Porchetta gehört für mich zu den Rollbraten, die sofort ein Urlaubsgefühl auslösen. Die Gewürzmischung der Füllung, bestehend aus Fenchel, Knoblauch und frischen Kräutern, erinnert mich an kleine Märkte in Italien, wo der Duft schon in der Früh über die Stände zieht.
Zuhause hat der Porchetta Rollbraten für mich etwas Feierliches. Diese Spezialität mit lecker Kruste klappt auf dem Grill mit Drehspieß und im Backofen auf dem Rost.

Hauptzutaten auf einen Blick
Diese Porchetta kombiniert kräftige Aromen mit frischen Kräutern und einer krossen Schwarte. Wer nicht so auf Spieße und Rollen steht, dem empfehle ich Omas Schweinebraten Rezept aus dem Backofen oder den Kasslerbraten.
- Schweinebauch: Gut durchwachsen und ohne Knochen. Die Schnittfläche lässt sich großzügig ausklappen, was das Füllen erleichtert.
- Knoblauch: Bringt eine klare Würze, die mit den Kräutern harmoniert.
- Fenchelsamen: Typisch für Porchetta. Ich mörsere die Samen gern grob, weil sie dann intensiver duften.
- Frische Kräuter: Thymian, Majoran, Salbei und Rosmarin sorgen für das typische italienische Aroma.
Zubereitung – kompakt zusammengefasst
So geht es in 5 einfachen Schritten zum italienischen Rollbratengenuss.
1. Schweinebauch vorbereiten
Schweinebauch von Knorpeln befreien, waschen und trockentupfen. Auf die Schwarte legen und entlang der Fettschicht einschneiden, ohne durchzustechen. Falls nötig, die dickere Seite erneut einschneiden, um mehr Fläche zu schaffen.
2. Füllung ansetzen
Knoblauch und Kräuter fein hacken. Fenchelsamen im Mörser zerstoßen. Alles bereitstellen.
3. Fleischseite würzen
Schweinebauch mit der Schwarte nach unten auf ein Brett legen. Fleischseite mit Salz, Pfeffer und Fenchelsamen würzen. Kräuter gleichmäßig darauf verteilen.
4. Rollen und Binden
Den Schweinebauch fest einrollen. Mit einem Netz oder mit Küchengarn fixieren. Ich binde Rollbraten gerne selbst, weil ich die Spannung dann besser kontrollieren kann.
5. Garen und Kruste ausarbeiten
Porchetta bei 160–180 Grad garen, unabhängig ob Grill (indirekt) oder Backofen (Ober-/Unterhitze). Nach etwa 90 Minuten den Deckel abnehmen und die Temperatur auf rund 220 Grad erhöhen. Weiterbraten, bis die Schwarte kross ist. Auf eine End-Kerntemperatur von etwa 80 Grad achten.
Porchetta Rezept Video
Wie wird der Schweinebauch präpariert?
- Zuerst den Schweinebauch auf die Schwarte legen und das Messer an der langen Seite ansetzen. Den Schweinebauch nun, an der ersten Fettschicht entlang, mit einem scharfen Messer einschneiden. Aber bitte Vorsicht, nicht ganz durchschneiden. Wir wollen den Schweinebauch ja auseinanderklappen, um Platz für die Füllung zu schaffen.
- Anschließend wird das übrige dickere Stück, wenn möglich, ebenfalls noch einmal durchgeschnitten. Das muss aber nicht unbedingt sein. Und schon ist der Schweinebauch bereit für die Füllung. Dieser Schnitt nennt sich übrigens Schmetterlingsschnitt.
Wie wird Porchetta gefüllt?
Porchetta wird typischerweise, neben Knoblauch, Fenchelsamen, Salz und Pfeffer, mit allerhand frischen Kräutern zubereitet. Nämlich Rosmarin, Salbei, Thymian und Majoran.
Hinweis für die Zubereitung: Die Kräuter am besten mit einem Wiegemesser bearbeiten und fein hacken. Ebenso den Knoblauch.
Rollen und Binden von diesem Schweinerollbraten
Das läuft wie bei allen Schweinebraten Rezepten aus dem „Rollbereich“ – also so wie beim Spießbraten, oder dem klassischen Rollbraten:
Sind Kräuter und Gewürze gut verteilt, wird der Schweinebauch fest zusammengerollt. Nun hat man die Möglichkeit das Ganze mit einem speziellen Netz für Rollbraten zu fixieren.
Das gibt es übrigens beim Metzger des Vertrauens. Oder man bindet den Rollbraten, beziehungsweise die Porchetta selber. Wie das genau klappt ist im Artikel Rollbraten binden inklusive Video erklärt.
Dazu gibt es zum einen die Schlingenmethode. Und zum anderen kann Porchetta auch einzeln gebunden werden.
Welche Soße gibt es zum Porchetta?
Stellt unter euren Spieß eine Form in der ihr Suppengemüse und Fleischbrühe einfüllt. Das herabtropfenden Fett sowie der Fleischsaft ergeben eine Soße.
Wer darauf keine Lust hat ist gut beraten sich mal den Rezept Artikel zum Bratensoße selber machen anzusehen. Dort lernt ihr, wie man Bratensoße auf Vorrat macht.
Diese Schweinebraten kennst du noch nicht!
👉 20+ klassische & moderne Varianten findest du in der Schweinebraten Welt
Wie lange braucht Porchetta?
Die Garzeit von Porchetta, wenn wir von einem zwei Kilo schweren Schweinebach ausgehen, beträgt etwa 2 bis 2,5 Stunden. Arbeitszeit gesamt also bei rund 3 Stunden. Die Kerntemperatur im Inneren liegt für diesen Schweinerollbraten bei etwa 80 Grad.
FAQs zum Porchetta Rezept
Was ist Porchetta auf Deutsch?
Porchetta bedeutet „gefüllter Schweinerollbraten“. Er besteht aus ausgebreitetem Schweinebauch, der gewürzt, gefüllt und eingerollt wird.
Wie spricht man Porchetta aus?
„Por-ketta“. Das „ch“ wird wie ein hartes „k“ gesprochen.
Welches Fleisch wird für Porchetta verwendet?
Traditionell Schweinebauch ohne Knochen. Er lässt sich gut aufklappen und bietet genug Fläche für die Kräuterfüllung.
Wie bereite ich den Schweinebauch für Porchetta vor?
Den Bauch auf die Schwarte legen und entlang der Fettschicht einschneiden, ohne durchzuschneiden. Die Schnittfläche kann danach aufgeklappt und gefüllt werden.
Wie wird Porchetta richtig gefüllt?
Die Fleischseite mit Salz, Pfeffer und zerstoßenen Fenchelsamen würzen. Fein gehackte Kräuter und Knoblauch darauf verteilen und alles straff einrollen.
Was serviert man zu Porchetta?
Kartoffelsalat, Krautsalat, Semmelknödel oder Ofengemüse passen gut. Auch ein frischer Kräutersalat ergänzt die würzigen Aromen.
Wie lange braucht Porchetta?
Bei rund zwei Kilogramm Schweinebauch dauert das Garen ungefähr zwei bis zweieinhalb Stunden. Die Kerntemperatur sollte bei etwa 80 Grad liegen.
Kann ich Porchetta auch im Backofen zubereiten?
Ja. Erst bei 160–180 Grad garen, danach kurz bei hoher Hitze bräunen, damit die Schwarte kross wird.
Zutaten und Zubereitung
Porchetta | gefüllter Rollbraten im italienischen Style
Kochutensilien
- Küchengarn
Zutaten
- 2 kg Schweinebauch (gutdurchwachsen und ohne Knochen, es passt natürlich auch Schweinefleisch vom Spanferkel)
- 4 Knoblauchzehen
- 2 TL Fenchelsamen
- 1 Bund Majoran
- 1 Bund Thymian
- 8 Blätter Salbei
- 3 Stängel Rosmarin
- 1 TL Pfeffer
- 2 EL Salz
Anleitung
- Zuerst den Schweinebauch gegebenenfalls von Knochen und Knorpeln befreien.
- Den Schweinebauch waschen, trockentupfen und zurechtschneiden, um ihn aufklappen zu können. Dazu den Schweinebauch auf die Schwarte legen und das Messer an der langen Seite ansetzen. Den Schweinebauch nun, an der ersten Fettschicht entlang, einschneiden. Aber bitte Vorsicht, nicht ganz durchschneiden. Die dickere Seite kann nun auf die gleiche Weise noch einmal eingeschnitten werden um noch mehr Fläche zu schaffen. Das ist aber nicht unbedingt notwendig.
- Den Knoblauch und die Kräuter fein hacken. Die Fenchelsamen (manche sprechen auch von wildem Fenchel) im Mörser zerstoßen.
- Den Schweinebauch mit der Schwarte nach unten auf einem Brett platzieren und die Fleischseite mit Salz, Pfeffer und Fenchelsamen würzen und die Kräuter darauf verteilen.
- Anschließend den Schweinebauch einrollen und entweder mit einem Netz fixieren oder mit dem Küchengarn binden.
- Die Gartemperatur liegt bei 160 bis 180 Grad. Die Kerntemperatur bei 80 Grad. Es empfiehlt sich nach rund 90 Minuten den Deckel zu entfernen und den Braten bei leicht höherer Hitze (220 Grad) weiter zu braten bis er eine krosse Schwarte bekommen hat. Im Ofen mit Ober Unterhitze, im Grill mit indirekter Hitze.

Sehr gut und tolle Anleitung……die knackige Schwarte machte Probleme beim Schneiden trotz scharfen Messer!
Hallo Monika, oh je! 🙂 Hoffe es hat dennoch gut geklappt. Danke, freu mich und sende liebe Grüße, Anja
Wieder mal Super lecker! Die Gäste waren begeistert.
Danke für das tolle Rezept liebe Anja!
Lieber Robert, freu mich sehr über die positive Rückmeldung und bedanke mich herzlich! Bis bald und liebe Grüße, Anja
Hallo Anja, sehr gutes Rezept schön öfters gemacht.?Mit welchen Beilagen oder Soße machst du ihn? Bräuchte noch a Inspiration für Weihnachten Markus
Hallo Markus, das freut mich sehr, ich danke Dir! 🙂 Du könntest extra aus Knochen und ein wenig Bratenfleisch eine Soße zubereiten. Oder Du reichst einen Dipp zu. Vielleicht etwas mediterraner angehaucht oder ganz einfach einen Kräuterdipp mit Creme fraiche und Quark. Auch ein paar klein geschnittene Knoblauchzehen in Olivenöl angeröstet, einen Schuss Essig dazu (nach dem Abkühlen) und Kräuter nach Wahl gibt ein feines Sößchen ab. Oder ein cremiges Kartoffelgratin wird die Soße nicht vermissen lassen. Auch eine cremige Pasta-Variante könnte ich mir persönlich gut vorstellen. So, jetzt bist Du dran. Ich hoffe ich habe Dich ein wenig inspirieren können. Melde Dich gerne wieder. Bin gespannt für was Du Dich entschieden hast. Lasst es euch gut schmecken und ein frohes Weihnachtsfest. Liebe Grüße, Anja
Rezept grundsätzlich super – aber als Spontanidee mit Bauch aus dem Froster und getrockneten Kräutern suboptimal. Da verteilt sich der Geschmack einfach nicht gut genug.
Das nächste mal mit Vorplanung und frischen Kräutern.
Ich habe die Rolle auf den Spieß gesteckt und im Gasgrill ca 4 Stunden gegrillt.
Das Temperaturschätzeisen zeigte 150° an. Die Soße habe ich ganz einfach hergestellt.
Die Knochen vom Bauch stark angeröstet, zusammen mit Röstgemüse, Gemüsebrühe, Tomatenmark und einer Flasche Rotwein (ungewürzt) wie beschrieben in einer Bratenreine unter den Porchetta gestellt. Der ganze Geschmack tropfte vom Braten rein, ich mußte nicht nachwürzen. Soße dann abseihen, etwas andicken und fertig war die Laube.
Hatte nur beim Anschneiden dann ein Problem, die Schwarte war so herrlich krachend – aber fast nicht zum Schneiden 😉
Danke Hippo, dass Du Deine Erfahrungen mit uns teilst! Ja, frische Zutaten sind natürlich immer die bessere Ausgangslage. Was ich oftmals mit der Schwarte mache ist, dass ich sie etwas dämpfe bevor ich sie Grille. also einfach in ein Wasserbad lege. Mei, mit Schwarten hab ich schon etliche Experimente durch. 🙂 Wäre auch eine Möglichkeit, muss aber nicht sein und ich glaube es war ja nicht ganz schlecht. 😉 Danke Dir und liebe Grüße, Anja
Hallo Hippo! Vielen lieben Dank für dein Feedback. Ups, ja bei Frostfleisch und Dörrkräutern lässt sich oft kein optimales Ergebnis erzielen 😉 Aber wie ich sehe, hat das Ganze doch noch ein gutes Ende genommen… Super Super lecker, bei deiner schönen Umschreibung läuft mir direkt das Wasser im Mund zusammen. Weiter so und lass mich wissen, wenn du wieder so etwas köstliches nach zauberst 😉 Liebe Grüße, Anja
Das beste Rezept, das ich zu dieser Köstlichkeit im Net fand…Und die Fotos sind der „i Punkt“, man kann es so wunderbar selber machen. Spitze!
Vielen herzlichen Dank, was für ein Lob 🙂 Dann wünsche ich Viel Spaß beim nachmachen und lass Dir die Köstlichkeit schmecken 😉 Liebe Grüße, Anja
Hallo,
danke für das Rezept! Ich finde es super, dass du auch die verschiedenen Garoptionen erklärt hast! Wie lange dauert denn die Zubereitung am Spieß?
Viele Grüße 🙂
Hallo und vielen lieben Dank fürs Lob. Die Garzeit hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Gartemperatur, Außentemperaturen usw. Für ein 2 Kilo Stück Fleisch kannst Du bei 160 bis 180 Grad 2 bis 2,5 Stunden einplanen. LG Anja
Bei mir warens für ca 2,5 – 3 kg bei 150° im Gasgrill 4 Stunden
Danke Hippo für Dein Feedback und liebe Grüße, Anja