Beifuß

Unverzichtbar in vielen traditionellen Gerichten: Beifuß – er  veredelt Speisen durch sein herb-bitteres Aroma. Gartenfreunde schätzen das robuste Kraut als unkomplizierte Pflanze. Im Gewürz Lexikon gehört er in jene Rubrik, die sich mit kräftigen, aromatischen Kräutern aus der Familie der Korbblütler beschäftigt.

Beifuß – Herkunft und Bedeutung

Beifuß, botanisch Artemisia vulgaris, zählt zur Gattung Artemisia und gehört zur Familie der Asteraceae. Häufig wild in Europa, Asien und Nordafrika. Die Pflanzenart erreicht Höhen bis zu zwei Meter. Seine Blütenfarbe ist meist unauffällig grünlich-gelb.

Der Name leitet sich wohl aus dem Althochdeutschen ab. In der Volkskunde als „Mutter der Kräuter“ bekannt, spielt er auch in der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) eine Rolle – ebenso wie sein asiatischer Verwandter, der Einjährige Beifuß (Artemisia annua).

Wie wächst Beifuß und wie wird er geerntet?

Standort: sonnig, durchlässig, nährstoffarm – so gedeiht die mehrjährige Staude zuverlässig. Auch als Topfpflanze oder im Kübel lässt sie sich kultivieren. Die Beifuß Ernte erfolgt vor der Blütezeit, wenn die ätherischen Öle ihren Höhepunkt erreichen.

Für die Produktion von Tee, Heilkraut oder Beifußkraut zum Kochen schneidet man die Triebspitzen mitsamt Blättern, Knospen und Stängeln. Die Röhrenblüten entwickeln sich unauffällig. Getrocknet entfalten sie ihren charakteristischen Duft.

Geschmacksprofil von Beifuß

Der Geschmack wirkt herb mit feiner Bitternote. Das komplexe Aroma stammt von Inhaltsstoffen wie Cineol und Thujon, typisch für die Art Artemisia vulgaris.

Auch in Teemischungen macht sich dieser kräftige Ton bemerkbar – etwa als Bestandteil von Tee gegen Verdauungsbeschwerden oder zur Unterstützung nach schweren Mahlzeiten.

Warum schmeckt Beifuß so besonders?

Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an. Das Kraut eignet sich als Begleiter zu fettem Fleisch. Ähnliche Sorten aus der Gattung Artemisia, wie Wermut, haben vergleichbare Wirkung.

In der Volksheilkunde gilt Beifuß daher als altbewährte Heilpflanze mit langer Geschichte. In vielen Regionen ist er bis heute fest in der Küche verankert.

Einsatz in der Küche

Ob Schweinebraten, Gänsebraten, Ente oder Eintopf – Beifuß passt ideal zu deftigen Speisen. Besonders häufig kommt er im Ganzen bei Gans und Ente zum Einsatz, oft in Kombination mit Äpfeln und Zwiebeln.

Auch in der Gemüse- oder Wildküche dient er als aromatischer Begleiter. Getrocknet entfaltet er sein volles Potenzial – bei guter Qualität genügt schon eine kleine Anzahl Blättchen.

Für was kann man das Gewürz in der Küche verwenden…

  • Beim Gänsebraten punktet die Variante mit Beifuß neben Majoran und Zwiebeln.

Gesundheitliche Wirkung

Traditionell wird Beifuß gegen Beschwerden wie Blähungen oder Magenkrämpfe eingesetzt. Die bitteren Inhaltsstoffe wie Thujon fördern die Verdauung. In der TCM steht Artemisia annua für antivirale und antiparasitäre Wirkung.

Auch als Räucherkraut in der Volksmedizin verbreitet. Frisches oder getrocknetes Kraut regt den Gallenfluss an – ideal bei fettreichen Gerichten.

Lagerung

Luftdicht verschlossen, dunkel und trocken – so bleibt das Produkt lange aromatisch. Ein Schraubglas schützt vor Feuchtigkeit. Gut getrocknetes Beifußkraut hält sich über viele Monate, ohne an Qualität zu verlieren.

Ersatz für Beifuß

Als Alternative dienen Wermut, Rosmarin oder Salbei. Auch Kräutermischungen mit Bitterstoffen erzielen ähnliche Effekte. Besonders bei Eintöpfen oder Fleischgerichten bewährt sich Artemisia als aromatischer Bestandteil.

Nährwerte (pro 100 g getrocknet)

  • Energie: ca. 300 kcal
  • Kohlenhydrate: 20 g
  • Proteine: 20 g
  • Ballaststoffe: 35 g
  • Natrium: 10 mg
  • Spuren von Vitamin A und Eisen

Interessante Fakten

Beifuß harmoniert mit Lorbeer, Wacholder oder Kümmel. Als klassisches Gewürz für Ente, Gans und deftige Braten geliebt. Die getrockneten Samen finden sich auch im Kräutersträußchen. Für Hobbygärtner: das Saatgut ist meist problemlos erhältlich.

FAQ

Wie nennt man Beifuß noch?

Mutterkraut, Wilder Wermut, Gänsekraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut.

Was hat Beifuß für eine Wirkung?

Verdauungsfördernd, krampflösend, appetitanregend. Auch zur Linderung von Blähungen und Völlegefühl genutzt.

Ist der Beifuß giftig?

In kleinen Mengen unbedenklich. Große Mengen oder ätherisches Öl nicht ohne ärztliche Rücksprache verwenden.

Bilder: Shutterstock

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