmoren zart.
Fazit
Der Rinderbraten im Römertopf ist ein Stück gelebte Küchentradition. Er zeigt, dass gutes Essen Zeit braucht – und Geduld sich lohnt. Mit wenig Aufwand entsteht ein Gericht, das Familie und Gäste gleichermaßen begeistert.
Für mich ist es eines dieser Rezepte, bei denen sich schon beim Öffnen des Deckels Kindheitserinnerungen melden. Und genau das macht es so besonders.

Werde ich nächstes Wochenende nachkochen. Es sieht aus wie bei meinem Vater, der hatte ein Händchen dafür.
Liebe Anne,
wie schön, dass dich der Rinderbraten an deinen Vater erinnert – solche Erinnerungen machen das Kochen doch besonders. Ich hoffe, er schmeckt dir genauso gut!
Liebe Grüße, Anja 😊
Das sieht super aus. Zum Nachkochen gespeichert. LG
Lieber Ben,
freut mich, dass dich das Rezept anspricht – viel Spaß beim Nachkochen! 😊
Liebe Grüße, Anja 😊
einfach super, deine Rezepte
Liebe Christine,
danke dir für dein liebes Kompliment! 😊 Es freut mich sehr, dass dir meine Rezepte gefallen.
Liebe Grüße, Anja 😊
Hallo Anja,
Ich koche schon set 40 Jahren mit dem Römertopf, deshalb wundere ich mich, daß der Römertopf kalt in den heißen Ofen geschoben werden soll.
Das ist eigentlich ein nogo, da der
Römertopf Temperaturschwankungen nicht verträgt.
Hallo Christina, danke für deinen Hinweis! 😊 Du hast völlig recht – normalerweise sollte der Topf mit dem Ofen aufheizen. Ich passe das gleich an. Liebe Grüße, Anja
Mahlzeit 🙂
Bei mir brutzelt gerade dein Schweinebraten im Ofen 😉 Aber dieser Rinderbraten aus dem Römertopf würde mir jetzt auch schmecken.
Vielleicht nächsten Sonntag dann 🙂
Schönen Tag
Larissa
Haha, Larissa 😄 Dann hast du ja jetzt schon den Braten fürs nächste Wochenende im Kopf! Guten Appetit heute und liebe Grüße, Anja
Liebe Anja,
vielen Dank für dieses tolle
Rezept des Rinderbraten im Römertopf.Er hat soooo lecker geschmeckt.
Ich nehme jedoch immer eine Änderung vor: Ich gieße keinen Rotwein hinzu, sondern immer eine 3/4 Flasche Schwarzbier und eine gute Portion Senf.Das ergibt ein Wahnsinnsaroma des
Bratens und der Sosse.
Annette, das klingt nach einer genialen Variante! 😍 Schwarzbier und Senf passen perfekt – das probier ich selbst mal aus.
Liebe Grüße, Anja 😊
Hallo Anja!
Jetzt dann doch deine Experten Einschätzung. Ich besitze noch keinen Römertopf ist es wirklich notwendig oder gelingt mir so ein saftiger Braten auch in einem Bräter?
Über ein ehrliches Feedback würde ich mich sehr freuen.
Dankeschön, Konrad Kradetzky
Servus Konrad! Ein Bräter funktioniert auch gut – wichtig ist, dass er dicht schließt. Liebe Grüße, Anja
Super!!! Ich finde das zubereiten von Gerichten im Römertopf eine richtig toll.
Freut mich, B.! 😄 Ja, der Römertopf hat wirklich was – saftig, aromatisch und unkompliziert. Liebe Grüße, Anja
Super lecker 😋 da müsste ich mir fast doch mal einen Römertopf zulegen 👏
Danke dir, Paulina! 😊 Ja, so ein Römertopf lohnt sich wirklich – gerade für Braten. Liebe Grüße, Anja