DDR-Rezepte hatten wir hier ja bisher eher nicht so häufig – wenn mich meine Erinnerung nicht trügt. Was aber eine feine Nummer ist, ist der Goldbroiler, der aus ganz wenigen Zutaten gezaubert wird. Wer sich also eine Portion Ostalgie auf den Grill oder in den Backofen holen möchte, sollte dieses leckere Hähnchen unbedingt zubereiten. Wer mehr aufs Hähnchen Rezept aus Frankreich steht, dem sei Coq au vin empfohlen.
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Warum der Broiler eigentlich Broiler heißt
Den Namen hat der Goldbroiler aus zweierlei Gründen:
- Einerseits ist der Begriff Broiler einfach eine andere Bezeichnung für Brathähnchen und kommt aus dem Englischen. Dort wird ein junges Hähnchen, welches zum Grillen und Braten geeignet ist, so genannt. Das Wort selbst leitet sich aus dem französischem Wort brûler für brennen ab.
- Außerdem wurde vornehmlich in der DDR von Broiler gesprochen, wenn es sich um eine bestimmte Masthähnchenart aus Bulgarien handelt, welches angelehnt an das englische Wort Broiler den Markennamen brojileri bekommen har. Diese Masthähnchen wurden zahlreich in der DDR verkauft und, neben einheimischen Masthähnchen traditionell für dieses Gericht verwendet.
Gummiadler ist übrigens ein weiterer Begriff für das leckere Brathähnchen aus der DDR, unter dem es dort bekannt war. Der perfekte Broiler sollte möglichst ein Gewicht von 1,2 bis 1,4 kg haben. Dieses Gewicht hatten die Masthähnchen in der DDR meist nach 8-10 Wochen erreicht und die bulgarische Variante bekam in dieser Zeit sogar ein Gewicht von 1,5 kg auf die Waage.
Zutaten für den Goldbroiler
Für den typischen und originalen Goldbroiler braucht ihr in jedem Fall ein saftiges Brathähnchen. Der originale Broiler ist ein ganz bestimmtes Masthähnchen, welches es heutzutage nicht mehr gibt. Ein idealer Ersatz ist aber das Maishähnchen, denn dieses besitzt ein ähnliches Gewicht und einen ganz wunderbaren Geschmack.
Mehr braucht es auch schon fast nicht. Nur noch etwas Salz, Paprika rosenscharf, Pfeffer und Öl. Und schön könnt ihr mit der Zubereitung loslegen. Oder Moment, je nachdem, ob ihr das Hähnchen auf dem Grill/Drehspieß oder im Backofen zubereitet, benötigt ihr noch etwas Garn. Jetzt kann es dann aber auch wirklich losgehen.
Zubereitung
Die Zubereitung des Goldbroilers klappt ohne großen Aufwand:
- Ihr säubert zunächst das Hähnchen und salzt es dann einmal von allen Seiten und im Inneren.
- Dann mischt ihr aus dem Rest des Salzes, Pfeffer, Paprikapulver und dem Öl eine leckere Marinade.
- Mit der Hälfte davon wird im Anschluss das gesamte Hähnchen bepinselt. Den Rest der Marinade bitte nicht wegschmeißen, denn damit solltet ihr den Broiler während des Garen immer wieder bepinseln.
Hinweis: Wenn ihr das Hähnchen auf dem Drehspieß zubereiten wollt, solltet ihr nun mit etwas Garn die Flügel und Schenkel festbinden. Wenn diese nämlich beim Drehen zu weit hinausragen, besteht die Gefahr, dass sie unnötig schnell verbrennen, während der Rest des Hähnchens noch roh ist. Falls ihr sie im Backofen oder in einer Form auf dem Grill zubereitet, dann ist dieser Schritt allerdings nicht notwendig.
- Dann wird der Broiler auf den Drehspieß gesteckt und idealerweise der Heckbrenner auf halbe Kraft eingestellt, ebenso wie ein weiterer Brenner rechts oder links neben dem Hähnchen. Der Goldbroiler sollte sich nun für etwa eine Stunde drehen. Danach wird der Heckbrenner für 30 Minuten hoch und der andere aktive Brenner runter gedreht. Dadurch wird die Haut am Ende schön knusprig. Achtet beim Drehspieß allerdings darauf, dass der Broiler sich zu euch hin dreht. Dies sorgt ebenfalls für eine schöne knusprige Haut
Hinweis: Falls ihr ohne Heckbrenner arbeitet, heizt ihr den Grill auf 180 Grad vor und grillt das Hähnchen dann indirekt für ungefähr 1,5 Stunden. Diese Zeit und Temperatur gilt auch, sofern ihr den Broiler im Ofen zubereiten möchtet. Dafür legt ihr das Federvieh bitte in eine ofenfeste Form und wendet es gelegentlich. Auch im Ofen gilt allerdings, dass ihr es regelmäßig mit der Marinade bepinselt.
Die perfekten Beilagen
Zum Broiler gehören ganz standesgemäß Pommes oder einfach ein Brötchen. Natürlich können dazu auch gegartes Gemüse, Salat oder Kartoffeln gereicht werden. Solltet ihr das Hähnchen ohne großartige Beilagen servieren, dann rechnet bitte mit einem halben Hähnchen pro Person. Wer übrigens keine Lust auf dieses Rezept hat sollte sich als Geflügel-Fan mal das Ofenhähnchen ansehen…alternativ dazu das Wiener Backhendl Rezept: außen kross, innen saftig oder die Hähnchenkeulen im Backofen mit herrlich orientalischem Touch …
Goldbroiler Rezept | DDR-Hähnchen-Reminiszenz
Zutaten
- 1 Maishähnchen (1,2 - 1,4 kg)
- 6 EL Rapsöl
- 3 EL Paprikapulver edelsüß
- 2 EL Salz
- 1 EL Pfeffer
Anleitungen
- Das Hähnchen von innen und außen mit einem Esslöffel Salz würzen.
- Aus dem restlichen Salz, dem Pfeffer, Paprikapulver sowie dem Öl eine Marinade zusammenrühren.
- Das gesamte Hähnchen mit der Hälfte der Marinade von außen damit bepinseln.
- Mit Garn die Flügel und Schenkel fixieren.
- Das Hähnchen auf den Drehspieß packen.
- Auf dem Grill für 1,5 Stunden grillen. Den Heckbrenner dabei eine Stunde auf halbe Kraft und erst die letzten 30 Minuten auf volle Pulle drehen. Außerdem einen Brenner links oder rechts neben dem Hähnchen auf halbe Kraft hochdrehen und in den letzten 30 Minuten ausstellen.
- Während dem Grillen immer wieder mit der restlichen Marinade bepinseln.
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