Hier in Berlin, wo ich lebe, gibt es Restaurants sämtlicher Nationalitäten und Kulturen. Da bleiben keine kulinarischen Wünsche offen. Und doch vermisse ich es manchmal, wieder auf dem Dorf zu leben, wo es genau eine Gaststätte gibt, die typisch deftige Hausmannskost serviert. Was habe ich mich als Kind immer gefreut, wenn wir genau dorthin gegangen sind und ich jedes Mal genau dieses eine Gericht bestellen durfte. Eine klassische Jägerpfanne mit Pommes ist für mich Kindheit pur.
Da man, wie gesagt, in Berlin alles essen kann, außer genau dieses eine Gericht (ich kenne natürlich nicht alle Restaurants dieser Stadt, so fair sollte ich sein, dass noch zu betonen) zaubere ich dieses einfach öfter selbst. Und was soll ich sagen? Meine Familie liebt es mindestens genauso wie ich. Probiert es einfach mal aus und ihr versteht wovon ich rede.
Was ist ein Jägergericht“?
Wir bereiten ja schließlich keinen Jäger in einer Pfanne vor oder kochen ihn. Eine wirkliche Antwort habe ich bisher nicht gefunden, aber bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass fast alle Gerichte die das Wort „Jäger“ beinhalten, ähnliche Zutaten haben. Ein Beispiel wäre etwa auch der Jägertopf, manchmal auch Hubertustopf genannt. Jene Gerichte sind allgemein sehr deftig, haben meist eine Fleischkomponente, etwa Schweinefleisch oder Wild und einen Soßenanteil. Und genau dieser Soßenanteil ist verantwortlich für den Namen der Gerichte.
Denn während das Fleisch variiert werden kann, beinhaltet die klassische Jägersoße immer Pilze. Seien es Waldpilze oder Champignons, diese gehören immer in die Soße. Da die Soße wunderbar mit vielen Fleischsorten und vor allem Wild harmoniert und Pilze auch im Wald wachsen, lässt sich mutmaßen, dass daher der Begriff kommt, denn ein Jäger hat ja genau dort sein „Arbeitsplatz“. Dies ist tatsächlich aber nur eine Interpretation von mir, aber vielleicht wisst ihr ja mehr? Schreibt es gerne in die Kommentare unterhalb…
Zutaten für meine Jägerpfanne
Wie erwähnt, braucht es auch für meine Jägerpfanne Fleisch und Pilze. Ich nehme hierfür sehr gern Schweinefilet. Wenn ihr allerdings Rindfleisch oder Geflügel bevorzugt, könnt ihr dies natürlich auch gern verwenden. Auch mit Hackbällchen wird diese Jägerpfanne ein Genuss. Ebenfalls in diese Pfanne gehören Champignons. Ihr solltet möglichst auf frische Pilze zurückgreifen.
Sicherlich gehen im Notfall auch mal die aus dem Glas, aber frisch ist in meinen Augen immer besser. Ob ihr da lieber die weißen oder die braunen nehmt, ist euch überlassen. Ich bevorzuge die braunen, dies aber vor allem aufgrund der Optik. Es sieht einfach uriger und deftiger aus. Anstatt des Frischkäses, den ich verwende, könnt ihr gern auch Sahne oder Schmand benutzen, je nachdem was euch am liebsten ist.
Schnelle Zubereitung
Einfach alle Zutaten kleinschneiden, nacheinander anbraten und dann Brühe zugeben. Alles kurz einköcheln lassen, Frischkäse zugeben und das Ganze etwas andicken. Klingt nach einem Kinderspiel? Ist es tatsächlich auch. Ähnlich wie bei der bunten und schnellen Hackfleischpfanne.
Apropos Kinder, die können wunderbar bei der Schnibbelarbeit mit eingespannt werden. Weniger Arbeit klingt doch immer super?
Kinder- und Männergericht
Ich weiß nicht genau warum – da in meinen Augen alle meine Gerichte lecker sind – lieben sowohl meine Kinder, als auch mein Mann diese Jägerpfanne nochmal besonders. Bei den Kindern mag es vor allem an der Beilage liegen, zu der ich gleich noch komme. Bei meinem Mann ist es aber definitiv das Fleisch und die deftige Soße, weshalb er es so gern ist.
Beilagen
Wir essen zu meiner Jägerpfanne am Liebsten selbstgemachte Pommes. Die Kinder sind wie schon gesagt, ganz verrückt nach diesem Essen, denn dann wissen sie, es gibt Pommes dazu. Das heißt natürlich nicht, dass sie es nicht auch mit Kroketten, Reis oder Spätzle essen würden. Aber die Kombi schmeckt ihnen und auch mir am Besten. Was ich allerdings auch sehr gern dazu esse, sind Bratkartoffeln. Ihr seht also, ihr habt bei der Beilage die Wahl, solange es Pommes sind. Spaß beiseite, wählt die Beilage, die euch am Besten schmeckt, diese Jägerpfanne schmeckt fast zu allem lecker.
Der Beitrag und die Bilder stammen von Julia Reimann. Sie betreibt den Instagram Account “Julchen_kocht” und freut sich dort über euren Besuch!
Jägerpfanne Rezept
Zutaten
- 500 g Schweinefilet
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 350 g Champignons
- 250 ml Gemüsebrühe
- 125 g Kräuterfrischkäse
- 1 TL Paprikapulver (rosenscharf)
- 1 TL Oregano
- 3 EL frische Petersilie (gehackt)
- Stärke (zum Andicken)
- Salz (zum Abschmecken)
- Pfeffer (zum Abschmecken)
Anleitungen
- Das Fleisch in 2 cm dicke Scheiben schneiden und mit Salz, Pfeffer, Paprika und Oregano würzen.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und fein schneiden.
- Champignons putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Zuerst das Fleisch in einer großen Pfanne durchbraten und sobald es fertig ist, kurz zur Seite stellen.
- Zwiebel und Knoblauch in der selben Pfanne anschwitzen.
- Champignons zugeben und ebenfalls anrösten.
- Erst wenn sie Farbe haben, etwas würzen.
- Mit der Brühe ablöschen und den Frischkäse einrühren.
- Das Fleisch zurückgeben und alles weitere 10 Minuten köcheln lassen.
- Wem es zu dünnflüssig ist, der kann etwas in Wasser aufgelöste Stärke einrühren.
- Vorm Servieren etwas frische Petersilie drüber streuen.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
9 Antworten
Mittags habe ich nie viel Zeit zum Kochen. Daher gehe ich manchmal auch nur zum Mittagstisch der Deutschen Küche. Daher ist dieses Rezept wirklich spannend, da es schnell zu machen ist.
Hört sich sehr gut gut an.
Lecker.!!!!!!
Ich wünsche euch beide alles Gute in euer Ehe.
Lg
Petra Strumpler
Liebe Petra, herzlichen Dank für die Glückwünsche und die tolle Bewertung. Wir freuen uns immer über Feedback und Anregungen. Bis bald und liebe Grüße, Anja
Du machst immer tolle einfache und leckere Gerichte
Danke
Vielen Dank🤗
Hallo Anja
Alles gute zu eurer Hochzeit.
Ich komme aus dem Siegerland, die Waldreichste Gegend von Deutschland.
Um 1950 haben die Jäger nach der Jagd das Rehwild aufgebrochen. Die essbaren Innereien Herz Nieren haben Sie in der Jagdhütte gebraten. Vorher holten sie beim Bauer etwas Schwand und suchten Pilze im Wald. So Endstand die Jägersoße.
Mit freundlichen Grüßen Klaus Heupel
Wir haben das ganze mit Lamm gemacht – ist super lecker geworden, die Sauce – ein Traum. Ich glaube das nächste Mal gibt’s selbstgemachte Spätzle dazu.
Vielen Dank
Schmeckt super.
Das freut mich🤗
Liebe Grüße
Julia