Kennt ihr das auch? Wenn man Zwiebeln nur langsam in der Pfanne im heißen Öl anbrät, werden sie nicht gerade gleichmäßig knusprig. Keine gute Idee ist auch zu viel Öl, dann geraten sie sogar zu fettig und matschig. Da greift man doch lieber zu den industriell hergestellten Röstzwiebeln aus dem Becher, um seinen Burger oder Hot Dog zu verfeinern. Aber halt, es gibt einen Trick wie man wirklich knusprige Röstzwiebeln selber machen kann!
Und diese schmecken um einiges besser als die fertigen Röstzwiebeln aus dem Supermarkt. Auch steckt hinter diesem Röstzwiebeln Rezept gar nicht so viel Aufwand wie man denkt. Röstzwiebeln selbst machen ist sehr einfach! Sie schmecken auch als Beilage hervorragend. Achtung: Röstzwiebeln bitte nicht mit Zwiebelringen, den Onion Rings verwechseln!
Welche Zwiebeln?
Die Art der Zwiebel ist fürs Röstzwiebeln Rezept nicht entscheidend. Man kann sogar die große und etwas mildere Gemüsezwiebel verwenden – nichts ist hier verboten! Auch aus roten Zwiebeln kann man eine Portion knusprige Röstzwiebeln selbst machen. Wichtig ist es, die Zwiebeln in gleichmäßig feine Ringe (manche sagen auch Scheiben) zu schneiden.
Hierfür verwendet man am besten einen Gemüsehobel. Vor allem weil sie dann sehr gleichmäßig werden. Der Grund für die Gleichmäßigkeit der Ringe liegt ja auch auf der Hand: Dicke Ringe brauchen länger als dünne. Im Umkehrschluss sind dünne Röstzwiebeln schneller fertig. Und wenn diese dann auf die dicken „warten“ müssen: Tja, dann sind sie schnell schwarz – und das wollen wir nicht!
Jeder kennt die gekauften Röstzwiebeln. Es handelt sich dabei um winzige Exemplare, die man beim Kauen im Mund nicht richtig spürt. Anders verhält es sich bei selbstgemachten Röstzwiebeln: Hier entscheidet der Koch selber über die Größe der Röstzwiebeln. Und sind wir mal ehrlich: Dein Topping aus größeren Röstzwiebeln macht sich doch auch auf dem Teller viel besser, als die kleinen gekauften Röstzwiebeln.
Fett fürs Rezept
Ich verwende gerne Sonnenblumenöl. Natürlich ist auch Butterschmalz möglich, oder eine Mischung aus Olivenöl oder Butterschmalz. Es kommt auch darauf an, zu welchen Gerichten sie serviert werden. Habt ihr noch andere Ideen? Dann schreibt mir das gerne in die Kommentare unterhalb dieses Rezept Beitrags. Würde mich freuen!
Tipps & Tricks
Wer knusprige Röstzwiebeln selbst machen mag, der braucht nicht viele Zutaten, lediglich etwas Geduld. Denn die Zwiebeln sollen nicht schnell und bei hoher Hitze angebraten werden, sondern langsam. Zum Anbraten verwende ich wie schon gesagt geschmacksneutrales Öl, wie Sonnenblumen- oder Rapsöl.
Trick für mehr Geschmack: Nach dem Schneiden werden die Zwiebelringe mit etwas Pfeffer, Salz und Zucker bestreut.
Tipp: Damit nun die Zwiebeln beim Anbraten nicht matschig werden, bestäubt man sie – bevor man sie ins heiße Öl gibt – mit etwas Mehl. Die Zubereitung von knusprigen Röstzwiebeln kann durchaus neben anderen Tätigkeiten in der Küche oder am Grill erfolgen. Hin und wieder sollte man die Zwiebeln etwas wenden und vorsichtig durchrühren.
Gewürze?
Also die Röstaromen der Röstzwiebeln sind ja für sich alleine schon eine Hausnummer. Mir persönlich reicht neben Salz auch Pfeffer. Dann lieber das Gericht, auf dem sich die selbstgemachten Röstzwiebeln wiederfinden, würzen. Wer mag kann aber gerne mit Paprika (Paprikapulver), Kreuzkümmel oder Chili experimentieren. Scharfe oder asiatische Röstzwiebeln sind sicherlich auch eine feine Sache.
Welche Temperatur?
Hier gilt es Obacht zu geben, denn: Die Röstzwiebeln werden schnell zu verbrannten Zwiebeln (die Färbung geht flott), wenn man nicht aufpasst. Also entweder, man hat es im Gespür mit mittlerer Hitze zu operieren, oder man kauft sich hier ein Fleisch-Thermometer – das man auch zum Messen der Temperatur vom Fett verwenden kann.
Und visiert beim Röstzwiebeln braten eine Temperatur zwischen 150 und 170 Grad an. Bitte nicht mehr, denn sonst werden sie schnell dunkel – und zwar auf eine Art und Weise wie wir unsere Röstzwiebeln nicht genießen wollen. Zudem bitte etwas aufpassen, es könnte spritzen, weil Zwiebeln doch auch Wasser enthalten.
Röstzwiebeln: worin machen?
Das bleibt ganz euch selbst überlassen. Ich frittiere sie gerne in einer gusseisernen Pfanne. Wer lieber einen Topf verwendet, kann dies auch machen. Oder natürlich auch einen Dutch Oven oder eine Fritteuse verwenden.
Der Vorteil, wenn man Röstzwiebeln unter freiem Himmel zubereitet: Es gibt natürlich einen leckeren Geruch, wenn Röstzwiebeln brutzeln. Doch man sollte sich fragen, ob man den Geruch auch die nächsten Stunden in der Wohnung haben möchte. Darum verwende ich immer den Seitenbrenner meines Gasgrills.
Doch Achtung: Passt generell beim Röstzwiebel selber machen auf, denn: Zum einen kann das Fett aus der Pfanne spritzen, zum anderen sollte das heiße Fett auch nicht mit der Flamme des Seitenbrenners oder der Briketts (so ihr mit dem Dutch Oven arbeitet) in Verbindung kommen. Der Grund: Fett brennt sehr schnell. Bitte immer den Überblick behalten.
Und: Klar, die fertigen Röstzwiebeln triefen ja vor Fett – zumindest in dem Moment, in dem man sie mit der Schaumkelle aus der Pfanne entnimmt. Und da wir vermeiden wollen, dass das Fett wieder in die Zwiebeln einwirkt und sie matschig macht: Gebt die Zwiebeln sofort auf ein doppelt ausgelegtes Küchenkrepp. Dieses nimmt das überschüssige Fett sofort auf. Das dauert vielleicht 20 bis 30 Sekunden, dann könnt ihr die Röstzwiebeln weiter verwenden.
Das Rezept:
- Die Zwiebeln zuerst schälen, dann halbieren und anschließend in Halbringe schneiden (ihr könnt sie auch in ganze Ringe schneiden). Sodann mit Salz, Pfeffer und Zucker bestreuen.
- Alles in eine Plastiktüte mit Mehl geben und durchschütteln.
- Das Öl in einer tiefen Pfanne geben auf 150 bis 170 Grad erhitzen. Seht zu, dass das Öl hierbei ungefähr einen Zentimeter hoch in der Pfanne steht. Alternativ schnappt ihr euch eine Fritteuse!
- Nun die Zwiebelringe portionsweise frittieren. Warum portionsweise frittieren? Weil die Zwiebeln, sollten es zu viele sein, „verkleben“ könnten.
Ach ja, noch was zur Lagerung und Haltbarkeit: Die werden gleich verputzt. Bitte nicht in ein Schraubglas füllen. Ich stehe auf frische Röstzwiebeln. Und sie sind ja auch wirklich sehr schnell zubereitet. Aber wer möchte kann die Röstzwiebeln auch jederzeit erst auf Küchenpapier platzieren. So tropft das Fett ab. Und wenn sie ausgekühlt sind zum Beispiel in einer Tupperschüssel an einem trockenen Ort lagern.
Verwendung
Knusprige Röstzwiebeln passen zum Fleisch, beispielsweise Steaks wie dem Zwiebelrostbraten. Und im Besonderen zu gegrillter Leber mit Äpfeln. Und wie oben bereits erwähnt machen sie sich sich auch im Burger oder Hot Dog gut. Aber auch zum Fisch oder zum Verfeinern von Salaten geben sie eine gute Figur ab. Beispielsweise dem Krautsalat mit Speck.
Außerdem kommen mir beim Gedanken an Röstzwiebeln selber machen außerdem leckere Käsespätzle in den Sinn. Und wenn man schon dabei ist die Spätzle selber zu machen dann sollten es doch auch selbst gemachte knusprige Röstzwiebeln sein.
Große Röstzwiebeln selber machen | so knusprig und lecker!
Zutaten
- 2 große Zwiebeln Farbe ist egal
- 100 g Mehl Weizenmehl
- 250 ml Sonnenblumenöl oder Schmalz
- 0,5 TL Salz
- 0,5 TL Pfeffer
- 1 Prise Zucker
Anleitungen
- Die Zwiebeln schälen, halbieren, in Ringe (oder Streifen) schneiden und in eine Schüssel geben. Mit Salz, Pfeffer und Zucker bestreuen.
- Die geschnittenen Zwiebeln in eine Plastiktüte mit Mehl geben und kräftig schütteln - so gibt man den Zwiebelringen eine Mehlschicht.
- Die Zwiebeln gleich portionsweise in 160 Grad heißem Öl oder Frittierfett bis zur gewünschten Bräunung frittieren. (nicht alle auf einmal, weil sie sonst "verkleben" könnten).Alternativ zur Fritteuse: Das Öl in eine tiefe Pfanne gießen und auf 150 bis 170 Grad erhitzen. Hierbei sollte das Öl einen knappen Zentimeter hoch in der Pfanne stehen.
- Dann die Röstzwiebeln abtropfen lassen.
- Wer im Topf auf dem Herd frittiert: die Röstzwiebeln mit der Schaumkelle herausheben und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Video
Notizen
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
19 Antworten
Wie so oft im Leben, gehören die einfachsten Dinge zu den Besten. Danke für dieses geniale Rezept. Hat schon beim ersten Versuch prima funktioniert. Jetzt beginnt die Experimentierphase mit verschiedenen Gewürzen.
Super lieber Peter, das freut mich! Genau wenn eine stabile Base geschaffen wurde, kann die Experimentierphase beginnen 😉 Schön gesagt… Danke und liebe Grüße, Anja
Ja, so gehen perfekte Röstzwiebeln. Vielleicht noch etwas edelsüßen Paprika drangebeben, gibt auch eine schöne Farbe. Aber ich muss mal wieder penetrant schimpfen. Plastiktüte geht garnicht, sollte in einem Empfehlungsvideo auch nicht empfohlen werden. In einer Schüssel mit den Händen durchmengen, oder in einer Schüssel mit Deckel geht genausogut und bedeutet keine Millionen Jahre zum Abbau für einen einzigen Einsatz und kein Erdöl. Es wäre schon schön, wenn deine Videos ökologische Notwendigkeiten verstärkt eingebaut würden. Gilt auch für die Tonnen an Plastikfolie über Schüsseln, die bei dir sehr oft zu sehen sind. Abdeckung mit Untertassen oder Brettchen sind umweltbewusster und hat Jeder daheim. So haben es auch unsere Großmütter gehalten. Umdenken beginnt mit Kleinigkeiten.
Liebe Mechthild, Danke, da hast Du recht, dieser Aspekt ist sehr wichtig! Ich werde das zukünftig nicht mehr so machen. Wobei wir sehr sparsam mit den Tüten sind und sie oft wiederverwenden. Aber es bleibt Plastik…. Danke und liebe Grüße, Anja
Wie bekommt man nur so tolle Bilder hin? Bin auch Fotograph, aber eher Landschaften…Gratulation. Und Rezept ist natürlich auch Klasse. Erwin
Hallo Erwin, das ist ein großes Kompliment für mich. Musste mich in die Thematik auch erst etwas einarbeiten und manche Motive stellen immer wieder neue Herausforderungen dar. Aber es ist spannend und macht mir Spaß. 🙂 Toll, Landschaften zu fotografieren würde mich auch interessieren. Das ist auch schön! Und danke für die tolle Bewertung. Bis bald und liebe Grüße, Anja
servus Anja
selbst gemacht ist immer noch am besten
VG aus Gründau 👍
Servus lieber Dieter, da hast Du recht, ich danke Dir und sende liebe Grüße nach Gründau, Anja
Meine liebe Anja einen super tollen Artikel hast du wieder gebracht! Mein Mann und ich lieben Röstzwiebeln (könnten diese fast zu jedem Gericht essen) natürlich gerne zum Zwiebelrostbraten als Garnitur, Käsespätzle auf Burger, zur Brotzeit… ja wie gesagt, fast zu jedem Gericht 🙂 Deine selbstgemachten Röstzwiebeln sehen vorzüglich aus! Danke und einen schöne Zeit wünscht, Eure Irmi
Liebe Irmi, das freut uns sehr! Uns geht es genauso. 🙂 Vielen Dank für Deine liebe Nachricht. Bis bald, wenn Du magst und liebe Grüße, Anja
Genauso gehen die, nicht so wie die kleinen Krümel aus der Plastikdose vom Discounter. Grüße Frank
🙂 Danke, Frank, das freut uns! Liebe Grüße, Anja
Liebe Anja kann mir gar nicht vorstellen das es Menschen gibt die keine Röstzwiebeln mögen ?!? So ein Klassiker wie Röstzwiebeln und Käsespätzle gehören einfach zusammen. Danke für diesen leckeren Beitrag! Schönen Tag! Klaus
Hallo Klaus, ja, das ist schwer vorstellbar. 🙂 Mei, da würd ich mich jetzt reinlegen… Danke Dir und liebe Grüße, Anja
Mega! Muss ich auch mal wieder machen, am besten zu einem Steak! Norbert
Hallo Norbert, unbedingt, lass es Dir gut schmecken wenn es soweit ist. Liebe Grüße, Anja
Hallo, prima Artikel. Ich werde das gleich heute probieren. Bisher sind meine „Röstzwiebeln“ nämlich entweder bitter und schwarz geworden oder matschig und eher wie Schmorzwiebeln. Geschmeckt haben beide Versionen nicht und ich hab sie wegwerfen müssen. Leider 🙁
Mein Kommentar gilt aber eher Deiner Temperaturangabe. Ich glaube, da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, denn da steht 15 bis 170 Grad. Müsste das nicht 150 bis 170 heißen? Nur als Hinweis, nobody is perfect…
Hallo Paul, vielen Dank, wünsche Dir gutes Gelingen! 🙂 Und vielen Dank für Deinen Hinweis, werde ich sofort ausbessern. Liebe Grüße, Anja
Hallo Anja, I Bims der Klugscheisser. Nein im Ernst, wenn eine Zweibel im Auge brennt, hast du vergessen das Messer vorher zu schärfen. Durch das Drücken beim Schneiden, mit einem stumpfen Messer, treten Aromastoffe aus, die dich heulen lassen. Schweinescharfer Katzow (Messer=Aka Ruhrpottslang) hilft gegen Heulen.