Champignon Rahm Schnitzel sind eines von jenen Gerichten, die einem das ganze Jahr über den Weg laufen können und eigentlich immer passend sind. Ok, ausgenommen vielleicht bei 35 Grad im Sommer. Da könnte es zu viel werden. Aber selbst an einem lauen Sommerabend verputze ich gerne ein solches Rahm-Schnitzel mit der milden Pfeffersauce in der sich Pilze tummeln.
Und vom Winter brauchen wir nicht reden: wenn das Rahmschnitzel auf dem Teller dampft und noch Reis oder super-leckere Spätzle sowie ein leckerer Salat dazu gereicht werden – tja, dann ist das genau das Richtige in einer kalten oder schmuddeligen Jahreszeit – genauso lecker wie zum Beispiel das Elsässer Schlemmerschnitzel oder Ofenschnitzel Toskana – aber darum geht es ja in einem anderen Artikel…
Hier das Video zum Rahmschnitzel Rezept
Das Fleisch für unsere Rahm-Schnitzel
Hier habe ich mich für Schweineschnitzel entschieden. Alternativen wären Putenschnitzel oder Kalbsschnitzel. Wobei letztere natürlich auch ins Geld gehen und deren Geschmack vielleicht ein wenig von der cremig-dominanten Pfeffersauce in den Hintergrund gedrängt werden könnte. Das habe ich bei meinem Champignon Rahm-Schnitzel Rezept noch nicht ausprobiert – ist aber so ein Gedanken…
Welche Pilze lassen sich verwenden?
Fein raus sind alle, die im Herbst Pilze suchen gewesen sind. Und in der Kühltruhe noch Steinpilze, Maroni oder andere Konsorten lagernd haben. Für alle anderen heißt es bei der Zubereitung der Champignon Rahmschnitzel: ab in den Supermarkt. Dort gibt’s vornehmlich braune oder weiße Champignons. Für die habe ich auch den Klassiker bei meinen Rezepten: Gebackene Champignons.
Mischt auch gerne beide Sorten. Ab und zu sehe ich, selbst im Winter, Pfifferlinge in der Auslage liegen. Und wer gar keine Lust aufs Pilze putzen und schnibbeln hat: Greift einfach zu eingelegten Pilzmischungen aus dem Glas.
Keine Sorge vor dem Pfeffer – es wird nicht scharf
Meine Drei-Pfeffer-Sauce besteht aus: ganz normalem weißem als auch schwarzem Pfeffer. Gemahlen natürlich. Sowie eingelegten grünen Pfefferkörnern aus dem Glas. Diese sind nicht besonders scharf, geben aber einen tolle Note ab. Und man kann sie, da sie eben nicht sehr scharf sind, auch im Ganzen verzehren.
Das Kauen nicht vergessen😊! Wer übrigens nicht auf diese Pfeffersauce steht, dem empfehle ich den Beitrag und das Rezept über das Jägerschnitzel oder Schweinegeschnetzeltes…
Auf das gilt es bei der Zubereitung zu achten
Eigentlich ist es nur eine Sache: und zwar, dass die Schnitzel nicht trocken und dadurch zäh werden. Deshalb klopfe ich die Schnitzel nicht. Und beim Anbraten: mit hoher Hitze über kurzen Zeitraum operieren. So bekommen die Schnitzel eine schöne Farbe.
Hinter der Farbe verstecken sich feine Röstaromen, die später wiederum Geschmacksträger in der Soße sind. Durchs kurze und scharfe Anbraten sind die Schnitzel aber nicht komplett durchgegart. Dieser Prozess, also das Fertig-Garen, findet später in der Sauce statt.
Essen Kinder mit?
Dann bitte den Weißwein in dieser Rezept durch weitere Gemüsebrühe ersetzen – denn der Alkohol verflüchtigt sich nämlich nicht komplett über den Garprozess hinweg.
Hier die Zubereitung der Rahm-Schnitzel im Detail
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Die rund 1,5 cm dicken Schnitzel von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer bestreuen, anschließend im Mehl wenden und in die Pfanne geben, Dort im heißen Butterschmalz von beiden Seiten anbraten, so dass sich Röstaromen bilden. Danach herausnehmen, auf einem Teller platzieren und Beiseite stellen.
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Die Zwiebeln und den Knoblauch im Butterschmalz andünsten (den Topf oder die Pfanne nicht säubern, denn die Röstaromen sollen erhalten bleiben).
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Dann die in Scheiben geschnittenen Champignons zugeben und ebenfalls mit andünsten. Mit Weißwein ablöschen, die drei Pfeffersorten zugeben und aufkochen lassen. Anschließend bei mittlerer Hitze für zehn Minuten den Alkohol ein wenig verkochen lassen.
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Die Brühe und die Sahne unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer will darf zusätzlich noch mit Creme Fraiche verfeinern…
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Nun die Schnitzel in die Soße legen.
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Für weitere zehn Minuten leicht köcheln lassen. Dabei auch die klein geschnittene frische Petersilie unterrühren sowie mit Salz und Pfeffer würzen.
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Die Frühlingszwiebel hauchdünn aufschneiden und damit garniert servieren.
Zusätzliche alternative Zutaten
Da fällt mir glatt Käse ein. Ein bisschen Frischkäse oder ein wenig geriebenen Cheddar. Ein leichter Käse-Touch wäre mal interessant. Das werde ich das nächste Mal ausprobieren, wenn ich die Champignon Rahm-Schnitzel zubereite.
Beilagen gibt’s viele – also viele die passen…
Da ist bei Rahm-Schnitzel wirklich einiges möglich: von Spätzle über sämtliche Arten von Nudeln bis hin zu Kroketten. Und in Sachen „gesunde“ Beilagen: schaut euch gerne mal dazu bei unserer Kategorie Salat Rezepte um.
Fazit zum Rahm-Schnitzel Rezept
Cremig-würzige Champignon-Sahne Sauce. Ein zartes Fleisch. Ein bisschen Farbe durch Petersilie und Frühlingszwiebeln. Und je nach Gusto Beilagen der eigene Wahl. Was will man mehr? Da braucht man wirklich kein großes Loblied singen, dieses Gericht passt als Mittag- oder Abendessen und schmeckt allen am Tisch…
Und wer keine Lust auf dieses Rahm-Schnitzel hat, und das Schnitzel mal ganz anders probieren möchte, sollte sich den Tiroler Schnitzeltopf ansehen…
Lesetipps für Champignons Fans:
- Tortellini in Champignon Sahne Soße: Vegetarischer Soulfood Klassiker
- Party Champignon Pfanne mit leckerem Dip
Champignon Rahm Schnitzel – mit milder Pfeffersoße
Zutaten
- 1 kg Schweineschnitzel
- 3 Zwiebeln
- 4 Knoblauchzehen
- 4 EL Butterschmalz (alt. Sonnenblumenöl)
- 500 g Champignons
- 5 EL grüne eingelegte Pfefferkörner
- 1 TL weißen Pfeffer (gemahlen)
- 1 TL schwarzen Pfeffer (gemahlen)
- 200 ml Weißwein
- 500 ml Sahne
- 0,5 L Fleischbrühe
- 1 TL geriebene Muskatnuss
- 3 Frühlingszwiebeln
- Salz (zum Abschmecken)
- Mehl
- frische Petersilie
Anleitungen
- Die Schnitzel von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer bestreuen, anschließend im Mehl wenden und im heißen Butterschmalz von beiden Seiten anbraten, so dass sich Röstaromen bilden. Danach herausnehmen, auf einem Teller platzieren und Beiseite stellen.
- Die Zwiebeln und den Knoblauch im Butterschmalz andünsten (den Topf oder die Pfanne nicht säubern, denn die Röstaromen sollen erhalten bleiben).
- Dann die in Scheiben geschnittenen Champignons zugeben und ebenfalls mit andünsten. Mit Weißwein ablöschen, die drei Pfeffersorten zugeben und für zehn Minuten den Alkohol ein wenig verkochen lassen.
- Die Brühe und die Sahne unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Nun die Schnitzel in die Soße legen.
- Für weitere zehn Minuten leicht köcheln lassen. Dabei auch die klein geschnittene frische Petersilie unterrühren.
- Die Frühlingszwiebel hauchdünn aufschneiden und damit garniert servieren.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
6 Antworten
Ach so, noch eine Idee. Benutze vielleicht einmal Noilly Prat. Ein Wermutwein mit unglaublicher Note. Er unterstützt die Sauce ungemein. Obwohl Gregor nun sagen würde: du haust ihn auch noch in Vanillepudding, so begeistert bist du. Hüstel. Ich kann nur sagen, er ist fantastisch zu Allem, was klassisch deftig deutsch ist und veredelt regelrecht. Man muss allerdings vorsichtig sein. Er ist nicht zu benutzen, wie Weißwein. Wenn du ihn in der Menge benutzt, wie Weißwein, schlackern dir die Ohren und das Rezept ist verdorben. Er ist eher als Tüpfelchen auf dem i zu verwenden. Einen Schluck auf 500ml Sauce. Vielleicht als Ergänzung oder Teilersatz zum Weißwein.
Das ist genial, behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf. Danke Dir, wieder was gelernt. 🙂 Liebe Grüße, Anja
Sehr sehr g…. enial. Worauf gehe ich nun als Erstes ein. Okay, Kameramann. Da fällt ja glatt die Kinnlade herunter. Ein Bayer ohne Bier? Das ist ja wie ein Eskimo ohne Fisch, oder ein Vegetarier ohne Gemüse und Obst, ein Rennfahrer ohne Wagen, Lebensgrundlagen entzogen, und ich glaube kein Wort, da wäre er ja glatt Intensivstationspflichtig 🤣🤣🤣 Und dann noch das angefutterte Schnitzel, ich hau mich weg. Wenn mein Mann kocht, werde ich regelmäßig der Küche verwiesen, weil ich auch ständig meine Fänge in vorbereitetes Naschwerk der Fleischart schlagen muss, Hüstel und muss mich zum Tatort schleichen.
Und nun zum Hauptwerk. Ich liebe Champignonrahmschnitzel, Gregor leider nicht, er findet sie zu schnöde (Naja, als passionierter Pilzexperte darf er das) Ich liebe auch Pfefferrahmkrams, warum bin ich nie auf die Idee gekommen, beide Saucen zu kombinieren? Perfekt. Ganz lieben Dank für die Anregung. Wie ich sehe, hast du Oberschale genommen, das geneigte Weibchen ist begeistert. Spannend, dass du sie Natur brätst. Ich liebe Oberschalenschnitzel paniert und gebraten nach Wiener Tradition, dann wird die Sahnesauce natürlich etwas dicker hergestellt und UNTER das Schnitzel gegeben, sonst hat die Wiener Schnitzelbratkunst keinen Sinn. Interessant ist die Zugabe von Muskat zur Sauce. Ich liebe zwar Muskat, aber in einer Champignonssauce war er mir unbekannt. Muss ich unbedingt probieren. Wer übrigens so richtiger Champignonfan ist, sollte tatsächlich wilde Exemplare nehmen, gern auch Anischampignons, überhaupt nicht vergleichbar mit Zuchtchampignons. Aber wenn schon Zuchtchampignons, dann braune und Demeter. Da ist noch ordentlich echter Geschmack enthalten. Da ihr offenbar gern Pfeffer mögt, versucht auch unbedingt mal rosa Pfefferbeeren, ist zwar kein Pfeffer, ist nur der Name, aber unglaublich lecker. Passen auch wunderbar zu Champignons. Ich glaube, ich werde deinen Vorschlag heute einmal zubereiten. Auch Natur gebraten. Man muss ja nicht immer zubereiten, wie immer. Und ich habe allen Ernstes heute am Internat noch ein paar Stockschwämmchen gefunden (Ende November, das muss man sich mal geben 😊) die schmeiße ich einfach mit rein. Dazu Kroketten und einen Rest Tomatensalat und Rettich. So hast du mich wieder von der Frage befreit, was es heute geben soll. Vielen lieben Dank dafür. Ich frage mich übrigens immer, wie groß euer TK sein muss bei den Mengen, die du immer zauberst 🤣 Meine Visionen gehen eher Richtung Tiefkühlraum a 20qm, als Schrank oder Truhe.
Hallo liebe Mechthild, freu mich sehr über Deine Nachricht und die vielen Anregungen. Super mit den Stockschwämmchen! 🙂 Lasst es euch gut schmecken! Und Du willst nicht wissen, wie voll unsere Gefriere mittlerweile ist. Auch die vom Schwiegervater muss schon herhalten für uns. Wir müssen echt etwas langsamer machen. Ganz lieben Dank und liebe Grüße, Anja
Sieht gut aus. Ich werde statt Schweinefleisch Hähnchen/Putenfleisch nehmen. Auch benutze ich oft geriebenen Käsesorten zu den Saucen. Selbst bei Gemüse mit Crème fraîche nehme ich Kräuter Frischkäse, was ich unter dem Gericht rühre.
Das sind ganz feine Ideen! Frischkäse verwende ich auch sehr gerne. 🙂 Danke Dir, Brigitte und viele liebe Grüße, Anja