Rotkohl

rotkohl - gemuese lexikon

Rotkohl, auch bekannt als Blaukraut oder Rotkraut, ist ein vielseitiges Gemüse, das seit Jahrhunderten in der deutschen Küche eine bedeutende Rolle spielt. Mit seiner tiefvioletten Farbe und dem mild-süßlichen Geschmack ist Rotkohl nicht nur beim Kochen eine optische Bereicherung, sondern auch ein geschmackliches Highlight in vielen traditionellen Gerichten.

Ob als Beilage zu herzhaften Speisen wie Braten oder als Hauptbestandteil in innovativen Rezepten – Rotkohl bietet eine Fülle an Möglichkeiten.

Ich erinnere mich noch gut an die winterlichen Sonntage, an denen der Duft von Rotkohl, verfeinert mit Gewürzen wie Zimt und Nelken, durch die Küche von Oma zog. Seit einigen Jahren baue ich Rotkohl auch selbst in meinem Garten an.

Es ist erstaunlich, wie kräftig die Rotkohlköpfe wachsen und wie intensiv das Aroma der frisch geernteten Exemplare ist.

Herkunft und Geschichte von Rotkohl

Rotkohl gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und ist eng mit anderen Kohlsorten wie Weißkohl und Wirsing verwandt. Seine Wurzeln reichen weit in die europäische Geschichte zurück, wo er zunächst als robustes Wintergemüse kultiviert wurde.

Interessant ist, dass die Farbe des Rotkohls je nach Bodenbeschaffenheit variiert. In sauren Böden nimmt er eine kräftig rote Farbe an, während er in alkalischen Böden eher bläulich erscheint.

Diese Reaktion ist auf natürliche Farbstoffe, die Anthocyane, zurückzuführen, die auch für die antioxidativen Eigenschaften des Rotkohls verantwortlich sind.

rotkohl auf brett schneiden

Welche und wie viele Sorten gibt es?

Rotkohl gibt es in unterschiedlichen Sorten, die sich in Größe, Färbung und Wachstumszeit unterscheiden. Zu den beliebtesten Sorten zählen:

  • Amager Rotkohl: Besonders robust und ideal für den Anbau in kalten Regionen.
  • Rodynda: Eine moderne Sorte, die durch gleichmäßige Köpfe und intensives Aroma besticht.
  • Rexoma: Diese Sorte überzeugt durch zarte Blätter und eine kurze Wachstumszeit.

Jede Sorte hat ihre eigenen Vorzüge und ist für verschiedene Verwendungen in der Küche geeignet.

Rezeptideen mit Rotkohl

Rotkohl ist ein wahres Multitalent, das sowohl als klassisches Blaukraut zu Festtagsgerichten als auch in kreativen Rezepten überzeugt. Ein traditionelles Rotkohl Rezept:

Den Rotkohl in feine Streifen schneiden, mit Apfelessig, Salz und einer Prise Zucker marinieren, dann in Butterschmalz oder Gänseschmalz anschmoren. Verfeinert mit Gewürzen wie Nelken und einem Schuss Traubensaft entsteht eine aromatische Beilage, die hervorragend zu Wild oder Ente passt.

Für moderne Interpretationen lässt sich Rotkohl auch roh als frischer Salat mit Walnüssen und Apfel kombinieren. Wer es experimentell mag, kann Rotkohl in asiatischen Wok-Gerichten oder sogar als Basis für einen vegetarischen Burger ausprobieren.

rotkohl salat

Tipps & Tricks zur Zubereitung

Damit Rotkohl seinen vollen Geschmack entfaltet, gibt es ein paar Tricks. Die Zugabe von Säure, etwa in Form von Essig oder Zitronensaft, verstärkt nicht nur die kräftige Farbe, sondern rundet auch das Aroma ab.

Für eine schonende Zubereitung empfiehlt es sich, den Rotkohl bei geringer Hitze zu schmoren, damit die natürlichen Inhaltsstoffe und die intensiven Farbstoffe erhalten bleiben – besonders beim berühmten Apfel Rotkohl.

Wer den Kohl roh genießen möchte, sollte die Blätter fein schneiden oder hobeln und ihn mit einem Dressing marinieren, damit er angenehm weich wird.

Lagerung und Haltbarkeit von Rotkohl

Rotkohl ist ein äußerst lagerfähiges Gemüse. Bei kühler, trockener Lagerung halten sich die Köpfe mehrere Wochen. Im Kühlschrank bleiben angeschnittene Stücke, in Frischhaltefolie verpackt, bis zu fünf Tage frisch. Alternativ lässt sich Rotkohl auch blanchieren und einfrieren, um ihn später flexibel verwenden zu können.

Ist Rotkohl gesund?

Rotkohl ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Er enthält zahlreiche Vitamine, darunter Vitamin C, Vitamin K und Folsäure, die das Immunsystem stärken und die Zellgesundheit fördern. Die enthaltenen Anthocyane, die für die kräftige Farbe verantwortlich sind, wirken antioxidativ und entzündungshemmend.

Mit seinem hohen Gehalt an Ballaststoffen trägt Rotkohl zur Förderung der Verdauung bei und ist gleichzeitig kalorienarm – ideal für eine bewusste Ernährung.

Nährwerte von Rotkohl

100 Gramm Rotkohl enthalten etwa:

  • Kalorien: 25 kcal
  • Eiweiß: 1,5 g
  • Fett: 0,2 g
  • Ballaststoffe: 2,5 g
  • Vitamin C: 55 mg

Diese Nährwerte machen Rotkohl zu einem idealen Begleiter in der gesunden und ausgewogenen Küche.

rotkohl im garten beet

Rotkohl pflanzen: Anbau und Pflege

Rotkohl ist relativ pflegeleicht und gedeiht sowohl im heimischen Garten als auch auf kleinen Flächen. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr, idealerweise in nährstoffreicher, gut durchlässiger Erde.

Während der Wachstumsphase ist regelmäßiges Gießen wichtig, um eine gleichmäßige Entwicklung der Rotkohlköpfe zu gewährleisten.

Die Ernte beginnt im Spätsommer und reicht bis in den späten Winter. Besonders praktisch: Rotkohl verträgt leichte Fröste, wodurch er noch aromatischer wird.

Rotkohl FAQs

Wie wird Rotkohl zubereitet?

Rotkohl lässt sich schmoren, als Salat roh genießen oder in kreativen Gerichten wie asiatischen Wok-Pfannen verwenden.

Was ist der Unterschied zwischen Rotkohl und Blaukraut?

Beide Begriffe beschreiben dasselbe Gemüse. Die Bezeichnung variiert regional, wobei in südlichen Regionen „Blaukraut“ gebräuchlicher ist.

Kann Rotkohl eingefroren werden?

Ja, blanchierter Rotkohl lässt sich problemlos einfrieren und später nach Belieben verwenden.

Welche Gewürze passen zu Rotkohl?

Zu Rotkohl passen Gewürze wie Nelken, Zimt, Lorbeerblätter, Piment und eine Prise Zucker, um das Aroma abzurunden.

Was ist gesünder, Weißkohl oder Rotkohl?

Rotkohl enthält mehr Antioxidantien wie Anthocyane, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken. Weißkohl liefert dafür etwas mehr Vitamin C. Beide sind gesund, aber Rotkohl punktet durch seine antioxidative Wirkung.

Wie bekomme ich Geschmack an Rotkohl?

Rotkohl entwickelt ein intensives Aroma durch die Zugabe von Säure (z. B. Essig oder Apfelsaft), Gewürzen wie Nelken, Lorbeerblättern und einer Prise Zucker. Ein Schuss Rotwein oder Traubensaft verstärkt die fruchtigen Noten.

Wie gut ist Rotkohl aus dem Glas?

Rotkohl aus dem Glas bietet eine praktische Alternative und enthält häufig bereits Gewürze. Frisch zubereiteter Rotkohl hat jedoch intensiveren Geschmack und mehr Kontrolle über die Zutaten.

Für mehr Aroma lässt sich Rotkohl aus dem Glas mit zusätzlichen Gewürzen und frischen Zutaten wie Apfel und Zwiebeln verfeinern.

Bilder: Shutterstock

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