Lasst es mich gleich zu Beginn zugeben: Viele der Gemüsesorten aus diesem Gemüse Lexikon habe ich schon bei uns im Garten angebaut, die Aubergine war noch nicht dabei. Warum? Das kann ich gar nicht sagen, und es ist verwunderlich: denn dieses Fruchtgemüse kommt bei uns oft auf den Teller.
Die Aubergine, auch bekannt als Eierfrucht, Melanzane oder mit wissenschaftlichem Namen Solanum melongena, ist eine vielseitige und faszinierende Frucht und zählt zur Gattung von Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Mit ihrer charakteristischen glänzenden dunkelvioletten Schale und ihrem milden, leicht bitteren Geschmack hat sich die Beere zu einem beliebten Bestandteil vieler Küchen entwickelt.
In diesem Artikel im Gemüse Lexikon werfen wir einen genaueren Blick auf die Aubergine – von ihrer Herkunft und botanischen Merkmalen bis hin zu verschiedenen Methoden der Zubereitung und feinen Rezepten, die ihre Vielseitigkeit in der Küche unterstreichen.
Herkunft und Verbreitung der Aubergine
Die Aubergine, botanisch als Solanum melongena klassifiziert, hat ihre Wurzeln in den warmen Regionen Asiens, insbesondere in Indien, wo sie seit mehr als 4.000 Jahren angebaut wird. Von dort aus verbreitete sich die Eierpflanze über die Jahrhunderte hinweg in verschiedene Teile der Welt. Heute wird die Aubergine in vielen Ländern angebaut, darunter China, Ägypten, der Türkei, Italien und Spanien.
Ihre Reise in die westliche Welt begann im Mittelalter, als Händler aus dem Orient die Pflanze über Nordafrika nach Spanien brachten und zum Kauf anboten. Von dort breitete sie sich im 15. Jahrhundert über den Rest Europas aus. Diese Ausbreitung führte zur Entstehung verschiedener Sorten und Züchtungen, die an die jeweiligen klimatischen Bedingungen angepasst wurden.
Mit der Zeit hat sich die Aubergine zu einem bedeutenden Bestandteil in der Küche am Mittelmeer entwickelt und ist heute auch in vielen anderen Teilen der Welt am Markt und als kulinarische Delikatesse bekannt.
In welcher Jahreszeit baut man die Aubergine an?
Die Auberginenpflanze ist empfindlich gegenüber Kälte (in unseren Breitengraden empfiehlt sich im Frühjahr ein Treibhaus) und benötigt warme Temperaturen, um gut zu gedeihen. Ideal ist eine Anzucht im Frühjahr, wenn die Temperaturen stabil über 15 Grad Celsius liegen.
In den meisten gemäßigten Klimazonen werden Auberginen als einjährige Pflanzen angebaut. Die Samen werden im zeitigen Frühjahr, oft im Februar oder März, drinnen vorgezogen und später im Frühling, nach den Eisheiligen draußen eingepflanzt. In wärmeren Klimazonen mit längeren Wachstumszeiten, zum Beispiel im Süden, kann die Auberginenpflanze auch direkt im Freiland angebaut werden, wenn es konstant warm ist.
Eine sonnige Lage und ein geschützter Standort sind vorteilhaft für das Wachstum und die Entwicklung. Daher ist einer unserer Tipps für Deutschland der Stand der Eierpflanze auf der windgeschützten Seite auf dem Balkon oder der Terrasse. Die Auberginenpflanze hat eine violett gefärbte Blüte, trägt ihre Früchte im Verlauf des Sommers und können bis in den Herbst hinein geerntet werden.
Auf was ist beim Anbau und Pflege der Aubergine zu achten?
Beim Anbau und der Pflege von Auberginen gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um eine reiche Ernte zu erzielen:
1. Boden und Standort: Auberginen gedeihen in gut durchlässigen Böden mit ausreichender Nährstoffversorgung. Ein sonniger Standort, geschützt vor starken Winden, ist ideal für ihr Wachstum.
2. Temperatur: Da Auberginen wärmebedürftig sind, ist es wichtig, sie in einer Umgebung anzubauen, in der es konstant warm ist. (> 15 Grad Celsius)
3. Bewässerung: Auberginen benötigen regelmäßig Wasser, besonders während der Fruchtbildung. Trockenheit kann zu Blüten- und Fruchtverlust führen, daher ist eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit wichtig.
4. Düngung: Eine ausgewogene Düngung während der Wachstumsperiode ist förderlich. Kompost oder ein ausgewogener Gemüsedünger können verwendet werden, um die Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.
5. Beschneiden: Ein gezieltes Beschneiden kann helfen, das Wachstum der Aubergine zu fördern.
6. Schutz vor Schädlingen und Krankheiten: Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge wie Blattläuse oder Schnecken ist wichtig. Auch Krankheiten wie die Kraut- und Braunfäule sollten beachtet und gegebenenfalls behandelt werden.
In welcher Jahreszeit erntet man die Aubergine?
Die Aubergine wird normalerweise im späten Sommer oder frühen Herbst geerntet, wenn die Früchte ihre volle Größe erreicht haben und eine leuchtende Farbe und Glanz aufweisen. Der genaue Erntezeitpunkt ist abhängig von den Auberginensorten, den klimatischen Bedingungen und der Anbauweise.
In gemäßigten Klimazonen erfolgt die Ernte in der Regel zwischen August und Oktober. Die Aubergine sollte nicht überreif werden, da das Fruchtfleisch dann zu einer zähen Konsistenz werden kann und die Anfälligkeit für Stellen vom Druck steigt.
Wie kann ich die Aubergine aufbewahren oder lagern?
Auberginen sollten nach der Ernte richtig gelagert werden, um ihre Frische zu erhalten:
- Kurzfristige Lagerung: Frisch geerntete Auberginen können bei Raumtemperatur für bis zu einer Woche gelagert werden. Am besten an einem kühlen, dunklen Ort.
- Kühlschrank: Wenn du die Auberginen länger aufbewahren möchtest, kannst du sie im Gemüsefach deines Kühlschranks aufbewahren.
- Verarbeitung und Einfrieren: Auberginen lassen sich gut einfrieren, insbesondere nachdem sie vorbereitet wurden. Schneide sie in Scheiben oder Würfel, blanchiere sie kurz, und friere sie dann in luftdichten Behältern oder Gefrierbeuteln ein.
Welche Auberginen Rezepte bieten sich an?
Die Aubergine ist äußerst vielseitig und eignet sich für eine Vielzahl von Rezepten. Die Gerichte erstrecken sich von Vorspeise über einen Auflauf bis hin zur Auberginen Lasagne. Beliebte Zubereitungsmöglichkeiten sind gebackene Auberginen, der Auberginen Auflauf, Auberginen-Ratatouille (Ratatouille ist ein klassisches Gericht der mediterranen Küche) oder Auberginen-Püree.
Ebenfalls lecker: Gefüllte Auberginen oder die Auberginen Pizza, bei der man den Pizzateig einfach mit geschnittenen Auberginen in Form von Scheiben ersetzt. Und was nicht fehlen darf: Gegrillte Auberginen – Auberginenscheiben werden auf dem Grill geröstet und dann mit Olivenöl, Knoblauch und Kräutern mariniert. Vielleicht ist ja die eine oder andere Inspiration für Zucchini Rezepte für euch dabei…
Wie gesund ist die Aubergine?
Auberginen sind eine gesunde Ergänzung zur Ernährung, da sie eine Vielzahl von Nährstoffen und gesundheitlichen Vorteilen bieten:
Nährstoffreich: Auberginen enthalten Ballaststoffe, die die Verdauung fördern, sowie Antioxidantien wie Anthocyane, die Entzündungen bekämpfen und die Zellen schützen können.
Niedriger Kaloriengehalt: Mit nur etwa 25 Kalorien pro 100 Gramm sind Auberginen eine großartige Wahl für eine kalorienarme Ernährung.
Vitamin- und Mineralstoffquelle: Sie enthalten verschiedene Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin K, Vitamin C, Vitamin B6, Kalium, Folsäure und mehr, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen.
Blutdruck und Herzgesundheit: Die enthaltenen Phytonährstoffe können dazu beitragen, den Blutdruck zu senken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
Gewichtsmanagement: Dank ihres hohen Ballaststoffgehalts können Auberginen dabei helfen, ein Sättigungsgefühl zu erzeugen und somit beim Gewichtsmanagement unterstützen.
Blutzuckerkontrolle: Die Ballaststoffe in Auberginen können dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, was besonders für Menschen mit Diabetes wichtig ist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der gesundheitliche Nutzen von Auberginen Teil einer ausgewogenen Ernährung ist und nicht isoliert betrachtet werden sollte.
Kann man Aubergine auch roh essen?
Der Rohverzehr von Frucht ist möglich, aber sie enthalten natürlicherweise geringe Mengen an Solanin, einem Stoff, der in rohen Auberginen leicht giftig sein kann. Solanin ist in höheren Konzentrationen in den grünen Teilen der Auberginen und in den unreifen Früchten zu finden. Bekannt ist es vor allem von den grünen Stellen in Kartoffeln.
Aufgrund des Gehaltes von Solanin und um diesen zu reduzieren, werden Auberginen vor dem Verzehr gekocht oder gegart, was die Eierfrucht leichter verdaulich macht.
Bilder: Shutterstock