Ente, Gans, Rehrücken oder Hirschgulasch: Eigentlich alles Speisen für die eher kältere Jahreszeit, oder? Zwar verirrt sich ab und zu auch im Hochsommer eines dieser Gerichte auf die Speisekarte. Aber dies rührt wohl aus der Historie her. Denn früher wurde besonders von Herbst bis Frühling auf die Jagd gegangen. Von mir aus kann es jedoch gerne das ganze Jahr hindurch ab und zu Wildgerichte geben. Oder auch eine Jägerpfanne. Aber genug in die Vergangenheit geblickt. Lasst uns nach vorne schauen! Heute kümmern wir uns ums Thema Entenbrust braten. Ich sage euch wie’s in der Küche aber auch auf dem Grill klappt…und wir sind beim Entenbrust braten gar nicht so weit entfernt vom Steak richtig braten.
Gebratene Entenbrust für sich alleine ist langweilig…
…genauso wie nur ein Teller mit „nackter“ Tagliatelle wohl niemanden hinter dem Ofen hervorlocken würde. Gleiches gilt für eine Schüssel Zucchinigemüse. Oder was würdet ihr sagen, wenn euch jemand nur eine Pfeffersauce kredenzen würde? Richtig: Lange Gesichter gäbe das. Darum servieren wir nicht nur eine gebratene Entenbrust. Sondern knöpfen uns gleichzeitig noch besagtes Zucchinigemüse, die leckere Pfeffersauce sowie Tagliatelle vor. Und das alles zusammen schön auf dem Teller vor euch angerichtet wird nicht lange überleben…
Das Set-Up zum Braten in der Küche
Wir benötigen einen Herd und eine Pfanne. Dazu aber auch noch den Backofen. Entenbrust im Backofen? Ja! Denn wenn wir die Entenbrust von beiden Seiten in der Pfanne solange brutzeln bis sie gar ist, dann gibt es folgendes Problem: Innen zwar gar, außen jedoch strohtrocken. Aber lasst euch kurz Zeit, wir kommen gleich zur Vorgehensweise.
Warum sollte man die Haut einschneiden?
Richtig, das ist Punkt Nummer eins: Ihr schneidet die Haut beim Entenbrust braten aus zwei Gründen ein:
- Zum einen verhindert dies, dass sich die Haut (durchs austretende Fett bedingt) zusammenzieht. Und in der Folge das darunter liegend Fleisch mit sich zieht. Und sich das Fleisch krümmt.
- Außerdem verhilft das Einschneiden zu einem gleichmäßigeren Garprozess.
Kein Fett beim Braten verwenden!
Wenn ihr die Entenbrust von beiden Seiten in der Pfanne anröstet, dann benötigt ihr kein Fett. Bratet zuerst die Hautseite an, das Eigenfett der Entenbrust tritt zum Teil aus und hilft euch schöne Röstaromen in der Pfanne zu erhalten. Und die benötigen wir später…
Jetzt kommt der Backofen ins Spiel
Einmal angebraten wandert die Entenbrust in der Pfanne dort hinein. Bei 120 Grad so lange, bis ihr eine Kerntemperatur von 58 bis 60 Grad erreicht habt. Wie ihr wisst, dass diese erreicht ist? Dazu benötigt ihr ein Kerntemperatur Thermometer. Und ihr könnt mit diesem wirklich auf den Punkt genau den Garpunkt eurer gebratenen Entenbrust bestimmen. Dieses Thermometer hilft euch übrigens nicht nur beim Entenbrust braten sondern auch bei vielen weiteren Gerichten – wenn es um die genaue Kerntemperatur geht…
Die Sauce zubereiten – ein sehr wichtiger Tipp:
Stellt nun die Entenbrust auf einem Teller in den abgeschalteten Backofen und lasst die Ofentür ein wenig auf. So könnt ihr das Fleisch warmhalten, ohne dass es euch massiv nachgart. Und um Himmels willen: Putz ja nicht die Pfanne, in der die Entenbrust im Backofen war. Darin befinden sich nämlich die Röstaromen, die unserer Soße einen so herrlichen Geschmack verleihen.
Die Beilagen zur gebratenen Entenbrust
Naja, das Zucchinigemüse ist eine flotte Angelegenheit und die Tagliatelle kocht ihr nach Packungsanleitung. Wer andere Beilagen präferiert: Bitte sehr, tut euch keinen Zwang an.
Ich brate die Entenbrust in der Küche, so klappt’s auf dem Grill
Klar, Grillfans: auch auf dem Grill klappt das Gericht. Hierfür packt ihr die Entenbrust in eine gusseiserne Pfanne die auf dem heißen Rost steht. Und wenn sich schöne Röstaromen gebildet haben legt ihr die Entenbrust in die indirekte Hitze. Mit der Gusspfanne geht es sodann in der direkten Hitze auf dem Rost (oder noch besser auf dem Seitenbrenner) weiter wie gehabt. Und wer eine ganze ente bevorzugt wirft doch mal einen Blick aufs Ente Sous Video Rezept….
Gebratene Entenbrust – in Pfeffersauce mit Tagliatelle & Zucchini
Zutaten
- 2 Entenbrüste
- 600 g Zucchini
- 400 g Tagliatelle
- 2 rote Zwiebeln
- 2 Lauchzwiebeln
- 1 Chilischote
- 200 g Schmand
- 200 ml Geflügelfond (alt. Gemüsebrühe)
- 2 EL eingelegter grüner Pfeffer
- 2 EL süßer Senf
- 2 EL Olivenöl
- 1 Bund Kerbel (alt. Petersilie)
- Salz (zum Abschmecken)
- Pfeffer (zum Abschmecken)
Anleitungen
- Die Haut der Entenbrust im Abstand von einem knappen Zentimeter leicht einschneiden.
- In einer heißen Pfanne kurz anrösten, bis sich Röstaromen entwickelt haben.
- Dann ab damit (in der Pfanne liegend) in den Backofen bei 120 Grad bis eine Kerntemperatur von 58 bis 60 Grad erreicht ist.
- Die Zucchinis in mundgerechte Stücke schneiden und im Olivenöl anbraten. Dazu gesellen sich klein geschnitten: Lauchzwiebel, Chili und rote Zwiebel.
- Wenn das Gemüse fertig gedünstet ist (einfach mal probieren, manche mögen’s knackiger, andere weniger) nur noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Jetzt damit beginnen die Tagliatelle nach Packungsanleitung zu kochen.
- Die Entenbrüste nach dem Erreichen der Kerntemperatur auf einem Teller in den ausgeschalteten Backofen legen.
- Die Pfanne nicht sauber machen sondern: Auf dem Herd erhitzen, den grünen Pfeffer rein geben, mit Gemüsefond ablöschen. Schmand zugeben sowie den Senf. Alles vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. Vor dem Servieren mit klein geschnittenem Kerbel oder Petersilie garnieren.
- Die Entenbrüste tranchieren und mit Gemüse, Sauce und Tagliatelle auf einem Teller anrichten.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
2 Antworten
Hallo,
schöne Kombination und schönes Video. Könntest Du mir vielleicht sagen, wie lange die Brust so ungefähr im Ofen bleibt?
Viele Grüße
Hallo Tina, das dauert nicht lange, zirka 15 bis 20 Minuten. Hab einfach ein Auge auf das Kerntemperatur-Thermometer. Viel Spaß und gutes Gelingen! Liebe Grüße, Anja