Liebstöckel, oft auch unter der Bezeichnung Maggikraut bekannt, ist eine wahre Bereicherung für die Küche und den Garten. Mit seinem intensiven Aroma verfeinert er deftige Gerichte und erinnert an warme Sommertage zwischen duftenden Hochbeeten.
Wer gerne selbst erntet und frisch kocht, liebt den charaktervollen Geschmack dieses besonderen Kraut von der Staude aus dem Kräutergarten. Lasst uns in diesem Artikel im Gewürz Lexikon ein wenig auf dieses vielseitige Küchenkraut aus dem Bauerngraten eingehen…
Liebstöckel – Herkunft und Bedeutung
Liebstöckel, wissenschaftlich Levisticum officinale, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Heute gedeiht er in vielen Regionen Europas, auch in deutschen Gärten. Bereits im Mittelalter war Liebstöckel ein wichtiges Heilkraut.
Sein Name leitet sich von „Leibstöckel“ ab, was auf seine Bedeutung für die Körperpflege hinweist. Als Bestandteil alter Klostergärten genießt Levisticum bis heute hohes Ansehen.
Wie wird Liebstöckel angebaut und geerntet?
Liebstöckel bevorzugt nährstoffreiche, tiefgründige Böden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Aussaat erfolgt im Kräuterbeet im Frühjahr oder Herbst direkt ins Freiland. Der Pflanzabstand der Samen sollte großzügig gewählt werden, da die Wuchshöhe bis zu zwei Meter erreicht.
Bereits im zweiten Jahr zeigt sich die Erntezeit. Die großen Blätter lassen sich von Frühjahr bis Spätherbst ernten. Zum Trocknen schneidet man die Triebe der Würzpflanze vor der Blütezeit.
Wie schmeckt Liebstöckel?
Liebstöckel besitzt ein intensives, würziges Aroma mit einer leicht sellerieartigen Note. Der Geschmack ist vollmundig, wärmend und erinnert entfernt an die berühmte Maggi-Würze. Wegen Geruch und Duft kommt daher auch der Name Maggikraut.
Schon kleine Mengen reichen aus, um Suppen, Eintöpfen, Eierspeisen oder Saucen eine herzhafte Tiefe zu verleihen. Besonders deftige Speisen profitieren von der kraftvollen Würze dieses Küchenkrauts.
Warum ist Liebstöckel in der Küche so beliebt?
Liebstöckel verfeinert Eintöpfe, Suppen, Brühen, Fleisch- und Geflügelgerichte. Auch in Fischgerichten, Saucen, Salaten oder im Kräuterquark bringt er seinen unverwechselbaren Geschmack ein.
Sein starkes Aroma macht ihn zu einem perfekten Begleiter für rustikale Küche. Frische Blätter oder getrocknete Varianten liefern stets intensive Würze.
Für was kann man Liebstöckel in der Küche verwenden?
Liebstöckel bringt mit seinem kräftigen Aroma besondere Würze in viele herzhafte Gerichte. In der Bratensoße sorgt Maggikraut für eine tiefe, würzige Basis. Beim Krustenbraten begleitet Maggikraut das Fleisch mit einer angenehmen Kräuternote.
Im Hackbraten mit Ei unterstützt er den vollmundigen Geschmack der Hackfleischfüllung. Auch beim Schichtfleisch im Dutch Oven bringt Liebstöckel seine Kraft wunderbar zur Geltung.
Eine klassische Hühnerbrühe profitiert ebenfalls von seinem aromatischen Beitrag und erhält eine besondere Frische.
Frischer oder getrockneter Liebstöckel – was eignet sich besser?
Frischer Liebstöckel überzeugt durch sein intensives, fast grasiges Aroma und eignet sich besonders zum Mitkochen in Suppen und Eintöpfen. Getrockneter Liebstöckel besitzt ein konzentrierteres, leicht erdiges Aroma und wird gerne für Gewürzmischungen oder als Zutat in Brühwürze verwendet.
Für feine Salate oder frische Kräuterquarks empfiehlt sich immer die Verwendung von frischen Maggikraut Blättern, während getrocknete Varianten ideal zum Mitkochen sind.
Welche gesundheitliche Wirkung besitzt Liebstöckel?
Traditionell gilt Liebstöckel als Heilpflanze. Seine Inhaltsstoffe wirken harntreibend und verdauungsfördernd. Bei Magenbeschwerden oder Appetitlosigkeit bietet Levisticum natürliche Hilfe.
Auch als Bestandteil von Entschlackungstees erfreut sich die Pflanze großer Beliebtheit. In der Klostermedizin nahm Liebstöckel eine wichtige Rolle bei der Förderung der Verdauung ein.
Welche Rolle spielt Liebstöckel in der Gewürzherstellung?
Liebstöckel wird häufig in Suppengewürzen und Brühengemischen verwendet. Auch in Gewürzsalzen und getrockneten Kräutermischungen für deftige Küche nimmt er einen festen Platz ein.
Sein intensives Aroma bleibt auch beim Trocknen gut erhalten und bereichert fertige Produkte. Besonders Bio Liebstöckel steht für eine hochwertige Verarbeitung.
Infos zu Nährwerten von Liebstöckel
- Kalorien: ca. 20 kcal pro 100 g
- Kohlenhydrate: 3,7 g
- Ballaststoffe: 2,5 g
- Proteine: 3,2 g
- Vitamin C: 20 mg
- Kalium: 400 mg
Interessante Fakten und Kombinationen rund um Liebstöckel
Liebstöckel harmoniert hervorragend mit Petersilie, Sellerie, Schnittlauch und Kerbel. In deftigen Eintöpfen ersetzt er gleich mehrere Kräuter durch seine starke Aromatik.
Auch in Hausmitteln gegen Verdauungsprobleme und als Badezusatz fand Levisticum traditionell Verwendung. Die Dolden der Pflanze locken zudem viele Nützlinge in den Garten.
Lagerung von Liebstöckel
Frischer Liebstöckel bleibt in feuchtem Küchenpapier im Kühlschrank einige Tage frisch. Getrocknete Blätter bewahrt man luftdicht, kühl und lichtgeschützt auf. Ein Glas oder eine Aromadose eignet sich besonders gut, um die Kräftigkeit des Gewürzes zu erhalten.
Mit was kann man Liebstöckel am ehesten ersetzen?
Petersilie, Selleriegrün oder ein wenig Bockshornklee liefern eine ähnliche, krautige Tiefe. Auch eine kleine Menge getrockneter Majoran oder Thymian passt zu rustikalen Gerichten. Wer auf das typische Maggi-Aroma verzichten möchte, greift zu klassischem Suppengrün.
Liebstöckel kaufen – darauf sollte man achten
Beim Kauf sollte man auf frische, leuchtend grüne Blätter achten. Getrockneter Liebstöckel sollte aromatisch duften und keine braunen Stellen aufweisen. Bio Liebstöckel verspricht eine naturnahe Aufzucht ohne chemische Zusätze.
FAQs
Wie nennt man Liebstöckel auch noch?
Liebstöckel heißt auch Maggikraut, Badekraut oder Luststock.
Was wird mit Liebstöckel gewürzt?
Suppen, Eintöpfe, Brühen, Fleischgerichte, Kartoffelsuppen und herzhafte Saucen.
Was ist der Unterschied zwischen Liebstöckel und Maggikraut?
Es gibt keinen Unterschied, Maggikraut ist eine gebräuchliche Bezeichnung für Liebstöckel.
Ist Liebstöckel Petersilie?
Nein, Liebstöckel ist eine eigene Pflanzenart aus der Familie der Apiaceae.
Kann man Liebstöckel in Suppe mitkochen?
Ja, Liebstöckel wird gerne mitgekocht und gibt dabei seine Würze an die Suppe ab.
Wann gibt es Liebstöckel zu kaufen?
Frischer Liebstöckel ist ab Frühjahr bis Herbst auf Wochenmärkten erhältlich.
Wann sollte man Liebstöckel nicht mehr essen?
Bei welkenden, braunen Blättern oder muffigem Geruch empfiehlt sich der Verzicht.
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