Es ist schon Jahre her, da habe ich eine Freundin in Bernburg besucht. Und gleich am ersten Tag hat sie mir zur Begrüßung ein typisches DDR-Rezept kredenzt, ein Original also. So habe ich zum ersten Mal Soljanka probiert.
Zuerst war ich etwas skeptisch was das werden soll. Aber die Skepsis verflog als mir der traumhafte Geruch von angebratener Wurst und Zwiebeln in die Nase stieg.
Und nach dem ersten Probieren war ich letztendlich vollkommen überzeugt und bin ein Fan vom leckeren Soljanka Rezept geworden.

Was ist Soljanka?
Soljanka ist ein herzhafter Eintopf aus Osteuropa, den es in vielen Varianten gibt – mal mit Fleisch, mal mit Pilzen oder Fisch.
Der typische Geschmack entsteht durch die Kombination aus angebratenem Fleisch bzw. Wurst, Paprika und Tomaten, dazu eine leichte Säure von Gewürzgurken und etwas Gurkensud.
Soljanka gehört damit zu den Gerichten, die praktisch zur Verwertung von Resten genutzt wurden. Eines von vielen leckeren Eintopf Rezepten das genauso wärmt wie Chili con Carne oder Omas klassischer Linseneintopf.
Zutaten im Überblick
Für Soljanka braucht es keine ausgefallenen Zutaten. Die Basis ist herzhaft und unkompliziert.
- Fleischwurst & Jagdwurst: bringen Würze und sättigen gut
- Schnitzelfleisch (oder Kassler): gibt Tiefe und Röstgeschmack
- Paprika: sorgt für Süße und Farbe
- Zwiebeln & Knoblauch: die aromatische Grundlage
- Gewürzgurken & etwas Gurkensud: leichte Säure für das typische Aroma
- Letscho oder Paprika-Tomaten-Basis: verbindet alles zu einer sämigen Sauce
- Brühe: zum Aufgießen
- Paprikapulver & Lorbeer: runden den Geschmack ab
Ich koche Soljanka meistens genau so – aus dem, was da ist, ohne Schnickschnack. Wer Reste verwerten möchte, kann Wurst- und Fleischsorten flexibel austauschen.

Soljanka in 4 einfachen Schritten
1. Wurst & Fleisch anbraten
Wurst und Fleisch in Streifen oder Würfel schneiden und in etwas Öl kräftig anrösten. Dabei entstehen die Röstaromen, die später den typischen Geschmack tragen. Nicht zu lange braten, nur so, dass Farbe und Duft kommen.
2. Gemüse und Tomatenmark kurz mitrösten
Zwiebeln, Paprika und Knoblauch zugeben und kurz mitrösten. Dann Tomatenmark einrühren und ebenfalls kurz anrösten. Das verstärkt den Geschmack und verhindert, dass die Suppe später „nur tomatig“ wirkt.

3. Mit Brühe und Letscho aufgießen und köcheln lassen
Jetzt mit Brühe und Letscho ablöschen und alles bei mittlerer Hitze 20–30 Minuten köcheln lassen. In dieser Zeit verbinden sich die Aromen und bekommen Tiefe. Und hier gilt was auch für andere internationale Eintöpfe wie Bigos und Borschtsch gilt: Nicht hastig kochen, sondern in Ruhe ziehen lassen.
4. Gewürzgurken und Gurkensud erst zum Schluss zugeben
Die fein geschnittenen Gewürzgurken und etwas Gurkensud erst am Ende zugeben. So bleibt die Säure frisch und hebt den Geschmack, statt ihn rund und flach zu machen. Jetzt nur noch abschmecken und servieren.
Soljanka Rezept Video
Soljanka Varianten
Ein Tipp für den experimentierfreudigen Koch: das original Rezept der Soljanka lässt sich bei der Zubereitung auch noch nach Belieben verfeinern.
Zum Beispiel mit Speck, Tomaten, Zitronenscheiben, Piment, Kapern, Sauerkraut, Paprikaschoten, Petersilie oder Pilzen. Ja, sogar eine eigene Pilzsoljanka und Fischsoljanka gibt es.
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Die passenden Beilagen
Also wir haben, sofern ich mich erinnere, die Soljanka damals bei meiner Freundin mit Nudeln gegessen. Ebenso passen Reis, Kartoffeln, Spätzle oder einfach nur ein paar Scheiben Brot oder Toastbrot zur Soljanka.
Was typisch ist, ist ein Klecks Saure Sahne oder Creme fraiche.
Alles Beilagen, die man auch zu anderen Eintöpfen wie dem Pfundstopf, dem Friss Dich Dumm Topf oder einem Linseneintopf genießen kann.
FAQs zum Soljanka Rezept
Was ist in Soljanka drin?
Soljanka besteht aus einer Paprika-Tomaten-Basis, Gewürzgurken mit etwas Gurkensud, Zwiebeln und Knoblauch sowie verschiedenen Sorten von Wurst oder Fleisch. Dazu kommen Brühe und Gewürze wie Paprikapulver und Lorbeer.
Welches Fleisch verwendet man für Soljanka?
Klassisch nutzt man eine Mischung aus Wurst und Fleisch. Häufig: Jagdwurst, Fleischwurst, Kassler, Wiener oder Cabanossi. Man kann aber auch nur Wurst, nur Fleisch oder Fisch verwenden.
Wie heißt Soljanka auf Deutsch?
Soljanka bedeutet sinngemäß „Dorfgericht“ oder „ländliche Suppe“. Ein direktes deutsches Wort gibt es nicht.
Wo kommt Soljanka ursprünglich her?
Soljanka stammt aus der russischen und ukrainischen Küche und wurde später in der DDR sehr verbreitet.
Was ist im Soljanka für ein Gewürz?
Typisch sind Paprikapulver, Lorbeer, Piment, schwarzer Pfeffer und manchmal etwas Chili. Kapern oder Sauerkraut können für zusätzliche Würze sorgen, gehören aber nicht zwingend hinein.
Welche Beilage passt zu Soljanka?
Am häufigsten wird Soljanka mit Brot, Toast oder Brötchen gegessen. Auch Reis oder Nudeln passen, sind aber nicht typisch. Entscheidend ist, dass die Beilage die Sauce aufnehmen kann.
Welche Sahne nimmt man für Soljanka?
Am besten funktioniert Creme fraiche oder Schmand. Beides rundet die Säure ab und macht die Soljanka cremig. Sahne geht ebenfalls, ist aber milder.
Fazit
Für mich hat Soljanka etwas Bodenständiges. Bei uns zu Hause landet sie oft auf dem Tisch, wenn eine herzhafte Mahlzeit gefragt ist, die nicht viel Arbeit macht und trotzdem richtig Genuss bringt.
Ob mit Würstchen, Salami, Schweinefleisch, Geflügelwurst oder sogar ein paar Stücken Rindfleisch – die Suppe verträgt viele Varianten, je nachdem, was gerade da ist.
Ein Klecks Sauerrahm on top, dazu eine Scheibe Weißbrot oder ein Stück Zitrone zum Abrunden – mehr braucht es nicht. Und genau das lieben auch die Kinder hier: unkompliziert, warm, sättigend.
Ich mache die Soljanka übrigens gerne etwas frischer und gebe das Gurkenwasser erst am Ende dazu. Das hebt den Geschmack ganz leicht, ohne die Suppe sauer zu machen. Und ein paar frische Kräuter passen fast immer.
Zutaten und Zubereitung
Soljanka Rezept | Der leckere DDR-Eintopf-Klassiker
Zutaten
- 250 g Fleischwurst
- 250 g Jagdwurst
- 250 g Schnitzel
- 200 g Gewürzgurken
- 1 Paprika rot
- 300 g Zwiebeln
- 4 Knoblauchzehen
- 680 g Letscho (aus der Dose)
- 1 l Fleischbrühe (alt. Gemüsebrühe)
- 2 EL Tomatenmark
- 2 Lorbeerblätter
- 100 ml Essiggurkensud
- 1 EL Zucker
- 1 EL Paprikapulver (rosenscharf)
- Salz (zum Abschmecken)
- Pfeffer (zum Abschmecken)
- 2 EL Rapsöl ( zum Anbraten)
- 200 g Creme fraiche (alt. Schmand)
Anleitung
- Die Fleischwurst und die Jagdwurst pellen und in kleine Stifte schneiden.
- Die Schnitzel waschen, trockentupfen und in feine Streifen schneiden.
- Danach die Zwiebeln schälen und die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden.
- Gefolgt vom Knoblauch. Diesen ebenfalls ganz feinhacken.
- Die Paprika entkernen und, ähnlich wie Wurst und Fleisch in kleine Streifen schneiden.
- Zum Schluss die Essiggurke fein würfeln.
- Das Öl in einem großen Topf erhitzen und zuerst das Schnitzelfleisch darin anbraten.
- Gefolgt von der Wurst.
- Anschließend die Zwiebeln zugeben und ein wenig andünsten.
- Gefolgt von den Paprika-Streifen. Diese ebenfalls etwas andünsten lassen.
- Dann den Knoblauch zugeben und kurz mit andünsten.
- Im nächsten Schritt das Tomatenmark unter die Zutaten rühren.
- Ebenso das Paprikapulver und Lorbeerblatt.
- Die Letscho unterrühren.
- Die Essiggurken zugeben.
- Zuckern und mit der Brühe aufgießen und das Ganze zirka 30 Minuten köcheln lassen.
- Die Soljanka nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit einem Klecks Creme fraiche servieren.
Super
Danke Dir, Eve!
ich Versuche es am WE
Meine Kochkünste sind gleich Null
Wie ist es Dir gelungen? Hoffe Du hast es Dir gut schmecken lassen. 🙂 Danke und liebe Grüße, Anja
Sehr, sehr lecker 😋 😋 😋
Vielen lieben Dank! 🙂
Genau so kenne ich das Rezept auch, immer wieder lecker und nicht nur was für kältere Tage.
Schöne Grüße aus Bernburg und mach weiter so ?
Das freut mich sehr, vielen lieben Dank und liebe Grüße nach Bernburg, Anja 🙂
Sieht richtig lecker aus wir werden es ausprobieren
Danke für dieses Rezept
Danke lieber Udo, das freut mich zu lesen! Lasst es Euch schmecken. Liebe Grüße, Anja
Hallo,
Ich mach die Soljanka eigentlich genau so aber
vor dem Anbraten fertige ich aus einer Beinscheibe eine schöne Rinderbrühe zum Verfeinern der Suppe
Auf dem Weg!
Rainer
Toll lieber Rainer, das klingt auch super lecker! Vielen Dank für die Anregung 😉 Liebe Grüße, Anja
Hallöchen, zum Beitrag Soljanka folgendes: Ursprung Russland, Belarus und Ukraine. Die Suppe gab es schon, bevor sich Paprika und Co. nach Europa verirrten. Somit sind einige Bestandteile erst viel später dazu gekommen. Russen und Ukrainer kochen ungern mit Essig. Deshalb kommt der salzige und saure Geschmack von milchsäurevergorenem Gemüse, wie Gurken, Kohl und Rote Bete, welche auch die rote Farbe erzeugen. Die jetzt geläufige Variante ist eine Erfindung der DDR Küche, wo daraus eine Suppe zur Resteverwertung wurde.
Hallo und vielen Dank für die Infos dazu. LG Anja
Genauso ist es!
LG
Atze
Vielen lieben Dank Atze! Liebe Grüße zurück, Anja
Servus Anja
das ist ein mega leckeres Rezept und genau nach meinem Geschmack, haben wir auch schon des öfteren gemacht, danke dir und einen Gruß aus Gründau. ?
Hallo Dieter, danke Dir, freut mich sehr! Liebe Grüße nach Gründau, Anja
Hey Anja, tolles Rezept. Ich hab’s zwar erst gelesen, aber ich werde umgehend eine Soljanka produzieren uns anschließend über den Erfolg berichten. Übrigens, kann man das tolle Messer, dass Du immer verwendest irgendwo kaufen? Grüße aus dem Altmühltal, zur Zeit aber in Instrien. Grüße Hans
Hallo Hans-Dieter, Danke Dir, das würde mich sehr freuen! Das Messer kommt von grillshop.at. Man kann sich das Messer gravieren lassen. Schöne Zeit noch und liebe Grüße, Anja
Soljanka ist schon ein klasse bodenständiges Rezept. Bevor ich es zum ersten Mal gegessen hatte, war ich schon skeptisch. Gekochte Wursteintopf? Der Geschmack überzeugte mich aber. Inzwischen nehme ich keine lyonerartige Wurst mehr, sie ist mir zu weich, außer etwas Jagdwurst, sondern diese dicken Bockwürste und Kochschinken. Dazu Cabanossi. Auch Sauerkraut kommt hinein und noch Zigeunersauce. Und natürlich Peterle. Ein Schuss Weißwein und der dekorative Klecks Creme fraiche veredelt das Ganze. Dein Video veranlasst mich, Soljanka doch einmal wieder zu kochen. Vielen Dank
Ja, das ging mir auch so. Man denkt zuerst was soll denn das sein?:) Aber der Geschmack überzeugt. Werde es auch bald wieder kochen. Liebe Grüße, Anja