Der Bärlauch gehört zu meinen Lieblings-Kräutern. Mit dem intensiven Eigengeschmack und Geruch, der an Knoblauch erinnert, kann man vielen Rezepten schnell das gewisse Etwas verleihen. Leider kann man ihn nur einmal im Jahr für kurze Zeit ernten. Die Bärlauchsaison beginnt ab März und endet bereits im Mai. Und sobald er blüht, verlieren seine Blätter an Aromen. Deshalb versuche ich diesen feinen Geschmack so lange wie möglich haltbar zu machen. Da der Bärlauch beim Einfrieren an Intensität verliert heißt es heute: Viel frischen Bärlauch besorgen, Bärlauchpesto selber machen und einen Vorrat anlegen. Damit wir nicht nur im Frühling, sondern das ganze Jahr in den Genuss des köstlichen Lauchgewächses kommen können.
Bärlauchpesto Rezept Video mit Ausflug in den Wald
„Pestare“ heißt zerstampfen
Das Wort “Pesto” stammt aus dem Italienischen und leitet sich von „pestare“ ab. “Pestare” bedeutet „zerstampfen“ oder “zerdrücken”. Und genau das passiert mit den Blättern beim Bärlauchpesto selber machen. Gut, hier kommt neben dem Mörser auch noch der Pürierstab zum Einsatz.
Für größere Mengen ist ein Mixer oder Stabmixer beim Bärlauchpesto selber machen auf jeden Fall eine kleine Arbeitserleichterung. Damit die Blätter des Bärlauchs besser vom Pürierstab erfasst werden können, empfiehlt es sich diese vor dem Pürieren klein zu schneiden.
Wo bekommt man frischen Bärlauch?
Während der Bärlauchzeit bekommt man meiner Erfahrung nach in fast jedem Supermarkt einen Bund Bärlauch. Wenn ihr etwas mehr Aufwand betreiben wollt und Lust auf einen Ausflug mit der Familie habt, könnt ihr den Bärlauch auch eigenhändig sammeln gehen. Bärlauch wächst meist in schattigen Wäldern unter Laubbäumen. Doch, Vorsicht! Maiglöckchen sehen Bärlauch sehr ähnlich und sind äußerst giftig.
Tipp: Damit man Bärlauch nicht mit Giftpflanzen verwechselt, sollte man folgende Regel im Kopf behalten: Beim Bärlauch wächst ein Blatt an einem Stiel aus dem Boden, bei Maiglöckchen sind es zwei. Weitere Infos gibt es außerdem in diesem Artikel des MDR.
Selbstgemachtes Bärlauchpesto peppt nicht nur Nudeln auf
Ganz klassisch wird Pesto ja eigentlich unter Nudeln gemischt und ist somit eine ölige und sehr intensive Soße. So kennt man sie zumindest aus Italien. Auch unser Bärlauchpesto passt wunderbar zu Pasta aller Art. Superlecker zu einem Teller Spaghetti, Penne oder sogar Gnocchi.
Unheimlich gut auch in Kombination mit gegrilltem Gemüse und ein paar gerösteten Walnüssen oder Sonnenblumenkernen. Man kann Bärlauchpesto aber auch als Sauce zum Fleisch oder Fisch servieren oder als Marinade benutzen.
Was mir persönlich besonders gut schmeckt: knusprig gegrilltes Baguette in Bärlauchpesto zu tunken oder mit diesem das Baguette zu bestreichen. Das ist dann schon irgendwie wieder eine Art Bruschetta. Eine traumhafte Vorspeise – oder zum Snacken für Zwischendurch.
Bärlauchpesto selber machen: dieses Pesto lässt sich auch auf Vorrat produzieren
Wenn ich Bärlauchpesto zubereite, dann auch, um sofort etwas aufs Brot zu streichen, aber: Natürlich wird immer gleich eine größere Menge Bärlauchpesto produziert, um auch für die kommenden Monate einen Vorrat auf Lager zu haben. In kleine Einweggläser abgefüllt und an einem kühlen und eher dunklen Ort gelagert, hält das Bärlauchpesto so bei mir immer viele Monate – fast bis zur nächsten Bärlauch-Saison.
Also: Kauft lieber gleich etwas mehr Bärlauch ein, wenn ihr Bärlauchpesto selber machen wollt. Kleiner Trick beim Abfüllen: Schraubglas in heißem Wasser auskochen. So könnt ihr vor dem Verschließen sicher sein, dass keine Keime zurückbleiben und sich auf der obersten Schicht des Pestos kein Schimmel bildet.
Alternative Zutaten für das Bärlauchpesto
Ich finde diese simple Variante des Bärlauchpestos mit seinem intensiven Bärlauchgeschmack bereits perfekt. Doch das heißt ja nicht, dass man nicht mit alternativen Zutaten spielen darf. Zum Beispiel kann ich verstehen, wenn für euch die Pinienkerne eine zu große Investition darstellen. Sie sind zwar sehr lecker, aber auch unheimlich teuer und lassen sich ganz einfach durch Sonnenblumenkerne ersetzen.
Zudem gibt es Varianten, in welchen Nüsse zum Einsatz kommen: Probiert es zum Beispiel mit Walnüssen, Mandeln oder Haselnüssen. Besonders lecker, wenn ihr sie davor in einer Pfanne auf niedriger Stufe in etwas Sonnenblumenöl anröstet.
Beim Käse für dieses Bärlauchpesto habe ich mich für ein Stück Pecorino entschieden. Es spricht aber nichts dagegen als eine Alternative zum Pecorino Hartkäse aus Schafsmilch einen Parmesan aus Kuhmilch zu verwenden.
Natürlich könnt ihr auch bei den Gewürzen hinzufügen, was euch schmeckt. Wie wäre es für etwas Schärfe mit Chilipulver? Auch Zitronensaft macht sich gut als Frischekick in der Masse.
Tipps für die Würzung: Es klingt simpel, aber am besten würzt ihr erst einmal nur mit einer Prise Salz und tastet euch dann langsam vor. Je nachdem wie salzig der Käse ist, den ihr verwendet, kann es schnell zu viel werden. Deshalb: Löffel zum Probieren parat halten!
Weitere Verwendungsmöglichkeiten für Bärlauch…
…wären zum Beispiel die Bärlauchsuppe oder dieses Spargel Quiche Rezept mit Bärlauch.
Keine Lust auf Bärlauchpesto?
Dann kann ich euch die Rezepte zum Walnuss Pesto, Rucola Pesto oder zum Basilikum Pesto empfehlen!
Fazit zu diesem Bärlauch Rezept
Bärlauchpesto macht kaum Arbeit, hat eine fantastische, leuchtend grüne Farbe und ein unvergleichliches Aroma. Es ist einfach super immer etwas auf Vorrat zu Hause zu haben. Abgefüllt im luftdicht verschlossenen Glas verlängert sich die Haltbarkeit im Kühlschrank oder Gefrierfach sogar für mehrere Monate. Alles in allem kann ich nur sagen: Es lohnt sich!
In diesem Artikel habe ich euch auch schon verschiedenste Inspiration für die Verwendung mit auf den Weg gegeben. Wie gesagt gibt es für mich fast nichts Besseres als es pur auf Baguette zu genießen, aber ich bin mir sicher ihr habt da auch noch die ein oder andere Idee für die Verwendung oder vielleicht sogar eine weitere Möglichkeit der Zubereitung.
Schreibt mir gern in den Kommentaren. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen. Jetzt wünsche ich euch viel Freude beim Ausprobieren und gutes Gelingen!
Bärlauchpesto Rezept | einfach selber machen
Zutaten
- 300 g Bärlauch
- 300 ml Olivenöl
- 50 g Pinienkerne
- 100 g Pecorino
- 1 TL Meersalz
- 1 TL frisch gemahlenen Pfeffer
Anleitungen
- Bärlauch mit dem Wiegemesser klein schneiden.
- Die Pinienkerne mörsern.
- Den Pecorino fein reiben.
- Den Bärlauch zusammen mit den Pinienkernen und dem Parmesan in eine Schüssel geben und mit Olivenöl aufgießen. Gegebenenfalls mit einem Pürierstab auf die gewünschte Konsistenz zerkleinern.
- Mit Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken und in verschließbare Gläser füllen.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
2 Antworten
Das Video war wirklich klasse,komme aus dem Norden und da gibt es nicht so tolle Felder nur was der Garten hergibt,aber Kleinvieh macht auch Mist.Probiere es heute aus
Dann lass‘ es Dir schmecken Elisabeth! LG Anja