Wirsing, auch als Savoyer Kohl bekannt, gehört zu den beliebtesten Kohlsorten in der deutschen Küche. Mit seinen gekräuselten Blättern und dem milden Geschmack ist er ein echtes Allroundtalent, das sowohl in traditionellen Eintöpfen als auch in modernen Rezepten überzeugt.
Seine Vielseitigkeit macht ihn zu einem festen Bestandteil in der regionalen und saisonalen Küche. Ich erinnere mich gerne an die ersten Jahre in meinem Garten, als ich meinen ersten Wirsingkohl anbaute.
Die leuchtend grünen Köpfe, die selbst bei kühleren Temperaturen zuverlässig wuchsen, haben mich begeistert. Frisch geernteter Wirsing bringt eine besondere Qualität und ein intensives Aroma, das ich in gekauften Exemplaren selten gefunden habe.
Herkunft und Geschichte des Wirsings
Der Ursprung des Wirsings liegt im Mittelmeerraum, insbesondere in Italien und Frankreich. Seit dem 16. Jahrhundert ist er auch in Mitteleuropa verbreitet und hat sich besonders in Regionen wie dem Rheinland etabliert, wo er traditionell im Herbst und Winter geerntet wird.
Wirsingkohl zählt zu den Kopf-Kohlarten, unterscheidet sich aber durch seine krausen und zarten Blätter, die ihn sowohl optisch als auch geschmacklich unverwechselbar machen. Seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen und Böden macht ihn zu einem vielseitigen Gemüse, das man in ganz Europa schätzt.
Welche und wie viele Sorten gibt es?
Es gibt zahlreiche Sorten von Wirsing, die sich in Erntezeit, Blattfarbe und Größe unterscheiden. Zu den gängigen Varianten gehören:
- Winterwirsing: Besonders robust und ideal für die kalte Jahreszeit.
- Frühwirsing: Zarte Blätter und milder Geschmack, perfekt für die Frühlingsküche.
- Vertus: Eine traditionelle Sorte, die sich durch besonders große Köpfe auszeichnet.
Jede Sorte hat ihren eigenen Charakter und lässt sich auf unterschiedliche Arten in der Küche verwenden.
Rezeptideen mit Wirsing
Wirsing ist ein vielseitiger Begleiter in der Küche. Ein klassisches Gericht ist Rahm Wirsing, bei dem die fein geschnittenen Blätter in Butter und Sahne geschmort werden, bis sie zart und cremig sind. Als Beilage zu Braten oder Fisch bringt dieses Gericht eine harmonische Ergänzung auf den Teller.
Für herzhafte Gerichte eignet sich Wirsing auch in Form von Auflauf. Dabei werden blanchierte Wirsingblätter in einer Auflaufform geschichtet, mit Kartoffeln, Hackfleisch oder Tofu kombiniert und mit einer Sauce aus Sahne und Käse überbacken.
Ein weiteres Highlight ist Wirsingkohl in Pasta-Gerichten: Fein geschnittene Streifen des Wirsings, angebraten mit Zwiebel, Knoblauch und einer Prise Pfeffer, harmonieren hervorragend mit Bandnudeln und einer leichten Tomaten- oder Sahnesauce. und zuletzt nicht zu vergessen: der Wirsingeintopf.
Tipps & Tricks zur Zubereitung
Für die Zubereitung von Wirsing gibt es einige bewährte Tricks. Der Strunk sollte vom Kohlkopf entfernt werden, da er oft härter ist als die Blätter. Äußere Blätter, die dicker oder beschädigt sind, lassen sich vor dem Kochen ebenfalls entfernen.
Um die natürliche Farbe und den feinen Geschmack zu bewahren, empfiehlt es sich, die Blätter kurz zu blanchieren, bevor sie weiterverarbeitet werden. Für Rohkostgerichte wie Salate eignen sich besonders die inneren, zarten Blätter, die in feine Streifen geschnitten werden.
Ist Wirsing gesund?
Wirsing überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern auch durch seine gesundheitlichen Vorteile. Er enthält eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen, darunter:
- Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und schützt vor Erkältungen.
- Kalium: Fördert die Herzgesundheit.
- Ballaststoffe: Unterstützen die Verdauung.
Sein hoher Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen macht Wirsing außerdem zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Nährwerte von Wirsing
100 Gramm Wirsing enthalten etwa:
- Kalorien: 27 kcal
- Eiweiß: 2,5 g
- Fett: 0,1 g
- Vitamin C: 50 mg
- Ballaststoffe: 3 g
Diese Werte zeigen, dass Wirsing ein leichtes, aber nährstoffreiches Gemüse ist, das ideal für die Alltagsküche geeignet ist.
Wirsing pflanzen: Anbau und Pflege
Der Anbau von Wirsingkohl im eigenen Garten ist einfach und lohnenswert. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Spätsommer, abhängig davon, ob Früh- oder Winterwirsing gewünscht ist. Ein humusreicher, gut durchlässiger Boden und ein sonniger Standort fördern das Wachstum der Köpfe.
Während der Wachstumsphase ist regelmäßiges Gießen wichtig, um kräftige Blätter zu entwickeln. Die Erntezeit beginnt, sobald die Köpfe fest und kompakt sind, und reicht je nach Sorte bis in den Winter hinein.
Lagerung und Haltbarkeit
Frisch geernteter Wirsing bleibt bei richtiger Lagerung lange haltbar. Im Kühlschrank bleibt er etwa eine Woche frisch, wenn er in ein feuchtes Tuch gewickelt wird. In einem kühlen Keller oder bei niedrigen Temperaturen hält sich ein ganzer Kopf sogar mehrere Wochen. Und Wirsing einfrieren ist auch kein Problem…
Wirsing FAQs
Ist Wirsing gesund?
Ja, Wirsing ist reich an Vitaminen wie Vitamin C und Ballaststoffen, die das Immunsystem und die Verdauung unterstützen.
Wie wird Wirsing zubereitet?
Der Kopfkohl lässt sich blanchieren, schmoren oder roh in Salaten verwenden. Klassische Gerichte sind Rahm Wirsing oder Wirsingauflauf.
Welche Gewürze passen zu Wirsing?
Zu Wirsing passen Gewürze wie Muskat, Pfeffer, Kümmel und Knoblauch, die seinen feinen Geschmack unterstreichen.
Kann Wirsing eingefroren werden?
Ja, blanchierter Wirsing lässt sich einfrieren und ist somit länger haltbar.
Was ist der Unterschied zwischen Wirsing und Weißkohl?
Wirsing hat gekräuselte Blätter und einen milderen Geschmack, während Weißkohl glatte Blätter und ein kräftigeres Aroma hat.
Kann man statt Grünkohl auch Wirsing nehmen?
Ja, Wirsing Kopfkohl eignet sich als milde Alternative zu Grünkohl. Besonders in Eintöpfen oder als Beilage bietet er eine sanftere Geschmacksnote und zarte Blätter, die sich leicht verarbeiten lassen.
Wie nennt man Wirsing noch?
Wirsing wird auch als Savoyer Kohl, Welschkraut oder Welschkohl bezeichnet.
Wann ist die Zeit für Wirsing?
Wirsing ist nahezu ganzjährig verfügbar. Frühwirsing kommt im Frühjahr auf den Markt, während Winterwirsing zwischen Herbst und Winter seine Hauptsaison hat. Besonders in den kühleren Monaten zeigt er seine robuste Natur und intensiven Geschmack.
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