Es ist schon Jahre her, da habe ich eine Freundin in Bernburg besucht. Und gleich am ersten Tag hat sie mir zur Begrüßung ein typisches DDR-Rezept kredenzt. Um gleich mal die Landesküche zu erkunden und den kulinarischen Horizont zu erweitern. So habe ich zum ersten Mal Soljanka probiert. Zuerst war ich etwas skeptisch was das werden soll. Und ob mir Soljanka schmeckt.
Aber die Skepsis verflog als mir der traumhafte Geruch von angebratener Wurst und Zwiebeln in die Nase stieg. Ich war mir sicher, dass mir dieser Eintopf auf jeden Fall schmecken würde. Dem war auch so! Sobald der erste Löffel der ersten Portion im Mund gelandet war: hmmm….ein einfaches, schnelles und leckeres Soljanka Rezept – ein Grund, diese DDR-Suppe heute in diesem Blog Artikel zu verewigen.
Soljanka Rezept Video
Das Besondere am Rezept
Soljanka stellt eine geniale Resteverwertung dar). Ihr habt noch allerlei Wurstabschnitte und Wurstreste von einem Brunch oder der Brotzeit übrig? Dann alle Stücke zu diesem Zwecke am besten gleich zu Soljanka weiterverarbeiten.
Zudem ist dieses Rezept im Handumdrehen in kurzer Kochzeit umgesetzt. Wurst und Fleisch in Streifen schnippeln, Zwiebeln, Knoblauch und Gurken hacken. Das Speiseöl erhitzen (kein Olivenöl!) und mit dem Rezept loslegen.
Und ihr glaubt gar nicht, wie lecker die Wurst beim Anbraten wird, wenn sich diese großartigen Aromen in der Soljanka freisetzen. Außerdem gibt es kaum jemanden, dem Soljanka nicht schmeckt. Außer ihr habt es mit einem Vegetarier zu tun.
Woher kommt Soljanka?
Soljanka hat, wie eingangs schon erwähnt, ihren Ursprung in der osteuropäischen Küche und hat sich bis nach Ostdeutschland verbreitet. So ist es eines der beliebtesten DDR-Gerichte geworden.
Was ist Soljanka?
Kurz zusammengefasst handelt es sich bei Soljanka um eine säuerlich scharfe Suppe mit Wursteinlage aber auch Fleisch. Sauer eingelegtes Gemüse, wie Letscho und Gewürzgurken verleihen ihr den typisch säuerlichen Geschmack. Die Schärfe kommt vom rosenscharfen Paprikapulver.
Zutaten fürs Soljanka Rezept
Oh, das wird eine lange Liste. Aber schauen wir uns die Zutaten für das Rezept nacheinander an. Hauptdarsteller dieses gehaltvollen Suppen- oder auch Eintopfgerichtes sind Wurst und Fleisch (außer ihr macht Fischsoljanka).
Wurst und Fleisch für Soljanka
Typischerweise findet man original Soljanka Rezepte mit Fleischwurst, Jagdwurst aber auch Salami oder Wiener Würstchen in. Es gibt also eine Vielzahl von Abwandlungen und Variationen davon. So bin ich auch über ein Rezept gestolpert, in dem Kasseler aber auch Schnitzelfleisch verwendet wird. Ihr könnt das Fleisch aber auch weglassen.
Zusammenfassend würde ich sagen: Alles, was Wurst heißt und nicht bei drei auf dem Baum ist kann für diese geniale Suppe verwendet werden. Aber nicht nur das!
Ihr habt noch Grillfleisch übrig? Auch gut, einfach Soljanka daraus zubereiten. Wie ich solche Rezepte liebe!
Gemüse für Soljanka
Typisch für Soljanka ist das sauer eingelegte Gemüse. Dieses verleiht der Suppe die einzigartige säuerliche Note. Dafür in Frage kommt Letscho. Das sind in Tomatensoße eingekochte Paprika. Diese gibt es aus der Dose. Ihr könnt Letscho aber auch ganz einfach selber machen.
Neben den säuerlichen Letscho kommen noch Essiggurken in die leckere Suppe – plus das Gurkenwasser! Die Angaben bzgl. der Gewürze findet ihr im Rezeptformular unterhalb.
Soljanka partytauglich?
Absolut. Dieser Klassiker ist vergleichbar mit einem Wurstgulasch oder Schaschliktopf. Der deftige Geschmack macht bestimmt müde Partygäste wieder munter. Aber auch zu hause für die Familie mit Kindern immer wieder ein Highlight!
Kann man Soljanka einfrieren?
Ja, das geht auf alle Fälle. Einfach portionsweise einfrieren, auftauen und bei Bedarf erhitzen.
Die passenden Beilagen
Also wir haben, sofern ich mich erinnere, die Soljanka damals bei meiner Freundin mit Nudeln gegessen. Ebenso passen Reis, Kartoffeln, Spätzle oder einfach nur paar Scheiben Brot oder Toastbrot.. Was typisch ist, ist ein Klecks Saure Sahne oder Creme fraiche.
Fazit zu Soljanka
Der deftig säuerliche Geschmack hat es mir einfach angetan. Ich brauche auch kein extra Salz und Pfeffer mehr. Man muss dieses einfache DDR-Rezept wohl nachmachen und selbst probieren.
Tipp für den experimentierfreudigen Koch: Soljanka lässt sich bei der Zubereitung auch noch nach Belieben verfeinern. Zum Beispiel mit Speck, Tomaten, Zitronenscheiben, Piment, Kapern, Sauerkraut, Paprikaschoten, Petersilie oder Pilzen. Ja, sogar eine eigene Pilzsoljanka gibt es.
Wünsch euch an dieser Stelle allen viel Spaß beim Nachkochen einen Guten Appetit beim Verzehr, Eure Anja
Soljanka Rezept | Der leckere DDR-Eintopf-Klassiker
Zutaten
- 250 g Fleischwurst
- 250 g Jagdwurst
- 250 g Schnitzel
- 200 g Essiggurken
- 1 Paprika rot
- 300 g Zwiebeln
- 4 Knoblauchzehen
- 1 Dose Letscho 680 g
- 1 l Gemüsebrühe oder Fleischbrühe
- 2 EL Tomatenmark
- 2 Lorbeerblätter
- 100 ml Essiggurkensud
- 1 EL Zucker
- 1 EL Paprikapulver rosenscharf
- Salz zum Abschmecken
- Pfeffer zum Abschmecken
- Rapsöl zum Anbraten
- 200 g Creme fraiche zum Servieren
Anleitungen
- Die Fleischwurst und die Jagdwurst pellen und in kleine Stifte schneiden.
- Die Schnitzel waschen, trockentupfen und in feine Streifen schneiden.
- Danach die Zwiebeln schälen und die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden.
- Gefolgt vom Knoblauch. Diesen ebenfalls ganz feinhacken.
- Die Paprika entkernen und, ähnlich wie Wurst und Fleisch in kleine Streifen schneiden.
- Zum Schluss die Essiggurke fein würfeln.
- Das Öl in einem großen Topf erhitzen und zuerst das Schnitzelfleisch darin anbraten.
- Gefolgt von der Wurst.
- Anschließend die Zwiebeln zugeben und ein wenig andünsten.
- Gefolgt von den Paprika-Streifen. Diese ebenfalls etwas andünsten lassen.
- Dann den Knoblauch zugeben und kurz mit andünsten.
- Im nächsten Schritt das Tomatenmark unter die Zutaten rühren.
- Ebenso das Paprikapulver und Lorbeerblatt.
- Die Letscho unterrühren.
- Die Essiggurken zugeben.
- Zuckern und mit der Brühe aufgießen und das Ganze zirka 30 Minuten köcheln lassen.
- Die Soljanka nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit einem Klecks Creme fraiche servieren.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
8 Antworten
Hallöchen, zum Beitrag Soljanka folgendes: Ursprung Russland, Belarus und Ukraine. Die Suppe gab es schon, bevor sich Paprika und Co. nach Europa verirrten. Somit sind einige Bestandteile erst viel später dazu gekommen. Russen und Ukrainer kochen ungern mit Essig. Deshalb kommt der salzige und saure Geschmack von milchsäurevergorenem Gemüse, wie Gurken, Kohl und Rote Bete, welche auch die rote Farbe erzeugen. Die jetzt geläufige Variante ist eine Erfindung der DDR Küche, wo daraus eine Suppe zur Resteverwertung wurde.
Hallo und vielen Dank für die Infos dazu. LG Anja
Servus Anja
das ist ein mega leckeres Rezept und genau nach meinem Geschmack, haben wir auch schon des öfteren gemacht, danke dir und einen Gruß aus Gründau. 👌
Hallo Dieter, danke Dir, freut mich sehr! Liebe Grüße nach Gründau, Anja
Hey Anja, tolles Rezept. Ich hab’s zwar erst gelesen, aber ich werde umgehend eine Soljanka produzieren uns anschließend über den Erfolg berichten. Übrigens, kann man das tolle Messer, dass Du immer verwendest irgendwo kaufen? Grüße aus dem Altmühltal, zur Zeit aber in Instrien. Grüße Hans
Hallo Hans-Dieter, Danke Dir, das würde mich sehr freuen! Das Messer kommt von grillshop.at. Man kann sich das Messer gravieren lassen. Schöne Zeit noch und liebe Grüße, Anja
Soljanka ist schon ein klasse bodenständiges Rezept. Bevor ich es zum ersten Mal gegessen hatte, war ich schon skeptisch. Gekochte Wursteintopf? Der Geschmack überzeugte mich aber. Inzwischen nehme ich keine lyonerartige Wurst mehr, sie ist mir zu weich, außer etwas Jagdwurst, sondern diese dicken Bockwürste und Kochschinken. Dazu Cabanossi. Auch Sauerkraut kommt hinein und noch Zigeunersauce. Und natürlich Peterle. Ein Schuss Weißwein und der dekorative Klecks Creme fraiche veredelt das Ganze. Dein Video veranlasst mich, Soljanka doch einmal wieder zu kochen. Vielen Dank
Ja, das ging mir auch so. Man denkt zuerst was soll denn das sein?:) Aber der Geschmack überzeugt. Werde es auch bald wieder kochen. Liebe Grüße, Anja