Steckrübe

steckruebe - gemuese lexikon

Die Steckrübe (Brassica napus), auch bekannt als Wruke, Butterrübe oder Kohlrübe, gehört zu den traditionsreichsten Gemüsesorten Europas. Mit ihrer gelblichen bis cremefarbenen Knolle und ihrem milden, leicht süßlichen Geschmack ist sie nicht nur in der deftigen Küche ein fester Bestandteil, sondern feiert auch in der modernen Kulinarik ein Comeback.

Besonders im Winter, wenn frische Alternativen knapp sind, glänzt die Steckrübe als vielseitiges Wintergemüse in Suppen, Eintöpfen oder als Ofengemüse.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Großmutter Steckrübengerichte im großen Ofen zubereitete. Die Kombination aus gerösteter Knolle, frischen Äpfeln und ein wenig Butter bleibt mir bis heute als wärmende Erinnerung an kalte Wintertage im Kopf.

Mittlerweile baue ich die Steckrübe selbst im Garten an, wo sie zuverlässig gedeiht und eine feste Größe in meinem saisonalen Anbau ist.

Herkunft und Geschichte der Steckrübe

Die Steckrübe gehört zur Familie der Brassicaceae (Kreuzblütengewächse) und ist eng verwandt mit Raps und anderen Kohlarten. Ursprünglich soll sie durch eine Kreuzung von Kohl und Rübe entstanden sein, wobei ihr Ursprung oft in Skandinavien oder Russland vermutet wird.

In Deutschland gewann sie vor allem während des Ersten Weltkriegs an Bedeutung, als sie als Nahrungsmittel während der Versorgungskrise genutzt wurde. Diese Zeit brachte ihr den Ruf als „Arme-Leute-Essen“ ein, doch heute erlebt die Steckrübe eine wahre Renaissance in der gehobenen Küche.

steckrueben auf beet in garten

Welche und wie viele Sorten gibt es?

Es gibt verschiedene Sorten der Steckrübe, die sich in Farbe, Form und Geschmack leicht unterscheiden. Die bekanntesten sind:

  • Hoffmanns Gelbe: Diese Sorte ist besonders beliebt aufgrund ihres süßlich-milden Aromas.
  • Wilhelmsburger: Sie zeichnet sich durch ihre gleichmäßige Form und ihre zarte Schale aus.
  • Erdkohlrabi: Eine alte Bezeichnung für Steckrüben, die in der ländlichen Küche häufig verwendet wurden.

Jede Sorte hat ihre eigenen Vorzüge und ist für unterschiedliche Gerichte geeignet, von cremigem Püree bis zu rustikalen Eintöpfen.

Rezeptideen mit Steckrüben

Die Steckrübe ist ein echtes Multitalent in der Küche. Als Hauptzutat in einem klassischen Steckrüben Eintopf bringt sie Wärme und einen vollmundigen Geschmack auf den Teller. Kombiniert mit Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln ergibt sich ein herzhaftes Gericht, das besonders in den kalten Monaten beliebt ist.

Ein weiteres Highlight ist Ofengemüse mit Steckrüben: Die Knolle in kleine Würfel schneiden, mit etwas Olivenöl, Salz und frischen Kräutern mischen und im Backofen rösten, bis sie goldbraun ist. Wer es ausgefallener mag, probiert Steckrüben-Pommes – eine gesunde Alternative zu klassischen Kartoffelstäbchen.

Für die moderne Küche eignet sich auch ein Steckrüben-Püree als Beilage zu gebratenem Fleisch oder Fisch. Der süßliche Geschmack harmoniert hervorragend mit kräftigen Aromen und verleiht den Gerichten eine besondere Note.

steckruebe in eintopf

Tipps & Tricks zur Zubereitung

Bei der Zubereitung von Steckrüben gibt es einige Tricks, die die Arbeit erleichtern. Die Schale lässt sich leicht entfernen, wenn die Knolle vor dem Schälen kurz blanchiert wird. Danach die Steckrübe in Scheiben oder Würfel schneiden, je nach Rezept.

Eine schonende Garmethode wie das Dämpfen erhält nicht nur den natürlichen Geschmack, sondern auch wichtige Nährstoffe wie Beta-Carotin und Vitamin C.

Lagerung und Haltbarkeit der Steckrübe

Steckrüben sind äußerst lagerfähig und somit ideal für die kalte Jahreszeit. An einem kühlen, trockenen Ort halten sie sich mehrere Wochen, ohne an Qualität zu verlieren. Besonders in einer kühlen Speisekammer oder einem Keller entfaltet die Steckrübe ihre Rolle als jederzeit zur Verfügung stehendes Wintergemüse.

Ist Steckrübe gesund?

Ja, Steckrüben sind nicht nur vielseitig, sondern auch äußerst gesund. Sie enthalten eine Vielzahl an Nährstoffen, darunter:

  • Vitamin C: Stärkt das Immunsystem und schützt vor Erkältungen.
  • Beta-Carotin: Unterstützt die Sehkraft und wirkt antioxidativ.
  • Kalium und Magnesium: Fördern die Herzgesundheit und sorgen für einen ausgeglichenen Mineralhaushalt.

Mit ihrem niedrigen Kaloriengehalt eignet sich die Steckrübe zudem perfekt für eine leichte und ausgewogene Ernährung.

geerntete steckrueben

Nährwerte von Steckrüben

100 Gramm Steckrüben enthalten etwa:

  • Kalorien: 35 kcal
  • Eiweiß: 1,1 g
  • Fett: 0,1 g
  • Kohlenhydrate: 7,8 g
  • Ballaststoffe: 2,3 g

Diese Werte machen die Steckrübe zu einem idealen Begleiter für gesunde Rezepte und eine bewusste Lebensweise.

Steckrüben pflanzen: Anbau und Pflege

Der Anbau von Steckrüben ist unkompliziert und macht sie zu einem idealen Gemüse für den eigenen Garten. Die Aussaat erfolgt ab Juli direkt ins Freiland. Ein nährstoffreicher Boden und ein sonniger bis halbschattiger Standort fördern ein kräftiges Wachstum.

Nach etwa 12 bis 16 Wochen ist die Knolle erntereif. Wichtig ist, die Steckrüben rechtzeitig zu ernten, bevor sie zu groß werden, da sonst der Geschmack leidet. Die frischen Blätter der Pflanze eignen sich übrigens auch als Zutat für Salate oder Eintöpfe.

Steckrübe FAQs

Hier paar kurz zusammengefasste Informationen zu Steckrüben in den FAQs:

Wie schmeckt Steckrübe?

Die Steckrübe hat einen milden, leicht süßlichen Geschmack, der an eine Mischung aus Kohl und Möhren erinnert.

Wie verwendet man Steckrüben?

Steckrüben eignen sich für Eintöpfe, Suppen, Pürees, Ofengemüse oder als Beilage zu Fleischgerichten.

Was ist der Unterschied zwischen Steckrübe und Kohlrübe?

Beide Begriffe werden oft synonym verwendet, wobei „Kohlrübe“ häufiger in Norddeutschland verwendet wird.

Woher stammt die Steckrübe?

Die Steckrübe stammt wahrscheinlich aus einer Kreuzung von Kohl und Rübe und hat ihren Ursprung in Nordeuropa.

Kann man die Steckrübe roh essen?

Ja, die Steckrübe ist roh essbar. Besonders fein geraspelt in Salaten oder als Snack bringt sie eine knackige Frische mit einem dezenten Kohlgeschmack.

Ist Steckrübe Kohlrabi?

Nein, die Steckrübe ist nicht dasselbe wie Kohlrabi. Beide gehören zwar zur Familie der Brassicaceae, unterscheiden sich jedoch in Aussehen und Geschmack. Kohlrabi wächst oberirdisch, während die Steckrübe eine unterirdische Knolle bildet.

Bilder: Shutterstock

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