Bei uns zuhause gab es früher öfter Hausschlachtungen – ein echtes Erlebnis, an das ich mich noch gut erinnere. Ich verlinke euch hier auch meinen Artikel zur Hausschlachtung. Auch wenn Wild nicht aus der Hausschlachtung stammt, ist der Schritt zum Wildschweingulasch gar nicht so weit.
Denn ähnlich wie bei den eigenen Tieren spielt auch bei der Jagd die regionale Herkunft und die Verwertung des ganzen Tieres eine wichtige Rolle. Aber kein Blabla, lasst uns aufs Wildschweingulasch Rezept blicken…

Hauptzutaten fürs Wildschweingulasch auf einen Blick
Dieses Wildschweingulasch vereint kräftiges Aroma, herbstliche Pilze und fein-würzige Soße zu echter Wohlfühlküche. Eine von drei Gulasch Rezepte Varianten aus dem Wild-Bereich. Neben Rehgulasch und dem allseits beliebten Hirschgulasch.
- Wildschweinfleisch: Am besten aus der Schulter – zart, durchwachsen und voller Geschmack (ich kaufe meist direkt beim Jäger, das lohnt sich).
- Zwiebeln: Grundlage jeder guten Gulaschsoße – sie sorgen für Tiefe und leichte Süße.
- Pilze: Pfifferlinge, Champignons oder Steinpilze passen perfekt, sie saugen die kräftige Sauce auf.
- Rotwein und Wildfond: Lösen den Bratensatz und bilden die aromatische Basis des Gerichts.
- Tomatenmark: Bringt leichte Säure und schöne Farbe.
- Crème fraîche und Preiselbeermarmelade: Zum Schluss eingerührt für feine Säure und milde Süße – ein schöner Kontrast zum Wild.
- Gewürze und Aromaten: Paprikapulver, Thymian, Rosmarin, Lorbeer, Nelken und Wacholder – klassische Begleiter für Wildgerichte.
Zubereitung – kompakt zusammengefasst
1. Basis anrösten
Wildschweinfleisch trocken tupfen, in Würfel schneiden, salzen, pfeffern und leicht mehlieren. Butterschmalz erhitzen und das Fleisch portionsweise scharf anbraten, dann beiseitestellen.
2. Geschmack aufbauen
Zwiebeln im Bratfett goldbraun anrösten, Tomatenmark kurz mitrösten, Paprikapulver zugeben. Mit Rotwein ablöschen, Bratensatz lösen und mit Wildfond aufgießen.
3. Schmoren lassen
Gewürze – Wacholder, Lorbeer, Nelken, Thymian und Rosmarin – einrühren. Fleisch zurückgeben und alles rund 90 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren.
4. Verfeinern und servieren
Pilze in den letzten 10 Minuten zugeben. Lorbeer und Wacholder entfernen, Preiselbeermarmelade einrühren und mit Salz, Pfeffer und Crème fraîche abrunden.
Wildgulasch Rezept Video
Was macht das Wildschweingulasch so besonders?
Ein Wildschweingulasch ist eine willkommene Abwechslung zum klassischen Rindergulasch oder zum Gulasch im Backofen. Es bringt einen kräftigen, unverwechselbaren Geschmack mit, der durch das Schmoren mit Rotwein und Wildfond noch intensiviert wird.
Oft wird Wildschweinfleisch aus der Schulter verwendet. Es hat eine grobere Struktur als herkömmliches Schweinefleisch und liefert dadurch ein besonderes Geschmackserlebnis. Für viele ist es ein echter Klassiker im herbstlichen oder winterlichen Menü.
Welche Varianten vom Wildschweingulasch gibt es?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie man ein Wildgulasch abwandeln kann. Eine sehr beliebte Variante ist es, das Gericht mit Preiselbeeren zu verfeinern. Die fruchtige Säure bildet einen spannenden Kontrast zum kräftigen Wildschwein.
Ebenso beliebt ist es, kleine Speckwürfel mit anzubraten, die das Aroma intensivieren. Wer es cremiger mag, gibt zum Ende der Zubereitung noch etwas saure Sahne oder mehr Crème fraîche dazu.
In manchen Regionen werden auch Möhren und Sellerie mitgeschmort, was die Sauce voller und runder macht. Und für Experimentierfreudige sorgt eine kleine Prise Zimt für eine besondere Note, die hervorragend mit den restlichen Gewürzen harmoniert.

Welche Fehler muss man beim Wildschweingulasch vermeiden?
Einer der größten Fehler ist es, das Fleisch nicht scharf genug anzubraten. Ohne kräftige Röstaromen bleibt das Gulasch flach im Geschmack. Genauso wichtig ist die Garzeit: Wildschweingulasch muss lange genug schmoren, damit die Stücke wirklich zart werden.
Ungeduld zahlt sich hier nicht aus – ich muss meinen Mann da immer im Zaum halten, der würde schon gerne nach der Hälfte der Garzeit zuschlagen.
Ein weiterer Kardinalfehler ist es, mit zu vielen Aromen zu arbeiten. Wildfleisch bringt einen intensiven Eigengeschmack mit – wer zu viele Gewürze oder zu viel Fond und Flüssigkeit zufügt, überdeckt diesen Charakter.
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Tipps und Tricks
Wer Wildschweinfleisch kauft, findet es oft in einer kräftigen Fleischsaft-Lache. Deshalb empfiehlt es sich, das Fleisch vorsichtig unter kaltem Wasser abzuspülen und dann gründlich trocken zu tupfen. So lässt es sich besser anbraten.
Ein ausreichend großer Topf oder Bräter ist unverzichtbar, damit die Fleischstücke Platz haben – hört sich vielleicht überflüssig an, aber ich kenne Geschichten, wo man unter dem Anbraten auf einen größeren Topf wechseln musste
Als klassische Beilagen empfehlen sich Spätzle, Knödel oder Semmelknödel – sie nehmen die Sauce perfekt auf und runden das Essen ab.
FAQs zum Wildschweingulasch
Welches Fleisch wird für Wildschweingulasch verwendet?
Am besten eignet sich Fleisch aus der Schulter oder Keule. Es ist durchwachsen genug und wird beim langen Schmoren besonders zart.
Was kostet 1 Kilo Wildschweingulasch?
Die Preise variieren je nach Region und Qualität. Rechnet mit etwa 15 bis 25 Euro pro Kilo.
Wie bekomme ich Wildgulasch zart?
Geduld ist entscheidend. Langes Schmoren bei mittlerer Hitze und ausreichend Flüssigkeit machen das Fleisch mürbe.
Was passt gut zu Wildschweingulasch?
Beilagen wie Spätzle, Knödel, Semmelknödel oder auch Kartoffeln sind ideal. Ein rustikales Stück Brot funktioniert ebenfalls.
Kann man bei Edeka Wildfleisch kaufen?
Ja, viele Märkte bieten saisonal Wildfleisch an. Häufig im Herbst und Winter, teils auch tiefgekühlt.
Wann gibt es Wildfleisch zu kaufen?
Frisches Wildfleisch ist meist von Oktober bis Januar erhältlich, außerhalb dieser Zeit oft als TK-Ware.
Kann man Wildschweingulasch einen Tag vorher zubereiten?
Ja, natürlich: Am nächsten Tag schmeckt es oft noch besser, da sich die Aromen durchgezogen haben.
Welche Beilage passt am besten zu Wildschweingulasch?
Der Klassiker sind Spätzle, aber auch Kartoffel- oder Semmelknödel sind hervorragende Begleiter.
Fazit
Tja, was soll ich da noch sagen, die Bilder sprechen in diesem Artikel für sich, oder? Saftiges Wildschwein, langsam im Topf geschmort, mit Zwiebeln, Knoblauch, Tomatenmark und kräftigem Rotwein – das ergibt ein deftiges Gericht, das perfekt in die kalte Jahreszeit passt.
Für mich ist es ein Stück gelebte Tradition und ein echtes Genuss-Erlebnis. Es ergänzt Hirsch- und Rehgulasch ideal und zeigt, wie vielseitig sich Wildfleisch in der heimischen Küche einsetzen lässt. Freue mich über euer Feedback in den Kommentaren unterhalb…
Zutaten und Zubereitung
Wildschweingulasch mit Pilzen
Zutaten
- 1 kg Wildschweinfleisch (am besten aus der Schulter)
- 2 EL Mehl
- 4 Zwiebeln
- 500 ml Rotwein (trocken)
- 500 ml Wildfond
- 1 EL Tomatenmark
- 2 EL Paprikapulver (edelsüß oder rosenscharf oder eine Mischung)
- 1 EL Thymian (gemahlen)
- 1 EL Rosmarin (gemahlen)
- 2 Nelken
- 4 Lorbeerblätter
- 10 Wacholderbeeren
- 300 g Pilze (z. B. Pfifferlinge)
- Salz
- Pfeffer
- 2 EL Butterschmalz (oder Sonnenblumenöl zum Anbraten)
- 2 EL Preiselbeermarmelade (zum Abschmecken)
- 100 g Crème fraîche (zum Servieren)
Anleitung
- Das Wildschweinfleisch waschen, trockentopfen, ggf. von Sehnen befreien und in zirka 4 cm große Würfel schneiden.
- Das Wildschweingulasch mit Salz und Pfeffer würzen und mit Mehl bestäuben.
- Die Zwiebeln schälen und grob hacken (1x1 cm).
- Das Butterschmalz oder Öl in einem großen Bräter erhitzen und zuerst das Wildschweingulasch portionsweise kräftig anbraten, herausnehmen und beiseitestellen.
- Die Zwiebeln anrösten (ggf. noch etwas mehr Bratfett zugeben).
- Das Tomatenmark unterrühren und kurz mit anrösten, gefolgt vom Paprikapulver, dieses kurz unterrühren.
- Mit Rotwein ablöschen und den Bratensatz sorgfältig lösen und mit Wildfond aufgießen.
- Wacholderbeeren, Lorbeerblätter, Nelken, Thymian und Rosmarin unterrühren.
- Das Fleisch zurück in den Bräter geben, einmal aufkochen lassen und alles bei mittlerer Hitze rund 90 Minuten schmoren, bis das Fleisch zart ist.
- In den letzten 10 Minuten die geputzten Pilze zugeben.
- Die Lorbeerblätter und Wacholderbeeren entfernen, die Preiselbeermarmelade einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
