Die Karotte, auch bekannt als Möhre, Mohrrübe oder gelbe Rübe, gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten weltweit. Sie ist ein vielseitiges Wurzelgemüse, das sowohl in Salaten, Suppen, als Gemüsebeilage oder als Hauptzutat in vielen Rezepte verwendet wird.
Bekannt für ihre leuchtend orange Farbe, steckt die Karotte voller wichtiger Inhaltsstoffe, darunter das wertvolle Beta Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird.
Herkunft der Karotte
Die heutige Karotte stammt ursprünglich von der Wilden Möhre (Daucus carota) ab, die in Europa, Asien und Nordafrika heimisch ist. Die gezüchteten Karottensorten, wie wir sie heute kennen, wurden in vielen verschiedenen Farben entwickelt, darunter gelb, orange und sogar violett. Die älteste bekannte Form der Karotte war jedoch nicht orange, sondern violett.
Erst im 17. Jahrhundert wurde die bekannte orange Karotte in den Niederlanden gezüchtet. In Österreich und Teilen Deutschlands wird sie auch als Rüebli oder Gelbrübe bezeichnet.
Gibt es einen Unterschied zwischen Möhren und Karotten?
Die Begriffe „Möhre“ und „Karotte“ bezeichnen grundsätzlich dasselbe Gemüse: die Daucus carota aus der Familie der Doldenblütler. Der Unterschied liegt eher in der regionalen Sprachverwendung und manchmal auch in der Sortenbezeichnung.
- Regionale Sprachunterschiede: In Deutschland spricht man in Norddeutschland häufiger von „Möhren“, während in Süddeutschland und Österreich der Begriff „Karotte“ üblicher ist. In der Schweiz ist „Rüebli“ ein geläufiges Wort.
- Sortenunterschiede: Manchmal wird der Begriff „Karotte“ für kleine, runde oder kegelförmige Sorten verwendet, während „Möhren“ oft länglich sind. In der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Fachsprache wird allerdings selten zwischen den beiden Begriffen unterschieden.
- Umgangssprachliche Unterschiede: In der Alltagssprache hat sich „Möhre“ auch als Oberbegriff für alle Karotten etabliert, wobei sich „Karotte“ eher auf bestimmte Sorten oder kleinere, süßere Varianten beziehen kann.
Zusammengefasst sind beide Begriffe austauschbar, wobei die Wahl oft von der Region und der persönlichen Gewohnheit abhängt.
Welche verschiedenen Karotten Arten gibt es?
Es gibt zahlreiche verschiedene Karottenarten, die sich in Größe, Form, Farbe und Geschmack unterscheiden. Hier sind einige der bekanntesten Karottensorten:
- Nantaise-Karotten: Diese Sorte ist eine der beliebtesten und am häufigsten angebauten Karottenarten. Sie sind mittelgroß, zylindrisch und haben eine glatte, orange Schale.
- Chantenay-Karotten: Chantenay-Karotten sind kürzer und breiter als andere Karottenarten. Sie haben eine konische Form und sind besonders gut für den Anbau in schweren Böden geeignet. Ihr Geschmack ist süß und aromatisch, ideal für Suppen und Eintöpfe.
- Pariser Markt-Karotten: Diese kleinen, runden Karotten sind sehr kompakt und haben eine glatte, leuchtend orange Haut. Aufgrund ihrer Form verwendet man sie oft als Snack-Karotten oder in der Gourmetküche.
- Purple Haze-Karotten: Eine violette Karottensorte, die innen orange ist. Die Purple Haze ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern hat auch einen intensiven Geschmack. Sie enthält besonders viel Betacarotin und Anthocyane, die als Antioxidantien wirken.
- Yellowstone-Karotten: Diese Karotten sind leuchtend gelb und haben einen milden, süßen Geschmack.
- Cosmic Purple-Karotten: Diese Karotte ist außen violett und innen orange. Ihr süßer, leicht würziger Geschmack macht sie perfekt für Rohkostgerichte und bunte Salate.
- White Satin-Karotten: Diese Karotten sind rein weiß und haben einen milden Geschmack. Sie sind weniger süß als andere Sorten, aber eignen sich gut für Suppen und Eintöpfe.
- Rote Riesen-Karotten: Wie der Name sagt, sind diese Karotten besonders groß und rot-orange gefärbt. Sie sind robust und lagerfähig, ideal für den Winteranbau.
- Kuroda-Karotten: Diese aus Asien stammende Karottensorte ist besonders groß und dick. Sie hat einen süßen Geschmack und eignet sich gut für den Anbau in warmen Klimazonen.
Rezeptideen mit Karotten
Karotten sind eine perfekte Zutat für eine Vielzahl von Rezepte. Ob eine leckere Karottensuppe, ein erfrischender Karottensalat, oder als süße Versuchung im Karottenkuchen – die Verwendungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Besonders beliebt ist auch der frisch gepresste Karottensaft, der durch den hohen Beta Carotin-Gehalt nicht nur köstlich, sondern auch gesund ist.
Weitere Ideen wären Eintöpfe mit Karotten, gebratene Karottenarten als Beilage, oder als knackige Zutat in Möhren Rezepten für den Alltag.
Tipps & Tricks zur Zubereitung
Bei der Zubereitung von Karotten gibt es einige Tipps zu beachten. Karotten lassen sich sowohl roh als auch gekocht genießen. Beim Kochen empfiehlt es sich, sie schonend zu garen, um wichtige Nährstoffe wie Betacarotin zu bewahren. Vor dem Schneiden sollten die Wurzeln gründlich gewaschen sein, da die Schale oft noch etwas Erde enthält.
Auch die Blätter der Karotten sind essbar und lassen sich für Salate oder Pestos verwenden. In vielen Kulturen zählen Karotten zu den besten Gemüsesorten für Suppen und Eintöpfe, da ihr süßer Geschmack den Gerichten eine angenehme Note verleiht.
Lagerung und Haltbarkeit von Karotten
Frische Karotten sollte man am besten im Kühlschrank aufbewahren, wo sie bis zu zwei Wochen haltbar bleiben. Entferne die Blätter, um die Haltbarkeit zu verlängern, da diese den Karotten Feuchtigkeit entziehen können. Karotten mögen es kühl und dunkel, was sie ideal für die Lagerung im Keller macht.
Wenn sie an einem kühlen und trockenen Ort gelagert werden, halten sie sich über Monate, insbesondere Sorten, die speziell für die Lagerung gezüchtet wurden.
Sind Karotten gesund?
Ja, Karotten sind sehr gesund! Sie sind reich an Vitamin A, das die Augen unterstützt und zur Verbesserung der Sehkraft beiträgt. Der hohe Gehalt an Beta Carotin schützt die Haut vor schädlichen UV Strahlen und unterstützt das Immunsystem.
Karotten enthalten auch Vitamin B6, das den Körper bei verschiedenen Funktionen unterstützt, sowie Vitamin C, das für die allgemeine Gesundheit wichtig ist. Zudem helfen Karotten bei Durchfall und fördern die Verdauung durch ihren hohen Ballaststoffgehalt.
Nährwerte von Karotten
Karotten sind kalorienarm und liefern gleichzeitig viele wichtige Nährstoffe. Auf 100 Gramm enthalten Karotten etwa:
- Kalorien: 41 kcal
- Betacarotin: 8,285 mg
- Vitamin A (aus Betacarotin): 0,835 mg
- Zucker: 4.7 g
Karotten pflanzen: Anbau und Pflege
Karotten lassen sich leicht im eigenen Garten anbauen. Sie bevorzugen einen lockeren, sandigen Boden ohne Steine, da sie tief in die Erde wachsen. Es gibt viele verschiedene Sorten, von den klassischen orange Karotten bis hin zu violetten und gelben Varianten.
Der Anbau erfolgt durch direkte Aussaat ins Beet, und die Ernte kann je nach Sorte etwa nach 70 bis 90 Tagen erfolgen. Die Pflege ist relativ einfach, solange der Boden gleichmäßig feucht gehalten wird.
Karotten FAQs
Hier gibt es Antworten und Wissenswertes auf häufige Fragen, die im Zusammenhang mit Karotten gestellt werden.
Für was sind Karotten gesund?
Karotten sind besonders gesund wegen ihres hohen Gehalts an Beta Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Dieses Vitamin unterstützt die Sehkraft, stärkt das Immunsystem, fördert die Hautgesundheit und kann die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen. Außerdem tragen Karotten zur Herzgesundheit bei, regulieren den Cholesterinspiegel und fördern eine gute Verdauung.
Für welche Organe sind Karotten gut?
Karotten sind besonders gut für die Augen dank des hohen Vitamin A-Gehalts, der die Sehkraft und den Augenschutz unterstützt. Darüber hinaus sind Karotten auch gut für die Haut, da Betacarotin vor Schäden durch UV-Strahlen schützen kann. Sie fördern auch die Lebergesundheit und die Funktion des Herzens durch ihren antioxidativen und entzündungshemmenden Effekt.
Sind rohe Karotten gut für den Darm?
Ja, rohe Karotten sind gut für den Darm. Sie enthalten viele Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und bei der Regulierung des Stuhlgangs helfen. Durch den regelmäßigen Verzehr von Karotten können Probleme wie Durchfall und Verstopfung gemildert werden, da die Ballaststoffe eine gesunde Darmflora unterstützen und die Darmbewegungen anregen.
Wie viel Karotten am Tag darf man essen?
Es gibt keine feste Obergrenze, aber der Verzehr von etwa 1-2 mittelgroßen Karotten pro Tag ist eine gesunde Menge. Diese Menge reicht aus, um von den Vorteilen wie Vitamin A und Betacarotin zu profitieren, ohne dass der Körper übermäßig mit diesen Stoffen belastet wird. Übermäßiger Verzehr (z.B. mehrere Kilogramm pro Tag) kann zur sogenannten Karotinämie führen, bei der sich die Haut leicht orange färbt – dies ist jedoch ungefährlich und reversibel.
Wie kann ich Karotten am besten lagern?
Karotten bleiben am längsten frisch, wenn du sie im Kühlschrank lagerst, idealerweise ohne Blätter und in einem perforierten Beutel oder feuchten Küchentuch – so halten sie etwa 1 bis 2 Wochen. Für längere Lagerung ist ein kühler, dunkler Ort wie ein Keller ideal, wo sie in leicht feuchtem Sand mehrere Monate frisch bleiben. Alternativ kannst du sie nach dem Blanchieren einfrieren, um sie bis zu 12 Monate haltbar zu machen. Achte darauf, dass die Karotten trocken bleiben, um Schimmelbildung zu vermeiden.
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