Fleisch einfach ohne jegliche Gewürze auf den Grillrost legen? Ja, das ist ok, wenn es sich um hochqualitatives Rindfleisch oder Schweinefleisch handelt.
Aber die meisten Nackensteaks oder Bauchscheiben werden vor dem Grillen mariniert. Ebenso reibt man das Fleisch bei der Zubereitung von Beef Brisket, Pulled Pork oder Spareribs vor der Zubereitung mit einer Gewürzmischung ein – dem Rub.
Was ist ein Rub?
Der Begriff „Rub“ bezieht sich beim Grillen auf eine Gewürzmischung, die auf das Grillgut, meist Fleisch, aufgetragen wird. Ein Rub kann aus verschiedenen trockenen Gewürzen und Kräutern bestehen und dient dazu, dem Fleisch Geschmack zu verleihen und eine schmackhafte Kruste zu erzeugen. Es gibt verschiedene Arten von Rubs, die je nach Region und Vorlieben unterschiedliche Zutaten enthalten können.

Arten von Rubs
Generell unterscheidet man zwischen zwei Arten von Rubs:
Trockene Rubs (Dry Rubs)
Diese bestehen ausschließlich aus trockenen Zutaten wie Salz, Pfeffer, Paprika, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Zucker, Chilipulver und weiteren Gewürzen.
Feuchte Rubs (Wet Rubs)
Diese enthalten zusätzlich zu den trockenen Gewürzen auch feuchte Zutaten wie Öl, Senf oder Honig, um eine pasteartige bis flüssige Konsistenz zu erreichen.
Anwendung vom Rub
- Vorbereitung: Das Fleisch wird oft vor dem Auftragen des Rubs leicht mit Öl oder auch Senf bestrichen, um die Haftung zu verbessern.
- Auftragen: Der Rub wird gleichmäßig auf das Fleisch gestreut oder eingerieben. Manche bevorzugen es, das Fleisch kräftig zu massieren, damit die Gewürze besser einziehen.
- Einwirken lassen: Je nach Rezept und Fleischart kann der Rub sofort gegrillt werden oder einige Stunden bis über Nacht einziehen, um die Aromen intensiver zu machen.

Zweck und Vorteile
- Geschmack: Rubs verleihen dem Fleisch einen intensiven Geschmack und eine aromatische Kruste.
- Textur: Die Zuckeranteile in vielen Rubs karamellisieren beim Grillen und sorgen für eine knusprige Oberfläche (Maillard Reaktion).
Beliebte Zutaten für Rubs
- Salz: Grundzutat in fast jedem Rub, um die Aromen zu verstärken.
- Zucker: Für die Karamellisierung und eine leichte Süße.
- Paprika: Für Farbe und eine milde Schärfe.
- Pfeffer: Für eine würzige Note.
- Knoblauch- und Zwiebelpulver: Für zusätzliche Tiefe und Aroma.
- Chilipulver: Für Schärfe und Geschmack.

Welche weiteren Gewürze und Kräuter finden sich oft in Rubs wieder?
Neben den bereits erwähnten Grundzutaten gibt es viele weitere Gewürze und Kräuter, die häufig in Rubs verwendet werden, um komplexere und vielseitigere Geschmacksprofile zu schaffen. Hier sind einige davon:
- Senfpulver: Fügt eine milde Schärfe und Tiefe hinzu.
- Kreuzkümmel (Cumin): Verleiht einen warmen, erdigen Geschmack, oft in Tex-Mex und BBQ-Rubs verwendet.
- Korianderpulver: Bietet einen frischen, zitrusartigen Geschmack.
- Zimt: Wird sparsam verwendet und fügt eine süße, warme Note hinzu.
- Piment (Allspice): Bringt eine Mischung aus Zimt, Nelken und Muskatnussgeschmack.
- Ingwerpulver: Verleiht eine milde Schärfe und frische Note.
- Fenchelsamen: Bietet einen leicht süßlichen, lakritzartigen Geschmack.
- Paprikaflocken: Für zusätzliche Textur und milde Schärfe.
- Kurkuma
- Basilikum
- Thymian
- Oregano: Bietet einen robusten, herben Geschmack, oft in mediterranen und mexikanischen Rubs verwendet.
- Rosmarin: Bringt eine stark aromatische, kiefernartige Note.
- Dill
- Salbei
- Majoran
- Lorbeerblätter (gemahlen): Für einen subtilen, herben Geschmack.
Was sind die bekanntesten Rubs?
Der wohl berühmteste Rub ist der Magic Dust Rub. Er eignet sich für fast jegliches Grillgut. Aber selbst eine Gyros Gewürzmischung darf getrost als Rub bezeichnet werden. Für Rindfleisch passt zum Beispiel der Texas Beef Rub.
Rubs sind eine einfache und effektive Methode, um Fleisch beim Grillen geschmacklich aufzuwerten und können nach individuellen Vorlieben angepasst werden.
Bilder: smarterpix