Das Aufwärmen von Spinat ist ein kontroverses Thema, das viele Diskussionen und Bedenken ausgelöst hat. Spinat ist ein nährstoffreiches Gemüse, das in vielen Küchen weltweit geschätzt wird. Dennoch gibt es einen weit verbreiteten Mythos, der besagt: Spinat aufwärmen sollte man unterlassen!
Diese Idee hat viele Menschen verunsichert und zu zahlreichen Debatten über die Sicherheit und gesundheitlichen Risiken des Aufwärmens von diesem Lebensmittel geführt – ähnlich wie in der Welt der Pilze.
Um dieses Thema besser zu verstehen, ist es wichtig, einen Blick auf die Ursprünge und die wissenschaftlichen Hintergründe von diesem Mythos zu werfen…denn Reste vom Spinat bleiben tatsächlich öfters mal beim Essen übrig.
Was genau besagt der Mythos?
Lasst uns mal den Mythos betrachten…
Woher kommt die Idee, dass man Spinat nicht aufwärmen darf?
Früher galt die Aussage, dass aufgewärmter Spinat gesundheitsschädlich sein kann. Die Idee dahinter ist, dass beim Aufwärmen von Spinat schädliche Substanzen entstehen können, die potenziell gesundheitsschädlich sind. Insbesondere wird behauptet, dass das erneute Erhitzen von Spinat zu einer Umwandlung von Nitraten in Nitrite führt.
Dieses Nitrit kann dann zu Nitrosaminen umgewandelt werden – Verbindungen, die als krebserregend gelten. Diese Vorstellung hat sich tief in das kollektive Bewusstsein eingeprägt und zu der allgemeinen Empfehlung geführt, Spinat nach dem ersten Kochen nicht erneut zu erhitzen.
Historische Hintergründe
Die Idee, dass Spinat nicht aufgewärmt werden sollte, hat ihre Ursprünge in der Mitte des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit begannen Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden, sich intensiver mit den Auswirkungen von Nitraten und Nitriten in Lebensmitteln zu beschäftigen.
Nitrate kommen natürlicherweise in vielen Gemüsesorten vor, einschließlich Spinat. In den 1950er und 1960er Jahren wuchs die Besorgnis über die Umwandlung von Nitraten zu Nitriten und deren mögliche gesundheitliche Auswirkungen, was zur Entstehung dieses Mythos beitrug.
Frühere Erkenntnisse und Empfehlungen: Was hat die Wissenschaft damals gesagt?
Frühere wissenschaftliche Studien und Berichte aus der Mitte des 20. Jahrhunderts wiesen auf die möglichen Gefahren der Nitritbildung hin. Gesundheitsexperten empfahlen daher, Spinat nicht mehr erneut zu erhitzen, um das Risiko der Nitritbildung zu minimieren.
Diese Empfehlungen und Meinung wurden in vielen Haushalten und Kochbüchern übernommen und verbreiteten sich schnell. Damals fehlten jedoch umfassende Studien, um diese Bedenken vollständig zu bestätigen oder zu widerlegen, was zu einer allgemeinen Vorsicht im Umgang mit aufgewärmtem Spinat im Alltag führte.
Moderne Erkenntnisse und Empfehlungen
Heutige Ernährungswissenschaftler und Gesundheitsexperten sehen das Aufwärmen von Spinat differenzierter als früher. Die Erkenntnisse haben sich weiterentwickelt, und die früheren Bedenken hinsichtlich der Nitritbildung werden durch moderne Forschung relativiert.
So gelingt sicheres Aufwärmen von Spinat
- Schnelles Abkühlen: Nach dem Kochen und Essen sollten Reste vom Spinat möglichst schnell abgekühlt werden. Am besten stellt man den Topf oder die Schüssel in ein kaltes Wasserbad, um die Temperatur rasch zu senken.
- Kühl lagern: Den abgekühlten Spinat sofort in einen luftdichten Behälter geben und im Kühlschrank aufbewahren. Die Lagerung vom Spinat sollte bei einer Temperatur von unter 4°C stattfinden.
- Rest schnell aufbrauchen: Aufbewahrten Spinat innerhalb von 1-2 Tagen verzehren, um das Risiko der Nitritbildung zu minimieren.
- Erneutes Aufwärmen: Beim Aufwärmen sicherstellen, dass der Spinat auf mindestens 70°C erhitzt wird, um potenzielle Bakterien abzutöten und die Einwirkung von Bakterien auszuschließen.
- Nicht wiederholt aufwärmen: Spinat nur einmal aufwärmen und danach vollständig verzehren, um die Bildung von Nitrat zu vermeiden.
Mythos vs. Realität
Früher war die Angst vor Nitritbildung und der Umwandlung in Nitrosamine weit verbreitet, weshalb empfohlen wurde, Spinat nicht aufzuwärmen. Moderne Erkenntnisse zeigen jedoch, dass diese Risiken bei richtiger Handhabung minimal sind.
Schnellere Abkühlmethoden und bessere Lagermöglichkeiten haben dazu beigetragen, die Sicherheit beim Aufwärmen von Spinat zu erhöhen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen haben gezeigt, dass das Risiko von gesundheitsschädlichen Nitrosaminen bei korrektem Umgang mit Spinat sehr gering ist.
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