Radicchio, das violett-weiß leuchtende Blattgemüse, hat in den letzten Jahren einen festen Platz in meiner Küche und meinem Garten eingenommen. Als ich vor einigen Jahren das erste Mal eine Packung Jungpflanzen ins Beet setzte, wusste ich nicht, dass sich diese Zichorien-Art zu einem meiner liebsten Wintergemüse entwickeln würde.
Radicchio ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Hingucker in der Gemüseecke. Seine Farbe und Bitterkeit verleihen jedem Gericht eine besondere Note.
Herkunft und Geschichte
Radicchio stammt aus Italien, wo er seit Jahrhunderten kultiviert wird. Besonders in Regionen wie Venetien und Treviso wird er geschätzt und findet sich auf beinahe jedem Marktstand. Sein lateinischer Name, Cichorium intybus var. foliosum, deutet bereits auf seine Verwandtschaft mit Chicorée und Endivien hin.
Die Ursprünge des Radicchios reichen weit zurück, doch seine heutige Popularität verdankt er unter anderem gezielten Züchtungen, die vor allem die charakteristischen Blattrippen und Köpfe hervorgebracht haben.
Radicchio-Sorten und ihre Besonderheiten
Radicchio ist nicht gleich Radicchio. Es gibt zahlreiche Sorten, die sich im Aussehen, Geschmack und in der Anbauweise unterscheiden. Die bekanntesten Sortengruppen sind:
- Radicchio Rosso di Treviso: Längliche Köpfe, intensive Bitterkeit und zarte Blätter.
- Radicchio Rosso di Chioggia: Kugelförmige Köpfe, auch bekannt als „Palla Rossa“.
- Radicchio Variegato di Castelfranco: Hellgrüne Blätter mit violetten Sprenkeln und mildem Geschmack.
Jede Sorte hat ihre eigene Note, von sanft bitter bis hin zu markant und aromatisch. Besonders beliebt ist der Radicchio Rosso, dessen Bitterkeit durch kühlere Temperaturen sogar milder wird.
Anbau und Pflege im Garten
Radicchio ist ein robustes Gemüse, das sich hervorragend für den heimischen Garten eignet. Der Anbau beginnt im Sommer, wenn die Samen ausgesät oder Jungpflanzen ins Beet gesetzt werden.
Wichtig ist ein lockerer, nährstoffreicher Boden, der gut durchlässig ist. Auch wenn er nicht besonders anspruchsvoll ist, sollte der Boden regelmäßig feucht gehalten werden.
Die Entwicklungszeit von Radicchio beträgt etwa 8 bis 12 Wochen, je nach Sorte. Ein besonderer Trick: Später geerntete Köpfe entfalten eine intensivere Farbe und einen ausgeprägteren Geschmack. Die Ernte erfolgt im Herbst oder sogar Winter, da Radicchio frostresistent ist und kühlere Temperaturen gut verträgt.
Verwendung in der Küche
Radicchio ist eine unglaublich vielseitige Zutat. Seine Blätter eignen sich sowohl roh in Salaten als auch gekocht in warmen Gerichten. Hier einige Inspirationen:
- Salate: Kombiniert mit Rucola, Walnüssen und Parmesan entsteht ein aromatischer Wintersalat. Ein leicht süßliches Dressing mit Honig oder Orangensaft harmoniert perfekt mit der Bitterkeit.
- Pasta: Gebratener Radicchio mit Knoblauch und Olivenöl ist eine einfache und dennoch besondere Sauce.
- Gegrillt: Die Hälften eines Kopfes leicht mit Olivenöl bestreichen, kurz auf den Grill legen – ideal als Beilage.
Lagerung und Haltbarkeit
Frisch geernteter Radicchio sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden. Am besten wickelt man die Köpfe in ein feuchtes Tuch, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. So bleibt das Blattgemüse bis zu zwei Wochen frisch. Wer Radicchio über längere Zeit haltbar machen möchte, kann ihn blanchieren und einfrieren.
Radicchio FAQs
Hier nochmals paar wichtige Fragen und Antworten zum Thema Radicchio in aller Kürze:
Was macht Radicchio besonders?
Radicchio überzeugt durch seine leuchtend violett-weiße Farbe, die auffälligen Blattrippen und den leicht bitteren Geschmack, der in vielen Gerichten für eine aromatische Note sorgt.
Warum schmeckt Radicchio bitter?
Die Bitterkeit stammt von den in Radicchio enthaltenen Bitterstoffen, die besonders gesund sind und die Verdauung fördern.
Kann Radicchio roh gegessen werden?
Ja, Radicchio eignet sich hervorragend roh in Salaten. Kombiniert mit süßen oder nussigen Zutaten wird die Bitterkeit angenehm ausgeglichen.
Wie wird Radicchio gegrillt?
Radicchio-Hälften mit Olivenöl bepinseln und für einige Minuten auf den Grill legen, bis die Ränder leicht angebräunt sind. So entfaltet sich sein volles Aroma.
Wann ist die beste Erntezeit für Radicchio?
Radicchio wird meist im Herbst oder frühen Winter geerntet. Kühlere Temperaturen intensivieren die Farbe und mildern die Bitterkeit.
Welche Gerichte passen gut zu Radicchio?
Radicchio ist vielseitig einsetzbar: in Pasta, gegrillt als Beilage, oder roh in Salaten mit Zutaten wie Nüssen, Früchten und Käse.
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