Wenn man über Jahre hinweg seinen Garten pflegt, beginnt man, über Grenzen hinwegzudenken. So stand irgendwann die Frage im Raum: Warum nicht auch ein Olivenbäumchen pflanzen? In meinem Fall Oliven im großen Kübel, auf der Terrasse, züchten – was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Egal.
Auch wenn hierzulande das Klima nicht überall optimal ist, fasziniert mich diese Pflanze mit ihren tiefen Wurzeln, ihrer Geschichte und dem besonderen Geschmack ihrer Früchte. Oliven gehören nicht nur auf den Tisch, sondern auch ins Herz der mediterranen Ernährungskultur.
Lasst uns in diesem Artikel im Gemüse Lexikon kurz auf Oliven eingehen – die botanisch als Steinfrucht gelten. In den meisten Küchen aber zum Gemüse…
Herkunft der Olive
Die Olive, botanisch Olea europaea, stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Erste Hinweise auf ihre Nutzung finden sich bereits in der Antike – in der Levante, später auch in Ägypten und Griechenland. Von dort verbreitete sich der Olivenanbau in viele weitere Regionen des Mittelmeerraums, darunter auch Spanien und Italien.
In all diesen Kulturen gilt der Olivenzweig als Symbol für Frieden und Weisheit. Der Olivenbaum, tief verwurzelt in sandiger Erde, wurde über Jahrtausende kultiviert – seine Geschichte reicht weiter zurück als die vieler anderer Gemüsearten.
Inzwischen ist er weltweit bekannt, sein Hauptprodukt – das Olivenöl – ein zentraler Bestandteil unzähliger Gerichte.
Welche und wie viele Oliven Sorten gibt es?
Oliven lassen sich in Tafeloliven und Öloliven unterscheiden. Weltweit existieren über 1.000 Oliven Sorten – viele davon sind regional typisch, etwa die spanischen Arbequina-Oliven oder die Kalamata-Olive aus Griechenland.
Farblich unterscheidet man zwischen grünen Oliven, die unreif geerntet werden, und schwarzen Oliven, die voll ausgereift sind. Unterschiede ergeben sich nicht nur im Reifegrad, sondern auch in Aroma, Schale, Fruchtfleisch und Verwendung.
Manche Sorten eignen sich durch ihren hohen Öl-Anteil ideal für die Pressung zu Olivenöl, andere wiederum überzeugen als Bestandteil feiner Antipasti oder mediterraner Salaten.
Rezeptideen mit Oliven
In der Küche gehören Oliven zu den echten Allroundern. Ob kalt oder warm – sie bereichern viele Gerichte durch ihren typischen Geschmack und ihren würzigen Charakter:
- Pasta mit Oliven, Tomaten und Knoblauch – ein einfaches Gericht mit Zutaten voller Energie
- Ofengemüse mit Kräutern und Olivenöl – gebacken mit frischen mediterranen Kräutern
- Focaccia mit grünen Oliven und Rosmarin – direkt aus Italien auf den Tisch
- Couscous-Salat mit Oliven und getrockneten Früchten – eine Kombination aus Süße und Würze
- Belag von Pizzen – nicht wegzudenken aus jeder Pizzeria
- Griechischer Nudelsalat – da dürfen Oliven keinesfalls fehlen
Auch als Snack zwischendurch oder als Bestandteil raffinierter Köstlichkeiten wie gefüllter Tafeloliven finden sie ihren Platz.
Tipps & Tricks zur Zubereitung
Frische Oliven sind ohne Behandlung ungenießbar. Die enthaltenen Bitterstoffe müssen entfernt werden – meist durch Einlegen in Salzlake, wiederholtes Wässern oder Fermentation.
Für Hausgärten empfiehlt sich nach der Ernte das Einschneiden der Früchte und eine längere Wasserbehandlung, bevor Salz oder Essig ins Spiel kommen. Die Auswahl der richtigen Sorte und die Einlegezeit beeinflussen Aroma und Schale.
Wer Oliven in Öl-Oliven-Mischungen zubereitet, sollte hochwertige Zutaten wählen und den Anteil an Salz anpassen. Entsteinte Oliven lassen sich leichter verarbeiten – ihr Kern bleibt jedoch bei vielen Produkten zur Geschmacksintensivierung erhalten.
Lagerung und Haltbarkeit von Oliven
Olivenprodukte im Glas oder in der Dose behalten ihre Qualität über Monate, solange sie kühl und dunkel gelagert werden. Geöffnete Gläser gehören in den Kühlschrank und sollten innerhalb weniger Tage verzehrt werden. Der Kontakt mit Metalllöffeln oder Verunreinigungen verkürzt die Haltbarkeit.
Trocken gereifte Sorten behalten ihre Festigkeit besonders gut. Oliven mit Stein bleiben im Geschmack oft intensiver. Wer regelmäßig Oliven auf dem Tisch haben möchte, lagert am besten kleinere Mengen in luftdichten Behältern.
Auch eingefrorene Früchte aus dem eigenen Olivenanbau sind möglich, wenngleich das Fruchtfleisch etwas leidet.
Oliven pflanzen: Anbau und Pflege
Der Olivenanbau verlangt Geduld, aber belohnt mit einer Pflanze von bemerkenswerter Ausdauer. Olea europaea wächst langsam, bildet im Laufe der Jahre knorrige Äste und reagiert empfindlich auf Frost. Im eigenen Garten gedeihen Olivenbäume am besten im Kübel, geschützt an einem sonnigen Standort.
Mediterranes Flair entsteht ganz nebenbei. Der Baum benötigt wenig Wasser, bevorzugt jedoch durchlässige Erde. Einmal im Jahr sollte der Baum zurückgeschnitten werden – so behält er seine Form.
Die Ernte kleiner Mengen ist bei guter Pflege auch hierzulande möglich – eine besondere Freude für alle, die den Anbau eigener Früchte schätzen.
Sind Oliven gesund?
Oliven enthalten eine Vielzahl wertvoller Nährstoffe – darunter Vitamin E, Eisen und sekundäre Pflanzenstoffe. Der hohe Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.
Studien belegen die Rolle der Olive als Bestandteil der mediterranen Ernährung bei der Prävention chronischer Erkrankungen. Besonders schwarze Oliven liefern nennenswerte Mengen an Antioxidantien.
Gleichzeitig sind sie durch ihren geringen Zucker- und Kohlenhydratgehalt ideal für kohlenhydratbewusste Ernährungsformen geeignet. Der Salzgehalt hängt stark von den verwendeten Methoden und Produkten ab – ein Blick auf die Produktinformationen lohnt sich.
Nährwerte von Oliven
Der Nährstoffgehalt variiert je nach Sorte, Verarbeitung und Einlegeart. Im Schnitt enthalten 100 g Oliven:
- Kalorien: ca. 140 kcal
- Fett: rund 14 g, vor allem einfach ungesättigte Fettsäuren
- Eiweiß: ca. 1 g
- Kohlenhydrate: unter 1 g, kaum Zucker
- Salz: je nach Einlegeart bis zu 4 g
Oliven liefern Energie und dienen als sättigender Bestandteil leichter Gerichte. Sie passen sowohl in Salaten als auch zu warmen mediterranen Speisen.
Oliven FAQs
Wie viele Oliven darf man pro Tag essen?
7 bis 10 Stück täglich gelten als unbedenklich – vorausgesetzt, der Salzanteil im Produkt bleibt moderat.
Warum sollte man täglich 7 Oliven essen?
Sie liefern gesunde Fettsäuren, Antioxidantien und unterstützen das Herz-Kreislauf-System – ein Genuss mit gesundheitlichem Wert.
Wie kann man frische Oliven entbittern?
Durch Einschneiden und mehrtägiges Einweichen in Wasser – danach in Salzlake oder Essiglösung einlegen.
Wie gesund sind Oliven wirklich?
Als Steinfrüchte mit wertvollen Nährstoffen tragen sie zur ausgewogenen Ernährung bei – besonders in Verbindung mit Olivenöl.
Ist Olive Obst oder Gemüse?
Botanisch handelt es sich um eine Steinfrucht – also ein Obst. In der Küche zählen Oliven meist zum Gemüse.
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