Als ich vor wenigen Tagen auf der Taufe von meinem Neffen war, ging’s natürlich auch ins Restaurant. Meine Wahl fiel aufs Fränkische Schäufele – und das kam dann auch. Serviert mit zwei Kartoffelknödeln, einer feinen Soße und Salat. Eigentlich ausreichend, oder? Aber der Wirt reichte noch eine Extrabeilage: Große Teller mit Frittiertem standen plötzlich auf der Tafel – und jeder griff beherzt zu. Kartoffelkrapfen seien dies, wurde mir gesagt. Und darum kümmern wir uns nun ums Kartoffelkrapfen Rezept…
Kartoffelkrapfen Rezept Video
Kartoffelkrapfen – außen kross, innen teigig
Auf den ersten Blick sahen diese Kartoffelkrapfen wirklich sehr ansprechend aus. Und als alte Naschkatze habe ich nicht lange überlegt und griff ebenfalls zu. Kartoffelknödel gibt’s ja eigentlich immer, warum nicht mal diese leckere Extrabeilage probieren?
Und ich sag’s euch: Außen kross und goldbraun, innen angenehm teigig. Nicht so fluffig wie Kroketten. Sondern ein wenig kompakter und cremiger. Dazu waren auch Gewürze zu erkennen, die verarbeitet wurden.
Tolle frittierte Beilage
Diese Kartoffelkrapfen waren so lecker, dass ich deshalb auf einen der beiden Kartoffelknödel verzichten musste. Sie passten nämlich sehr gut zum Schäufele und der Bratensoße. Aber auch andere Taufgänger ließen sich die Kartoffelkrapfen schmecken.
Zum Beispiel zum Schnitzel oder auch zum Geschnetzelten. Mir war sofort klar: Die Dinger sind eine Allround-Beilage, die muss ich zuhause nachmachen. Aber dummerweise vergaß ich den Wirt nach dem Rezept zu fragen.
Kartoffelkrapfen aus Fertig-Kloß-Teig?
Was mir aber klar war: hier wurde Kartoffelteig frittiert! Vielleicht noch mit Mehl, Ei und Butter vermengt. Aber viel mehr Hokuspokus dürfte nicht im Spiel gewesen sein. Darum: Warum nicht einfach mal einen Fertig-Kloß-Teig kaufen, diesen würzen und die Kartoffelkrapfen formen? Gesagt getan.
Würzen, Formen & Frittieren
Ein Fertig-Knödel-Teig war schnell gekauft, dieser sodann mit Pizza-Gewürz (ihr könnt da übrigens auch jegliche anderen Kräuter und Gewürze verwenden, die euch in den Sinn kommen) gepimpt und bei 180 Grad im Sonnenblumenöl frittiert. Das Öl bitte davor gut aufkochen, es darf nicht zu kalt sein, sonst saugen sich die Kartoffelkrapfen nur mit Öl voll, anstatt schön braun zu werden.
Hinweis: der Knödelteig ist sehr schwer und sinkt auf den Topfboden hinab. Dort klebt er fest, wenn man nicht Obacht gibt. Also bitte die Kartoffelkrapfen in den ersten Minuten des Frittierens immer ein wenig mit einer Schaumkelle im heißen Fett bewegen und vorsichtig rühren.
So kleben sie nicht am Boden und aneinander fest. Fertige Kartoffelkrapfen stellen wir kurz im Ofen warm, bis der Rest genauso schön goldig braun ist. 100 Grad genügen für diesen Zweck.
Das Ergebnis
Nach nicht einmal sieben Minuten Frittierzeit hatten die Kartoffelkrapfen schon eine tolle gelb-braune Farbe. Noch ein wenig abkühlen lassen, damit man sich nicht die Schnute verbrennt und dann kam der spannende Moment: Schmecken die so wie im Restaurant? Die Antwort: zu 99 % Ja! Ein absolut gültiger Versuch.
Wenn ihr selber diese Kartoffelkrapfen kennt, dann lasst mich gerne in den Kommentaren unterhalb wissen, wie ihr sie zubereitet. Ich habe zwischenzeitlich schon erfahren, dass manche sich eine Art Kartoffelpüree zubereiten, dieses mit Ei und Butter vermengen und daraus ihren Teig fürs Kartoffelkrapfen Rezept machen.
Der Teig wird so etwas flüssiger, weswegen man daraus keine Knödel formen, sondern die Teigmasse bei dieser Art der Zubereitung mit einem Teelöffel abstechen muss, um sie in die Fritteuse zu geben.
Den Teig selbst herstellen?
Ich muss sagen, die Krapfen haben bereits mit dem gekauften Knödelteig aus dem Supermarkt gute Rückmeldungen von Personen in meinem näheren Umfeld erzielt. Und wenn man keine Lust auf Kartoffeln schälen hat, doch eine gute Alternative, oder?
Doch natürlich, am besten schmeckt es selbst gemacht. Ihr könnt daher entweder auf mein Knödelrezept zurückgreifen. Bei dem wir die Kartoffel in einem Topf mit Wasser und etwas Salz aufkochen und durch die Kartoffelpresse drücken. Anschließend geben wir Butter, Eier, Salz und Muskat dazu.
Ihr könnt natürlich auch eine Prise Pfeffer oder andere Gewürze (wie meine italienischen Kräuter) mit einem Holzlöffel unterrühren. Jetzt nehmen wir die Masse und formen daraus die Knödel oder (nach Belieben) Nocken. Fertig ist der selbstgemachte Knödelteig.
Die Kartoffelkrapfen sind definitiv mal eine andere Beilage
Reis, Nudeln, Semmelknödel, Pommes Frites und was es sonst noch für Beilagen gibt: Diese Kartoffelkrapfen können es mit allen aufnehmen. Und bringen mal ein wenig Abwechslung in die Beilagen Kategorie. Gut, sie sind natürlich schon eine etwas schwerere Nummer – da sie ja frittiert werden. Aber man verdrückt sie ja nicht alle Tage und pro Portion benötigen wir auch nicht riesige Mengen, weil sie so satt machen. Auf alle Fälle eine Beilage, mit der man das nächste Mal, wenn Gäste geladen sind, punkten kann.
Kartoffelkrapfen | geniale Beilage zu Braten & Co.
Zutaten
- 500 g Fertig-Knödel-Teig
- 2 TL Gewürzmischung
- 1 TL Salz
Anleitungen
- Kräuter und Salz in den Knödelteig kneten.
- 10 gleichmäßig große Teiglinge formen (etwa die Form von einem Ei).
- Die Teiglinge im 180 Grad heißen Fett für 6 Minuten frittieren.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
6 Antworten
Hallo Anja, das ist eine Abwandlung von Pommes Dauphine.
Die werden aus durchgedrückten mehligkochenden Kartoffeln und einem Brandteig gemacht. Mit Bergkäse und Gewürzen verfeinert. Eine edle Beilage.
Gruß
Fritz aus Bad Rappenau.
Lieber Fritz eine tolle Abwandlung 🙂 Klingt wirklich sehr sehr lecker. Werden wir garantiert auch mal so probieren, Vielen Dank dafür! Liebe Grüße, Anja
Das klingt ja lecker, aber welche Sorte Knödelteig nimmst Du??
Hallo Bettina, ich nehme halb und halb. Danke und liebe Grüße, Anja
Das klingt ja mal wieder fantastisch. Der fertige Krapfen scheint richtig schön gummiartig elastisch zu sein. Sehe ich das richtig? Dann ist es auf jeden Fall etwas für mich. Könnte ich mir auch gut zur Haxn vorstellen, das Video habe ich mir gerade angesehen. Dann vielleicht nicht mit italienischen Kräutern, sondern vielleicht mit etwas Salz und Kümmel. Vielleicht sogar mit etwas eingearbeitetem Sauerkraut. Muss göttlich sein zu der Biersauce. Mal sehen, ob ich Gregor schicken kann, um Kloßteig zu besorgen. Er macht Homeoffice. Ich bin immer noch positiv und liege flach.
Mechthild, Du bist die Beste! Das mit dem Sauerkraut ist ja genial!!! Danke Dir! Ja, die sind so wie Knödel eben etwas gummiartig 🙂 LG Anja