Herbstrübe

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Jedes Jahr, wenn die Tage kürzer werden und die Erntezeit beginnt, rückt ein fast vergessenes Wurzelgemüse wieder in den Fokus: die Herbstrübe. Sie gehört zur Art Brassica rapa, die auch als Weiße Rübe, Wasserrübe oder Stoppelrübe bekannt ist.

Lange Zeit galt sie als klassisches Arme-Leute-Essen, doch mittlerweile erlebt sie eine Renaissance in der modernen Küche. Ob als Beilage, in deftigen Eintöpfen oder als gesunde Alternative zu Süßkartoffel Pommes – die Herbstrübe ist vielseitig und steckt voller wertvoller Nährstoffe.

Herkunft und Geschichte der Herbstrübe

Die Herbstrübe gehört zur Familie der Brassicaceae und wird seit Jahrhunderten in Europa kultiviert. Besonders in der bäuerlichen Küche spielte sie eine große Rolle, bevor sie allmählich von Kartoffeln und anderen Gemüsesorten verdrängt wurde.

Ursprünglich war sie in kälteren Klimazonen besonders beliebt, da sie auch nach der Ernte lange haltbar ist. Regional ist sie unter verschiedenen Namen bekannt, darunter Räbe, Speiserübe oder Ackerrübe.

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Welche und wie viele Herbstrüben Sorten gibt es?

Es gibt verschiedene Sorten der Herbstrübe, die sich in Farbe, Größe und Geschmack unterscheiden. Die bekanntesten sind weißfleischige Varianten mit einer zarten, mild-süßlichen Note sowie gelbfleischige Typen, die etwas kräftiger im Geschmack sind.

Besonders auffällig sind violett überhauchte Sorten, die durch den Lichteinfluss ihre Färbung erhalten.

Rezeptideen mit Herbstrübe

Die Herbstrübe ist ein wahres Allround-Talent in der Küche. Sie kann gekocht, gebacken oder roh verzehrt werden. Besonders lecker schmeckt sie:

  • In würzigen Süßkartoffel Rezepten als Ergänzung
  • Geröstet aus dem Backofen, gewürzt mit Olivenöl, Meersalz und Pfeffer
  • Als cremiges Püree, vermengt mit etwas Butter und Muskat
  • In Suppen oder deftigen Eintöpfen mit Möhren und Lauch
  • Als knackige Rohkost oder in einem frischen Salat mit Walnüssen und Apfel

Tipps & Tricks zur Zubereitung

Die Zubereitung der Herbstrübe ist denkbar einfach. Vor der Verarbeitung sollte die Schale gründlich gewaschen und nach Bedarf entfernt werden. Ältere Exemplare haben oft eine etwas festere Struktur, daher eignet sich das Dünsten oder Rösten besonders gut.

Wer sie als Beilage nutzen möchte, kann sie ähnlich wie Kartoffeln verarbeiten: entweder in Stücke geschnitten und im Ofen gebacken oder als cremiges Püree.

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Wie putzt und schneidet man Herbstrüben?

Beim Schneiden der Herbstrübe hilft ein scharfes Messer, um gleichmäßige Stücke zu erhalten. Für eine besonders feine Konsistenz kann sie mit einer Reibe fein geraspelt und als Basis für Süßspeisen oder herzhafte Gerichte verwendet werden.

Wer sie für einen Eintopf nutzt, sollte sie in mundgerechte Stücke schneiden, damit sie gleichmäßig garen.

Herbstrübe pflanzen: Anbau und Pflege

Der Anbau der Herbstrübe ist unkompliziert. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Stand und gedeiht in lockeren, humusreichen Böden besonders gut. Die Aussaat erfolgt meist zwischen Juli und August, sodass der Erntezeitpunkt im Herbst liegt.

Regelmäßiges Gießen ist wichtig, um ein saftiges Fruchtfleisch zu gewährleisten. Als Nachfrucht eignet sie sich gut nach Frühgemüse und kann auch im eigenen Garten leicht kultiviert werden.

Nährwerte von Herbstrüben

100 Gramm Herbstrüben enthalten durchschnittlich:

  • Kalorien: 28 kcal
  • Eiweiß: 0,9 g
  • Fett: 0,2 g
  • Kohlenhydrate: 6,5 g
  • Ballaststoffe: 1,8 g
  • Vitamin C: 21 mg
  • Kalium: 230 mg

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Ist die Herbstrübe gesund?

Ja, die Herbstrübe ist nicht nur schmackhaft, sondern auch äußerst gesund. Sie ist reich an Vitamin C, Kalium und Ballaststoffen. Zudem enthält sie sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken können.

Besonders in der kalten Jahreszeit leistet sie einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des Immunsystems.

Lagerung und Haltbarkeit

Damit die Herbstrübe lange frisch bleibt, sollte sie an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden. Ideal ist ein Keller oder ein Gemüsefach im Kühlschrank.

Um ein Austrocknen zu vermeiden, kann sie in ein feuchtes Tuch eingeschlagen werden. In fermentierter Form ist sie als Sauerrüben bekannt.

Herbstrübe FAQs

Wie schmeckt die Herbstrübe?

Sie hat einen mild-süßlichen Geschmack, der an eine Mischung aus Möhren und Rettich erinnert.

Kann man Herbstrüben roh essen?

Ja, sie eignet sich hervorragend für Rohkost oder als Zutat in Salaten.

Wie lange dauert es, bis Herbstrüben gar sind?

Je nach Größe der Stücke benötigen sie etwa 15 bis 20 Minuten beim Kochen oder 25 bis 30 Minuten im Backofen.

Welche Gewürze passen zu Herbstrüben?

Gut harmonieren Meersalz, Pfeffer, Koriander und Knoblauch.

Was ist der Unterschied zwischen Herbstrübe und Steckrübe?

Die Herbstrübe ist kleiner und hat ein zarteres Fruchtfleisch als die größere Steckrübe.

Wie kann man Herbstrüben am besten lagern?

Im Gemüsefach des Kühlschranks oder im Keller bleiben sie mehrere Wochen frisch.

Was ist das Räbeliechtli?

Das Räbeliechtli ist eine traditionelle Schweizer Laterne, die aus ausgehöhlten Rüben gefertigt wird. Sie kommt vor allem bei herbstlichen Umzügen zum Einsatz.

Bilder: Shutterstock

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