Wir kennen sie alle: Wildfond (z.B. für leckeres Hirschgulasch), Gemüsebrühe, Rinderbrühe, Fischfond und Geflügelbrühe. Aber wie sieht es mit einem Schweinefond oder einer Schweinebrühe aus? Meistens läuft diese unter dem Namen Fleischbrühe. Doch so wie die oberhalb aufgeführten Brühen und Fonds findet man die Fleischbrühe selten in flüssiger Form in den Regalen der Supermärkte. Darum geht es heute ums Fleischbrühe selber machen…
Warum es selten flüssige Fleischbrühe zu kaufen gibt
Stop, so ganz stimmt das ja nicht. Man kann sie in pulverisierter Form oder als Brühwürfel kaufen. Aber eben selten in flüssiger Form. Woran das liegt? Keine Ahnung, darum mein Erklärungsversuch: Beim Rinderbraten hat das Fleisch meist wenig Fett- und Knochenanteil. Darum gibt man eine Rinderbrühe hinzu. Um eben eine aromatische Soße zu erhalten. Vergleicht man den Rinderbraten mit einem Schweinebraten: Letzter hat Fett- und oftmals Knochenanteil und diese geben eben viele feine Aromen an die Soße ab.
Also erübrigt sich hierbei die Notwendigkeit einer Schweinebrühe oder eines Schweinefonds. Auch bei einer Fischsuppe ist unbedingt Fischfond von Nöten. Denn der Fisch wird ja erst zum Schluss in die Suppe gelegt. Wie soll diese dann dabei noch aromatisch nach Fisch schmecken – bei der kurzen Verweildauer vom Fisch in der Suppe?
Warum hat die Brühe auf dem Beitragsbild ein gelbe Farbe?
Tja, stimmt! Als hätten wir eine Zitronenbrühe gekocht! Das liegt daran, dass wir viele Röstaromen erzeugt und zudem Suppengemüse mitgekocht haben. Wer eine klare Fleischbrühe selber machen möchte der verzichtet aufs Anrösten und auch auf das Suppengemüse. Einfach nur die Knochen im kalten Wasser erhitzen, den Schaum entfernen und die Gewürze beigeben. Sodann zwei Stunden köcheln lassen und abgießen.
Für welche Rezepte brauchen wir die Fleischbrühe aus Schweinefleisch?
Weiter oben habe ich ja bereits angeführt, dass ich die Fleischbrühe für einen Krustenbraten nicht verwenden würde. Da springt, wie erwähnt, ja eine sehr intensive Soße heraus. Aber kommen wir mal zum Beispiel Schaschliktopf – in dem erwiesener Maßen ja auch Schweinefleisch verkocht werden kann. Wir benötigen hierbei – zumindest nach meinem Rezept – eine Brühe zum Aufgießen. Jetzt gibt es etliche andere Rezepte mit Schweinefleisch in welchen Gemüsebrühe, Rinderbrühe oder Geflügelfond zur Verwendung kommen.
Das muss nicht sein! Denn genau hierbei passt eine selbstgemachte Fleischbrühe optimal. Denn in diesem Schaschlik-Rezept zumindest, befindet sich ja nur Schweinefleisch. Und so könnte man hier nun alle Rezepte aufzählen, bei welchen auch Schweinefleisch zum Zug kommt und eine Brühe von Nöten ist.

Fleischbrühe machen – die Zutaten
Diese sind wirklich kein Hexenwerk. Die Schweinebrühe, beziehungsweise der Schweinefond, kocht sich nach gleichem Prinzip wie die meisten Fond Rezepte. Wir benötigen Fleisch und Knochen. Sowie eben Suppengemüse und Gewürze und Kräuter.
Das Fleisch für die Fleischbrühe
Hier empfiehlt es sich beim Metzger einfach Schweineknochen zu kaufen, die noch ein bisschen Fleischanteil haben. Erklärt dem Metzger, dass ihr Fleischbrühe selber machen wollt. Der gibt euch schon das passende „Material“. Falls die Knochen sehr „nackt“ daherkommen: einfach noch ein paar Rippen hinzukaufen. Oder ein Brustspitz. Das kann man nachdem man das Fleisch ausgekocht hat im Backofen übergrillen und mit einer BBQ-Soße bestrichen verzehren. Klappt natürlich auch auf dem Grill.
Das Gemüse
Einfacher geht es nicht: Eine Packung Suppengemüse kaufen und dieses klein schneiden. Ebenso eine Zwiebel. Knoblauch darf optional beim Fleischbrühe selber machen verwendet werden.
Die Kräuter und Gewürze beim diesem Rezept
Bei mir landen Lorbeerblätter und Wacholderbeeren im Topf. Dazu, wenn frisch verfügbar, noch “Maggikraut” oder auch Liebstöckel genannt.
Das Fleischfond Rezept in drei einfachen Schritten
Jetzt wird es sehr einfach:
- Die Knochen bzw das Fleisch in Sonnenblumenöl anbraten. So bilden sich Röstaromen.

- Mit Wasser aufgießen und aufkochen lassen. Den Schaum, der sich bildet, mit einer Schaumkelle entfernen.

- Alle restlichen Zutaten beigeben und zwei Stunden köcheln lassen.
Woher weiß ich, dass meine selbstgemachte Fleischbrühe fertig ist?
Da gibt es bei diesem Rezept einen sehr einfachen Trick, der immer funktioniert: Die Schweinebrühe einfach mal probieren. Schmeckt das „Süppchen“ schön nach Fleisch ist die Fleischbrühe fertig und kann durch ein Sieb abgegossen werden.
Es bleiben viele Fleischknochen übrig…
Richtig! Am besten gleich eine Brotzeit machen: Ein Butterbrot schmieren, das Fleisch und die Knochen auf einem Holzbrett salzen und pfeffern und los geht die Brotzeit. Das Suppengemüse kann man hierzu auch noch als „Beilage“ verzehren. Sehr gut passt hierbei zum Fleisch übrigens eine Meerrettich Sahne. Alternativ, wie oberhalb beschrieben, könnt ihr Fleisch und Knochen auch nochmals scharf übergrillen und dann mit einer BBQ Sauce verspeisen.
Wie lange hält die Brühe?
Im Kühlschrank würde ich sie innerhalb von zwei Wochen verbrauchen. Aber: Sie lässt sich auch einfrieren. Und dann kann man sie Monate später noch auftauen und zum Verfeinern verwenden.
Selbstgemachte Fleischbrühe – einfaches Rezept in 3 Schritten
Zutaten
- 1,5 kg Schweineknochen (mit ein wenig Fleisch daran)
- 1 Pck. Suppengemüse
- 1 Zwiebel
- 10 Wacholderbeeren
- 5 Lorbeerblätter
- 3 Knoblauchzehen
- 3 L Wasser
- 3 EL Sonnenblumenöl
Anleitungen
- Die Knochen bzw. das Fleisch in Sonnenblumenöl anbraten. So bilden sich Röstaromen.
- Mit Wasser aufgießen und aufkochen lassen. Den Schaum, der sich bildet, mit einer Schaumkelle entfernen.
- Alle restlichen Zutaten kleinschneiden und beigeben und zwei Stunden köcheln lassen. Nun nur noch den Fond abgießen.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…