So generell bin ich für das Kochen und die Rezepte bei uns Zuhause zuständig. Doch es gibt tatsächlich ein paar Kochideen, die mein Mann mit in die Ehe gebracht hat. Dazu gehört auch dieses ungarische Paprikahuhn. Klar, er hat mir jetzt keinen Zettel überreicht, wo das Rezept mal eben drauf stand. Wär ja auch zu einfach gewesen.
Nein, ganz im Gegenteil, ich musste doch recht mühsam jede einzelne Zutat bei ihm erfragen, Kochbücher und das Internet durchforsten, bis ich dann irgendwann mal einen Volltreffer hatte und er nur völlig aus dem Häuschen meinte: „Genau SO muss es schmecken und SO habe ich es dir auch von Anfang an erklärt, aber du wolltest ja mal wieder nicht auf mich hören.“
Ich muss jetzt nicht erwähnen, dass wir den Rest des Tages nicht mehr unbedingt die besten Freunde waren, also zumindest von meiner Seite aus. Mittlerweile ist Gras über diese kleine Ehekrise gewachsen und dieses Gericht ist fester Bestandteil unseres Menüplans. Nicht zuletzt weil ich die Zutaten im Schlaf aufzählen kann. Es schmeckt aber auch einfach zu lecker, da gebe ich meinem Mann recht. Aber nur ausnahmsweise.
Das Besondere an der ungarischen Küche
Ich war leider noch nie in Ungarn. Doch wenn ich dieses Land kulinarisch beschreiben soll, fällt mir aufgrund meiner gesamten Recherchen auf der Suche nach „DEM Paprikahuhn Rezept“ als erstes ein pikanter Geschmack ein. Ich denke an Paprika, Peperoni, viel Zwiebeln und Knoblauch. Und tatsächlich setzt man in Ungarn gerne auf diese genannten Zutaten.
Jedem dürfte das typisch ungarische, und aus Tomaten, Zwiebeln und Paprika bestehende Schmorgericht „Letscho“ ein Begriff sein. Ebenso wie „ungarisches Gulasch“, dessen Hauptzutat, neben Fleisch, ganz viel Paprika ist. Eine weitere Zutat, die in vielen typischen ungarischen Gerichten, und auch beim Paprikahuhn, nicht fehlen darf, ist saure Sahne. Diese wird zum Verfeinern von Gerichten genutzt, aber auch einfach als Beilage serviert.
Welches Hähnchenfleisch fürs Paprikahuhn benötig wird
Für dieses Paprikahuhn nehme ich gern Unterkeulen oder Hähnchenschenkel. Wer geübt darin ist, darf auch ein ganzes Hähnchen zerteilen und dann verarbeiten. Weniger empfehlen würde ich Hähnchenbrust ohne Haut. Durch die lange Garzeit würde diese einfach zu trocken werden.
Die Zubereitung
Die Zubereitung von diesem ungarischen Paprikahuhn ist relativ einfach. Ihr müsst die Zutaten kleinschneiden, die Hähnchenkeulen scharf anbraten und dann alles für rund zwei Stunden im Ofen fertig garen lassen. Ein wirklich geringer Aufwand für so ein tolles Gericht.
Die Beilagen
Wir essen Paprikahuhn sehr gern mit Reis. Ihr könnt aber auch Salzkartoffeln dazu reichen oder einfach nur ein frisches Baguette. Sehr gut passen auch ungarische Nockerln. Diese sind von den Zutaten und in der Zubereitung ähnlich wie Spätzle oder Knöpfle.
Dieses ungarische Paprikahuhn ist nichts für zarte Seelen
Dieses ungarische Paprikahuhn ist nichts für den empfindlichen Gaumen. Denn das Gericht ist doch sehr pikant, um es milde auszudrücken. Zwei getrocknete Chilischoten, welche die ganze Sache so feurig und so „authentisch“ in den Augen meines Mannes machen, gehören einfach zu diesem Essen. Und sind letztlich auch die Geheimzutat, die so lange gefehlt hat. Wer jedoch kleine Kinder hat, die mitessen, kann die scharfen Schoten auch weglassen. Dann ist es zwar weniger „typisch“ aber trotzdem lecker. Oder ihr probiert euch in dem Fall mal an Hähnchenkeulen im Backofen – mit aromatischem, orientalischem Touch aber garantiert nicht scharf!
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Das Rezept und die Bilder stammen von Julia Reimann. Sie betreibt den Instagram Account “Julchen_kocht” und freut sich dort über euren Besuch!
Ungarisches Paprikahuhn - nichts für zarte Seelen
Zutaten
- 12 Hähnchenunterkeulen (alt. 6 Hähnchenschenkel)
- 3 Paprika (rot, grün & gelb)
- 3 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 2 Dosen geschälte Tomaten (à 800 g)
- 2 getrocknete Chilischoten
- 100 g saure Sahne
- 3 TL Paprika rosenscharf
- 3 TL Paprika edelsüß
- Stärke (zum Andicken)
- 1 Prise Zucker
- Salz (zum Würzen)
- Pfeffer (zum Würzen)
Anleitungen
- Ofen auf 150 Grad (Umluft) vorheizen.
- Paprika entkernen, säubern und in mundgerechte Stücke schneiden.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und ebenfalls kleinschneiden.
- Die Hähnchenkeulen in einem Bräter scharf anbraten.
- Zwiebeln, Knoblauch und Paprika hinzugeben und kurz mitbraten.
- Mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer würzen.
- Dosentomaten zugeben und etwas eindrücken..
- Die Chilischoten reinbröseln und alles mit geschlossenem Deckel für ca. 2 Stunden im Ofen schmoren.
- Kurz vorm Servieren nochmals auf dem Herd bei mittlerer Hitze zum kochen bringen.
- Etwas Stärke mit der sauren Sahne verrühren und diese unter Rühren in den Bräter geben.
- Mit Salz, Pfeffer und dem Zucker abschmecken
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
6 Antworten
Ich kenne es nur mit rotem Spitzpaprika…grüner und gelber Paprika ist wohl eher so eine deutsche Rezeptversion😉🤷🏽♀️und Viktor hat recht ich und meine ganze Familie machen das auch so…😁und am liebsten mache ich dazu gebackene Tarhonya dazu😋
LG Roxxy
Hallo Roxxy, ja, es gibt da sicher viele Varianten. Danke für Dein Feedback und die Anregungen und liebe Grüße, Anja
Hallo, tolles Gericht, ich kenne es von meiner Oma. Sie hat es für ein Restaurant zubereitet. Sicher gibt es nach Region Feinheiten in der Zubereitung aber eines scheint doch wichtig: Nachdem man die Zwiebel glasig brät, wird Paprikapulver darüber gestreut und angeröstet, ohne das es verbrennt. Dies verändert den Geschmack des Pulvers und gibt dem ganzen eigentlich einen unvergleichbaren Geschmack. Schöne Grüße
Oh Danke für den Tipp;-)
das werde ich beim nächsten Mal ausprobieren.
Liebe Grüße
Julia
Das ist ein SUPER-Rezept für meinen Gaumen. Aber, ich muss kurz was anmerken: ich war schon über 30 x in Ungarn. Dort ist das Paprika-Hähnchen nicht scharf! Es würde mir von vielen verschiedenen Familien zubereitet. Es war oft sehr fettreich, aber nie scharf (was ich schade fand). Ich liebe scharfes Essen, da ich es von Kindheit an so kenne. Mein Großvater fuhr auf großen Frachtschiffen zur See und brachte oft Gewürze mit…..eben auch sehr scharfe.
Vielen Dank,
ich war noch nicht in Ungarn und nicht nur deshalb gestaltete sich die Suche nach „dem“ Rezept für meinen Mann ja so schwierig. Er meint es muss genau so sein;-) und es schmeckt ja auch einfach lecker. Man kann die Chili ja auch einfach weglassen, vor allem wenn Kinder mitessen.
Liebe Grüße
Julia