Meerrettich

Meerrettich - gemuese lexikon

Schon seit Jahren gehört Meerrettich zu meinen liebsten Pflanzen im Garten. Die scharfe Meerrettichwurzel bereichert zahlreiche Gerichte und verleiht ihnen ein intensives Aroma. Besonders im Herbst, wenn die Ernte beginnt, zeigt sich, warum diese Pflanze nicht nur in der Küche, sondern auch in der Pflanzenheilkunde geschätzt wird.

Woher stammt Meerrettich?

Die Meerrettichpflanze (Armoracia rusticana) gehört zur Familie der Brassicaceae und stammt ursprünglich aus Osteuropa. Seit Jahrhunderten wird sie in Deutschland angebaut und besonders im Spreewald und in Bayern traditionell kultiviert. In Österreich ist sie unter dem Namen Kren bekannt und fester Bestandteil vieler Fleischgerichte.

Welche Rolle spielt Meerrettich in der traditionellen Küche?

Meerrettich ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil vieler europäischer Küchen. Besonders in der deutschen, österreichischen und osteuropäischen Küche wird er geschätzt. Er verleiht klassischen Fleischgerichten wie Roastbeef, Tafelspitz oder Kassler eine pikante Note.

In Osteuropa ist er oft in Kombination mit Roter Bete zu finden, während er in Bayern und Österreich als Kren traditionell zu deftigen Gerichten serviert wird. Auch in der modernen Küche kommt Meerrettichcreme als würzige Beilage immer häufiger zum Einsatz.

frischer Meerrettich

Wie schmeckt Meerrettich?

Das intensive Aroma von Meerrettich frisch gerieben ist unverkennbar. Die unverwechselbare Schärfe von Meerrettich entsteht durch spezielle Senföle, die freigesetzt werden, sobald die Meerrettichwurzel zerkleinert oder gerieben wird.

Diese Stoffe dienen in der Natur als Abwehrmechanismus gegen Schädlinge. Sobald die Zellen der Wurzel beschädigt werden, beginnen die Senföle zu verdampfen – das erklärt, warum das Reiben von Meerrettich oft Tränen in die Augen treibt.

Die Intensität der Schärfe hängt dabei von der Frische der Wurzel sowie von der Anbaumethode ab.

Anbau und Pflege von Meerrettich

Der Anbau von Meerrettich erfolgt meist über Seitenwurzeln, da die Pflanze kaum keimfähige Samen bildet. Ein tiefgründiger, sandiger Boden eignet sich am besten für eine ertragreiche Ernte.

  • Aussaatzeitpunkt: Frühjahr bis Sommer
  • Erntezeit: Herbst bis Winter
  • Pflege: Regelmäßiges Lockern des Bodens verhindert Verholzung
  • Standort: Sonnig bis halbschattig

Meerrettich im garten beet

Wie beeinflusst der Anbau von Meerrettich die Bodenqualität?

Meerrettich gehört zu den Tiefwurzlern, was bedeutet, dass er den Boden auflockert und für nachfolgende Pflanzen verbessert. Durch seine kräftigen Seitenwurzeln dringt er tief in die Erde ein und kann dazu beitragen, verdichtete Böden zu regenerieren.

Wie verarbeitet man Meerrettich?

Meerrettich frisch zu verarbeiten, erfordert ein wenig Vorbereitung. Am besten wird die Wurzel direkt vor der Nutzung fein gerieben, um das volle Aroma zu erhalten. Häufig wird Meerrettichcreme oder ein klassischer Meerrettich-Dip als Beilage serviert.

  • Frisch geriebener Meerrettich als würzige Zutat in Dips oder Soßen
  • Mit Preiselbeeren kombiniert ideal zu Fleischgerichten
  • In Suppen oder mit Fisch als herzhafte Komponente
  • Mit Essig und Salz haltbar gemacht als Würzpaste

geriebener Meerrettich

Ist Meerrettich gesund?

Ja, Meerrettich enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C und verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe. Besonders die enthaltenen Senföle gelten als natürliches Mittel gegen Bakterien, Viren und Pilze. In der traditionellen Pflanzenheilkunde wird Meerrettich bei Erkältungen und Grippe eingesetzt.

Wie lagert man Meerrettich richtig?

Damit Meerrettich sein volles Aroma behält, sollte er kühl und dunkel gelagert werden. Im Kühlschrank hält er sich einige Wochen. Eingelagert in feuchtem Sand bleibt die Wurzel über den Winter frisch.

FAQs zu Meerrettich

Was ist der Unterschied zwischen Kren und Meerrettich?

Beide Begriffe bezeichnen dasselbe Gemüse – in Deutschland sagt man Meerrettich, in Österreich Kren.

Wie gesund ist Meerrettich?

Er enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, darunter Vitamin C und antibakterielle Senföle.

Wie kann man Meerrettich verwenden?

Er passt zu Fleischgerichten, Dips, Soßen und als Würzpaste.

Warum brennt Meerrettich in den Augen?

Die Senföle verdampfen beim Reiben und reizen die Augen.

Wie lange hält sich Meerrettich?

Im Kühlschrank etwa zwei Wochen, in feuchtem Sand eingelagert mehrere Monate.

Ob als würzige Beilage, Zutat für Fleisch und Fisch oder als natürliches Hausmittel – Meerrettich ist vielseitig einsetzbar. Wer scharfe Aromen liebt, sollte ihn unbedingt frisch reiben und genießen. Der Anbau im eigenen Garten lohnt sich für alle, die Wert auf intensive Würze und hochwertige Produkte legen.

Bilder: Shutterstock

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schlagwörter