Früher war ich noch öfters mal im Wald zum Pilze Sammeln. Heutzutage fehlt mir einfach die Zeit dazu. Aber eventuell gibt es ja unter euch einige, die mit Massen an Steinpilzen, Maronen oder Champignons heimkehren. Dann ist das Trocknen von Pilzen eine bewährte Methode, um sie langfristig haltbar zu machen.
Durch die Entziehung der Feuchtigkeit werden die Pilze konserviert und können so über viele Monate hinweg gelagert werden, ohne dass sie an Geschmack oder Nährwert verlieren. Ob Steinpilze, Pfifferlinge oder Champignons – nahezu alle Pilzsorten lassen sich trocknen und später wiederverwenden. Für all jene die auf Pilze stehen ist dieser Artikel zum Pilze trocknen vielleicht ein guter Ratgeber…
Warum Pilze trocknen?
Pilze sind nur für kurze Zeit im Jahr frisch verfügbar. Das Trocknen ermöglicht es, diese wertvollen Zutaten auch außerhalb der Pilzsaison zu genießen. Zudem sind Trockenpilze eine hervorragende Methode, um Pilze, die in großen Mengen gesammelt wurden, effizient und platzsparend zu konservieren.
Im getrockneten Zustand behalten Pilze ihren intensiven Geschmack und lassen sich leicht wiederverwenden, sei es in einer Pilzsuppe, Saucen, Suppen oder Eintöpfen.
Vorteile der Trocknung gegenüber anderen Konservierungsmethoden
Das Trocknen der Waldpilze bietet im Vergleich zu anderen Konservierungsmethoden wie dem Einfrieren oder Einlegen mehrere Vorteile. Egal ob ihr mit dem Dörrautomat trocknet oder euch für den Ofen entscheidet.
Längere Haltbarkeit und Lagerung
Getrocknete Pilze haben den großen Vorteil, dass sie bei richtiger Lagerung über Monate, wenn nicht sogar Jahre, haltbar sind. Durch die Reduktion des Wassergehalts werden Mikroorganismen, die den Verderb fördern könnten, inaktiviert. Getrocknete Pilze sollten in luftdichten Behältern und an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahrt werden, um ihre Qualität zu erhalten.
Intensivierung des Geschmacks
Ein weiterer Vorteil des Trocknens ist die Intensivierung des Pilzgeschmacks. Durch das Entziehen des Wassers konzentrieren sich die Aromen, was dazu führt, dass getrocknete Pilze einen viel intensiveren Geschmack aufweisen als ein frischer Pilz.
Beim Kochen oder Einweichen in Wasser entfalten die getrockneten Pilze wieder ihren vollen Geschmack, oft sogar intensiver als zuvor. Diese Eigenschaft macht sie besonders wertvoll für Gerichte, bei denen ein kräftiges Pilzaroma gewünscht ist. Ich denke da an Pilz Soßen Rezepte…
Platzsparende Aufbewahrung
Getrocknete Pilze sind nicht nur länger haltbar, sondern auch deutlich platzsparender als frische Pilze. Während frische Pilze viel Volumen einnehmen, schrumpfen sie beim Trocknen erheblich und können in kompakten Behältern gelagert werden.
Dies ist besonders praktisch für diejenigen, die nur begrenzten Lagerraum haben oder ihre Vorräte effizient organisieren möchten.
Vorbereitung der Pilze zum Trocknen
Bevor Pilze getrocknet werden, ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Auswahl der richtigen Pilze
Nicht alle Pilzarten eignen sich gleichermaßen gut zum Trocknen. Am besten geeignet sind Pilze mit einem festen Fleisch und einem intensiven Aroma, da diese beim Trocknen nicht nur ihre Konsistenz, sondern auch ihren Geschmack behalten oder sogar intensivieren. Zu den besten Arten zum Trocknen gehören:
- Steinpilze
- Pfifferlinge
- Champignons
- Morcheln
- Parasolpilze
Nicht geeignet sind Pilze mit hohem Wassergehalt und weicher Konsistenz, wie zum Beispiel der Riesenschirmling oder manche Arten von Blätterpilzen, da diese nach dem Trocknen zäh und geschmacklos werden können.
Reinigung der Pilze
Vor dem Trocknen müssen die Pilze gründlich gereinigt werden, um Schmutz, Insekten und andere Verunreinigungen zu entfernen. Es ist wichtig, die Pilze nur trocken zu reinigen, da zu viel Feuchtigkeit den Trocknungsprozess verlängern und das Risiko von Schimmelbildung erhöhen kann.
Am besten eignet sich eine weiche Bürste, ein Pinsel oder ein Küchenpapier, um Erde und Ablagerungen vorsichtig abzuwischen. Man sollte es vermeiden, die Pilze unter fließendem Wasser abzuspülen, da sie sich schnell mit Wasser vollsaugen und dadurch schwieriger zu trocknen sind. Wenn das Wasser jedoch unumgänglich ist, sollten die Pilze danach gut abgetrocknet werden.
Schneiden der Pilze
Idealerweise werden die Pilze in gleichmäßig dicke Scheiben geschnitten, um sicherzustellen, dass alle Teile gleichmäßig trocknen. Die optimale Dicke liegt bei etwa 3 bis 5 Millimetern. Zu dünne Scheiben können zu schnell trocknen und brüchig werden, während zu dicke Stücke länger brauchen und möglicherweise nicht vollständig durchgetrocknet werden.
Größere Pilze, wie Steinpilze oder Champignons, sollten in Scheiben geschnitten werden, während kleinere Pilze, wie Pfifferlinge, im Ganzen getrocknet werden können, sofern sie klein genug sind. Bei der Vorbereitung sollte darauf geachtet werden, beschädigte oder wurmstichige Teile zu entfernen, um die Qualität des Endprodukts zu gewährleisten.
Methoden zum Trocknen von Pilzen
Es gibt verschiedene Methoden, um Pilze zu trocknen, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen. Die Wahl der Methode hängt oft von den verfügbaren Ressourcen und dem Klima ab. Hier sind die gängigsten Methoden, um Pilze zu trocknen:
Lufttrocknung: Traditionelle Methode, ideal für trockene und warme Klimazonen
Das Lufttrocknen ist eine der ältesten und einfachsten Methoden, um Pilze zu trocknen. Sie eignet sich besonders gut für Regionen mit trockenem und warmem Klima, da die Luftfeuchtigkeit niedrig sein muss, um Schimmelbildung zu verhindern.
Vorgehen:
- Pilze nach dem Reinigen in dünne Scheiben schneiden.
- Die Pilzscheiben auf einem sauberen Tuch, einem Gitter oder einer Schnur ausbreiten, sodass sie sich nicht überlappen.
- Den Trocknungsort sorgfältig wählen: Ein gut belüfteter, schattiger Platz ist ideal, da direkte Sonneneinstrahlung die Pilze zu schnell austrocknen und Nährstoffe zerstören kann.
- Die Pilze regelmäßig wenden, um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig trocknen.
- Der Trocknungsprozess kann je nach Wetterlage mehrere Tage dauern. Die Pilze sind fertig, wenn sie vollständig trocken und leicht brechbar sind.
Vorteile:
- Keine speziellen Geräte erforderlich.
- Sehr schonende Methode, die den Geschmack und die Nährstoffe erhält.
Nachteile:
- Abhängig von Wetterbedingungen und Luftfeuchtigkeit.
- Kann lange dauern.
- Erhöhtes Risiko von Schimmelbildung bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Trocknen im Backofen: Schritt-für-Schritt-Anleitung, Temperatur- und Zeitangaben
Das Trocknen im Backofen ist eine zuverlässige Methode, die unabhängig vom Wetter funktioniert. Es erfordert jedoch eine genaue Überwachung der Temperatur und Zeit, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Vorgehen:
- Den Backofen auf eine niedrige Temperatur von 40 – 50 °C Umluft vorheizen. Höhere Temperaturen können dazu führen, dass die Pilze außen verbrennen, während sie innen noch feucht sind.
- Pilzscheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, ohne dass sie sich berühren.
- Die Backofentür einen Spalt offen lassen, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen und die Luftzirkulation zu verbessern. Ein Holzkochlöffel kann verwendet werden, um die Ofentür etwas offen zu halten.
- Die Pilze im Backofen über mehrere Stunden trocknen lassen, je nach Dicke der Scheiben und Art der Pilze kann dies 4 bis 6 Stunden dauern.
- Die Pilze regelmäßig überprüfen und wenden, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten.
- Die Pilze sind fertig, wenn sie vollständig trocken und brüchig sind.
Vorteile:
- Unabhängig vom Wetter
- Relativ schnelle Methode
- Einfach zu kontrollieren
Nachteile:
- Erfordert ständige Überwachung
- Höherer Energieverbrauch
- Gefahr des Übertrocknens bei zu hohen Temperaturen
Dörrgerät: Wie man ein Dörrgerät zum Pilze trocknen verwendet
Das Dörrgerät ist die modernste und effizienteste Methode, um Pilze zu trocknen. Es ermöglicht eine gleichmäßige Trocknung bei kontrollierter Temperatur und Luftzirkulation.
Vorgehen:
- Pilze in gleichmäßige Scheiben schneiden.
- Die Scheiben gleichmäßig auf die Dörreinsätze legen, ohne dass sie sich überlappen.
- Das Dörrgerät auf eine Temperatur von 40–50°C einstellen. Die genaue Trocknungszeit hängt von der Dicke der Pilze und der Leistung des Geräts ab, beträgt aber in der Regel 4 bis 8 Stunden.
- Den Trocknungsprozess regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass die Pilze gleichmäßig trocknen.
- Die Pilze sind fertig, wenn sie vollständig trocken und leicht brechbar sind.
Vorteile:
- Sehr gleichmäßige Trocknung
- Präzise Temperaturkontrolle
- Energieeffizienter als ein Backofen
Nachteile:
- Anschaffungskosten für das Gerät
- Benötigt Strom, daher nicht überall einsetzbar
Sonnen-Trocknung: Möglichkeiten und Herausforderungen, wann diese Methode geeignet ist
Die Sonnen-Trocknung ist eine weitere traditionelle Methode, die vor allem in Regionen mit intensiver und stabiler Sonneneinstrahlung angewendet wird. Sie ist jedoch abhängig von den Wetterbedingungen und erfordert einige Vorsichtsmaßnahmen.
Vorgehen:
- Pilzscheiben auf einem Gitter oder einer Schnur im Freien auslegen, idealerweise an einem Ort, der gut belüftet ist und den ganzen Tag Sonnenlicht erhält.
- Die Pilze sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, um ein zu schnelles Trocknen und das Verlieren von Nährstoffen zu verhindern. Ein feines Tuch oder Netz kann über die Pilze gelegt werden, um sie gleichzeitig vor Insekten zu schützen.
- Die Pilze müssen regelmäßig gewendet werden, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten.
- Je nach Witterung kann der Trocknungsprozess mehrere Tage dauern.
Vorteile:
- Keine Energie- oder Gerätekosten
- Umweltfreundlich
Nachteile:
- Abhängig von Wetter und Luftfeuchtigkeit
- Längere Trocknungszeit
- Höheres Risiko von Schimmelbildung und Insektenbefall
Wann sind Pilze vollständig getrocknet?
Es ist wichtig zu wissen, wann die Pilze vollständig getrocknet sind, um ihre Lagerfähigkeit zu gewährleisten und Schimmelbildung zu verhindern. Hier sind einige Anzeichen, an denen man erkennt, dass die Pilze fertig getrocknet sind:
- Konsistenz: Vollständig getrocknete Pilze sollten brüchig und spröde sein. Sie sollten leicht zerbrechen, wenn man sie in der Hand biegt. Wenn sie noch biegsam oder gummiartig sind, sind sie nicht vollständig getrocknet und müssen weitergetrocknet werden.
- Gewicht: Getrocknete Pilze wiegen deutlich weniger als frische. Wenn sich die Pilze immer noch schwer anfühlen, enthalten sie wahrscheinlich noch Feuchtigkeit.
- Aussehen: Die Farbe der Pilze verändert sich leicht beim Trocknen, sie werden dunkler und verlieren ihren Glanz. Ein ungleichmäßiges Aussehen kann auf unvollständiges Trocknen hinweisen.
Tipps für das optimale Trocknen
Das Trocknen von Pilzen erfordert einige Sorgfalt und Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass die Pilze richtig konserviert werden und ihren Geschmack behalten.
Vermeidung von Schimmel und Feuchtigkeit: Schimmel und Feuchtigkeit sind die größten Feinde beim Trocknen von Pilzen. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:
Frische Pilze verwenden: Nur frische, unbeschädigte Pilze eignen sich gut zum Trocknen. Wurmstichige oder schon leicht faulende Pilze sollten nicht verwendet werden.
Gründliche Reinigung: Pilze vor dem Trocknen gut reinigen, aber nicht mit Wasser überfluten. Zu viel Feuchtigkeit erschwert den Trocknungsprozess und erhöht das Schimmelrisiko.
Ausreichend Abstand zwischen den Pilzen: Beim Trocknen sollten die Pilze genügend Platz haben, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Überlappende oder dicht aneinander liegende Pilzscheiben trocknen ungleichmäßig und können Feuchtigkeit stauen, was Schimmel begünstigt.
Richtige Lagerung nach dem Trocknen: Getrocknete Pilze sollten sofort in luftdichten Behältern aufbewahrt werden, um sie vor Feuchtigkeit aus der Umgebung zu schützen. Ein trockenes, kühles und dunkles Lager ist ideal.
Gleichmäßiges Trocknen sicherstellen: Ein gleichmäßiges Trocknen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Pilze vollständig durchgetrocknet sind und sich lange halten. Hier sind einige Tipps, um dies zu erreichen:
Gleichmäßige Dicke der Scheiben: Die Pilze sollten in gleichmäßig dicke Scheiben geschnitten werden, damit sie gleichzeitig trocken sind. Unterschiedlich dicke Scheiben führen zu ungleichmäßiger Trocknung, was einige Teile zäh und andere zu trocken macht.
Regelmäßiges Wenden: Während des Trocknungsprozesses sollten die Pilze regelmäßig gewendet werden, um sicherzustellen, dass beide Seiten gleichmäßig trocknen. Dies gilt besonders für die Lufttrocknung und das Trocknen im Backofen.
Luftzirkulation fördern: Ob beim Trocknen im Backofen, Dörrgerät oder bei der Lufttrocknung – eine gute Luftzirkulation ist wichtig. Im Backofen sollte die Tür leicht geöffnet bleiben, bei der Lufttrocknung sollten die Pilze an einem gut belüfteten Ort liegen. Ein Dörrgerät bietet von Haus aus eine gute Zirkulation.
Lagerung und Haltbarkeit von getrockneten Pilzen
Nach dem Trocknen ist die richtige Lagerung entscheidend, um die Haltbarkeit der Pilze zu maximieren und ihre Qualität zu bewahren. Hier sind die wichtigsten Punkte, die bei der Lagerung getrockneter Pilze zu beachten sind.
Geeignete Behälter für die Lagerung
Die Wahl des richtigen Behälters ist essenziell, um getrocknete Pilze vor Feuchtigkeit, Luft und Schädlingen zu schützen. Die besten Optionen sind:
- Gläser mit Schraubdeckel: Gläser sind ideal für die Lagerung getrockneter Pilze, da sie luftdicht abschließen und vor Feuchtigkeit schützen. Durchsichtige Gläser ermöglichen zudem eine einfache visuelle Kontrolle auf Schimmel oder andere Veränderungen.
- Luftdichte Kunststoffbehälter: Hochwertige Kunststoffbehälter mit einem luftdichten Verschluss sind ebenfalls geeignet.
- Vakuumbeutel: Für eine besonders lange Lagerung können die Pilze auch vakuumiert werden. Vakuumbeutel entfernen die Luft, was die Haltbarkeit weiter verlängert und die Pilze optimal vor Feuchtigkeit schützt.
- Metallbehälter mit dichtem Verschluss: Metallbehälter können ebenfalls verwendet werden, solange sie fest verschlossen werden können. Sie bieten zusätzlich Schutz vor Licht, was besonders bei lichtempfindlichen Pilzen vorteilhaft ist.
Optimale Lagerbedingungen
Die Lagerbedingungen sind ebenso wichtig wie der Behälter selbst. Getrocknete Pilze sollten unter folgenden Bedingungen gelagert werden:
- Kühl: Die Lagerung sollte an einem kühlen Ort erfolgen, idealerweise bei Temperaturen zwischen 10°C und 20°C. Eine kühle Umgebung verlangsamt den Abbau von Aromen und verhindert das Wachstum von Schimmel.
- Trocken: Feuchtigkeit ist der größte Feind getrockneter Pilze. Der Lagerort muss trocken sein, da hohe Luftfeuchtigkeit die Pilze wieder Feuchtigkeit aufnehmen lässt und die Gefahr von Schimmelbildung erhöht.
- Dunkel: Licht kann die Qualität und den Geschmack der getrockneten Pilze beeinträchtigen. Daher sollten die Behälter an einem dunklen Ort aufbewahrt werden oder aus lichtundurchlässigem Material bestehen, um die Pilze vor direktem Licht zu schützen.
- Ein geeigneter Lagerplatz könnte zum Beispiel ein Küchenschrank, eine Speisekammer oder ein Kellerraum sein, solange diese Bereiche trocken und kühl sind.
Haltbarkeit und regelmäßige Kontrolle auf Schimmel
Bei richtiger Lagerung können getrocknete Pilze mehrere Monate bis zu einem Jahr oder länger haltbar bleiben, ohne an Qualität zu verlieren. Die Haltbarkeit hängt stark von der Art der Pilze und den Lagerbedingungen ab.
Und jetzt viel Spaß mit meinen Pilz Rezepten. Hier gibt’s übrigens Infos zum Verwenden von getrockneten Pilzen.
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