Grillen wie die Profis | Checkliste für den Kauf eines Grills

kugelgrill mit grillgut auf wiese - istock

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Die neue Grillsaison liegt förmlich in der Luft! Der Frühlingsduft mischt sich mit einer sanften Ahnung von Grillgeruch, doch leider macht dein alter Grill nicht mehr mit? Oder du hast noch gar keinen Grill, stehst aber in den Startlöchern,um heuer auch unter freiem Himmel die Speisen zuzubereiten? Bestimmt hast du schon einen Blick in diverse Online-Shops geworfen, um dich passend auszurüsten. Und dort bist du auf eine unendliche Vielfalt von Grillgeräten getroffen, die dich fast erschlagen hat. Lass‘ mich dein Wegweiser in diesem Dschungel sein, damit du zur neuen Saison direkt gerüstet bist.

Holzkohle oder Gas: Welche Art Grill ist die beste?

Der erste Blick geht zur Betriebsart des Grillgeräts, du hast die Wahl zwischen Holzkohle und Gas. Wenn du erfahrene Grillfreunde fragst, welche Energiequelle die beste ist, erhältst du einen bunten Strauß von Antworten, der dich wahrscheinlich nicht weiterbringt. Es nützt nichts, du musst Infos sammeln und anhand der Fakten entscheiden, welche Grillart deinen persönlichen Bedarf passgenau deckt.

Der Gasgrill

Ein Gasgrill ist etwas für Leute, die es fix mögen. Solche Geräte kommen schnell auf Touren, entsprechend kurz muss dein Grillgut Schlange stehen. Du kannst die Temperatur ziemlich gezielt steuern. Außerdem hast du je nach Modell die Möglichkeit, viele verschiedene Extras hinzuzukaufen, zum Beispiel einen praktischen Seitenbrenner. Das Propan- oder Erdgas für den Betrieb ist zuletzt wesentlich teurer geworden, aber immer noch im Rahmen des Erschwinglichen. Generell liegen aber die Anschaffungskosten von einem Gasgrill deutlich höher als beim Holzkohlegrill. Und: Überall, wo mehr Technik drinsteckt, kann auch mehr kaputtgehen. Für einen Gasgrill brauchst du normalerweise mehr Platz, weil er um einiges größer ist. Dafür fällt die Reinigung spürbar leichter.

gasgrill mit grillgut

Der Holzkohlegrill

Klassiker und Evergreen, das ist der vielgeliebte Holzkohlegrill. Einige Grillfreaks behaupten steif und fest, dass es nichts Besseres geben kann. Die Anschaffungskosten sind im Durchschnitt niedriger als beim Gasgrill, die Technik ist absolut simpel und darum geht auch kaum je etwas kaputt. Die Produkte beanspruchen weniger Platz, doch beim Grillen selbst entsteht teilweiser starker Rauch, sogar mit Funkenflug: nichts für empfindliche Nachbarn! Die Anheizphase zieht sich in die Länge, das heißt, dass ein spontanes Grillen immer erst in eine längere Warterei ausartet. Die Grilltemperatur lässt sich nur schwer regulieren und die Reinigung nimmt hinterher einige Zeit in Anspruch. Als Ausgleich erhältst du aber ein aromatisches Grillgut mit typischem Rauchgeschmack: Ist es das, was du willst?

Was darf ein guter Grill kosten?Ein guter Grill ist kein Billigprodukt und hat entsprechend seinen Preis. Plane für einen Holzkohlegrill mindestens 150 Euro dafür ein, wenn du ein hochwertiges Markengerät willst, das nicht nach einer einzigen Saison schon auseinanderbricht. Natürlich gibt es Günstigeres am Markt, aber mit einer höheren Qualität sparst du dir meistens Ärger. Lege für einen guten Gasgrill noch einmal mindestens 450 Euro obendrauf, vielleicht sogar mehr. Schließlich willst du, dass alles rund läuft, wenn die Gäste eintrudeln und mit knurrendem Magen auf die leckeren Speisen lauern.

Falls du das Geld nicht spontan zur Hand hast, kann ein Kleinkredit helfen. Hier kannst du einen ordentlichen Kreditrechner online finden und so die vorteilhaftesten Konditionen für dich rausschlagen. Achte nur darauf, dass du das Darlehen locker abbezahlen kannst. Nur, wenn es auch finanziell gut läuft, schmecken die Koteletts richtig gut! Denke auch daran, dass ein Profi-Gasgrill kaum störanfällig ist und so gut wie nicht verschleißt. So schiebst du ihn auch noch in zehn Jahren stolz vor die Tür, sobald der Frühling beginnt.

Welchen Grillrost brauche ich?

Nach der Preisfrage kommt meistens die Grillrostfrage. Die einen bevorzugen einen Rost aus Gusseisen, die anderen aus Edelstahl – beides hat seine Vor- und Nachteile. Schau es dir selbst an:

  • Der Edelstahlrost: Klingt edel – ist es auch! Der rostfreie Stahl ist hauptsächlich für Grills der gehobenen Kategorie reserviert. Er gilt als hervorragender Wärmespeicher und ist um einiges leichter zu reinigen als sein gusseisernes Pendant. Edelstahl kann die harten Temperaturschwankungen problemlos ab, es reißt nicht und es verformt sich im Normalfall auch nicht. Kurzum: Auf dieses Rost ist Verlass!
  • Der Gusseisenrost: So ein Gusseisenrost fühlt sich solide und schwer an, es speichert die Wärme perfekt und ergibt oft schöne Brandmuster auf dem Grillgut. Leider neigt das Material zum Korrodieren und ist allein schon deshalb schwerer zu reinigen. Außerdem kann es durch die starken Temperaturschwankungen irgendwann brechen. Trotzdem: Viele Grillexperten schwören auf dieses unverwechselbare Original!

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Gasgrill: Welcher Brenner ist der richtige für mich?

Das Herzstück eines Gasgrills ist ohne Zweifel der Brenner: Ohne ihn läuft nichts. Viele Grills haben nicht nur einen davon, sondern gleich mehrere. Wenden wir uns zuerst dem Hauptbrenner unterhalb der Grillfläche zu, der über einen Flammenabweiser verfügen sollte, damit das Fett nicht in die Gasdüsen tropft. Du hast außerdem die Wahl zwischen einem Edelstahlbrenner und einem Gusseisenbrenner, ja: genau wie bei den Grillrosten oben!

  • Der Edelstahlbrenner: Dieser Brenner wird auch Rohrbrenner genannt, weil er aus Edelstahlrohren mit Löchern besteht. Aus den Löchern strömt das Gas heraus. Wie immer bei Edelstahl besteht absolut keine Rostgefahr, doch die Materialbelastung ist sehr hoch und es kann sein, dass du deinen Brenner nach mehreren Jahren austauschen musst.
  • Der Gusseisenbrenner: In diesem Fall hält Gusseisen meistens besser durch als Edelstahl. Auch, wenn das Material rostempfindlicher ist, weist es doch eine höhere Stabilität auf und trotzt der Dauerbelastung meistens sehr gut. Die Leistung ist entsprechend groß, aber Achtung: Auch hier gibt es Qualitätsunterschiede! Am längsten halten Gussbrenner aus Messing oder Edelstahl, einfacher Stahl sollte tabu für dich sein.
    Außerdem kannst du dir einen Gasgrill mit Backburner zulegen, der sich an der Rückwand befindet und deinen Spießbraten wunderbar röstet. Auch Grillhähnchen profitieren enorm von diesem tollen Extra, das auch unter dem Namen Rotisserie Brenner bekannt ist. Wenn du noch dazu über einen Infrarotbrenner an deinem Grill verfügst, powerst du die Temperatur auf 800 Grad Celsius und mehr, für saftig-aromatische Steaks!

Welche Art von Holzkohlegrill passt zu mir?

Auch diese Frage liegt dir bestimmt auf dem Herzen, zumindest, wenn du nicht schon auf dem halben Weg zum Kauf eines Gasgrills bist. Schauen wir uns gemeinsam die verbreiteten Arten von Holzkohlegrills an, um uns an die Antwort heranzupirschen.

  • Der Säulengrill: Er besteht hauptsächlich aus einer dicken Säule, die eine Kohlepfanne trägt. Halte Ausschau nach einem Modell, bei dem du über die Säule die Luftzufuhr justieren kannst. Die meisten Säulengrills sind aus Edelstahl gemacht und haben einen höheren Preis als ihre dreibeinigen Geschwister. Manchmal gibt es sie auch mit Deckel.
  • Der Dreibeingrill: Diese Grillsorte ist weit verbreitet, sie verfügt, wie der Name schon sagt, über drei Beine. Zwei davon sind oft mit Rollen ausgerüstet, der Standfuß dient der besseren Stabilisierung. Die Grillrosthöhe über der Kohlepfanne kannst du meistens verändern, normalerweise stehen drei verschiedene Einstellungen zur Wahl. Besonders viel lässt sich damit nicht machen, aber einfachste Zubereitungen gelingen gut.
  • Der Kugelgrill: Die Kugelform dieses Grills entsteht durch die gewölbte Kohlepfanne, auf die ein ebenfalls gewölbter, perfekt passender Deckel gesetzt wird. Greife am besten zu einem hochwertigen Produkt mit einem Zylinder unterhalb der Pfanne, an dem du die Luftzufuhr regelst und herabrieselnde Asche entnimmst. Mit deinem Kugelgrill kannst du eben nicht nur “normal” grillen, sondern auch backen. Das gilt für den Braten ebenso wie für Flammkuchen und andere Leckereien.

kugelgrill

  • Der Grillwagen: Du hast Großes im Sinn? Dann besorge dir einen großflächigen Grillwagen, den du flexibel bewegen und für jede Menge Gäste zum Einsatz bringen kannst. Ihn gibt es übrigens auch in der Kugelgrillvariante! Normalerweise erhältst du eine praktische Ablagefläche gleich mit dazu, aber denke daran, dass das Ding ziemlich viel Platz in Anspruch nimmt.

Welche Art von Gasgrill passt zu mir?

Gasgrills gibt es in verschiedensten Größen und Leistungsstufen, mit einem einzigen oder vielen Brennern. Wähle die Grillfläche entsprechend der zu bewirtenden Personenzahl – und der Art des Grillguts:

So groß sollte dein Gasgrill sein!

Wenn du einfach nur Würstchen grillen willst, genügen etwa 100 cm2 pro Person. Kommen jedes Mal noch leckere Beilagen hinzu, solltest du auf um die 400 cm2 pro Person hochschrauben. Wer Fisch oder Steaks grillen möchte, schaut sich nach einem Grill um, der 150 bis 200 cm2 pro Person bietet. Mit Beilagen sind es schon um die 500 cm2 pro Person, die du unbedingt brauchst.

Zur Orientierung: Ein kleiner Gasgrill bietet dir maximal 2.200 cm2 Fläche. Damit kommen zwei Leute gut und gerne klar. Ein mittelgroßer Grill hält zwischen 2.200 und 3.500 cm2 parat, für eine kleine, hungrige Familie. Und der große Gasgrill startet ab 3.500 cm2, wenn du regelmäßig Grillfeste feierst. Das alles nur als grobe Orientierungswerte, denn ich weiß ja, wie verschieden die Menschen und ihre Grillgewohnheiten sind.

Diese Leistung sollte dein Gasgrill bringen!

Brenner unterteilt man nicht nur anhand ihres Materials, sondern auch nach ihrer Leistungsfähigkeit. Diese bemisst sich in Kilowatt (kW): Je mehr davon, desto stärker der Grill. Mit der einen Einschränkung, dass angeblich kraftvolle Billiggrills die Hitze oft nicht gleichmäßig genug verteilen und zu Ineffizienz neigen.

Rechne je nach Grillgröße mit folgender Leistung:

  • Kleiner Gasgrill: 3 bis 6 kW
  • Mittelgroßer Gasgrill: 7 bis 15 kW
  • Großer Gasgrill (mehr als 4 Brenner): 15 bis 24 kW

Achten auf eine stufenlose Regulierbarkeit, um genau die passende Temperatur anzusteuern. Jeder Brenner sollte einzeln justierbar sei und seine Fläche gleichmäßig beheizen, dann bist du auf der sicheren Seite.

Einteilung der Grillgeräte nach Zubereitungsmethode

Zum Schluss noch ein kleines Leckerli für dich: Ich teile dir die Grillgeräte nach den drei wichtigsten Zubereitungsmethoden ein, für den Fall, dass du zu einer bestimmten Feinschmeckergruppe gehörst.

Wähle einen Teppanyaki-Grill, wenn du eine glatte Grillfläche brauchst und keine Öle oder Saucen benutzen willst. Bei diesem Modell fehlt nämlich die Auffangpfanne für das Fett. Die Maximaltemperatur solcher Geräte liegt bei 250 Grad Celsius, denn hier geht es um gesundes, schonendes Anbraten mit Aroma-Garantie. Natürlich kannst du auch Fleisch auf diesem Gerät grillen, doch Meeresfrüchte und Gemüse machen sich hier ganz besonders gut.

Wähle einen Plancha-Grill, wenn du zwar eine glatte Grillfläche möchtest, aber auch eine Auffangwanne für Fett. Die Maximaltemperatur erreicht bei diesen Modellen ungefähr 350 Grad Celsius, auf der durchgehenden Grillplatte bereitest du alles zu, was dir schmeckt, ob vom Tier oder von der Pflanze. Mische auch Öle und Marinaden bei, für einen exquisiten Geschmack!

kamado grill

Wähle einen Kamado-Grill, wenn du ein Gerät mit gut isoliertem Deckel willst, der aus Keramik besteht. Die Hitzespeicherung funktioniert mit diesem Prinzip perfekt, du kannst damit Grillen, Backen, Smoken, Schmoren … Was immer du willst! Ganz so einfach ist so ein Gerät allerdings nicht zu bedienen, aber hast du es erstmal im Griff, bietet es dir schier unendliche Möglichkeiten.

Bilder: istock

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