Sternanis – das markante, sternförmige Gewürz mit seinem lakritz-ähnlichen Aroma – ist nicht nur ein Highlight in der Weihnachtsbäckerei. Auch in deftigen Gerichten oder asiatischen Klassikern zeigt Illicium verum, wie diese Frucht botanisch korrekt heißt, seine Vielseitigkeit.
Wer einmal mit diesen sternförmigen Früchten gekocht hat, weiß: In jeder einzelnen der harten Kapseln steckt intensive Würzkraft.
Sternanis – Herkunft und Bedeutung
Der Echte Sternanis (Illicium verum) gehört zur Familie der Magnoliengewächse und stammt ursprünglich aus den tropischen Gebieten Südchinas und Vietnams. Die Früchte, die aussehen wie ein kleiner brauner Stern mit acht Zacken, enthalten jeweils ein glänzendes Stück Samen.
Diese werden nach der Trocknung als aromatisches Gewürz in der Küche verwendet – besonders zur Weihnachtszeit.
Wie wird Sternanis angebaut und geerntet?
Sternanis gedeiht in tropischem Klima – besonders in höher gelegenen Gebieten mit viel Feuchtigkeit. Die Bäume, an denen die sternanisfrüchte wachsen, benötigen mehrere Jahre, um Früchte zu tragen.
Dann liefern sie über Jahrzehnte hinweg regelmäßige Ernten. Die Kapseln werden noch grün gepflückt und in der Sonne getrocknet, wodurch sich ihr intensives Aroma und die typische braune Farbe entwickeln.
In Ländern wie Vietnam wird besonders auf schonende Trocknung und Verarbeitung geachtet – der Inhalt jeder Kapsel soll das volle Potenzial entfalten.
Wie schmeckt Sternanis?
Der Geschmack von Sternanis ist süßlich und erinnert stark an Anis, ist aber kräftiger und leicht pfeffrig – mit einer subtilen Schärfe, die ihn von anderen Kategorien von Würzmitteln unterscheidet. Der Hauptverantwortliche für dieses intensive Aroma ist das ätherische Öl Anethol.
Wer ihn einmal in Plätzchen, Braten oder Glühwein verwendet hat, erkennt den Unterschied zu handelsüblichen Anis-Noten sofort. Selbst ein kleines Stück reicht aus, um Speisen oder Getränke mit einer warmen, würzigen Note zu veredeln.
Warum ist Sternanis in der Küche so beliebt?
Sternanis ist in der Küche ein echter Geheimtipp – nicht nur in der asiatischen Küche, wo er in Brühen und Fleischgerichten zum Einsatz kommt, sondern auch in klassischen mitteleuropäischen Speisen.
Besonders im Winter gehört er in viele Weihnachtsgebäck Rezepte mit Tradition: Lebkuchen, Kompott, Plätzchen oder Glühwein sind ohne ihn kaum denkbar. Seine Zackenform macht ihn außerdem beliebt als Deko-Element – dabei bleibt das volle Aroma in der Kapsel erhalten.
Für was kann man Sternanis in der Küche verwenden?
Auf unserem Foodblog wird Sternanis in etlichen Rezepten verwendet, vor allem zur Weihnachtszeit. Wie etwa die Weihnachtsente oder der Wildfond.
Welche gesundheitliche Wirkung besitzt Sternanis?
Neben seinem Platz in der Küche wird Sternanis seit Jahrhunderten in der Pflanzenheilkunde geschätzt. Das in den Kapseln enthaltene Anethol wirkt gegen Blähungen, Erkältungen und kann sogar leicht antibakteriell wirken.
Besonders bei Husten und Magen-Darm-Beschwerden helfen Teemischungen mit Sternanis. In Kombination mit Fenchel oder Anis ergibt sich ein wirkungsvoller Kräutertee.
Die getrockneten Früchte werden dazu einfach mit heißem Wasser übergossen – und schon entfaltet sich ein würzig-süßes Aroma, das nicht nur gut tut, sondern auch gut schmeckt.
Welche Rolle spielt Sternanis in der Spirituosenherstellung?
Sternanis wird in zahlreichen alkoholischen Getränken verwendet. Besonders bei Anislikören wie Pastis, Ouzo und Sambuca ist Illicium verum zentraler Bestandteil. Auch moderne Spirituosenmanufakturen setzen auf das kräftige Aroma der Kapseln, um ihren Produkten eine besondere Note zu verleihen.
Der Inhalt der getrockneten Früchte harmoniert dabei ideal mit Zitruszesten, Wacholder oder Zimt. So entstehen Spirituosen mit komplexem Geschmacksbild – gerade recht zur Weihnachtszeit, wenn viele Genießer ihren Vorrat an aromatischen Tropfen auffüllen.
Nährwerte von Sternanis (pro 100g)
- Kalorien: 337 kcal
- Fett: 16 g
- Kohlenhydrate: 50 g
- Ballaststoffe: 15 g
- Zucker: 0 g
- Salz: 0 g
Die Früchte werden nur in kleinen Mengen verwendet, aber liefern dennoch eine aromatische Basis für viele Gerichte. Der hohe Ballaststoffgehalt unterstreicht zudem den gesundheitlichen Nutzen – besonders in Tees oder als Beigabe zu herzhaften Speisen.
Lagerung von Sternanis
Sternanis sollte stets trocken, luftdicht und dunkel gelagert werden – idealerweise in einem Glas mit dicht schließendem Deckel. Ganze Kapseln halten ihr Aroma deutlich länger als gemahlene Varianten.
Wer Vorräte für die Weihnachtszeit anlegen möchte, sollte daher auf ganze Früchte setzen. Damit der volle Inhalt erhalten bleibt, sollten sie außerdem nicht direkt neben stark riechenden Gewürzen gelagert werden.
Mit was kann man Sternanis ersetzen?
Ist einmal kein Sternanis im Haus, bieten sich Alternativen an, die ähnliche Noten in Gerichten erzeugen: Anis (etwas milder), Fenchel oder Nelken sind geeignete Ersatzgewürze, je nach Verwendungszweck.
Wichtig ist, die Dosierung anzupassen – da die Schärfe und Süße bei jedem Gewürz unterschiedlich ausfallen. Wer Wert auf das optische Element legt, wird den sternförmigen Look der getrockneten Zacken allerdings vermissen.
Sternanis kaufen – worauf sollte man achten?
Beim Kauf von Sternanis sollte auf ganze, unbeschädigte Kapseln mit intensiver brauner Farbe und typischem, süß-würzigem Aroma geachtet werden. Frische Sternanisfrüchte erkennt man an ihrem klaren Duft und der geschlossenen Struktur der Zacken.
Gemahlener Sternanis verliert deutlich schneller an Aroma – daher sind ganze Stücke vorzuziehen, die bei Bedarf frisch zerstoßen werden können. Achtung bei der Auswahl: Manche Hersteller setzen auf minderwertige Qualität, daher lohnt sich ein genauer Blick auf Beschreibung und Herkunft.
FAQ – Häufige Fragen zu Sternanis
Für was ist Sternanis gut?
Zur Aromatisierung von süßen und herzhaften Speisen, aber auch als Hausmittel bei Erkältung oder Verdauungsproblemen.
Welchen Geschmack hat Sternanis?
Sternanis schmeckt süßlich, intensiv nach Anis, leicht pfeffrig mit feiner Schärfe.
Sind Anis und Sternanis das Gleiche?
Nein, sie gehören unterschiedlichen Familien an, haben aber ein ähnliches Aroma.
Was kann man als Ersatz für Sternanis nehmen?
Anis, Fenchel oder Nelken – je nach Gericht.
Was ist der Unterschied zwischen Anis und Sternanis?
Anis ist ein Doldenblütler, Sternanis gehört zu den Magnoliengewächsen. Beide enthalten Anethol.
Was bewirkt Sternanis im Körper?
Er wirkt schleimlösend, verdauungsfördernd und entzündungshemmend.
Kann man Sternanis ganz essen?
Besser nicht – die harten Kapseln sind sehr intensiv und sollten nach dem Kochen entfernt werden.
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