Kerbel bringt einen Hauch von Frühling in jede Küche. Sein feines Aroma veredelt leichte Speisen und erfreut alle, die gerne frische Kräuter im Garten anbauen. In Suppen, Salaten und feinen Eierspeisen entfaltet der Garten Kerbel seinen zarten Charakter und ergänzt viele klassische Gerichte.
Ich schwöre darauf und habe immer einen Busch davon im Kräuterbeet. Denn weil ein Salatdressing damit wertet im Sommer den Genuss massiv auf. Lasst uns in diesem Artikel kurz auf das gute Stück aus dem Kräutergarten eingehen…
Kerbel – Herkunft und Bedeutung
Der gemeine Kerbel, wissenschaftlich Anthriscus cerefolium, (neben dem Wiesen-Kerbel mit der Bezeichnung Anthriscus Sylvestris) gehört zur Familie der Doldenblütler und stammt vermutlich aus Südeuropa oder Westasien.
Schon bei den Römern schätzte man Kerbel als Küchenkraut und Heilpflanze. In Klostergärten des Mittelalters nahm der Gartenkerbel einen festen Platz ein.
In der traditionellen Küche Mitteleuropas ist Kerbel ein fester Bestandteil für Frühlingsgerichte und feine Suppen.
Wie wird Kerbel angebaut und geerntet?
Kerbel liebt halbschattige, humose Standorte mit gleichmäßiger Feuchtigkeit. Die Direktsaat erfolgt im Frühjahr. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 30 bis 60 Zentimetern.
Geerntet werden die Blätter, bevor die Blütezeit beginnt. Frisch geernteter Kerbel bietet das intensivste Aroma. Beim Anbau im Garten empfiehlt sich eine gestaffelte Aussaat in Reihen, um über eine längere Zeit frische Kräuter ernten zu können.
Wie schmeckt Kerbel?
Kerbel besitzt ein mildes, leicht anisartiges Aroma mit einer süßlichen, frischen Note. Der Geschmack erinnert dezent an Petersilie, jedoch mit einem feinen Hauch von Estragon.
Die Kerbel Blätter bringen eine elegante Würze und runden Fischgerichten, Salaten und leichten Suppen harmonisch ab.
Warum ist Kerbel in der Küche so beliebt?
Kerbel verfeinert leichte Suppen, Kräuterquark, feine Omeletts, Soßen und Frühlingssalate. Auch in Kombination mit Petersilie, Schnittlauch und Estragon entsteht die klassische Kräutermischung „Fines Herbes“ der französischen Küche.
Der feine Geschmack von Kerbel lässt sich hervorragend in kalten und warmen Speisen einsetzen und bringt Frische sowie Eleganz auf den Teller.
Für was kann man das Gewürz in der Küche verwenden…
In der Sauce Béarnaise bringt er zusammen mit Estragon eine feine Kräuternote. Die Sauce Gribiche erhält durch frischen Kerbel eine besondere Frische. Auch in der Pastinakensuppe sorgt Kerbel für eine elegante Würze.
Bei der Gebratenen Entenbrust dient Kerbel als aromatische Garnitur. Im Fleischsalat rundet Kerbel das Geschmackserlebnis ab. Zudem gibt’s die reine Kerbelsuppe als auch die Verwendung als Teil der sieben Kräuter bei der berühmten Frankfurter Grüne Soße.
Diese Rezepte zeigen die Vielseitigkeit von Kerbel in der Küche und bieten Inspiration für den Einsatz dieses feinen Krauts.
Welche gesundheitliche Wirkung besitzt Kerbel?
Traditionell wird Kerbel eine unterstützende Wirkung als Heilkraut auf die Verdauung zugeschrieben. Zudem gelten seine pflanzlichen Bestandteile als leicht entwässernd und entgiftend.
Früher nutzte man Kerbel bei Frühjahrskuren, um den Stoffwechsel nach dem Winter anzuregen. Auch bei leichten Hautbeschwerden fanden einzelne Pflanzenteile wie Blätter und Stängel Anwendung.
Welche Rolle spielt Kerbel in der Gewürzherstellung?
Kerbel ist Bestandteil vieler Kräutermischungen für Suppen, Saucen und Frühlingsgerichte. Besonders in der „Fines Herbes“-Mischung der französischen Küche nimmt Kerbel eine wichtige Rolle ein.
Getrockneter Kerbel bietet ein abgeschwächtes Aroma, weshalb frische Verwendung bevorzugt wird. Dennoch findet man Kerbelpulver auch in hochwertigen Gewürzmischungen.
Infos zu Nährwerten von Kerbel
- Kalorien: ca. 40 kcal pro 100 g
- Kohlenhydrate: 7 g
- Ballaststoffe: 3 g
- Vitamin C: 50 mg
- Calcium: 130 mg
Interessante Fakten und Kombinationen rund um Kerbel
Kerbel harmoniert hervorragend mit Petersilie, Schnittlauch, Dill und Estragon. Besonders in Frühlingssuppen und leichten Omeletts bringt er eine frische, elegante Note.
Auch in grünen Smoothies, Kräuterbutter und feinen Quarkzubereitungen zeigt sich die Vielfalt des Kerbels.
Lagerung von Kerbel
Frischer Kerbel sollte rasch verarbeitet werden. Eingeschlagen in feuchtes Küchenpapier bleibt er im Kühlschrank etwa zwei Tage frisch. Zum Haltbarmachen empfiehlt sich Einfrieren, da getrockneter Kerbel viel von seinem feinen Aroma verliert.
Mit was kann man Kerbel am ehesten ersetzen?
Petersilie oder eine Mischung aus Dill und Estragon ersetzen Kerbel in vielen Gerichten gut. Auch ein Hauch Fenchelgrün bringt eine ähnliche, leicht anisartige Frische.
Kerbel kaufen – darauf sollte man achten
Beim Kauf von frischem Kerbel empfiehlt sich der Blick auf leuchtend grüne, zarte Blätter ohne welke Stellen. Getrockneter Kerbel sollte aromatisch riechen und eine frische, krautige Note aufweisen.
FAQs
Sind Kerbel und Petersilie das Gleiche?
Nein, Kerbel und Petersilie sind unterschiedliche Pflanzen mit ähnlicher Optik, aber verschiedenen Aromen.
Für was verwendet man Kerbel?
Kerbel verfeinert Suppen, Salate, Eierspeisen, Kräuterbutter und leichte Fleischgerichte.
Ist Kerbel das Gleiche wie Maggikraut?
Nein, Maggikraut ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Liebstöckel, nicht für Kerbel.
Sind Kerbel und Koriander das Gleiche?
Nein, Kerbel und Koriander sind unterschiedliche Pflanzen mit sehr verschiedenen Aromen.
Wie nennt man Kerbel noch?
Kerbel wird auch als Suppenkraut, Gartenkerbel oder Kirbele bezeichnet.
Ist Kerbel einjährig oder mehrjährig?
Kerbel ist eine einjährige Pflanze und gedeiht besonders gut im Frühjahr.
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