Die Jahreszeiten Herbst, Winter und Frühjahr laden durch ihr Wetter, wie man weiß, sehr zu Gerichten ein, die aufwärmen. Suppen und Eintöpfe werden daher besonders in diesen Jahreszeiten gerne zubereitet. Auch die Hövelgrillerin und ich sind da keine Ausnahme. Das vielleicht etwas Besondere ist, dass wir unsere Eintöpfe und Suppen auch zu diesen Zeiten draußen im Dutch Oven zubereiten. Hier wollen wir euch unser Rezept für eine schmackhafte Sauerkrautsuppe mit ordentlich Mettwurst vorstellen. Ein Rezept, das weit übers reine Sauerkraut verfeinern hinausgeht.
Was ist eigentlich Sauerkraut und woher stammt es?
Sauerkraut ist ein fermentiertes, das heißt haltbar gemachtes, Gemüse aus Weißkohl. Passend zu unserem Eintopf hat der Weißkohl, auch Kappes genannt, zum Herbst/Winter seine Saison. In Europa ist Deutschland eines der Hauptanbauländer für Weißkohl. Die wilde Form wächst allerdings am Mittelmeer und der Atlantikküste.
Was ist eine Suppe? Blöde Frag? Nein, gar nicht!
Das ist durchaus eine berechtigte Frage! Das Wort Suppe geht wohl auf das westgermanische Wort “Supp” Mitte des ersten Jahrtausends zurück, das für eine Speise stand, in die man sein Brot einbrockte. Diese Tradition wird auch heute noch von vielen weitergeführt indem Brot oder Brötchen in die Suppe getunkt werden.
Es fand seinen Weg durch Europa (Frankreich: soupes; England: Soup; Spanien: soppa) und landete schließlich auch sodann im 14. Jahrhundert im Hochdeutschen. Definiert wird eine Suppe als flüssige bis dünnbreiige, warme oder kalte, salzige oder süße Speise. Die als Vorspeise, Zwischengang, Hauptgang oder Dessert serviert werden kann.
Der Unterschied zwischen Eintopf und Suppe
Ab wann ist eine Suppe ein Eintopf und andersherum? Recherchiert man im Netz findet man tatsächlich Formeln, die zeigen sollen, ab wann die Grenze Eintopf/Suppe überschritten ist. Um es auf den Punkt zu bringen: Umso dicker die Konsistent unseres Rezepts/Gerichtes ist, desto mehr wird es zum Eintopf.
Kokosmilch in einer Sauerkrautsuppe – passt das denn überhaupt?
Die Kokosmilch ist die gesündere Alternative zu Creme fraiche oder Sahne und sorgt für die Cremigkeit unserer Sauerkrautsuppe. Denn Kokosmilch enthält zwar 15-20% Fett, aber gegenüber Sahne und Kuhmilch (30-35%) eben doch deutlich weniger. Dazu kommt, dass das Fett der Kokosmilch schneller verbrannt wird und so weniger davon auf den Hüften landet. Weiterhin hebt sie den HDL-Cholesterinspiegel, also das sog. “gute” Cholesterin. Was wiederum mit einem verminderten Arteriosklerose- und Herzinfarkt-Risiko in Verbindung steht. Der “Kokosgeschmack” findet sich übrigens nach dem Kochen nicht in unserer Suppe wieder.
Die Suppe im Dutch Oven zubereiten? Was ist denn ein Dutch Oven?
Die Geschichte des Dutch Oven startet wie der Name schon sagt in den Niederlanden (Dutch/engl. für niederländisch). Niederländer brachten diese Erfindung als Siedler in die USA (hier entstand der Name “Dutch Oven”) und als Kolonisten nach Südafrika. Dort unter der Bezeichnung Potjie (aus dem niederländischen Potje, das Töpfchen).
Viele nennen ihren “Dutch”, wie er auch abgekürzt von Outdoorköchen genannt wird, aber auch liebevoll Dopf. Der Dutch Oven zeichnet sich durch sein dickwandiges Gussmaterial aus, welches die sehr gute Temperaturverteilung und -speicherung bedingt. Dazu bildet sich im Topf auf Grund des Materials eine Patina, die Gerichten im Dutch Oven das besondere “Etwas” verleiht.
Diese Suppe mit Sauerkraut: ein klassisches One-Pot-Gericht
Ein weiterer Vorteil unserer Sauerkrautsuppe? Wir arbeiten effizient! Und benötigen nur einen Dopf/Topf (engl. Pot) zur Zubereitung und zum Kochen des Gerichts. Die Zutaten werden einfach nach und nach hinzu gegeben und am Ende zusammen gekocht. Eben ein richtiges “One-Pot” Gericht.
Kann ich die Sauerkrautsuppe auch im Topf in der Küche zubereiten?
Selbstverständlich! Der Ursprung dieses Rezepts stammt aus der traditionellen Indoor-Küche. Man kann es ganz normal wie alle anderen Suppengerichte auch auf dem Herd zubereiten.
Welche Würste sollten mit in den Topf?
Die Würste sind mit ausschlaggebend für den Geschmack und damit für den Erfolg unserer Zubereitung. Daher empfehle ich wirklich Mettwürste und Wiener Würste /Bockwürste vom Metzger des Vertrauens. Und nicht Industrieware aus dem Glas oder der Dose. In Scheiben geschnitten, dadurch erfolgt Vergrößerung der Oberfläche für die Geschmacksabgabe der Wurst in unsere Suppe.
Welche Beilagen soll ich nun zu dieser Suppe servieren?
Klassisch zu Suppen: gerne wird ein frisches Brot oder Brötchen gereicht. Ich persönlich mache es aber auch wie die vorher im Artikel beschriebenen Westgermanen. Resteverzehr von Brot, das mir für den Genuss mit Aufschnitt zu trocken geworden ist: dieses leicht antoasten und dann mit der Suppe genießen.
Hier das Video zum Rezept
Es ist noch Suppe übrig geblieben – und das ist gar nicht schlimm…
Sollte wider Erwarten am Ende des Tages noch Suppe übrig sein, hier mein kleiner Geheimtipp: Kartoffelpüree mit der Sauerkrautsuppe garnieren. Einfach lecker! Übrigens, das ist ja eigentlich bei Suppen und Eintöpfen bekannt – und zählt auch bei der Sauerkrautsuppe: Am nächsten Tag schmeckt sie noch besser. Und am übernächsten Tag…und so weiter und so fort…
Tipp: Wer auch jetzt noch keine Lust hat auf Sauerkraut in der Suppe, dem sei verziehen. Probiert doch stattdessen mal diese leckere Käsesuppe mit Hackfleisch.
Dieser Beitrag stammt von Michael Korsikowski. Ihr findet ihn u.a. hier auf Instagram.
Die Sauerkrautsuppe - ein absolut unterschätztes Gericht
Zutaten
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL BBQ Gewürz (nach Wahl)
- 1 rote Zwiebel (gewürfelt)
- 200 g Frühstücksspeck (in Streifen geschnitten)
- 1 rote Paprika (gewürfelt)
- 1 gelbe Paprika (gewürfelt)
- 1 Knoblauchzehe (gehackt)
- 400 ml Tomaten
- 500 g Sauerkraut
- 200 ml Kokosmilch
- 600 ml Wasser
- 1 TL Paprikapulver
- 1 TL Oregano
- 1 TL Kümmel
- 5 Mettwürste
- 5 Wiener Würstchen
- Salz (zum Abschmecken)
- Pfeffer (zum Abschmecken)
Anleitungen
- Frühstücksspeck und Zwiebeln anschwitzen und leicht anbraten.
- Paprika und Knoblauch hinzugeben und 4-6 Minuten anbraten.
- Sauerkraut, Tomaten, Kokosmilch und Wasser hinzufügen und aufkochen.
- Gewürze und Wurst (in Scheiben geschnitten) hinzufügen.
- 75 bis 90 Minuten köcheln lassen.
- Erst zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken denn: Die Würste geben auch etwas salzigen Geschmack ab.
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