Roastbeef kann man nicht nur als dicke fette Rumpsteaks auf den Grill packen oder als Zwiebelrostbraten zubereiten. Nein, dieser Fleischzuschnitt vom Rind ist prädestiniert dazu, dass man ihn im Ganzen im Ofen zubereitet. Roastbeef im Backofen ist absolut lecker. Und das Feinschmecker Gericht macht sich praktisch wie von alleine. Zubereitungstipps für Anfänger und alles Weitere nun im Artikel hier auf der Webseite.
Was ist Roastbeef für ein Fleisch?
Fleischliebhaber wissen, dass das Roastbeef vom Rind stammt. Und es sitzt entlang dem Rückenknochen, also der Wirbelsäule. Ihr habt sicherlich schon einmal ein T-Bone-Steak gesehen und bestenfalls auch gegessen. Bei besagtem T-Bone-Steak befindet sich ja auf beiden Seiten vom T-Knochen Fleisch. Das größere Stück davon ist das Roastbeef, das kleinere das Filet.
Und jetzt stellt euch ganz viele T-Bone-Steaks am Stück hintereinander vor. Aber eben nicht in T-Bone-Steaks geschnitten. Was rauskommt ist eben der massive Knochen am Rücken. Und von diesem wird das Roastbeef im Stück herausgeschnitten.
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Vorbereitung von Roastbeef im Ofen
Meine Empfehlung für die Zubereitung: Lasst das das gute Stück, bevor es in der Pfanne von allen Seiten angebraten wird, für eine gute Stunde Raumtemperatur annehmen. Der Grund liegt darin, dass die Hitze in der Pfanne dann nicht gegen ein allzu kaltes Stück Fleisch ankämpfen muss.
Ist doch logisch: Wenn ich ein eiskaltes Stück Fleisch in die Pfanne gebe, kühlt dieses die Temperatur der Pfanne herunter. Auch wenn dies bei der großen Hitze nur minimal ist, lässt sich ein Fleisch mit Raumtemperatur besser und zügiger anbraten.
Eine Pfanne wird benötigt?
Zugegeben, eigentlich heißt es ja Roastbeef im Ofen. Was soll dann das ganze Gerede bezüglich der Pfanne? Ganz einfach: Wir müssen das Fleisch von allen Seiten scharf anbraten. Damit wir auf der Oberseite vom Fleisch schöne Röstaromen erzeugen. Und zudem „verschließt“ dieser Prozess den äußeren Teil vom Fleisch und so tritt im Backofen kein Fleischsaft beim Garprozess aus. Ergo: Das Roastbeef trocknet uns nicht aus.
Eine schwere Gusseisenpfanne einmal erhitzt, gibt viel Hitze über einen längeren Zeitraum ab. Sie kann Hitze besser speichern als eine leichte Pfanne. Und mit einer beständig hohen Hitze lässt sich das Roastbeef besser anbraten. Eine Pfanne mit einer sehr dünnen Wand speichert die Wärme eben nicht so gut. Und kann diese auch nicht so konstant hoch wie eine gusseiserne Pfanne ans Fleisch abgeben.
Beim Öl zum Anbraten vom Roastbeef kommt es darauf an: Habt ihr ein Roastbeef, das auf einer Seite eine schöne Fettschicht aufweist, benötigt ihr gar kein Öl. Gebt das Fleisch mit der Fettseite nach unten in die erhitzte Pfanne. Das austretende Fett genügt locker um das Roastbeef von allen Seiten anzubraten. Habt ihr keine oder nur eine unzureichende Fettschicht auf dem Roastbeef: verwendet ein Öl, das sich stark erhitzen lässt und geschmacksneutral ist. Zum Beispiel ein Sonnenblumenöl.
Falls ihr Sonnenblumenöl beim Braten verwendet, dann kann es sein, dass durch die aus dem Fleischstück austretende Flüssigkeit sich Spritzer verselbstständigen. Und es zu einer mittelgroßen „Sauerei“ kommt. Jeder kennt das, getreu dem Motto: Wo gehobelt wird da fallen Späne. Und um diese „Sauerei“ um den Herd herum zu vermeiden ist es eine Möglichkeit um die Herdplatte Zeitungspapier auszulegen.
Aber Achtung: Passt bloß auf, dass dieses Zeitungspapier, das mit Fett vollgespritzt ist, nicht mit der Herdplatte in Berührung kommt. Also Abstand halten! Sonst könnt ihr gleich den Feuerlöscher verwendet. Dieses Papier brennt nämlich wie Zunder.
Was ich im Rahmen der Empfehlungen nicht vergessen mag: das Fleisch wandert ja in den Ofen. In der Zwischenzeit könnt ihr euch auf Basis von Röstaromen in der Pfanne und Rotwein eine feine Steaksoße zubereiten. Schaut mal beim Beitrag zum Zwiebelrostbraten vorbei…
Das Fleisch würzen
Das bleibt jedem selber überlassen, im Endeffekt gibt es drei Möglichkeiten:
1. Nicht würzen
Das ist die Variante für Puristen. Die aber auch gleichzeitig den maximalen Geschmack vom Fleisch erleben wollen. Der komplette Garprozess in der Pfanne als auch im Backofen wird ohne jegliche Gewürze durchgezogen. Wenn das Fleisch dann auf den Tisch kommt machen sich feine Meersalzflocken und Pfeffer natürlich immer gut darauf. Aber das kann dann jeder Gast für sich entscheiden.
2. Beim Anbraten das Öl verfeinern
Bei dieser Option erhitzt man mit dem Sonnenblumenöl zum Beispiel Knoblauch und frischen Rosmarin und brät darin das Fleisch an. Beim Prozess des Anbratens ziehen die Aromen über das Öl in die äußere Hautschicht vom Fleisch mit ein. Selbstverständlich können auch andere Gewürze und Kräuter außer Knoblauch und Rosmarin ausprobiert werden.
3. Das Roastbeef vor dem Anbraten würzen
Könnt ihr ganz nach euren Vorstellungen machen, aber: Passt auf, dass ihr keine Gewürze verwendet, die beim scharfen Anbraten verbrennen bzw schwarz werden. Pfeffer ist da zum Beispiel ein Gewürz mit dem man diesbezüglich keine Faxen machen sollte.
Bei Umluft oder Ober Unterhitze garen?
Nachdem wir uns nun erst einmal ausführlich mit dem Anbraten vom Roastbeef beschäftigt haben ist es an der Zeit, dass das gute Ding in den Ofen wandert. Und zwar, falls ein Fettdeckel vorhanden ist, mit diesem nach oben. Weil das austretende Fett so schön über das Fleisch laufen kann. Es schützt es vor dem Trocken werden und verleiht dem Fleisch noch mehr Geschmack.
Bezüglich der Hitzeeinstellung empfehle ich Ober- und Unterhitze, weil die Hitze so gleichmäßig und langsam auf das Fleisch einwirkt, und das Garergebnis positiv beeinflusst.
Bei welcher Temperatur wird das Roastbeef im Ofen wie lange gegart?
Nicht unter 90 und nicht über 100 Grad würde ich empfehlen. Bezüglich der Zeit kommt es immer darauf an, wie schwer euer Roastbeef ist und welche Form es aufweist. Die Daumenregel besagt, dass man pro Kilo hierbei 1 Stunde Garzeit benötigt. Aber: Ihr kontrolliert ja nach einer knappen Stunde ohnehin mit dem Kerntemperatur-Thermometer.
Gargrad / Kerntemperatur
Wer das Roastbeef aus dem Backofen später schön rosa auf dem Teller liegen haben möchte sollte 53 Grad anvisieren. Danach muss das Fleisch nochmals zehn bis 15 Minuten ruhen, dass es sich entspannen kann und sich die Fleischsäfte verteilen. Beim Ruhen erhöht sich die Temperatur im Inneren übrigens nochmals um ein bis zwei Grad.
Da es aber auch Menschen gibt, die nur komplett durchgegartes Fleisch mögen: wer es durchgegart essen möchte (z.B. schwangere Frauen), sollte mindestens 72 Grad anstreben. Dann können auch die es bedenkenlos genießen. Hier die verschiedenen Garstufen von einem Steak:
Roastbeef eher dick oder dünn aufschneiden?
Da habe ich eine klare Meinung: Wenn ihr das Roastbeef warm essen wollt, dann empfehle ich eher etwas dickere Scheiben. Von mindestens einem Zentimeter Stärke. Denn dickere Scheiben kühlen euch nicht so schnell aus. Ist das Roastbeef zum Verzehr im kalten Zustand vorgesehen, dann machen sich feine dünne Scheiben sehr gut. Diese lassen sich, zum Beispiel auf einer Buffet-Platte, auch sehr schön anrichten.
Saucen und Beilagen für Roastbeef aus dem Ofen
Puristen können eine leckere Scheibe Roastbeef ohne alles „verdrücken“. Vielleicht noch, wie schon weiter oben erwähnt, mit Meersalzflocken (Fleur de Sel) und Pfeffer gewürzt. Danach ist aber nach oben alles offen. Probiert Roastbeef gerne mal mit ein wenig Meerrettich Soße, Chimichurri oder einer selbstgemachten Remoulade.
Kaltes Roastbeef eignet sich hervorragend um damit ein Butterbrot zu belegen. Dazu vielleicht noch Essiggurken, eine Deluxe-Brotzeit! Und bei warmem Roastbeef verhält es sich so wie bei anderen Steaks wie Entrecote, Flank Steak oder Flap Steak auch: Erlaubt ist als Beilage was euch schmeckt! Zum Beispiel gegrillte Maiskolben, fast jeglicher Salat, Pommes Frites oder Kroketten.
Fazit
Lasst euch eure Portion schmecken, wenn es bei euch in der Küche ans Nachkochen geht. Experimentiert für Familie und Gäste gerne mit Gewürzen und Kräutern und habt Geduld, wenn die letzter paar Grad auf dem Thermometer ein wenig auf sich warten lassen. Dieser feine Rinderbraten ist es wert.
Letzer Tipp: Und falls was die eine oder andere Bratenscheibe übrig bleiben sollte: am nächsten Tag macht sich ein Roastbeef Sandwich wunderbar!
Noch Fragen? Dann ab damit in die Kommentare, ich werde auf alles anntworten!
Roastbeef im Backofen: ein Rezept für Festtage
Zutaten
- 2 kg Roastbeef (am besten mit Fettdeckel)
- 2 EL Butterschmalz (alt. Sonnenblumenöl oder Rapsöl)
Anleitungen
- Im ersten Schritt das Roastbeef aus dem Kühlschrank nehmen und für eine Stunde Raumtemperatur (auch Zimmertemperatur genannt) annehmen lassen. Sollten sich noch Sehen an der Außenseite befinden diese entfernen (parieren nennt man das auch).
- In einer schweren Pfanne scharf von beiden Seiten anbraten, so dass sich Röstaromen bilden. Mit der Fettdeckel-Seite zuerst in die Pfanne legen, so spart man sich Sonnenblumenöl.
- Anschließend das Roastbeef bei 100 Grad bei Ober-Unterhitze in den Backofen legen (mittlere Schiene aufs Backblech). Auf eine Kerntemperatur von 53 Grad ziehen. So ist es rosa (medium). Wer es durchgegart (well done) mag auf 72 Grad ziehen. Nehmt dafür auf jeden Fall ein Bratenthermometer bzw. Fleischthermometer zu Hilfe.
- Danach herausnehmen und für 10 bis 15 Minuten ruhen lassen. Für die Ruhezeit das Fleisch in Alufolie oder Butcher Paper einwickeln. Dann mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden und mit Beilagen und Sauce der Wahl servieren. Salz und Pfeffer auf dem Tisch bereitstellen!
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
2 Antworten
Danke für Warenkunde und die Zubereitungshinweise. Ich habe mich getraut, es hat sehr gut funktioniert!
Hallo Caro, Danke für´s Feedback! Wir freuen uns! Bis bald und liebe Grüße, Anja