Rinderbraten, der lange im Ofen schmort, ist ja an sich schon der Knaller. Aber habt ihr schonmal von Stracotto di manzo gehört? Wenn nicht, müsst ihr diesen italienischen Rinderbraten unbedingt mal probieren. Ein paar Stunden im Ofen geschmort, zerfällt er tatsächlich beim bloßen Anschauen. Die kräftige Soße aus Rotwein macht den Braten zu einem wahren Genuss, den mein Mann und ich sehr lieben und mittlerweile regelmäßig kochen.
Was bedeutet Stracotto di manzo?
Stracotto ist das italienische Wort für „durchgekocht“ oder besser gesagt „zerkocht“ und di manzo ist das Rindfleisch. Und durchgekocht wird dieser Braten aus Rindfleisch definitiv, wenn er mehrere Stunden in einem Bräter und in einer leckeren Soße aus Rotwein und Rinderbrühe vor sich hin köchelt. Mehr noch, er wird einfach butterzart und ist mit einer anständigen Portion Pasta ein wahres Seelenfutter für trübe Tage. Das heißt natürlich nicht, dass ihr ihn nicht auch zu den Feiertagen servieren könnt.
In Italien beanspruchen gleich mehrere Regionen den Stracotto für sich, denn es gibt den Braten unter anderem alla romana, alla fiorentina oder alla piemontese. Allen gemein ist die wesentlichste Zutat, der Wein.
Diese Zutaten werden benötigt
Zu einem Stracotto gehören eigentlich nur ein paar unerlässliche Zutaten. Neben Karotten, Sellerie und Fenchel müssen unbedingt ein paar frische Zweige Rosmarin und Thymian zum Gericht gegeben werden. Und was in gar keinem Fall fehlen darf, sind das Fleisch und natürlich der Wein. Entscheidend hierbei ist, dass es ein guter Wein sein sollte, denn dieser sorgt letztlich für den unfassbar leckeren Geschmack.
Da es sich bei meinem Stracotto um einen Rinderbraten handelt, stellt sich für mich die Frage nach einer Fleischalternative zu einem Stück Rindfleisch selbstverständlich nicht. Hinzu kommt, dass ich finde, dass es einfach das perfekte Zusammenspiel von leckerem Wein und einem kräftigen Stück Rindfleisch ist, was den Geschmack von diesem Braten ausmacht.
Wenn ihr aber stattdessen lieber Kalbsfleisch verwenden wollt, dürft ihr dies natürlich auch tun. Es gibt in der italienischen Küche auch zahlreiche Varianten mit dieser Sorte Fleisch. Selbst Schweinefleisch findet dort in einigen Rezepten Verwendung.
Lasst uns kurz über das Fleisch sprechen
Für ein Stracotto eignet sich am Besten ein Stück Rindfleisch aus der Schulter oder der Keule. Nuss oder Oberschale beispielsweise werden beim langen Garen nicht zäh und sind das perfekte Fleisch für einen Schmorbraten wie den Stracotto.
Die Zubereitung
Vorneweg, es dauert etwas länger, bis dieser leckere Rinderbraten endlich auf dem Tisch steht. Dies liegt aber weniger an der Vorbereitungszeit, sondern vielmehr an der Zeit, die der Stracotto im Ofen vor sich hinköchelt. Wenn der Stracotto dann aber erstmal in den Ofen geschoben wurde, ist der Hauptteil an Arbeit eigentlich auch schon erledigt. Ihr dürft euch dann für die getane Arbeit, während der Wartezeit ein Gläschen Rotwein gönnen und die Füße hochlegen. So mache ich es zumindest immer, wenn ich diesen Braten zubereite. Der Wein ist ja nun schonmal offen.
Dieser Wein passt am Besten
Ich mache mein Straccotto sehr gern mit einem Chianti, aber auch ein kräftiger Barolo passt dazu. Sehr gut harmoniert auch Sagrantino oder Amarone. Ihr könnt natürlich auch einen anderen Wein, den ihr lieber mögt, verwenden. Es sollte jedoch der Richtigkeit halber ein italienischer Wein sein. Natürlich geht auch ein Bordeaux, dann ist das Gericht allerdings kein Stracotto di Manzo mehr, sondern ein Rinderbraten der in Bordeaux geschmort wurde – schmeckt allerdings trotzdem lecker.
Wie schon erwähnt, müsst ihr bei der Weinauswahl auf die Qualität achten, denn dies schlägt sich in jedem Fall später im Geschmack nieder.
Leider nix für Kinder
Damit Stracotto di Manzo so unverwechselbar lecker wird, braucht es Wein. Viel Wein. Dementsprechend ist dieses Gericht nichts für Kinder. Zum Glück sind meine Kinder dann auch genügsam und beschränken sich nur zu gern auf die Nudeln, die ich meistens zum Stracotto serviere.
Zu diesem Stracotto passen, wie bereits erwähnt Nudeln sehr gut. Ebenso kann auch ein leckerer Kartoffelbrei oder Polenta dazu gereicht werden.
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Der Beitrag und die Bilder stammen von Julia Reimann. Sie betreibt den Instagram Account „Julchen_kocht“ und freut sich dort über euren Besuch!
Stracotto di Manzo | Feiner italienischer Rinderbraten
Zutaten
- 1 kg Rinderbraten
- 1 L Rotwein (z.B. Chianti)
- 500 ml Rinderfond
- 3 EL Tomatenmark
- 3 Möhren
- 2 Stangen Staudensellerie
- 1 Fenchelknolle
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Zweige Rosmarin
- 2 Zweige Thymian
- Stärke (zum Andicken)
- Salz (zum Würzen)
- Pfeffer (zum Würzen)
Anleitungen
- Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch säubern bzw. schälen und in Stücke schneiden.
- In einem Bräter zunächst das Fleisch anbraten und jeweils nach dem Wenden mit Salz und Pfeffer würzen.
- Sobald das Fleisch Farbe angenommen hat, rausnehmen und in dem Bräter das Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch anbraten.
- Tomatenmark zugeben und ebenfalls anrösten.
- Fleisch zurückgeben und mit ca. 250 ml Rotwein ablöschen.
- Einköcheln lassen, bis alles dickflüssiger wird.
- Nach und nach den restlichen Rotwein zugießen.
- Sobald alles etwas eingedickt ist, den Fond, Rosmarin und Thymian zugeben und alles zugedeckt im vorgeheizten Ofen für mindestens 5 Stunden bei 130 Grad weitergaren.
- Gelegentlich wenden bzw. mit Soße übergießen und wenn es zu wenig Flüssigkeit ist, gern noch etwas Rotwein oder Fond nachgießen.
- Falls die Soße nach Zeit zu dünnflüssig ist, kurz auf dem Herd aufkochen lassen und mit in Wasser aufgelöste Stärke andicken.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
18 Antworten
Das Rezept ist toll und wirklich einfach zu machen. Ich frage mich allerdings, warum die Rezepteschreibenden dieser Welt für die Vorbereitungszeit (Gemüse schälen und schnippeln, Fleisch anbraten) in 90% der Fälle völlig unrealistisch niedrige Werte angeben – jedenfalls wenn man weder Profikoch ist noch das Rezept bereits mehrfach ausprobiert hat. Da ist dieses Rezept noch halbwegs gut unterwegs; ich habe als nicht ganz unerfahrener Hobbykoch „nur“ die doppelte Zeit gebraucht (bei vielen anderen Rezepten dauert es locker dreimal so lange). Soll das die Rezepte attraktiver machen? 🤷
Hallo Florian! Ein guter Einwand, wahrscheinlich werden sich darüber gar nicht so die Gedanken gemacht 😉 Aber jetzt wissen wir ja Bescheid 😉 Viel Spaß weiterhin beim kochen/backen/grillen… Danke und liebe Grüße, Anja
Das ist das beste Rezept was ich die letzten Jahre gefunden habe,es schmeckt identisch mit dem was uns unsere Vermieterin in der Toskana zubereitet hat,sehr sehr lecker.
Lieber Ulrich was für ein schönes Lob, das freut mich wirklich sehr! Vielen herzlichen Dank… Liebe Grüße, Anja
Ich habe nach diesem Rezept jetzt seit 1 Jahr gesucht, gefunden und heute nach gekocht,ein Traum,genau so wie bei unseren Gastgebern in der Toskana. Weiter so!👍
Lieber Ulrich, das freut mich zu hören 🙂 Top dann alles richtig gemacht 😉 Machen wir 😉 Vielen Dank und Liebe Grüße, Anja
Gestern gab’s bei uns diesen Rinderbraten.
Super lecker und butterzart !!!
Danke für das Rezept, Mädels 🙂
Das freut mich🤗
Liebe Grüße
Julia
Hallo, habe das Gericht gerade zubereitet und der Braten ist noch im Ofen riecht und schmeckt schon mal super. Da ich ca. 3 kg Fleisch genommen habe passen nicht alle Zutaten in den Bräter. Ich bin gespannt auf das Ergebnis. Wie hast du die Soße gemacht. Durch ein Sieb und dann etwas angedickt? Glück Auf Peter
Hallo Peter,
durch das lange kochen wird die Soße recht dick. Ich mag auch wenn noch ein paar Stücke drin sind. Du kannst es aber gern auch durch ein Sieb geben. Und wenn dir die Soße zu „dünn“ ist, dann koche sie nochmal kurz auf und gib ein bisschen in Wasser aufgelöste Stärke dazu👍🏼
Ich wünsch dir guten Appetit🤗
Liebe Grüße
Julia
Moin.
ist aber auch etwas leckeres, da läuft einem schon beim lesen das Wasser im Mund zusammen…
Danke🤗
Genial! Wird morgen gleich mal nachgekocht… 🙂
Das freut mich🤗 Viel Spaß beim Nachkochen.
Liebe Grüße
Julia
Einfach ein Gedicht! Kochen und genießen! Italien pur!
Vielen Dank🤗
Liebe Grüße
Julia
Was soll man da noch sagen 😜, mit Zutaten, wie von dir erwähnt, von hinreichender Qualität, ein Traum. Ich hab’s vor Jahren mal in Italien gegessen und vergesse es nie mehr, ein Traum 😊
Jetzt hast du mich verleitet, dein Rezept nachzukochen. Weiter so!!
Vielen vielen Dank🤗 und natürlich ganz viel Spaß beim Nachkochen.
Liebe Grüße
Julia