Jeder, der sich im Urlaub gerne am Mittelmeer aufhält dürfte sie dort in den Restaurants bereits gesehen und vielleicht auch gekostet haben: Muschel-Gerichte. Ob mit Weißweinsud oder Tomatensoße serviert sind sie inzwischen schon weit über den Mittelmeerraum hinweg beliebt. Aber es gibt auch Muschelrezepte, die in Europa eher weniger bekannt sind. Eines davon ist Clam Chowder. Der Ursprung der Suppe soll meiner Kenntnis nach in Frankreich liegen. Im 18. Jahrhundert kam das Rezept mit den französischen Seefahrern nach Neuengland, oder New England, und avancierte da zum echten Klassiker.
Clam Chowder Muschelsuppe Rezept Video
Was heißt Clam Chowder?
Als Chowder wird in den USA eine dickflüssige, gehaltvolle und cremige Suppe bezeichnet. Und Clam bedeutet nichts anderes als Muschel. Bei Clam Chowder handelt es sich also um eine international bekannte und beliebte amerikanische Muschelsuppe. Ihr mögt Meeresfrüchte? Dann probiert doch auch gerne mal meinen Meeresfrüchtesalat. Doch weiter im Text…
Unterschiedliche Zubereitungsarten
Um genau zu sein, gibt es zwei Variationen: Die eher rötliche, weil mit Tomatensoße zubereitete, Manhattan Clam Chowder, die im 19. Jahrhundert in New York erfunden wurde. Und die weiß gefärbte Main Clam Chowder – ohne Tomatensoße, aber dafür mit Milch und Sahne zubereitet. Vorlieben sind bekanntlich verschieden, doch in diesem Rezept dreht es sich um letztere Art der Zubereitung.
Bei dieser Variante der Suppe mit der cremigen Konsistenz kommt das leckere Muschelfleisch zusammen mit Kartoffelwürfeln und etwas Speck in den Topf. Kein Vergleich zu Clam Chowder aus der Dose, das kann ich euch versprechen!
Welche Muschelsorten verwenden?
Ursprünglich wird Clam Chowder aus Clams, also großen Venusmuscheln, zubereitet. Diese Muschelart findet man an der amerikanischen Ostküste vor. Es ist also nachvollziehbar, dass diese Muschelart, wenn sie vor Ort verfügbar ist, auch Verwendung findet. Hierzulande ist es allerdings nicht selbstverständlich an Venusmuscheln zu gelangen. Dafür aber an Miesmuscheln, und diese sind eine hervorragende Alternative.
Wie bereite ich die Muscheln vor?
Wenn frische Muscheln, das heißt noch lebende Muscheln verwendet werden, gilt es ein paar wichtige Aspekte zu beachten.
Die Muscheln müssen auf alle Fälle zuerst gewaschen werden
Dazu einfach unter fließendem kaltem Wasser (bloß kein warmes Wasser verwenden, sonst öffnen sich die Muscheln schon vor dem Kochen) waschen. Legt die Muscheln dafür am besten in ein Sieb und befreit sie von Sand und allem anderen aus dem Meer, das ihr nicht auf eurem Löffel haben wollt.
Kaputte Muscheln bitte allesamt aussortieren!
Vor allem sollten nicht verschlossene und Muscheln mit gebrochener Schale entsorgt werden. Eine genaue Anleitung wie Muscheln richtig geputzt werden, am Beispiel von Miesmuscheln, ist hier zu sehen.
Kommt der leckere Muschelgeschmack nur von den Muscheln?
Nein, denn wer zu frischen Muscheln greift, der erhält nach dem Kochen der Muscheln einen Sud. Dieser Muschelsud verleiht der Clam Chowder noch einen extra Meer-Geschmack. Aber keine Sorge. Für diejenigen, die dieses Rezept mit bereits vorgekochten Muscheln umsetzen, stellt Fischfond eine gute Alternative dar.
Solltet ihr keinen bekommen, könnt ihr diesen auch durch Brühe ersetzen. Damit schmeckt der Chowder aber leider etwas weniger intensiv.
Welche Zutaten passen außerdem in den Clam Chowder?
Zu cremigen Suppen wie Clam Chowder sind frische Noten die perfekte Ergänzung. Wenn ihr wollt, könnt ihr zum Beispiel ein wenig Zitronenabrieb oder Zitronensaft mit dazu geben. Auch bei den Gewürzen gilt: Je frischer, desto besser. Probiert es einmal mit frischem Schnittlauch, den ihr am Schluss über die Suppe gebt.
Wer sich mehr Gemüse wünscht, kann außerdem Lauch in Streifen schneiden und mitkochen. Es gibt sogar eine Version aus Boston, die mit Mais zubereitet wird.
Und zu guter Letzt: Ohne die Muscheln ist es zwar kein Clam Chowder mehr, aber wenn ihr sie ersetzen möchtet, würde ich euch am ehesten Lachs empfehlen.
Beilagen
Ursprünglich wurde Clam Cowder mit einem zwiebackähnlichem Gebäck oder Crackern serviert. Aber auch mit geröstetem Brot oder Baguette liegt man hier mit Sicherheit nicht falsch. Auch kross gebratene Croutons kann ich mir gut als Cracker Ersatz zum Chowder vorstellen. Die Kartoffel im Clam Chowder sorgt dafür, dass man aber auch ohne Brot satt wird.
Tipp:
Wenn Du gerne Fisch aber keinesfalls Muscheln oder andere Meeresfrüchte isst, dann findest Du hier im Magazin viele leckere Fisch Rezepte. Sowohl für den Backofen (wie die Forelle im Backofen), den Herd (Hecht braten) und natürlich den Grill: Dorade grillen oder Steckerlfisch. Diese sind perfekt geeignet, wenn man zur Abwechslung Mal etwas anderes als Fleisch grillen möchte.
Clam Chowder – die leckere amerikanische Muschelsuppe
Zutaten
- 2 kg Miesmuscheln (frisch)
- 1 l Wasser
- 3 Wacholderbeeren
- 3 Lorbeerblätter
- 1 EL Butter
- 2 EL Mehl
- 1 Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 100 g geräucherter Speck
- 1 Stange Staudensellerie
- 3 Kartoffeln
- 300 ml Weißwein
- 200 ml Sahne
- 200 ml Milch
- 0,5 TL Muskatnuss (gerieben)
- Meersalz (zum Abschmecken)
- Pfeffer (zum Abschmecken)
- 1 Bund Petersilie
- 1 Bund Dill
Anleitungen
- Die Muscheln gründlich putzen und in einen Liter sprudelnd kochendes Wasser zusammen mit den Lorbeerblättern und den Wacholderbeeren geben. Den Deckel schließen und die Muscheln zirka fünf Minuten kochen lassen bzw. bis sie sich ganz geöffnet haben. Anschließend abgießen und den Muschel-Sud auffangen.
- Die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Stange Sellerie in kleine Scheiben schneiden.
- Die Zwiebeln und den Knoblauch fein hacken und den Speck in kleine Würfel schneiden.
- Die Butter in einem Topf erhitzen und Speck, Zwiebeln und Knoblauch darin andünsten.
- Nun das Mehl darüber stäuben und unter Rühren kurz goldgelb anbraten.
- Anschließend den Muschel-Sud zugeben und unterrühren, sowie den Weißwein.
- Die Kartoffelwürfel und Staudenselleriescheiben in die Suppe geben und zirka 20 bis 30 Minuten köcheln lassen.
- Die Muscheln währenddessen von den Schalen befreien und bereitstellen.
- Wenn Kartoffeln und Staudensellerie weichgekocht sind, den Spritzer Zitronensaft, Sahne und Milch zugeben und mit Muskatnuss, Meersalz und Pfeffer würzen und weitere fünf Minuten kochen lassen.
- Den Topf von der Herdstelle nehmen und die Muscheln hineingeben. Die Suppe sollte nun nicht mehr kochen, die Muscheln lediglich durch die restliche Hitze erwärmt werden.
- Die Clam Chowder mit fein gehackter Petersilie und Dill servieren.
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