Das Rezept für Zwetschgenbavesen kenne ich von meiner Oma. So gab es neben Küchel an besonderen Festtagen, wie der Kirchweih, auch die süßen und herrlich nach Zimt duftenden Zwetschgebavesen. Ursprünglich war die Zubereitung der Zwetschgenbavesen als Resteverwertung gedacht.
Sie galten aber auch als Festessen für die Dienstboten, wie mir meine Oma erzählt hat. Und zwar an Lichtmess, dem 2. Februar. An diesem Tag endete das Knechtsjahr. Und die Bäuerin bereitete den Mägden und Knechten Zwetschgenbavesen zu. Denn ab diesem Tag konnten die Dienstboten ihre Arbeitsstelle wechseln und bekamen den Rest vom Jahreslohn ausbezahlt.
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Für mich war es auch jedes Mal ein Festessen, denn diese herrliche leckeren Zwetschgenbavesen werden nach dem Ausbacken in heißem in Zimt und Zucker gewälzt. Und ich kann mich noch ganz genau an meine klebrigen Hände von der herrlichen Zucker-Zimt-Panade erinnern. Eine schöne Kindheitserinnerung, die ich immer wieder aufleben lassen möchte. Vor allem auch, damit dieses besondere Rezept nicht in Vergessenheit gerät.
Wer also noch Brötchen übrig hat, die eher zäh und/oder trocken statt frisch und knusprig anmuten, der sollte sie wieder aufwerten und zu Zwetschgenbavesen verarbeiten.
Was brauche ich zum Zubereiten von Zwetschgenbavesen?
Das ist ja das Schöne: nicht viel. Da Zwetschgenbavesen ursprünglich eine Resteverwertung waren, benötigt man hier nur Semmeln oder Brötchen, die nicht mehr ganz so frisch sind. Es ist also nicht einmal notwendig extra einen Teig zuzubereiten. Des Weiteren Zwetschgenmus oder notfalls Marmelade, gerne auch eine andere beliebige Marmelade. Dann gibt es eben Erdbeerbavesen. Ich habe sogar schon von Schokoladencreme oder einer Quarkfüllung gehört. Somit sind hier der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Gut könnte ich sie mir auch mit einer Apfelfüllung vorstellen aber das habe ich noch nicht ausprobiert. Meine Lieblingsvariante: klassisch, mit Zwetschgenmus. Zudem benötigt man noch Milch und Eier. In der Eier-Milch-Mischung werden sie nämlich vor dem Ausbacken getunkt. Die Semmelscheiben sollten sich dabei gut mit der Eier-Milchmischung voll saugen. Wenn man harte oder trockene Semmeln verwendet, empfiehlt es sie etwas länger zu tränken. Zum Ausbacken kommt beispielsweise Sonnenblumenöl, vorzugsweise aber Butterschmalz in Frage.
Halt, fast hätte ich noch das Wichtigste vergessen: Zimt und Zucker! Darin werden die Zwetschgenbavesen nämlich nach dem Ausbacken noch gewälzt.
Zwetschgenbavesen kann man warm oder kalt servieren
Frisch herausgebackene und noch warme Zwetschgenbavesen sind ein wahrer Gaumenschmaus – das weiche und saftige Brötchen, die fruchtige Füllung und das Knirschen des Zuckers in Kombination mit feinem Zimtgeschmack. Aber auch erkaltet kann man sie wunderbar zum Kaffee servieren oder einfach zwischendurch als süßes Gebäck genießen.
Zwetschgenbavesen – eine bayerische Spezialität
Zutaten
- 250 ml Zwetschgenmus (oder Zwetschenmarmelade)
- 6 Eier
- 500 ml Milch
- 1 TL Zimt
- 4 EL Zucker
- 8 Semmeln
- 750 ml Butterschmalz (oder Palmin oder Sonnenblumenöl)
Anleitungen
- Semmeln in Scheiben schneiden.
- Eier verquirlen und die Milch hineinrühren.
- Nun werden die Semmelscheiben von einer Seite mit Zwetschgenkompott bestrichen und mit einer anderen Semmelscheibe zusammengeklappt und etwas angedrückt.
- Jetzt die gefüllten Semmelscheiben in die Ei-Milch-Mischung tauchen, bis sich die Semmelscheiben von beiden Seiten gut voll gesaugt haben. Anschließen auf einen Teller zum Durchziehen legen.
- Öl oder Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die Zwetschgenbavesen darin pro Seite zirka zwei Minuten herausbacken.
- Mit einer Schaumkelle herausnehmen und zum Abtropfen auf ein Küchentuch geben.
- Zimt und Zucker vermischen und auf einen Teller geben.
- Die Bavesen in der Zimt-Zucker-Mischung wälzen. Noch warm oder kalt servieren.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
18 Antworten
Sehr lecker, so kenne ich sie auch von meiner Oma.
Danke liebe Bea! Das ist toll, wenn die Rezepte so weitergeführt werden 😉 Liebe Grüße, Anja
Wow… das kenne ich auch aus meiner Kindheit, meine Oma sagte immer dazu Arme Leute essen. Werde es auch mal machen. Danke Anja und schönen Urlaub euch noch.
Hallo Angelika! Was gibt es schöneres als Kindheitserinnerungen wach werden zu lassen 😉 Unbedingt… Viel Spaß, Gutes Gelingen 😉 und lass mich wissen wie es Dir geschmeckt hat. Danke Dir! Liebe Grüße, Anja
Gibt es bei uns zum Kaffee, wenn die Sehnsucht nach Bayern erwacht… im Urlaub oft auf dem Dorffest gegessen, die Mütter vom Sportverein haben da einen gut belagerten Stand… wir machen sie genau so 😁
Hi Anke! Logo, die passen immer einwandfrei noch rein 😉 Was für eine schöne Erinnerung und kein Wunder, dass der Stand da gut gefüllt war 😉 Danke für deinen schönen Kommentar. Lassts Euch schmecken, liebe Grüße, Anja
Super Rezept, probiere ich mal aus mit trockenem Baguette und mit gehacktem Mandelkrokant.
Danke für all die feinen Grill und Kochideen.
Vielen Dank fürs Lob, freu mich! Super, eine gute Idee, klingt wirklich toll 😉 Viel Spaß und Gutes Gelingen. Liebe Grüße, Anja
Danke Anja, ein herrliches Rezept!
Herzliche Grüße aus Österreich
Erika
Vielen Dank für dein Lob, liebe Erika! Freu mich sehr. Liebe Grüße zurück nach Österreich, Anja
Super Rezept,
genauso macht sie seit Jahren meine Frau, die das Rezept auch von ihrer Oma hat.
Mach weiter so mit deinen Rezepten. Ich bin ein treuer Leser und Nachmacher.
Peter, Vielen Dank für dein Feedback und die Unterstützung. Es ist doch immer wieder schön zu hören, dass so auch die alten Rezepte weitergeführt werden… Logo, das machen wir 😉 Liebe Grüße, Anja
Hallo Anja, das werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Weiter so, du hast so unglaublich gute Ideen.
Liebe Grüße Doro 👌😘
Hallo Doro! Vielen lieben Dank. Freut mich sehr, wenn ich Dich damit inspirieren kann. Liebe Grüße zurück, Anja
ich finde das ist nichts für den Grill, hier wird der grill als herd misbraucht
Hallo Karl! Danke für deinen Beitrag, aber warum nicht… Wichtig ist doch nur, das es klappt und vor allem schmeckt 😉 Liebe Grüße, Anja
super gut kenne sie von meiner Mutter
Danke Dir, freut mich!